Baubericht Kranwagen von Panier (m32B)
Moderator: Stephan Rewitzer
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Baubericht Kranwagen von Panier (m32B)
Weiter geht es mit den Bauberichten von MR. Diesmal hat sich MR den Kranwagen nach Vorbild der Jagstattalbahn von Panier vorgenommen. Vom gleichen Hersteller entstand auch noch ein Kranschutzwagen mit einer Kranauflage anhand von Vorbildfotos.
Zuerst ein paar Fotos des fertigen Modells:
Während in dem Panier Bausatz die Winde aus nicht funktionsfähigen Feingußteilen besteht, wurde sie hier voll funktionsfähig ausgeführt. Für die Mechanik wurden Teile von mechanischen Armbanduhren verwendet. Doch nun zum Baubericht:
„Der Kran selbst ist ein (fast) kompletter Selbstbau. Vom Bausatz verwendet wurde nur das Gegengewicht und die abgeänderte Umlenkrolle. Ansonsten konnte ich noch auf Profil und Messingsrohr als Mittelsäule zurückgreifen.
Die scheinbar so große Messingsschraube ist M1.
Die Getriebewellen bestehen aus 0,5 mm Stahldraht sowie einem Stück Injektionsnadel mit 0,8 mm.
Das große Zahnrad besteht aus zwei aufeinandergelöteten Zahnrädern. Nur so war auch nur annähernd die notwendige Dicke zu erreichen. Ich hatte Glück, zwei passende Zahnräder zu finden bei meiner Uhrwerks-Schlachtaktion.
Das runde Gebilde über den dem großen Zahnrad ist eine 0,8er Schwenkkopfschraube. Mit dieser sind die beiden Lagerschilde befestigt. Auf dem nächsten Bild ist unter anderem die Welle zu sehen, die das große Zahnrad antreibt.
Um das Ritzel aufpressen zu können, mußte ich die Welle auf 0,35 mm abschleifen. Damit sie in der Hohlwelle (daneben zu sehen) klemmt, bekam sie einen dünnen Überzug aus Sekundenkleber. Das reicht dann schon, damit sie beim Eindrücken fest sitzt.
Weiter sind auf dem folgenden Bild oben zu sehen die Kurbel aus flachgedrücktem Messingdraht, der Sicherungsklip für die Welle, auf der die Sperrklinke steckt, das Spärrklinkensrad und darunter der Riegel. Dann nochmals das große Rad mit zusätzlicher Nabe aus Messingrohrabschnitten und darin die Befestigungsnute.
Dann folgen einige Bilder mit größer abgebildeten Teilen und eines, das die Trommel zeigt. Diese besteht aus einem Stück einer M5er Schraube (wegen der Steigung von 1 mm und der Kettenstärke von ebenfalls 1 mm) mit angedrehten Wellenenden. Die Kugel ist aus Blei, der Haken aus Messingdraht.
Nun folgen Bilder der Winde in zusammengebautem Zustand. Da ein Lackieren der Teile nur schwer möglich ist, habe ich sie brüniert. Um den Rest des Krans lackieren zu können, kann die Winde abgeschraubt werden.
Auf zweien der Bilder ist das Sperrklinkenrad, mal mit eingelegter, mal mit abgeklappter Sperrklinke zu sehen. Diese läßt sich an den kleinen Griff betätigen. Zum Ablassen des Hakens muß die Sperrklinke abgeklappt sein.
Dann folgen Bilder zur Funktion des Riegels. Dieser verhindert eingerastet, daß die erste Kurbelwelle verschoben werden kann. Damit bleiben die Zahnräder im Eingriff und es steht die größte Übersetzung zum Lastheben zu Verfügung. Um den unbelasteten Haken schneller bewegen zu können, wird der Riegel mit etwas Nachdruck (er rastet etwas ein) nach oben gedrückt und die Kurbelwelle zur Seite geschoben. Nun kann an der anderen Kurbel dank der niedrigeren Übersetzung die Trommeln schneller gedreht werden, ohne dass die erste Kurbel wild mitrotiert.
MR"
Zuerst ein paar Fotos des fertigen Modells:
Während in dem Panier Bausatz die Winde aus nicht funktionsfähigen Feingußteilen besteht, wurde sie hier voll funktionsfähig ausgeführt. Für die Mechanik wurden Teile von mechanischen Armbanduhren verwendet. Doch nun zum Baubericht:
„Der Kran selbst ist ein (fast) kompletter Selbstbau. Vom Bausatz verwendet wurde nur das Gegengewicht und die abgeänderte Umlenkrolle. Ansonsten konnte ich noch auf Profil und Messingsrohr als Mittelsäule zurückgreifen.
Die scheinbar so große Messingsschraube ist M1.
Die Getriebewellen bestehen aus 0,5 mm Stahldraht sowie einem Stück Injektionsnadel mit 0,8 mm.
Das große Zahnrad besteht aus zwei aufeinandergelöteten Zahnrädern. Nur so war auch nur annähernd die notwendige Dicke zu erreichen. Ich hatte Glück, zwei passende Zahnräder zu finden bei meiner Uhrwerks-Schlachtaktion.
Das runde Gebilde über den dem großen Zahnrad ist eine 0,8er Schwenkkopfschraube. Mit dieser sind die beiden Lagerschilde befestigt. Auf dem nächsten Bild ist unter anderem die Welle zu sehen, die das große Zahnrad antreibt.
Um das Ritzel aufpressen zu können, mußte ich die Welle auf 0,35 mm abschleifen. Damit sie in der Hohlwelle (daneben zu sehen) klemmt, bekam sie einen dünnen Überzug aus Sekundenkleber. Das reicht dann schon, damit sie beim Eindrücken fest sitzt.
Weiter sind auf dem folgenden Bild oben zu sehen die Kurbel aus flachgedrücktem Messingdraht, der Sicherungsklip für die Welle, auf der die Sperrklinke steckt, das Spärrklinkensrad und darunter der Riegel. Dann nochmals das große Rad mit zusätzlicher Nabe aus Messingrohrabschnitten und darin die Befestigungsnute.
Dann folgen einige Bilder mit größer abgebildeten Teilen und eines, das die Trommel zeigt. Diese besteht aus einem Stück einer M5er Schraube (wegen der Steigung von 1 mm und der Kettenstärke von ebenfalls 1 mm) mit angedrehten Wellenenden. Die Kugel ist aus Blei, der Haken aus Messingdraht.
Nun folgen Bilder der Winde in zusammengebautem Zustand. Da ein Lackieren der Teile nur schwer möglich ist, habe ich sie brüniert. Um den Rest des Krans lackieren zu können, kann die Winde abgeschraubt werden.
Auf zweien der Bilder ist das Sperrklinkenrad, mal mit eingelegter, mal mit abgeklappter Sperrklinke zu sehen. Diese läßt sich an den kleinen Griff betätigen. Zum Ablassen des Hakens muß die Sperrklinke abgeklappt sein.
Dann folgen Bilder zur Funktion des Riegels. Dieser verhindert eingerastet, daß die erste Kurbelwelle verschoben werden kann. Damit bleiben die Zahnräder im Eingriff und es steht die größte Übersetzung zum Lastheben zu Verfügung. Um den unbelasteten Haken schneller bewegen zu können, wird der Riegel mit etwas Nachdruck (er rastet etwas ein) nach oben gedrückt und die Kurbelwelle zur Seite geschoben. Nun kann an der anderen Kurbel dank der niedrigeren Übersetzung die Trommeln schneller gedreht werden, ohne dass die erste Kurbel wild mitrotiert.
MR"
Zuletzt geändert von Ralf Schellh. am 28. Juni 2024, 21:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Verrückt!? Nein, Konsequenz, Konzentration und Geduld, natürlich auch Know-how und Hirnschmalz – großartig!
Gruß, k. ("leider nur" im plumpen 1:1 zuhause – aber selbst dort kommt hie und da eine 1-Cent-Münze technisch wirkungsvoll zum Einsatz ...)
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"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
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Jagsttal Kran
...auch ich sage, Respekt vor dieser Leistung! Es ist sicher nicht jedermanns Sache, sich diesen detaillierten und auch funktionierenden Teilen "hinzugeben" Ich bewundere das. Mein Kranwagen liegt noch brav im Karton und wird sicher so detailliert wie möglich gebaut werden, wird aber auf diese tollen Funktionen verzichten müssen. Da muss ich passen.
Gruß Rainer
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Zuletzt geändert von Ralf Schellh. am 28. Juni 2024, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Ralf, hallo MR,
absolute Gratulation. Der sieht einfach super aus. MR muß ein gutes Fingerspitzengefühl haben, wenn sogar die Kette bewegt werden kann.
Da sind die meißten von uns noch ganz weit weg. Auch die Lakierung ist super geworden. Bin beeindruckt. Freue mich aufs nächste Projekt.
Gruß Andreas
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Hallo Ralf,
vielen Dank für die aktuellen Fotos aus dem Jagsttal. Schön, dass man den Kranwagen zusammen mit dem Schutzwagen (MD-151?) nach Dörzbach gebracht hat. Davor soll er an einem geheim gehaltenen Ort auf der zugewachsenen Strecke die Jahre überdauert haben. Den Standort haben wir nie gefunden, so dass für den Bausatz historische Fotos herhalten mussten.
Auch wenn er nicht mehr wie neu aussieht, macht der Kranwagen auf den Fotos für mich einen gar nicht so schlechten Eindruck. Die Substanz scheint noch einigermaßen erhalten zu sein. Damit haben die Jagsttalbahn-Freunde ein alt-neues hochinteressantes Exponat. Herzlichen Glückwunsch!
Viele Grüße
Ralf
PS: Nochmals im Namen von MR vielen Dank für die Kommentare.
vielen Dank für die aktuellen Fotos aus dem Jagsttal. Schön, dass man den Kranwagen zusammen mit dem Schutzwagen (MD-151?) nach Dörzbach gebracht hat. Davor soll er an einem geheim gehaltenen Ort auf der zugewachsenen Strecke die Jahre überdauert haben. Den Standort haben wir nie gefunden, so dass für den Bausatz historische Fotos herhalten mussten.
Auch wenn er nicht mehr wie neu aussieht, macht der Kranwagen auf den Fotos für mich einen gar nicht so schlechten Eindruck. Die Substanz scheint noch einigermaßen erhalten zu sein. Damit haben die Jagsttalbahn-Freunde ein alt-neues hochinteressantes Exponat. Herzlichen Glückwunsch!
Viele Grüße
Ralf
PS: Nochmals im Namen von MR vielen Dank für die Kommentare.