"Erinnerungen" deshalb, weil es diese 0e-Anlage schon lange nicht mehr gibt. Der Bericht über die Konzeption, den Bau und den Betrieb dieser Anlage erschien in den Neunzigern in der Zeitschrift MITTELPUFFER, die auch schon lange eingestellt ist. Und mein Buch Anlagenplanung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb (MIBA-Verlag) das 2012 erschien und in dem der ganze Stoff noch einmal in kompakter Form publiziert war, kann ich euch auch nicht mehr empfehlen, es ist seit einiger Zeit vergriffen.
Also denke ich, wäre es eine gute Idee, die Geschichte dieser durch und durch österreichischen Bahn mal in diesem österreichischen Forum zu erzählen. Ich fange mal mit der ersten Seite des Artikels in dem erwähnten Buch an:
So, weitere Seiten aus dem Buch will ich hier nicht abbilden, wohl aber ein paar Vorausinformationen über das Vorbild der 0e-Anlage, also der Steyrischen Pyrit-Bahn selber:
Man erkennt es gleich: die Bahn mit 700mm Spurweite erstreckte sich von Gusswerk aus, dem einst südlichsten Punkt der Mariazellerbahn, in Richtung Süden im Tal des Brunngrabens hinein in die Aflenzer Staritzen. Diverse künstliche Längenentwicklungen waren nötig, um die Steigung auf 55‰ zu limitieren.
Ein typisches Bild aus dem ASflezenr Staritzen
Und im Modell sah das dann so aus:
Am Ladegleis für Grubenholz vermindert sich die sonst durchgehend 55‰ starke Steigung, damit das Gleis ordentlich an die Weiche angeschlossen werden kann. Der Zug hat sich schon recht weit aus der Talsohle des Brunngrabens in die Höhe gearbeitet und wird bald den Johannstollen erreichen, wo das begehrte Pyrit gefördert wird.
Kurz vor Erreichen des Grubenbahnhofs wird noch ein kurzer Einschnitt durchfahren. Links sieht man das Ziehgleis für die Spitzkehre zum Ladebunker (s. Gleisplan oben)
Das besagte kurze Ziehgleis erlaubt nur zwei Wagen pro Rangierfahrt, daher müssen die vier Wagen eines Erzzuges in zwei Abteilungen in den Bunker und beladen wieder zurück rangiert werden.
Jetzt ist ein Vierwagenerzzug gebildet und kann zu Tal gefahren, besser gesagt gebremst werden.
Bei einem Modultreffen in Clüverswerder hat eine Leihlok den Dienst auf der Grubenbahn übernommen und fährt hier mit einem Erzzug zu Tal.
Das Gleis, das hier aus dem Tunnel kommt, ist die Verlängerung des im Plan oben gestrichelten Gleises, das aus dem (nicht eingezeichneten) Fiddleyard kommt. Und im Vordergrund ist ein Übergangsmodul zu FREMO 0e-Norm angesetzt, die Trennlinie ist in Höhe des Lokzylinders schwach zu erkennen. So kann die Anlage Teil eines Modulsystems werden.
Der ersten Ausstellung der Anlage auf der Rail '98 in s'Hertogenbosch folgten mehr als ein Dutzend weitere, die vorletzte war die Faszination Modellbau in Sinsheim, wo ein bestimmter Herr wieder und wieder vorbeikam und die Anlage sinnend betrachtete und schließlich fragte: "Was soll die kosten?" An einen Verkauf der Anlage hatten Herbert und ich eigentlich nie gedacht, andererseits, jetzt, wo wir sie überall gezeigt hatten, könnten wir uns eigentlich daruf einlassen. Gesagt, getan, der Preis war fair, der Handel schnell gemacht.
Tja, das war nun mal ein Blick in meine bewegte 0e-Vergangenheit. Hat mir Spaß gemacht, denn ich liebte diese 0e-Anlage sehr.
Gruß
Otto
Erinnerungen an die Steyrische Pyritbahn
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Re: Erinnerungen an die Steyrische Pyritbahn
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass das gesamte Gleis- und Weichenmaterial Peco 0e ist. Weichenantriebe waren nicht montiert, alle Weichen waren im Betrieb mit den Fingern erreichbar und wurden damit gestellt. Der Vorteil der Peco-Weichen ist ja, dass die Zungen immer federnd anliegen. Der fast weiße Schotter soll suggerieren, dass er aus dem Kalkfelsen des Hochschwabgebirges gewonnen worden ist.
Die Loks und Wagen wiederum waren allesamt (bis auf die "Gastlok") modifizierte Magic Train-Fahrzeuge.
Gruß
Otto
Die Loks und Wagen wiederum waren allesamt (bis auf die "Gastlok") modifizierte Magic Train-Fahrzeuge.
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Re: Erinnerungen an die Steyrische Pyritbahn
Sehr interessanter Beitrag - freu mich auf Fortsetzung
Hauptsache es dampft
Liebe Grüße aus Wien
Liebe Grüße aus Wien