ÄNDERUNG FIX / Schmalspurbahn-Züge haben von Gmünd nach Heidenreichstein an allen Kreuzungen gegenüber dem Straßenverkehr Nachrang.
BEZIRK GMÜND / Eine erfreuliche Mitteilung gibt es für die Verkehrsteilnehmer zwischen Gmünd und Heidenreichstein: Die Stopptafeln entlang der Schmalspurbahnlinie kommen weg. Das wurde am 30. Juni im Rahmen einer Straßenverhandlung beschlossen. Die Stopptafeln bei sechs Kreuzungen werden durch Geschwindigkeitsbeschränkungen gestaffelt von 50 km/h auf 30 km/h ersetzt. Zusätzlich werden vor den Geleisen Andreaskreuze mit dem Zusatz „Museumsbahn“ angebracht. Es wird auch mit den Gefahrenzeichen „Bahnübergang ohne Schranken“ und dem Zusatz „Museumsbahn“ auf diese Kreuzungen hingewiesen. Die betroffenen Kreuzungen befinden sich auf der L 62 in Altnagelberg, auf der L 66 zwischen Langegg und Brand, auf der L 8197 in Amaliendorf, auf der L 8192 in Heidenreichstein Richtung Altmanns beim Bahnhof sowie auf der Gemeindestraße in Heidenreichstein, dem Eisertweg.
Die Neuregelung tritt mit der Installierung der neuen Verkehrszeichen in Kraft. Ab dann haben die Schienenfahrzeuge gegenüber dem Straßenverkehr Wartepflicht. Darüber muss jetzt der Betreiber der Museumsbahn, der Waldviertler Schmalspurbahnverein, die Lokführer durch eine interne Betriebsanordnung informieren. „Diese Änderung wurde einvernehmlich zwischen den Straßenerhaltern, dem Schmalspurbahnverein sowie der Vekehrsbehörde beschlossen. Außerdem wurden die betroffenen Gemeinden eingebunden“, berichtete der Verkehr-Fachgebietsleiter der Bezirkshauptmannschaft Gmünd, Günther Sohr. Damit konnte das seit Jahren schwebende Verfahren endgültig abgeschlossen werden. „Die Grundlage bildete die eindeutige Klärung durch das Verkehrsministerium, dass es sich bei dieser Bahnlinie um eine Museumsbahn und um keine Eisenbahn im Sinne des Eisenbahngesetzes handelt“, berichtete Sohr.
Aufgrund dieses Beschlusses dürfen in diesem Bereich auch keine Schienenfahrräder mehr verkehren - diese würden nämlich einem öffentlichen Verkehr entsprechen. Für die Kosten der Änderung kommen der Straßendienst und der Waldviertler Schmalspurbahnverein auf.
Aus den NÖN
Na sehr erfreulich das de Autofahrer wieder Freie Fahrt haben und an nix mehr schuld san!!
diese Entscheidung kann für die Museumsbahnen in Österreich sehr weitreichende Folgen haben. Im Höllental werden z.B. die Stoptafeln außerhalb der Saison verdreht und erst vor den ersten Fahrten im Frühsommer wieder zurückgedreht. Wie gehen die "großen" Museumsbahnen wie Steyrtal-, Feistritztal- oder Murtalbahn mit diesem Problem um?
Da hast Du vollkommen recht, ich meinte auch die Bereiche, die von Club 760 (OK, heißt Taurachtalbahn) und U44 betrieben werden. Und das sind wohl Museumsbahnen. Entschuldige, wenn ich es nicht eindeutig geschrieben habe, aber es war wohl klar, was ich meine!!!!!!!!!!!
Bregenzerwaldbahn z.B. ist doch auch in der gleichen Lage. Stainzer Bahn quert, wenn ich mich richtig erinnere, auch etliche Straßen.
walter hat geschrieben:Entschuldige, wenn ich es nicht eindeutig geschrieben habe,
Macht nix
aber es war wohl klar, was ich meine!!!!!!!!!!!
Da bin ich wohl auf der Leitung gestanden !
Die Frage ist, ob das überhaupt für alle Museumsbahnen gilt oder nur für den WSV. Die Steyrtalbahn bleibt beispielsweise auch vor Kreuzungen stehen und teilweise steigt da einer aus und sichert die Kreuzung.
Ich fürchte, daß wird ein Musterurteil für alle Museumsbahnen werden.
Dann haben die Autofahrer alle Rechte, können über die EK's rasen und wir bleiben über. Andererseits kümmern sich sowieso nur die wenigsten Gaspedaltreter um unsere Stoptafeln und fordern einen Crash förmlich heraus.
walter hat geschrieben:Dann haben die Autofahrer alle Rechte, können über die EK's rasen und wir bleiben über.
Na ja, es bleibt ja wenigstens eine 30km/h-Beschränkung und ein Andreaskreuz.
Andererseits kümmern sich sowieso nur die wenigsten Gaspedaltreter um unsere Stoptafeln und fordern einen Crash förmlich heraus.
Das stimmt allerdings. In diesem Fall ist die Schuldfrage zumindest meistens eindeutig. Wenn es aber nur eine 30er-Beschränkung gibt und es kommt zu einem Crash lässt sich die Schuldfrage nicht mehr so einfach klären.
D.h. 30km/h: es werden dann 60 km/h gefahren und um ein Andreaskreuz kümmert sich sowieso kein Schwein.
Lustig wird die Wartepflicht für das Schienenfahrzeug. Wenn ich erst dann fahren kann, wenn ich kein Straßenfahrzeug in seinem Weiterkommen behindere, werden wir für die Feststellung der Verspätungen keine Uhr mehr benötigen sondern einen Kalender.
Und kann mir jemand das ausdeutschen:
Aufgrund dieses Beschlusses dürfen in diesem Bereich auch keine Schienenfahrräder mehr verkehren - diese würden nämlich einem öffentlichen Verkehr entsprechen.
Wenn ich das richtig verstehe bin ich öffentlicher Verkehr wenn ich mit unserem historischem Schienenfahrrad Laschen nachziehen fahre? Da kann ich nur sagen: DIE SPINNEN DIE RÖMER!!!!!!!!!
walter hat geschrieben:Im Höllental werden z.B. die Stoptafeln außerhalb der Saison verdreht und erst vor den ersten Fahrten im Frühsommer wieder zurückgedreht.
Ich kann nur für die Ybbsthalbahn sprechen. Bei uns werden die Stoptafeln täglich vor Betriebsbeginn und nach Betriebsschluß hin- und hergedreht. Andreaskreuze bleiben immer "aktiv". Stoptafeln gibts bei uns eh nur auf den größeren bzw. unübersichtlichen EKs. Ansonsten nur Andreaskreuze.
Wer Stoptafeln ignoriert, wird sich überlegen müssen, wie ein schmieriger Puffer mit 32 t hinten dran in das noble Interieur seines Mittelklassewagens passen wird.
Wir hatten mal einen Porsche-Fahrer, der trotz Rotlicht die EK vor dem Zug schneiden wollte. Der hat Augerl gmacht, wie er sich plötzlich mit einem rotierenden Mähwerk in Augenhöhe konfrontiert sah. Die Motorhaube hätte sehr ansprechend ausgesehen nach dieser Behandlung.
walter hat geschrieben:Und kann mir jemand das ausdeutschen:
Aufgrund dieses Beschlusses dürfen in diesem Bereich auch keine Schienenfahrräder mehr verkehren - diese würden nämlich einem öffentlichen Verkehr entsprechen.
Wenn ich das richtig verstehe bin ich öffentlicher Verkehr wenn ich mit unserem historischem Schienenfahrrad Laschen nachziehen fahre? Da kann ich nur sagen: DIE SPINNEN DIE RÖMER!!!!!!!!!
Du wirst halt einen mitbringen müssen, der absteigt und die EK sichert. Dann kannst drüberfahren. Derjenige kann übrigens am Straßenrand stehen bleiben. Der muß (besser darf) sogar NICHT in der Mitte stehen (Arbeitsschutzregelung seit wenigen Jahren!)
Jochi
Das stimmt allerdings. In diesem Fall ist die Schuldfrage zumindest meistens eindeutig. Wenn es aber nur eine 30er-Beschränkung gibt und es kommt zu einem Crash lässt sich die Schuldfrage nicht mehr so einfach klären.
Im Waldviertel waren aber schon zu Planbetriebszeiten solche EKs (zB in Alt Weitra) und da sollten dann doch die Autofahrer schuld sein... Nur war dort auch für die Bahn eine Geschwindigkeitsbegrenzung (soweit ich das beobachtet hab.)
Scheinbar kapier ich es nicht:
Wo liegt der Unterschied, ob ein Schienenfahrrad oder eine Lokomotive warten muß, bis der Herr Mercedes sich über die EK bequemt hat?
Es steht ja nichts, daß ich einen SiPo bei der EK haben muß.
Aber warte wir ab. War nicht in der Frühzeit der Autos die Vorschrift, daß eine Person vor dem Auto vorauslaufen mußte und die Passanten warnen. Vielleicht haben wir auch bald einen Streckenläufer, der mit einer roten Fahne vor dem Zug gehechelt kommt. Wäre vielleicht ein Ausgleichsjob für so manchen aus dem Verkehrsministerium.
walter hat geschrieben:Scheinbar kapier ich es nicht:
Wo liegt der Unterschied, ob ein Schienenfahrrad oder eine Lokomotive warten muß, bis der Herr Mercedes sich über die EK bequemt hat?
Es steht ja nichts, daß ich einen SiPo bei der EK haben muß.
Was da genau gemeint ist mit den Schienenfahrrädern, kann ich auch nicht sagen. Fährt da einer von Euch mit oder fahren die Leut unbeaufsichtigt hin und her? Dann könnt man ja wie bei einem Radweg argumentieren. Da kann jeder wann er will und wie oft er will auf und ab fahren. Aber bei einer Museumsbahn ist das ja im Normalfall nicht der Fall.
Schienenfahrräder wären bei uns ohnedies nicht denkbar. Die würden dann - in Pfaffenschlag City angekommen - direkt ne Stunde unterm Wasserkran hängen und den Brunnen aussaufen, nach 12 km bergauf bei bis zu 32 Promille!
Hallo ötschabär!
Ich habe das schon so gemeint, daß ich als Mitarbeiter für Streckenunterhaltungsarbeiten mit dem Schienenfahrrad dahergondle. Über eure Bergstrecke möchte ich auch nicht fahren. Aber wenn Du vielleicht die Höllentalbahn kennst, von Reichenau nach Hirschwang ist es super mit dem Ding zu fahren.
Aber vielleicht haben die beim WSV Schienenfahrräder für zum ausleihen wie die Radverleihe auf der Donauinsel. Von deutschen Schmalspurbahnen habe ich gelesen, daß es diese Möglichkeit bei manchen Strecken gibt. Weiß jetzt aber auswendig nicht mehr, wo das war.
ötschabär hat geschrieben:Schienenfahrräder wären bei uns ohnedies nicht denkbar. Die würden dann - in Pfaffenschlag City angekommen - direkt ne Stunde unterm Wasserkran hängen und den Brunnen aussaufen, nach 12 km bergauf bei bis zu 32 Promille!
Vielleicht sollten das mal gewisse Politiker machen, die würden sich dann wenigstens ihre Blödheiten rausschwitzen.
Die Schienenfahrräder hats gegeben, die wurden von einem Reisebüro in Gmünd verliehen (FAM Reisen). Soviel ich weiss gibts die aber schon länger nicht mehr!?
Bei der Steyrtalbahn habe ich gesehen das bei der Ausfahrt vom Bahnhof Steyr Lokalbahn unterm schon recht abgenützten Andreaskreuz eine ebenfalls schon alte Tafel mit der Aufschrift "Museumsbahn" montiert ist .
Tja typisch Österreich. Es wird halt von zustänidgen Stellen viel herumgeschoben. WSV hat keine Eisenbahnkonzession und daher ist es ein privater Weg auf dem "zufällig" Schienen liegen und eine Lok daherpfaucht. (so wurde es mir bei einem ausflug ins W4 erklärt)
Sie hätten sogar gebrauchte Ek signalanlagen, die sie aber nicht aufstellen dürfen, weil sie unters nicht unters Eisenbahngesetz fallen. Die Sache ist sicher komplizeirt und wird von Vereinsmitgliedern mit Geduld und Spucke betrieben.
Autofahrer kann ich durchaus verstehen, wenn sie generft sind. Das beste Beispiel ist Ybbsitz - Gstadt wo man ich weiß nicht wie oft "Stop" hat. Diese Lösung scheint mir nicht so schlecht für eine Museumsbahn, vielleicht könnte doch einmal die Möglichkeit finden Signalanlagen aufstellen zu können. (zb wie in Kienberg Gaming). Wir Eisenbahnfreunde sollten halt bedacht sein, mit der Bevölkerung und dem politischen Drumherum gut auszukommen, wenn man nur auf Konfrontation geht , wird sich die Tragödie von Thörl noch öfters wiederholen. Außerdem wer weiß, vielleicht ist das keine Lösung für die Ewigkeit, sondern die Karten werden dann mal neu gemischt.