Bau eines Reinigungszuges für H0e mit TOMIX Wagen
Moderator: Stephan Rewitzer
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Bau eines Reinigungszuges für H0e mit TOMIX Wagen
Ich grüße euch,
von TOMIX gibt es einen sehr funktionalen Reinigungswagen, der zwar eigentlich für Spur N gedacht ist, aber wegen der identischen Spurweite auch für H0e geeignet ist. Um auf der Forumbahn immer saubere Schienen zu haben, kam mir der Gedanke einen kompletten Reinigungszug zu bauen. Zum Einsatz kommen dann zwei TOMIX Reinigungswägen, wobei der eine mit der Saugfunktion ausgestattet ist und der andere den Polierteller aufgesetzt bekommt.
Ein Digitaldecder muss eingebaut werden, um die Spannung für die Motoren drosseln zu können. Da der Decoder an den Funktionsausgängen nicht genug Strom liefert, müssen auch noch zwei P-Kanal Mosfets eingebaut werden. Zu viel Elektronik für die kleinen Wagen. Daher ist in der Mitte ein umgebauter H0e Arbeitswagen von Liliput eingereiht, welcher die Technik aufnimmt. Aber nun der Umbau im Detail:
Der Reinigungswagen wird geöffnet, in dem die Schraube am Drehgestell mit dem langen Vorbau entfernt wird. Dann kann das Gehäuse in diesem Bereich nach oben abgezogen werden.
Nachdem das Innengewicht mit dem Motor ausgebaut wird, kann ein Blick auf die Platine geworfen werden. Hier sieht man einen integrierten Brückengleichrichter, der ausgebaut werden muss.
An die beiden äußeren Lötpads wird der Schienenanschluss angelötet, die inneren Pads sind für den Motoranschluss. Wichtig ist noch, dass die äußeren Kontaktflächen (Gleisanschluss) von den inneren Verbindungen zum Motor usw. getrennt werden, sonst entsteht im Digitalbetrieb ein Kurzschluss.
Sind die vier Anschlusslitzen angelötet, kann die Platine wieder eingebaut werden.
Für die Zuleitungen muss ein Schlitz ins Gehäuse gefräst werden, damit diese mit dem Arbeitswagen verbunden werden können.
Der Arbeitswagen entsteht aus einem vierachsigen Liliput Personenwagen, den ich günstig erworben habe. Er hat ein paar Beschädigungen die gespachtelt und geschliffen werden. Ein paar Fenster werden mit Revell Farbstopp Latex bepinselt, die restlichen Seitenfenster werden überlackiert.
Außerdem werden auch am Arbeitswagen kleine Aussparungen gefräst, damit dort die Zuleitungen von den beiden Reinigungswägen eingeführt werden können.
Zunächst wird das Dach in "Verkehrsgrau B" lackiert.
Nach dem Trocknen wird mit Tamiya Abklebeband das Dach vor der Farbe für das Gehäuse geschützt.
Das Gehäuse wird in Signalblau lackiert. Anschließend werden noch ein paar Decals angebracht.
Das Dach wird etwas mit Pulverfarbe gealtert.
Abschließend wird alles mit mattem Klarlack fixiert.
Nun zurück zum Elektrischen. In den Arbeitswagen wird ein ESU LokPilot Fx V4 eingesetzt.
Von den beiden Reinigungswagen kommen je Seite vier Zuleitungen (2 x Schiene, 2 x Motor).
Als kleine Spielerei habe ich noch ein gelbes Blinklicht je Seite...
... sowie eine Innenbeleuchtung eingebaut. Die Blindfenster habe ich von Innen mit Alufolie beklebt, damit die Innenbeleuchtung nicht durchscheint.
Da die beiden Motore zusammen zu viel Strom ziehen, musste noch eine Verstärkerschaltung eingebaut werden. Die Gleichspannung wird dazu extern über einen Brückengleichrichter erzeugt, um den Decodergleichrichter zu schonen. Zwei P-Kanal Mosfets IRF9640 verstärken die beiden Funktionsausgänge für die beiden Motore. Einen schönen bebilderten Schaltplan kann man bei www.sprut.de anschauen.
Übertragen auf diesen Zweck bedeutet das: An das Gate wird der Funktionsausgang angeschlossen. Da er nur "Masse" oder "nichts" liefert (was ein undefinierter Zustand fürs Mosfet wäre), wird mit einem Pull-Up Widerstand (ich habe 1500 Ohm verwendet) das Potential auf Plus gelegt. Somit ist in Grundstellung über den Pull-Up Widerstand das Gate am Plus und wird bei aktiviertem Funktionsausgang auf Masse gezogen. Source wird an Plus vom Brückengleichrichter angeschlossen und Drain an die eine Motorzuleitung. Die andere Motorzuleitung wird an Minus vom Brückengleichrichter angeschlossen.
Zum Schluss habe ich noch den ganzen Innenraum braun matt angemalt, damit die Alufolie nicht so sehr spiegelt und auffällt. Da die Farbe noch feucht war glänzt sie noch auf dem Foto.
Abschließend muss die Spur N Kupplung an den Reinigungswägen noch H0e kompatibel gemacht werden. Damit daraus eine ganz simple Bügelkupplung wird, wird ein Draht gebogen, angeklebt und schwarz angemalt.
Und nun kann der Reinigungszug für stets saubere Schienen seinen Dienst antreten.
Gruß
Dominik
von TOMIX gibt es einen sehr funktionalen Reinigungswagen, der zwar eigentlich für Spur N gedacht ist, aber wegen der identischen Spurweite auch für H0e geeignet ist. Um auf der Forumbahn immer saubere Schienen zu haben, kam mir der Gedanke einen kompletten Reinigungszug zu bauen. Zum Einsatz kommen dann zwei TOMIX Reinigungswägen, wobei der eine mit der Saugfunktion ausgestattet ist und der andere den Polierteller aufgesetzt bekommt.
Ein Digitaldecder muss eingebaut werden, um die Spannung für die Motoren drosseln zu können. Da der Decoder an den Funktionsausgängen nicht genug Strom liefert, müssen auch noch zwei P-Kanal Mosfets eingebaut werden. Zu viel Elektronik für die kleinen Wagen. Daher ist in der Mitte ein umgebauter H0e Arbeitswagen von Liliput eingereiht, welcher die Technik aufnimmt. Aber nun der Umbau im Detail:
Der Reinigungswagen wird geöffnet, in dem die Schraube am Drehgestell mit dem langen Vorbau entfernt wird. Dann kann das Gehäuse in diesem Bereich nach oben abgezogen werden.
Nachdem das Innengewicht mit dem Motor ausgebaut wird, kann ein Blick auf die Platine geworfen werden. Hier sieht man einen integrierten Brückengleichrichter, der ausgebaut werden muss.
An die beiden äußeren Lötpads wird der Schienenanschluss angelötet, die inneren Pads sind für den Motoranschluss. Wichtig ist noch, dass die äußeren Kontaktflächen (Gleisanschluss) von den inneren Verbindungen zum Motor usw. getrennt werden, sonst entsteht im Digitalbetrieb ein Kurzschluss.
Sind die vier Anschlusslitzen angelötet, kann die Platine wieder eingebaut werden.
Für die Zuleitungen muss ein Schlitz ins Gehäuse gefräst werden, damit diese mit dem Arbeitswagen verbunden werden können.
Der Arbeitswagen entsteht aus einem vierachsigen Liliput Personenwagen, den ich günstig erworben habe. Er hat ein paar Beschädigungen die gespachtelt und geschliffen werden. Ein paar Fenster werden mit Revell Farbstopp Latex bepinselt, die restlichen Seitenfenster werden überlackiert.
Außerdem werden auch am Arbeitswagen kleine Aussparungen gefräst, damit dort die Zuleitungen von den beiden Reinigungswägen eingeführt werden können.
Zunächst wird das Dach in "Verkehrsgrau B" lackiert.
Nach dem Trocknen wird mit Tamiya Abklebeband das Dach vor der Farbe für das Gehäuse geschützt.
Das Gehäuse wird in Signalblau lackiert. Anschließend werden noch ein paar Decals angebracht.
Das Dach wird etwas mit Pulverfarbe gealtert.
Abschließend wird alles mit mattem Klarlack fixiert.
Nun zurück zum Elektrischen. In den Arbeitswagen wird ein ESU LokPilot Fx V4 eingesetzt.
Von den beiden Reinigungswagen kommen je Seite vier Zuleitungen (2 x Schiene, 2 x Motor).
Als kleine Spielerei habe ich noch ein gelbes Blinklicht je Seite...
... sowie eine Innenbeleuchtung eingebaut. Die Blindfenster habe ich von Innen mit Alufolie beklebt, damit die Innenbeleuchtung nicht durchscheint.
Da die beiden Motore zusammen zu viel Strom ziehen, musste noch eine Verstärkerschaltung eingebaut werden. Die Gleichspannung wird dazu extern über einen Brückengleichrichter erzeugt, um den Decodergleichrichter zu schonen. Zwei P-Kanal Mosfets IRF9640 verstärken die beiden Funktionsausgänge für die beiden Motore. Einen schönen bebilderten Schaltplan kann man bei www.sprut.de anschauen.
Übertragen auf diesen Zweck bedeutet das: An das Gate wird der Funktionsausgang angeschlossen. Da er nur "Masse" oder "nichts" liefert (was ein undefinierter Zustand fürs Mosfet wäre), wird mit einem Pull-Up Widerstand (ich habe 1500 Ohm verwendet) das Potential auf Plus gelegt. Somit ist in Grundstellung über den Pull-Up Widerstand das Gate am Plus und wird bei aktiviertem Funktionsausgang auf Masse gezogen. Source wird an Plus vom Brückengleichrichter angeschlossen und Drain an die eine Motorzuleitung. Die andere Motorzuleitung wird an Minus vom Brückengleichrichter angeschlossen.
Zum Schluss habe ich noch den ganzen Innenraum braun matt angemalt, damit die Alufolie nicht so sehr spiegelt und auffällt. Da die Farbe noch feucht war glänzt sie noch auf dem Foto.
Abschließend muss die Spur N Kupplung an den Reinigungswägen noch H0e kompatibel gemacht werden. Damit daraus eine ganz simple Bügelkupplung wird, wird ein Draht gebogen, angeklebt und schwarz angemalt.
Und nun kann der Reinigungszug für stets saubere Schienen seinen Dienst antreten.
Gruß
Dominik
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Hallo Dominik,
sehr interessanter Umbaubericht - allerdings muß ich ehrlich zugeben daß ich bei den technischen Dingen da grad oft nur "Bahnhof" verstanden habe...
Von daher ist es wohl gut daß ich mir den Lux-Staubsaugerwagen zugelegt habe!
Freut mich zu sehen daß mein alter ZB-Wagen noch so gute Dienste leistet...
Gruß Matthias
sehr interessanter Umbaubericht - allerdings muß ich ehrlich zugeben daß ich bei den technischen Dingen da grad oft nur "Bahnhof" verstanden habe...
Von daher ist es wohl gut daß ich mir den Lux-Staubsaugerwagen zugelegt habe!
Freut mich zu sehen daß mein alter ZB-Wagen noch so gute Dienste leistet...
Gruß Matthias
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Hallo Matthias,
ach stimmt, du warst es der mit den Wagen verkauft hat. Habe noch überlegt bei wem ich ihn damals gekauft habe.
Naja, die technischen Dinge sind eigentlich nichts aufregendes. Also Grundlage ist: Motore werden über den Funktionsdecoder angesteuert. Die ziehen zu viel Strom für den Decoder, also ist ein Verstärker notwendig. Und hierzu setze ich je Motor ein Mosfet ein. Ich finde die halt ziemlich gut, da man im Gegensatz zu Transistoren keinen Basiswiderstand braucht, den man exakt je nach Last berechnen muss. Dagegen braucht man hier halt den Pull-Up Widerstand, der aber einfach nur ein paar kOhm haben muss und keinen bestimmten Wert.
Gruß
Dominik
ach stimmt, du warst es der mit den Wagen verkauft hat. Habe noch überlegt bei wem ich ihn damals gekauft habe.
Naja, die technischen Dinge sind eigentlich nichts aufregendes. Also Grundlage ist: Motore werden über den Funktionsdecoder angesteuert. Die ziehen zu viel Strom für den Decoder, also ist ein Verstärker notwendig. Und hierzu setze ich je Motor ein Mosfet ein. Ich finde die halt ziemlich gut, da man im Gegensatz zu Transistoren keinen Basiswiderstand braucht, den man exakt je nach Last berechnen muss. Dagegen braucht man hier halt den Pull-Up Widerstand, der aber einfach nur ein paar kOhm haben muss und keinen bestimmten Wert.
Gruß
Dominik
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Hallo Matthias!
Nein es sind die Original Drehgestelle von Tomix.
Habe die Kupplung von Liliput in die Aufnahme am Drehgestell verpflanzt.
Man braucht nur die Klammer abziehen (Vorsicht Feder springt gleich mal davon), dann den Kunststoff ein wenig ausnehmen, damit die H0e Kupplung rein passt.
Feder dazu, Klammer wieder drauf und fertig.
Ich verwende ihn aber nur als Staubsauger, zum Schienen putzen habe ich einen Schleifer von Fleischmann in einen 2 achsigen Güterwagen von Liliput eingebaut
Gruß Peter
Nein es sind die Original Drehgestelle von Tomix.
Habe die Kupplung von Liliput in die Aufnahme am Drehgestell verpflanzt.
Man braucht nur die Klammer abziehen (Vorsicht Feder springt gleich mal davon), dann den Kunststoff ein wenig ausnehmen, damit die H0e Kupplung rein passt.
Feder dazu, Klammer wieder drauf und fertig.
Ich verwende ihn aber nur als Staubsauger, zum Schienen putzen habe ich einen Schleifer von Fleischmann in einen 2 achsigen Güterwagen von Liliput eingebaut
Gruß Peter
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