OB-Fernsprecher als Treffentelefone

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Moderator: Stephan Rewitzer

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Dominik B
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OB-Fernsprecher als Treffentelefone

Beitrag von Dominik B »

Ich grüße euch,

eine sehr schöne Alternative zu herkömmlichen Telefonen als Treffentelefone für Zugmeldungen eignen sich OB Fernsprecher der Deutschen Bahn. Diese Geräte werden zunehmend zurück gebaut, da durch das vorhandene GSM-R sowohl beim Fahrdienstleiter, Zugleiter, als auch beim Instandhaltungspersonal diese überflüssig geworden sind. Wenn man jetzt noch bei der DB Netz im Tätigkeitsfeld Telekommunikationstechnik arbeitet und Projektleiter für Tk Rückbau ist, ist es somit keine Schwierigkeit an die zurück gebauten Geräte heran zu kommen :wink:

Was sind OB Fernsprecher? Der Name leitet sich von der integrierten Ortsbatterie und dem Entwicklungsjahr ab. Die integrierte Batterie versorgt den Fernsprecher somit mit Strom, der für den Hörerlautsprecher notwendig ist. Über eine Kurbel können Rufzeichen generiert werden. Da alle Geräte in einer Fs-Leitung gleichzeitig klingeln ist dies notwendig. Mit Hilfe der Rufzeichentabelle wird signalisiert, wer sich angesprochen fühlen sollte. Gleichzeitig ist es auch so, dass alle Teilnehmer innerhalb einer Fs-Leitung mithören können.

Der Anschluss der Geräte ist sehr einfach, da lediglich die Adern braun und weiß parallel mit allen Fernsprechern verbunden werden müssen. Manche Geräte klingeln nicht selber, hier ist zusätzlich eine Brücke zwischen W1-A und W2-B zu setzen.

Als Steckverbindung habe ich einfach das ohnehin in rauen Mengen verfügbare RJ-12 System verwendet, also die selben Kabel und Stecker, die auch für Loconet zum Einsatz kommen. Hier ist dann lediglich aufzupassen, dass das Loconet vor dem Telefon aufgebaut wird und die Leitungen nicht vermischt werden. Aber es sollte auch kein Uneingewiesener an den Leitungen rumdoktorn.

Im Auslieferungszustand hat der OB Fernsprecher eine Anschlussobx.

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Diese wird entfernt und gegen den RJ-12 Stecker ersetzt. Die Pinbelegung ist ganz einfach: Weiß auf Pin 1 und Braun auf Pin 2.

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Im Rahmen des Umbaus vom Notrufsystem NBS 100 auf das NBS 2010 wurden über 100 OB 70 frei, die sogar eine sehr komfortable Halterung aufweisen. Wären meine Lagerkapazitäten nicht so schnell erschöpft gewesen, hätte ich wahrscheinlich den ganzen Fremo mit Telefonen versorgen können.

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Das alte Brett inkl. der ganzen nicht benötigten Notruftechnik habe ich abmontiert und gegen ein neues Brett ersetzt. Die schöne Halterung und Ablage bleibt aber erhalten, so dass sich ein sehr komfortables Treffentelefon an der Betriebsstelle ergibt.

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Außerdem habe ich auch noch zwei OB 92 Geräte im Einsatz.

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Betrieben werden die OB Fernsprecher mit herkömmlichen "D" Zellen betrieben, dies es im Elektroladen zu kaufen gibt. Eine Zelle je Fernsprecher reicht aus.

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Zum weiteren Einlesen empfehle ich auch diese Seite.

Gruß

Dominik
EKBler
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Re: OB-Fernsprecher als Treffentelefone

Beitrag von EKBler »

Dominik B hat geschrieben: ... Als Steckverbindung habe ich einfach das ohnehin in rauen Mengen verfügbare RJ-12 System verwendet, also die selben Kabel und Stecker, die auch für Loconet zum Einsatz kommen. Hier ist dann lediglich aufzupassen, dass das Loconet vor dem Telefon aufgebaut wird und die Leitungen nicht vermischt werden. Aber es sollte auch kein Uneingewiesener an den Leitungen rumdoktorn. ...
Servus Dominik,

die Telefone sehen chick aus, aber hattest Du als DCC-Verantwortlicher, egal welchen Treffens, das durchaus zweifelhafte Vergnügen, die Fehler "Uneingewiesener" (...ich habe es doch nur gut gemeint...) zu suchen / beseitigen, so z.B. urplötzlich zusammengesteckte Kabel an den Boostertrennstellen ? Spaß ist etwas anderes !

Daher halte ich die Nutzung der RJ-Kabel für äußerst bedenklich, da diese für das Loconet vorgehalten werden. Hier wird einer neuen, im Zweifelsfalle auch nicht rückwirkungsfreien Fehlerquelle (wer zahlt dann das ganze zerschossene DCC-Equipment) Tür & Tor geöffnet. :contra:

Nachdenkliche Grüße,
EKBler
Dominik B
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Beitrag von Dominik B »

Nabend,

ich nehme nun mal doch meistens auf Forumbahn Treffen teil und wenn ich mal zu einem Fremo Treffen komme sind meistens Telefone vorhanden. und auf den Forumbahn Treffen wagt es keiner da mal schnell was umzustecken :wink: Zumal wir keine durchgehende Loconet Verkabelung verwenden, sondern nur Loconet direkt zu den Boostern schicken. Aber ja, ich gebe dir absolut recht, es ist ein wenig heikel. Auf dem Treffen in Riesa hat es aber exzellent funktioniert und ich meine da hätten nun wirklich viele was umstöpseln können.

Meine Variante hat aber auch den perfekten Vorteil, dass man die Kabel und Buchsen flexibel einsetzen kann. Ich hatte in Riesa das Problem, das mir zwei lange Kabel gefehlt haben. Dafür waren zwei lange Loconet Kabel für eine kurze Strecke verwendet. Also habe ich die langen Kabel ausgebaut und für die Telefone verwendet und statt dessen kurze Kabel eingebaut. Was ja auch besser für das Loconet ist. Man ist also auch flexibel mit einem gewissen Risiko.

Gruß

Dominik
cargonaut
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Rückbau der Streckenfernsprecher

Beitrag von cargonaut »

Hallo Dominick,

Es ist schon traurig, dieser Rückbau :frown: der Streckenfernsprecher. Amüsant, dass dafür ein Hochschulabsolvent eingesetzt wird. Aber auch das ist typisch DB AG. Die Umsetzung im Modulbetrieb gefällt mir persönlich sehr gut. Aber wäre der Einsatz an Ausweichanschlußstellen nicht vorbildgerechter?

Viele Grüße
Gruß Kai-Nils
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Dominik B
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Beitrag von Dominik B »

Grüß dich,

jain, aus Sicht der Eisenbahnfreunde sicherlich. Aber aus wirtschaftlicher Sicht und aus Sicht des Instandhaltungspersonals: Was willst du damit machen? Es gibt GSM-R. Das ist zudem auch sicherer als OB Fernsprecher und bietet mehr Möglichkeiten. Wenn es nach uns ginge, dann würden wir auch gerne die Freileitung zwischen Bad Kissingen und Gemünden zurück bauen. Zwischen Bad Kissingen und Elfershausen könnte es sogar schon bald soweit sein, denn da ist nur noch die Fs Leitung in Betrieb. Und wenn FBS eingeführt wird (also BÜs für GSM-R parametriert werden), dann kann auch die Fs-Leitung weg. Also jetzt mal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert.

Nun ja, ich mache ja nicht nur Rückbau. Daneben gibt es auch andere Aufgaben und Voraussetzung dafür ist eben ein Hochschulabschluss. Den musste ich sogar neulich nochmal abschicken, weil er für meine mündliche Bauüberwacherabschlussprüfung Voraussetzung ist.

Wie meinst du der Einsatz an einer Awanst sinnvoller? Mein Anschluss Dobuger ist eine Awanst. Ansonsten waren die OBs noch an jedem Bahnhof platziert.

Gruß

Dominik
cargonaut
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Beitrag von cargonaut »

Hallo Dominik,

Nein ich sehe es nicht durch die Eisenbahnromantikbrille. Eher als Praktiker, wir hatten ja schon mehrfach GSM-R Unterbrüche. Die Thematik der Funklöcher wird aus meiner Sicht klein gehalten. So toll ist der GSM-R Funk auch nicht. Als Rückfallebene finde ich die Streckenfernsprecher gut. Hatte mal einen Geräteabsturz auf der Lok und keine Möglichkeit es zu melden,da ein Reset mit Bremsvorgang, Gerätereset und Wiederanfahren deutlich länger als die uns in der Fahrdienstvorschrift zugestandenen 5 Minuten dauert. Habe also an einem Bü gehalten und musste feststellen, der Fernsprecher befindet sich im Schalthäuschen.
Also Halt zur Störungsbeseitigung ohne Rücksprache, ist ja offensichtlich so gewollt. Mit der Rückfalltelefonnummer habe ich auch nur schlechte Erfahrungen gemacht seit die zur Störungsstelle umgezogen ist. Also alles Alte ist nicht immer schlecht.
Gruß Kai-Nils
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Dominik B
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Beitrag von Dominik B »

Hallo Kai-Nils,

klein gehalten werden die nicht. Ganz im Gegenteil, das ist ja durch Bad Aibling richtig hoch gekocht, nachdem man zunächst davon ausging, es wäre eine Funkversorgungslücke vorhanden. Bei uns sind in der PD Würzburg zwei Funkversorgungslücken vorhanden, die sind aber extrem kurz. 200-300 m, mehr nicht. Wenn natürlich in Geräteabsturz vorhanden ist, dann ist das schlecht, allerdings kann auch nicht für jeden Ausfall Ersatz vorgehalten werden. Zu Zeiten der OB Fernsprecher gab es ja auch keinen Ersatz bei einem Ausfall. Ich habe auch nicht gemeint dass alte Technik schlecht ist, nur bietet GSM-R einfach deutlich mehr Vorteile und wenn GSM-R in Betrieb geht spricht einfach nichts dagegen, die Altgeräte zurück zu bauen. Sie kosten einfach viel mehr Geld, als selbst bei einem Ausfall wieder zurück fließen würde. Solange nur mal ein Fahrzeugrechner oder ein GeFo abstürzt gibt es immer noch Rückfallebenen. Und wenn es mal richtig rumst und das ganze System abstürzt, dann ist ohnehin erstmal nicht mehr an Bahnbetrieb zu denken.

Gruß

Dominik
Grubenbahn
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Beitrag von Grubenbahn »

Vorschlag - besorge dir vom Verkehrsbetrieb deines Vertrauens aus einem zur Verschrottung vorgesehenen Straßenbahnwagen die Notbremsen aus dem Fahrgastraum. Würde doch ein sehr geschmackvolles weil authentisches Notaus sein. ;-)
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