Hallo Schmalspurfreunde,
Ich habe mal wieder gebastelt und heraus kam ein Wagen, der zwar heute aus Umweltgründen eher mit gerümpfter Nase betrachtet würde, früher jedoch zur üblichen Ausstattung einer Bahngesellschaft gehörte. Heute gibt es dank der seither gemachten Forschungen und Entwicklungen natürlich umweltschonendere Mittel, um das im Schotter wuchernde Unkraut einzudämmen. Damals wurden jedoch diverse aggressive Chemikalien recht undosiert auf dem Oberbau verteilt, während der Wagen in langsamer Fahrt über die Strecke befördert wurde.
Diese Wagen entstanden üblicherweise durch Umbau in der eigenen Werkstatt aus alten Fahrgestellen und irgendwelchen Behältern, derer man gerade habhaft werden konnte. Die hohenzollerische Landesbahn hatte ihren Wagen z.B. auf einem alten Personenwagenfahrgestell aufgebaut und zwei alte Speisewasserbehälter aus ihren Lokschuppen als Tanks draufgesetzt.
Genauso habe ich es auch gemacht. Das Fahrgestell stammt aus der H0-Einfachgüterwagenserie von Roco und zwar vom Klappdeckelwagen mit Bremserhaus. Die Pufferbohlen, sowie die Bremsanlage samt –klötzen und Bühnengeländer, habe ich weggeschnitten. Dann habe ich probehalber, um zu prüfen, wie viel ich vom Wagenboden herausschneiden muß, Radsätze von Magic-Train eingesetzt und festgestellt, daß ich nur auf der Seite, die der ehemaligen Bremserbühne gegenüberliegenden Seite außen ein klein wenig wegschneiden muß. Außerdem habe ich festgestellt, daß die Radsätze in diesem Fahrwerk problemlos und leicht laufen.
Dann habe ich aus einer Kunststoffplatte einen neuen für 0e passend breiten Wagenboden gebaut, an dem neue Pufferbohlen und Kastenstützen angebracht wurden. Das Geländer besteht aus 1mm Messingrundmaterial und 1x1,5mm Winkelprofil, das ich verlötet habe. Puffer und Bremsleitungen habe ich wie bei den anderen Wagen angebracht. Tritte und Wagenboden bestehen auch wieder aus einzelnen Brettchen.
Der Tank ist ein Kessel eines H0-Kesselwagens von Sachsenmodelle, von dem alle unnötigen Teile entfernt und die Löcher verspachtelt wurden. Nach vorne hin habe ich eine Verkleidung eingebaut, die das Ventil beinhaltet, was an dem Hebel oben drauf erkenntlich ist. Für die eigentliche Sprengeinrichtung habe ich Messing-Rundmaterial 2,3mm (weil ich das in größerem Mengen da habe) mit Löchern versehen, die einmal unten zur Aufnahme der Düsen und hinten zur Aufnahme einer Verzapfung für das Zuleitungsrohr dienen. Zusätzlich habe ich das Querrohr noch mit Blechstreifen an der Pufferbohle befestigt, auch wenn das für die Stabilität des Modells jetzt nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.
Anschließend hat er noch seine Nummer 951 bekommen.
Der Wagen ist jetzt zwar modellbetrieblich nicht unbedingt notwendig bzw. dringlich, aber zum Bau eines solchen Wagens hat es mich immer schon gereizt. Da hab ich mich dann halt einfach mal drangesetzt. Wenn die Trockenzeiten nicht gewesen wären, wäre der nach ein paar Stunden fertig gewesen.
Viele Grüße
Timo
Sprengwagen 951 der TKE
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