Die Salzburger Nachrichten haben auch einen Artikel dazu.
Link mit Fotos:
http://www.salzburg.com/nwas/index.php? ... vice&sort=
Reise von Piesendorf nach Sydney
25. November 2008 | 09:36 | | Anton Kaindl (SN).
Neustart. Nach zehn Jahren Pause werden auf der Pinzgauer Lokalbahn wieder Güter transportiert. Neben Senoplast gibt es weitere Interessenten.
Daran hat außer Senoplast-Chef Wilhelm Klepsch vor einigen Jahren wohl niemand mehr geglaubt. Um 13.30 Uhr verließ am Montag wieder ein Güterzug das Betriebsgelände des Kunststofferzeugers in Piesendorf. Die ersten vier Container gehen über Zell am See und Salzburg in den Hamburger Hafen, wo sie nach Sydney in Australien verschifft werden.
Obwohl die Pinzgauer Lokalbahn eine Schmalspurbahn ist, werden die Container schon in Piesendorf auf Normalspurwaggons verladen. Diese werden dann huckepack auf den so genannten Rollschemeln – extrem niedrigen Schmalspurwaggons – nach Zell am See gebracht, wo sie auf die Normalspur abgeladen werden. Das dauert pro Waggon nur fünf Minuten.
“Das ist nur der Beginn. Ich hoffe, es wird bald mehr“
Die Zeit sei aber ohnehin kein Problem, sagte Klepsch. „Die Transporte müssen nicht schnell, sondern pünktlich sein.“ Die Mehrkosten im Vergleich zum Lkw seien zu vernachlässigen. „Ich freue mich sehr über den Beginn“, sagte Klepsch. „Das ist ein Gewinn für die Umwelt und die Region. Die Straßen sind immer verstopfter.“ Im ersten Jahr sollen 15.000 Tonnen Güter transportiert werden. „Das entspricht 1200 Lkw-Fahrten“, sagt Bürgermeister Hans Warter (ÖVP). Mittelfristig wünscht er sich 50.000 Tonnen. Klepsch hofft, dass in einigen Jahren die Rohstoffe per Bahn kommen. Dabei handelt es sich um 40.000 Tonnen Granulat pro Jahr, die bislang in Salzburg von der Bahn auf den Lkw verladen werden.
Verkehrsdirektor Gunter Mackinger vom Bahnbetreiber Salzburg AG erwartet sich von Senoplast eine Signalwirkung. Schon in den nächsten Wochen will eine Holzfirma in Niedernsill den Güterverkehr aufnehmen. Und auch die Entsorgungsfirma Gassner in Uttendorf ist ein Kandidat. Sie hat früher 8000 Tonnen pro Jahr transportiert.
© SN/SW
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