NÖVOG Mariazellerbahn .... Gold allein macht keinen Schmuck

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murtalbahn fan
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NÖVOG Mariazellerbahn .... Gold allein macht keinen Schmuck

Beitrag von murtalbahn fan »

Nichts im Nirgendwo
Der Bahnhof Rabenstein, es ist ein frühlingshafter Februartag, auf den ersten Blick würde man nicht erkennen, dass in die Mariazellerbahn bereits dutzende von Millionen Euro investiert wurden. Die Bahnhofstafeln stammen noch von der ÖBB, die Bahnsteige Erdschotterhügel, die Fahrleitung teilweise verrostet, der Warteraum ein Hohn. Nur die Plakate lassen erahnen, dass die Mariazellerbahn eigentlich ein Schmuckstück sein sollte!

Ohne Konzept fährt die Zukunft
Rabenstein ist nicht der einzige Bahnhof der Mariazellerbahn der in den ÖBB Zeiten stehengeblieben zu scheint. Überhaupt hat man scheinbar bei der NÖVOG ein Problem eine einheitliche Linie zu finden. Statt die ganze Bahn als "Mariazellerbahn" zu vermarkten, arbeitet man mit zwei Zugnamen "Himmelstreppe" und "Ötscherbär", vermeidet es das eigene Logo irgendwo zu zeigen (egal ob in den Bahnhöfen oder auf oder in den Zügen man findet nirgends wirklich das NÖVOG Logo, scheinbar möchte man nicht das irgendjemand weiß das die Bahn von der NÖVOG betrieben wird) und arbeitet mit den alten ÖBB Tafeln statt neue im scheinbar nicht vorhandenen Corporate Design aufzustellen.
Es fehlt der NÖVOG an einer einheitlichen Linie, wie sie z.B. die STLB oder auch die Salzburg AG haben, eine Linie die es benötigen wird um neue Fahrgäste anzusprechen.

Investitionen ...... Nur Wo
Was Rabenstein oder Kirchberg nicht haben hat dafür der weltbekannte Ort Laubenbachmühle (Was Laubenbachmühle kennen sie nicht, gut muss man auch nicht aber NÖ macht einen auf Wien und ist anders) nämlich einen schönen Bahnhof, der alle Stückerl spielt. Von behindertengerechten Bahnsteigen, über elektronische FIS Anzeigen auf den Bahnsteigen (wozu man die in einem Bahnhof mit zwei Destinationen braucht ist zwar die Frage, ab gut) bis hin zu einem Bistro Shop. Das alles auf einem Bahnhof der im Einzugsgebiet von maximal 100 Einwohnern liegt, gut man erwartet zwar die Massen an Touristen (ob sie überhaupt in die Laube finden werden ist schon einmal eine gute Frage) aber ob diese Investitionen nicht besser auf einem Bahnhof mit bereits existenten Fahrgästen (Kirchberg oder Rabenstein zum Beispiel) aufgehoben wären lassen wir einmal im Raum stehen.

Pendler ..... Vergessen im Konzept
Garnituren mit dem Namen "Himmelstreppe", Panoramawagen und touristische Einstiegsportale so wird die Mariazellerbahn in den Medien dargestellt, vergessen wird dabei einzig und alleine darauf, dass es auf der Mariazellerbahn noch eine sehr große Gruppe an Fahrgästen gibt, die einzig und alleine schnell und bequem von A nach B kommen wollen, die Pendler bzw. Einheimischen. In einem feudalen Projekt in Erwinistan ist allerdings für diese Gruppe kein Platz mehr und somit werden lieber Unsummen für Unnamen ausgegeben als das man Bahnhöfe zeitgemäß gestaltet oder die Geschwindigkeit erhöht. Naja die Touristen bringen halt das Geld während die Pendler nur eines kosten, aber ohne Pendler gibt es irgendwann auch keine Touristen mehr, begreifen will dies aber keiner.

Nostalgie vs. Moderne ...... Der Kampf der Bahnfans
Eine moderne Mariazellerbahn braucht das Mostviertel, aber braucht es auch Nostalgieverkehr auf dieser Bahnstrecke und vor allem wie viel. Das Nostalgieverkehr notwendig ist um auch den jüngeren Generationen zu zeigen wie es einmal war bzw. das sich die älteren Semester erinnern können wie es einmal "in der guten alten Zeit" war ist klar. Weniger klar ist allerdings wie oft die Schmierölverlierenden Loks durch die schöne Landschaft rollen sollen. Während sie die NÖVOG nur im Sommer an Wochenenden sehen möchte, würden Bahnenthusiasten sie am liebsten täglich fahren sehen. Der goldene Mittelweg wäre hier das Beste aber es ist jener Punkt den man gerne auch am Schluss ausdiskutieren kann, dann wenn sonst alles im Lot ist.

Was fehlt der Mariazellerbahn jetzt genau?
  • Ein Coporate Design nach welchem alle Stationen gestaltet werden.
  • Moderne Stationen, die Kunden ansprechen und nicht vertreiben.
  • Stationsfahrpläne die man nicht mit der Lupe lesen muss ..... Nur wer weiß wann der Zug kommt kann mit ihm fahren.
  • Moderne FahrgastInformationsSysteme an allen Stationen .... nicht nur in Erwin Pröll Gedächtnisbahnhöfen
  • Eine Infrastruktur die Fahrpläne zulässt die dem Auto Konkurrenz machen können.
  • Und vor allem Politiker die sich nicht nur selbst verewigen möchten!!!
..........................................................................................................

LG

murtalbahn fan
Murtalbahn und Mariazellerbahn für immer und ewig
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Leo
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Beitrag von Leo »

Auf den Punkt gebracht! :idea:

Wenn die Leute da sind, aber die passende Infrastruktur nicht, dann wirds sicherheitstechnisch grenzwertig!

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L.G. Leo
1099karl
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Beitrag von 1099karl »

Das Problem mit den Bahnhöfen ist das sie NÖVOG alle verkauft hat bzw. noch verkauft und sie somit die Erhaltung anderen überlässt. Sogar der Bahnhof in Mariazell ist zu kaufen. Für die NÖVOG die einfachste und billigste Lösung.
Mk48 2013
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Beitrag von Mk48 2013 »

Hallo!
Genau auf den Punkt gebracht!! Mehr ist diesem nicht mehr hinzu zu fügen!! Das Bild sagt e schon alles, man war beim Vorstand der Noevog nicht fähig, auf den Andrang von Fahrgästen am "Tag der offenen Tür der Mzb" oder auch am "Dirndl Kirtag" entsprechend zu reagieren!!!! :oops:
Ausbaden musste diese Fehlleistung des Noevog Vorstandes das Personal am Zug!!
Das Personal am Zug hat sich aber sehr bemüht um seine Fahrgäste!!!! :pro:

Das "NÖ Gold" stinkt gewaltig!! So wie der von mir erwähnte Fisch!!

Übrigens, vielleicht hat jemand bemerkt, wer die ehemalige Golden Pass Line der MOB und der Zentralbahn kennt, die Designs sind sich ziemlich ähnlich.....
Haben die "hohen Herren" in Niederrösterreich keine eigenen Ideen für eine Vermarktung ihrer "Produkte" (wenn das man so nennen darf)?????

Mit bedenklichen Grüßen!!
Der schmalspurige Weg ist das Ziel! :cool:
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Franz Straka
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Beitrag von Franz Straka »

Lieber MK48 2013!

Bei einem Gespräch mit dem Designer Herr Rausch, war die Farbe bereits noch vor der Fertigung schon entschieden. Das Design und die Farbe als auch diverse Sachen wurden nicht von der NÖVOG festgelegt, sondern als erstes von Herrn Rausch. Die Triebwagen sind nicht von der MOB abgeleitet. Das Logo ist ebenfalls seit 10 Jahren schon geschützt. Die Farbe hat andere Gründe gehabt und wird im Buch 2015 beschrieben von uns :-).

mfg

Franz
mzbfoi
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Beitrag von mzbfoi »

Lieber Franz,

als Auftraggeber dürfte die NÖVOG schon das eine oder andere Wörtchen in Hinblick auf Design und Farbgebung mitzureden gehabt haben.
Das man Fahrzeuge nur in der Ausstattung und Farbgebung kaufen konnte, wie sie gerade angeboten wurden, gab es wohl nur in der Ostzone mit dem Trabant oder anderen vergleichbaren Produkten aus den Ostblockstaaten.

Abgesehen davon frage ich mich ohnehin, wozu man für diese "Goldstückchen" überhaupt einen Designer bemüht hat, denn die Form eines Kastenweißbrotes gab es auch vorher schon lange, die einzige Innovation daran wäre es gewesen, diesem dann Eisenbahnräder zu verpassen, wobei man genau diese Kombination aber schon seit Jahren bei fast jedem beliebigen Straßenbahnbetrieb finden kann, dieses mithin also auch keine besondere Schöpfungstiefe erkennen läßt.

Was das Logo anbelangt, so ist dieses wohl schon sehr viel länger geschützt, nämlich durch die Firma Intel (Stichwort "Intel inside"), von dem es plagiiert wurde und mit der Farbgebung könnte man vielleicht eine Annäherung an die Farbe der Goldkettchen von so mancher niederösterreichischen Landesgröße wagen, wo immer jene diese Kettchen auch tragen mögen...


Nette Grüße,

Ingo.

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Franz Straka
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Beitrag von Franz Straka »

Lieber Ingo!

Sind wir froh, dass auf der MZB etwas geschehen ist. Das Design bzw die Farbe ist bei mir zweitrangig! Mir ist wichtig, dass der Betrieb weitergeführt wurde. Die ÖBB hätte den Betrieb sicherlich nicht weitergeführt und auch keine neuen Fahrzeuge gekauft, sowie die Infrastruktur verbessert. Da ich UNPOLITISCH bin, ist mir egal ob der Zug rosa oder blau ist. Mir persönlich ist der Weiterbestand jeder Nebenbahn/Schmalspurbahn wichtiger als die Farbe der Züge, ect.

mfg

Franz
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Beitrag von mzbfoi »

Lieber Franz,
Franz Straka hat geschrieben:... Mir ist wichtig, dass der Betrieb weitergeführt wurde. ... Da ich UNPOLITISCH bin, ist mir egal ob der Zug rosa oder blau ist. Mir persönlich ist der Weiterbestand jeder Nebenbahn/Schmalspurbahn wichtiger als die Farbe der Züge, ect.
Da die Entscheidung über Einstellung oder Weiterbetrieb von Neben- und Schmalspurstrecken fast immer eine politische und keine ökonomische Entscheidung ist, ist allein Dein hier schon oft und auch zu Recht geäußerter Wunsch nach Erhalt dieser Strecken eben auch ein politischer Wunsch bzw. ein Wunsch an die Politik.


Nette Grüße,

Ingo.

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Mk48 2013
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Beitrag von Mk48 2013 »

Hallo!
Ich kann mich nur an Ingos Postings nur anschließen! Genau so ist es!!!
Ich kenne diesen "Betrieb" relativ gut, hatte das Vergnügen dort mal tätig zu sein. :oops:
Eins kann ich sagen, das Personal an der "Front", also am Zug ist super!!!

Für den Vorstand gilt meine "Fisch Theorie"!!!!
Die Personalfluktuation bei der NÖVOG ist mittlerweile international bekannt, woran könnte dies wohl liegen?????????? :?: :?:
Ich habe bespielweise mal eine Aussage vernommen, dass man dafür zahlen müsste, um dort arbeiten zu dürfen...
Was soll ich diesem noch hinzu fügen??????????? :rolleyes:

Lieber Herr Franz Straka!
Mir ist es mittlerweile ziemlich egal aus welchem Grund auch immer dieses goldige "Design" entstanden ist!! Eine Ähnlichkeit zum MOB Golden Pass Design ist nicht zu leugnen!
Und wie auch immer dieses "Logo" entstanden ist, ich leite eine Modellbaugruppe von interessierten Jugendlichen.
Die Zeichnungen, die ich da so zu Gesicht bekomme bringen mich immer wieder zum Stauen!!
Nämlich, dass so mancher Modellbahnnachwuchs einen optisch besseren Blick hat, als so manch hochbezahlter "Designer"!!!!!!!!!!

Mit besten Grüßen!
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