Hallo Anton,
so wie das aussieht ist das eine Sandbettung. Aber das gibt es auch mit Kies.
In der Beschaffung sind solche Materialien gerade in Norddeutschland billiger, da oft um die Ecke erhältlich. Schotter muß dagegen von weit her transportiert werden. Allerdings ist auch nicht jeder Sand bzw. Kies für den Oberbau geeignet. Rundgewaschenes Zeug, alsp Flußkies oder so ist nicht so gut, denn auch dieses Material muß sich verkeilen können, um die notwendige Stabilität zu erreichen.
Da diese feinkörnigen Materialien auch naturgemäß kleinere Hohlräume bilden, als dies bei Schotter der Fall wäre, sind diese auch durch Staub, der immer und überall sich ablagert, schneller zugesetzt. Dies behindert natürlich auch den Wasserabfluß und damit die Trockenhaltung des Gleisbettes. Außerdem können da Pflanzen und insbesondere Gras sehr gut wurzeln und bringen das Gefüge durcheinander. Die Folge ist natürlich, daß die Unterhaltung des Oberbaus aufwendiger ist, als bei Schotter.
Allerdings haben bzw. hatten die auf diese Art gebetteten Bahnen in der Regel nur schwachen Verkehr und leichte Fahrzeuge. Man darf auch nicht vergessen, daß früher die Transportkosten, als der hochsubventionierte LKW-Verkehr noch nicht vorhanden bzw. noch gering war, eine ganz andere Größenordnung darstellte, ganz abgesehen von den großenteils niedrigsten Löhnen gerade bei Arbeitern. So gesehen war die Sand- bzw. Kiesbettung damals auch langfristig die billigere Variante.
Und heute bei Museumsbahen stellt es sich dank ehrenamtlicher Arbeit sicherlich recht ähnlich dar. Auch heute müßte Schotter von weit her transportiert werden. Auch wenn das mit dem LKW geschieht, der seinen Fahrweg ja nur zu einem winzigen Bruchteil mit dieser Pseudo-Maut bei diversen Autobehnabschnitten selbst bezahlen muß

, so werden Transporte trotzdem mit zunehmender Entfernung teurer. Ausnahmen gibt es dank zusätzlicher EU- und sonstiger Subventionierung ja nur bei Joghurt und Co, wo der Transport mit zumehmender Entfernung immer billiger wird

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Viele Grüße
Timo