Hallo,
die vorwiegende Farbe im Frankfurter Feldbahnmuseum ist Grün! Grün ist natürlich die Farbe der Hoffnung, des Frühlings, und des Sommers sowieso, jedoch alle meine Hoffnungen auf dieses Museum haben sich bereits erfüllt, die Gending-Mallet fährt wieder. Im Oktober letzten Jahres habe ich bereits von den ersten Probefahrten der Lok berichtet, jedoch jetzt - um noch ein wenig mit der Farbe zu spielen - das selbe in Grün!
Noch schöner als das Fabrikschild, das mit der Nennung der Stadt Surabaya bei mir starke Reiselust auslöst, ist natürlich der fette Kobelschornstein...
Was ein Teil!!! Übrigens, wer diese Lok noch nicht kennt, hier die Eckdaten: Baujahr 1910, eine kaum nennenswerte Leistung von 30 PS (das PS müsste man eigentlich ganz klein schreiben), Treibraddurchmesser 500 mm, 80 Jahre Dienst in der Zuckerfabrik PG Gending bei Probbolinggo in Ost-Java/Indonesien, zurückgeholt als Staatsgeschenk von Helmut Kohl als er 1997 den damaligen Staatspräsidenten Suharto besuchte, 9 Jahre Restaurationszeit, ab heute ein zweites Leben!
Natürlich gab es auch noch andere Sachen zu sehen, aber mein Hauptgrund des Besuches dort war eben nunmal die kleinste Mallet der Welt. Wo die Mallet war, ich war nicht weit weg. Wobei ich lernen musste, dass es mitunter noch kleiner geht...
Die Veranstaltung zu Ehren der kleinen Mallet, die an diesem Wochenende ihren ersten öffentlichen Auftritt hat, läuft noch morgen, und ich kann jedem, der die Gelegenheit hat, nur raten hin zu fahren. Selbst die weiteste Anfahrt lohnt für den Schmalspur-/Feldbahnfan, man bekommt in diesem Museum so einiges geboten, inklusive händischem Schieben von Kipploren auf ein Abstellgleis, übrigens gar nicht so schwer. Eintritt sind sehr freundliche 4 Euro pro Person inklusive Zugfahrten durch die Kleingartenanlage hinaus in den Rebstockpark und zurück, so oft wie man will.
Das Objekt der Begierde glänzte zunächst in reinem Messing:
Nein, nicht das Vorbild, sondern das Modell ist die kleinste funktionsfähige Mallet-Lok der Welt, zumindestens wenn man es nicht ganz so genau nimmt.
Wie aus dem Gesicht geschnitten...
Wer findet die Unterschiede...?
Denn während das Vorbild eben nach dem Malletchen Prinzip eine Verbundlok ist, ist das Echtdampfmodell ein Vierling. Wenn man das 50 kg Modell als Verbundlok gebaut hätte, wäre der optische Eindruck des Vorbildes futsch gewesen, denn man hätte die Hochdruckzylinder etwa doppelt so groß machen müssen, wie die Niederdruckzylinder.
Abseits vom Dampf geht es noch kleiner, die Jugendarbeit im Museum funktioniert, vor allem weil man selbst ran darf:
Ganz schön kräftig, die Kleine!
Es grünt so grün im Frankfurter Feldbahnmuseum! (m26B)
Moderator: Stephan Rewitzer
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Re: Es grünt so grün im Frankfurter Feldbahnmuseum! (m26B)
Du meinst es wohl umgekehrt, Niederdruckzylinder doppelt so groß wie Hochdruckzylinder, weil der entspannte Dampf ja mehr Volumen braucht wie der unter höherem Druck52 2006 hat geschrieben: Denn während das Vorbild eben nach dem Malletchen Prinzip eine Verbundlok ist, ist das Echtdampfmodell ein Vierling. Wenn man das 50 kg Modell als Verbundlok gebaut hätte, wäre der optische Eindruck des Vorbildes futsch gewesen, denn man hätte die Hochdruckzylinder etwa doppelt so groß machen müssen, wie die Niederdruckzylinder.
- aber wo sind beim Original eigentlich Hoch- und Niederdruckzylinder? Weil irgendwie schauen die alle 4 gleich groß aus - zumindest ist der Größenunterschied nicht so eindeutig wie z.B. bei "unserer" Uv...
LG,
Sebastian
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Hallo Sebastian,
eigentlich müßten ja die ND-Zylinder vorne sein, weil ddann durch die Beweglichen Leitungen nur der Niederdruckdampf strömen muß und man dadurch gerade im Bereich der Gelenke weniger Probleme mit den Dichtungen hat.
Allerdings ist bei der Maschine der Größenunterschied äußerlich zumindest recht unauffällig. Selbst die Zylinderdeckel scheinen gleich groß zu sein. Ich habe da auch schon gestutzt.
Viele Grüße
Timo
eigentlich müßten ja die ND-Zylinder vorne sein, weil ddann durch die Beweglichen Leitungen nur der Niederdruckdampf strömen muß und man dadurch gerade im Bereich der Gelenke weniger Probleme mit den Dichtungen hat.
Allerdings ist bei der Maschine der Größenunterschied äußerlich zumindest recht unauffällig. Selbst die Zylinderdeckel scheinen gleich groß zu sein. Ich habe da auch schon gestutzt.
Viele Grüße
Timo
Straßentransport ist Schienenmord!
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Die HF110C haben die Frankfurter vor über 10 Jahren aus Indien zurückgeholt, von einer Zuckerfabrik. Ich spreche übrigens in der Mehrzahl, denn es gibt derer Zwei in Frankfurt, hier die andere, besser erhaltene:Herbert Ortner hat geschrieben:Spitze! Wird Zeit, dass ich mal selbst in die Gegend komme. Weißt Du zufällig, von woher die HF 110C stammt?
Diese hier soll bald betriebsfähig aufgearbeitet werden, die andere wird soweit nötig als Ersatzteilspender herhalten, und dann zumindestens optisch wieder auf Vordermann gebracht werden. Beide sind übrigens "Nachbauten" aus den 1950ern. Dass sie in Indien in einer Zuckerfabrik arbeiteten, finde ich übrigens sehr gut, da ich ja in der Zuckerfabrik PG Oleankecil in H0e auch vier "javanisierte" HF110C einsetzen werde. Auch wenn es in der Realität nie HF110C auf Java gab, so habe ich mit den beiden Beweisstücken im Frankfurter Feldbahnmuseum eine gute Ausrede, wenn es diese Type is Indien schaffte, so wäre es wohl auch denkbar gewesen, dass sie es bis nach Indonesien schaffte, es gibt ja außerdem noch eine Nachkriegs-Jung (Jung C-Kuppler 13490/1961) in der PG Semboro, wenn auch keine HF110C: