Ybbstalbahn: Stellungnahme NÖ Landesregierung
Moderator: Stephan Rewitzer
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Ybbstalbahn: Stellungnahme NÖ Landesregierung
Hallo Eisenbahnfreunde!
Folgende Stellungsnahme habe ich heute von der Niederösterreichischen Landesregierung erhalten über die Ybbstalbahn bzw. Nebenbahnen. Dazu wird der Schwarze Peter dem Bund und ÖBB zugespielt. Jetzt wo es nicht mehr geht will die ÖBB die Nebenbahnen an die Länder abgeben! Siehe Zitat.
Sehr geehrter Herr Straka!
Vielen Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie sich für den Erhalt der Ybbstalbahn einsetzen. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann hat das Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten, beauftragt, Ihnen dazu direkt eine Stellunmgnahme zu übermitteln:
Das Land Niederösterreich hat in der Vergangenheit immer seinen Beitrag zur Erhaltung der NÖ Regionalbahnen und damit auch der Ybbstalbahn geleistet. So werden seit dem Jahr 1996 sämliche Verkehrsdienstleistungen auf diesen Bahnen bei den ÖBB bestellt und auch bezahlt. Darüber hinaus hat sich das Land angesichts des schlechten Erhaltungszustandes der Infrastruktur im sogenannten "Gösingvertrag" freiwillig verpflichtet, speziell für die Schmalspurbahnen auch einen finanziellen Beitrag zu ihrer infrastrukturellen Ertüchtigung zu leisten. Hätten auch die Eigentümer ÖBB und Bund in der Vergangenheit derart verantwortungsvoll gehandelt, wäre die nun wieder aufgeflammte Einstellungsdiskussion eigentlich nicht notwendig.
Niederösterreich nimmt seine Verantwortung für den Öffentlichen Verkehr sehr ernst und entwickelt zur Verbesserung der Mobilitätsverhältnisse schrittweise für alle Landesteile Buskonzepte, welche die Grundversorgung der Bevölkerung mit Öffentlichen Verkehr sicherstellen sollen. Buskonzepte deshalb, da es gilt, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, die von Bahnlinien grundsätzlich nicht gewährleistet werden kann. Dort wo es funktionierende Bahnlinien gibt, werden diese selbstverständlich in das regionale Mobilitätskonzept integriert.
Natürlich ist das Land Niederösterreich unter tragbaren Bedingungen daran interessiert, möglichst viele Regionalbahnen für den Öffentlichen Verkehr zu erhalten. Darüber werden derzeit Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium und den ÖBB geführt. Trotz aller zuvor genannten Bemühungen tritt das Land Niederösterreicht aber vehement gegen aktuelle Tendenzen auf, nach denen selbstverständlich davon ausgegeangen wird, dass Niederösterreich für die langjährigen Versäumnisse der derzeitigen Eigentümer und Betreiber Bund und ÖBB finanziell und organisatorisch einspringt, um aus desolaten und in vielen Jahren herabgewirtschafteten Bahnlinien wieder funktionierende und attraktive Nahverkehrsmittel zu machen. Angesichts des Umfanges der Nebenbahnproblematik in Niederösterreich - hier befinden sich ca. 40% aller österreichischen Nebenbahnen - würden die damit verbundenen Kosten das Budget des Landes bei weitem übersteigen.
mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Christian Popp
Abteilungsleiter-Stellvertreter
Es ist nur traurig, dass man so mit den Steuergeldern der Bürger umgeht. Man sollte der ÖBB keine Subventionen mehr geben.
schöne Grüsse
Franz Straka
www.schmalspur-europa.at
www.strassenbahn-europa.at
www.bahnzauber-europa.at
Folgende Stellungsnahme habe ich heute von der Niederösterreichischen Landesregierung erhalten über die Ybbstalbahn bzw. Nebenbahnen. Dazu wird der Schwarze Peter dem Bund und ÖBB zugespielt. Jetzt wo es nicht mehr geht will die ÖBB die Nebenbahnen an die Länder abgeben! Siehe Zitat.
Sehr geehrter Herr Straka!
Vielen Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie sich für den Erhalt der Ybbstalbahn einsetzen. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann hat das Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten, beauftragt, Ihnen dazu direkt eine Stellunmgnahme zu übermitteln:
Das Land Niederösterreich hat in der Vergangenheit immer seinen Beitrag zur Erhaltung der NÖ Regionalbahnen und damit auch der Ybbstalbahn geleistet. So werden seit dem Jahr 1996 sämliche Verkehrsdienstleistungen auf diesen Bahnen bei den ÖBB bestellt und auch bezahlt. Darüber hinaus hat sich das Land angesichts des schlechten Erhaltungszustandes der Infrastruktur im sogenannten "Gösingvertrag" freiwillig verpflichtet, speziell für die Schmalspurbahnen auch einen finanziellen Beitrag zu ihrer infrastrukturellen Ertüchtigung zu leisten. Hätten auch die Eigentümer ÖBB und Bund in der Vergangenheit derart verantwortungsvoll gehandelt, wäre die nun wieder aufgeflammte Einstellungsdiskussion eigentlich nicht notwendig.
Niederösterreich nimmt seine Verantwortung für den Öffentlichen Verkehr sehr ernst und entwickelt zur Verbesserung der Mobilitätsverhältnisse schrittweise für alle Landesteile Buskonzepte, welche die Grundversorgung der Bevölkerung mit Öffentlichen Verkehr sicherstellen sollen. Buskonzepte deshalb, da es gilt, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, die von Bahnlinien grundsätzlich nicht gewährleistet werden kann. Dort wo es funktionierende Bahnlinien gibt, werden diese selbstverständlich in das regionale Mobilitätskonzept integriert.
Natürlich ist das Land Niederösterreich unter tragbaren Bedingungen daran interessiert, möglichst viele Regionalbahnen für den Öffentlichen Verkehr zu erhalten. Darüber werden derzeit Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium und den ÖBB geführt. Trotz aller zuvor genannten Bemühungen tritt das Land Niederösterreicht aber vehement gegen aktuelle Tendenzen auf, nach denen selbstverständlich davon ausgegeangen wird, dass Niederösterreich für die langjährigen Versäumnisse der derzeitigen Eigentümer und Betreiber Bund und ÖBB finanziell und organisatorisch einspringt, um aus desolaten und in vielen Jahren herabgewirtschafteten Bahnlinien wieder funktionierende und attraktive Nahverkehrsmittel zu machen. Angesichts des Umfanges der Nebenbahnproblematik in Niederösterreich - hier befinden sich ca. 40% aller österreichischen Nebenbahnen - würden die damit verbundenen Kosten das Budget des Landes bei weitem übersteigen.
mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Christian Popp
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Es ist nur traurig, dass man so mit den Steuergeldern der Bürger umgeht. Man sollte der ÖBB keine Subventionen mehr geben.
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Franz Straka
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Übrigens: Auch ich – wie wohl andere auch – habe diesen Brief aus dem (geistigen) Armenviertel St. Pöltens am Montag bekommen. Mit welcher „Priorität“ (um nicht zu sagen: Gehetzt- und Getriebenheit) das Thema dort abgehandelt wird, ist allein schon daraus abzulesen, wie da inhaltlich, stilistisch und orthografisch herumgenudelt wurde. Wenn ein Franz Straka mit der deutschen (Pardon: österreichischen) Sprache hie und da auf Kriegsfuß steht, sage ich: Geschenkt – das is’ halt bei uns Ferros so Sitte ... . Aber von Amts wegen eine E-Mail an Dutzende (gar Hunderte?) Briefschreiber rauszuschießen und vorher nicht einmal die Rechtschreibprüfung des Textverarbeitungsprogramms walten zu lassen, erscheint mir doch ein bissl unhöflich und ignorant. Beispiele gefällig? 1. Absatz: „Stellunmgnahme“; 2. Absatz: „sämliche“; 3. Absatz: „mit Öffentlichen Verkehr“ (statt „mit öffentlichem Verkehr“); 4. Absatz: „Niederösterreicht“ (ja, sie schreiben’s ohnehin selbst: Es niederösterreicht!) und „ausgegeangen“.
Ich seh’ das wahrscheinlich alles zu eng und erheblich zickig – hab’ ich halt noch in jenen Zeiten die Schulbank gedrückt, wo einem gesagt wurde: „Wenn es schon nicht immer möglich ist, alles an Fehlern wegzuputzen, so gebietet es doch der Respekt vor dem Leser – besonders dann, wenn eine größere Öffentlichkeit angesprochen wird –, einen Text und erst recht einen Brief gegen- oder korrekturlesen zu lassen. Allein an deine Freundin kannst einen Liebesbrief ruhig so abfassen, dass einer Sau graust – die verdient eh nix Besseres ...“
Zwei Zitate möchte ich, weil’s grad so g’spaßig ist (na ja – eigentlich ist’s zum Flennen, was die YB betrifft), einfach so zum Grübeln und Meditieren noch einmal herausstellen; übrigens, im ersten Satz findet sich ein schwerer inhaltlicher Fehler, um nicht zu sagen: eine Lüge (Wer findet sie?):
Gruß, k.
Ich seh’ das wahrscheinlich alles zu eng und erheblich zickig – hab’ ich halt noch in jenen Zeiten die Schulbank gedrückt, wo einem gesagt wurde: „Wenn es schon nicht immer möglich ist, alles an Fehlern wegzuputzen, so gebietet es doch der Respekt vor dem Leser – besonders dann, wenn eine größere Öffentlichkeit angesprochen wird –, einen Text und erst recht einen Brief gegen- oder korrekturlesen zu lassen. Allein an deine Freundin kannst einen Liebesbrief ruhig so abfassen, dass einer Sau graust – die verdient eh nix Besseres ...“
Zwei Zitate möchte ich, weil’s grad so g’spaßig ist (na ja – eigentlich ist’s zum Flennen, was die YB betrifft), einfach so zum Grübeln und Meditieren noch einmal herausstellen; übrigens, im ersten Satz findet sich ein schwerer inhaltlicher Fehler, um nicht zu sagen: eine Lüge (Wer findet sie?):
So werden seit dem Jahr 1996 sämliche Verkehrsdienstleistungen auf diesen Bahnen bei den ÖBB bestellt und auch bezahlt.
PS: Franz Straka schrieb:Niederösterreich nimmt seine Verantwortung für den Öffentlichen Verkehr sehr ernst und entwickelt zur Verbesserung der Mobilitätsverhältnisse schrittweise für alle Landesteile Buskonzepte (...).
Nicht ang’rührt sein – aber so einen Topfen hab’ ich schon lang nicht mehr gelesen. Das mögen Lognerv und Konsorten in einem anderem Forum so sehen (und wohl auch pfiffiger formulieren). Wen willst du solcherart abstrafen oder zur Räson bringen? Die letzten (regional-)bahnfahrenden Mohikaner? Sicher nicht Klugar, Huber, vorm Walde, Draxler und wie sie alle hießen (man vergesse mir die „Fach“minister nicht!). Beispiel: Angenommen, das Wiener Wasserversorgungssystem mit seinen aufwendig zu servicierenden Hochquellenleitungen bricht wegen Missmanagements und behördlichen Desinteresses nach und nach zusammen, und der Wasserhahn in deiner Wohnung gibt nur noch alle heiligen Zeiten ein paar Tröpferln her – sagst du dann auch: „Schluss mit den Zuschüssen! Die haben ihr Wasser gefälligst kostendeckend einzupreisen, über die Börse zu verklopfen oder die Bude zuzusperren! Ich trink’ ab heut nur noch flüssige Gummibärlis (sprich: Red Bull)“? Mit Verlaub: Meinst du das wirklich ernst?Man sollte der ÖBB keine Subventionen mehr geben.
Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
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Hallo Klaus!
Nicht ich habe den Brief geschrieben, sondern dieser kam von der Landesregierung. Die Rechtschreibfehler sind nicht von mir! Nur ein Zitat darf man nicht verändern, darum habe ich den Brief so ins Netz gestellt. Lustig ist ja, dass andere den Brief auch bekommen haben. Manche glauben, dass wir nicht miteinander reden!
mfg
Franz Straka
Nicht ich habe den Brief geschrieben, sondern dieser kam von der Landesregierung. Die Rechtschreibfehler sind nicht von mir! Nur ein Zitat darf man nicht verändern, darum habe ich den Brief so ins Netz gestellt. Lustig ist ja, dass andere den Brief auch bekommen haben. Manche glauben, dass wir nicht miteinander reden!
mfg
Franz Straka
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Lieber Franz Straka!
Und was ist mit folgendem Satz?
Gruß, k.
Habe ich auch nicht behauptet.Franz Straka hat geschrieben:Nicht ich habe den Brief geschrieben ...
Hab' ich etwas anderes behauptet?... sondern dieser kam von der Landesregierung ...
Ebenso habe ich NICHT behauptet, dass die von mir zitierten Fehler von DIR seien. Ich bitte dich flehentlichst: lesen! Ich meinte mit meinem Schlenkerer nur, dass es sich für eine Amtsperson (wie den Absender des gegenständlichen Briefes, DI Popp) wohl geziemt hätte, ein an die Öffentlichkeit gerichtetes „amtliches“ Schreiben etwas sorgsamer zu gestalten – inhaltlich, stilistisch und orthografisch). Und wenn – im Gegensatz dazu – ein Franz Straka hie und da etwas ungelenke, fehlerbehaftete Sätze zusammendrechselt, kratzt mich das weniger. Das – und nur das – meinte ich! Noch einmal flehe ich: lesen, lesen, lesen!Die Rechtschreibfehler sind nicht von mir!
Ist mir bewusst – andernfalls wäre ich meinen Job, mit dem ich mir meine Brötchen verdiene, auf die Sekunde los ...Nur ein Zitat darf man nicht verändern ...
Hast du wirklich etwas anderes erwartet? Dass in ein und derselben Sache jeder mit einem persönlich gestalteten Liebesbrieflein bedacht wird? (EDIT Klaus - eigenen Grammatikfehler korrigiert > "gestaltetem" > "...n". Tja ... )Lustig ist ja, dass andere den Brief auch bekommen haben.
Ist ihnen das zu verdenken? Z. B. wenn sie, wie hier in unserem Fall soeben, sehen, dass der eine (diesfalls DU) den anderen (diesfalls MICH) so etwas von gar nicht verstanden hat ....Manche glauben, dass wir nicht miteinander reden!
Und was ist mit folgendem Satz?
Der findet sich in dem Brief an mich NICHT – stammt also aus deiner Feder. Und der lässt mich – ich sag’s ehrlich – ratloser zurück als dieses ganze Landesregierungsgeschreibsel ...Franz Straka hat geschrieben:Man sollte der ÖBB keine Subventionen mehr geben.
Gruß, k.
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Re: Ybbstalbahn Stellungsnahme von der NÖ Landesregierung
Herr Popp gibt damit indirekt zu, dass aus der Ybbstalbahn ein attraktives Naherverkehrsmittel gemacht werden kann, wenn man es finanzieren will. Herr Zibuschka hat das in seinem Buskonzept praktisch in Abrede gestellt und nicht nur den Kostenunterschied angeführt.Franz Straka hat geschrieben: ..., dass Niederösterreich für die langjährigen Versäumnisse der derzeitigen Eigentümer und Betreiber Bund und ÖBB finanziell und organisatorisch einspringt, um aus desolaten und in vielen Jahren herabgewirtschafteten Bahnlinien wieder funktionierende und attraktive Nahverkehrsmittel zu machen.
...
Weil von Landesseite immer über die 40 % Lokalbahnen in NÖ gejammert wird: Bei der Übernahme des Baus und der Erhaltung der Bundesstraßen hat sich das Land überhaupt nicht gewehrt. Ist also nur eine Frage der Finanzierung und der Beteiligung des Bundes daran.
@ Buskonzepte
Der Taktverkehr mit Bus statt der Donauuferbahn von Spitz an der Donau - Emmersdorf - Melk ist seit Fahrplanwechsel schon wieder Geschichte.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
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In Lunz sieht es doch auch nicht viel besser aus. Die Busse nach Gaming und Waifhofen kann man doch auch an einer Hand abzählen. Im Endeffekt wurde Lunz mit der Eisenbahneinstellung (nach Gaming) und Taktausdünnung (nach Waidhofen) auch vom ÖPNV abgehängt.@ Buskonzepte
Der Taktverkehr mit Bus statt der Donauuferbahn von Spitz an der Donau - Emmersdorf - Melk ist seit Fahrplanwechsel schon wieder Geschichte.
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Feiner Unterschied:Pinzgaubahn Fan hat geschrieben: ...
In Lunz sieht es doch auch nicht viel besser aus. Die Busse nach Gaming und Waifhofen kann man doch auch an einer Hand abzählen. Im Endeffekt wurde Lunz mit der Eisenbahneinstellung (nach Gaming) und Taktausdünnung (nach Waidhofen) auch vom ÖPNV abgehängt.
Für die Bergstrecke 1988 (die vier bis fünf Zugpaare waren ja auch nicht der Renner) gab es im Prinzip kein Buskonzept sondern nur einen "öffentlichen Schulbusverkehr". Dieser Busverkehr hat die Angebotsausweitungen in der NAT-Ära nicht mitgemacht und besteht im Prinzip noch immer auf dem selben Niveau wie 1988.
Und damit muss man auch rechnen (siehe Wachau), dass bei einem Bus-Taktkonzept nach einigen Jahren nur mehr der "öffentliche Schulbus" übrig bleibt.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
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Re: Ybbstalbahn Stellungsnahme von der NÖ Landesregierung
Treffer! Denn das (und nicht so sehr der finanzielle Aspekt) ist der Punkt, um den es geht (und auf den etliche in diesem Thread in einem fort hinzuweisen versuchen – u. a. ich mit meinen zugegebenermaßen oft recht mühsam-weitschweifigen, umstädlich-barocken Tiraden): „Sie“ (Land, NÖVOG, Verkehrsplaner etc.) wüssten eigentlich, wie es und (wichtiger noch:) dass es gehen könnte, nämlich in einer strukturschwachen, industriellen und touristischen Rand- und Nischenzone wie dem südwestlichen Mostviertel eine einigermaßen ausgehungerte, heruntergewirtschaftete Schmalspurbahn aufzupeppeln (indem man sie z. B. selbst betreibt oder von kompetenter/interessierter Seite betreiben lässt), um sie zu einem ökonomisch und verkehrstechnisch vertretbaren und touristisch brauchbaren Regionalverkehrsmittel zu ertüchtigen – bloß: „Sie“ wollen es nicht. Mentalitätsmäßig nicht („Schmalspurbahn war gestern“; „Bahn bedeutet – abseits der Hightech-Magistralen – Rückschritt“; „Bahn heißt Verantwortung, die auch beim Abstellen des Motors nicht erlischt“), und „sie“ wollen bzw. „können“ es auch politisch nicht („Bahn bzw. Eisenbahner sind/waren überwiedend rot – wir sind schwarz“; „Bahn im oberen Ybbstal hieße: unsere Klientel [die traditionell Anti-Bahn-eingestellten Bauern, Frächter, Holzhändler, Bus- und Taxiunternehmer] zu verkraulen“ etc. etc.) ...Erich Hafner hat geschrieben:Herr Popp gibt damit indirekt zu, dass aus der Ybbstalbahn ein attraktives Naherverkehrsmittel gemacht werden kann, wenn man es finanzieren will. Herr Zibuschka hat das in seinem Buskonzept praktisch in Abrede gestellt und nicht nur den Kostenunterschied angeführt.
Noch einmal zurück zu meiner „Rätselfrage“ (2. Posting hier): Würdet ihr den folgenden Satz (aus dem Eingangsposting; Zitat aus der E-Mail-Antwort von DI Popp) so stehen lassen? Gar keine Einwände?
Was soll dem kleinen, unbedarften Maxel damit suggeriert werden? Was zahlt das Land? Etwa die Betriebs- und Erhaltungskostenkosten bzw. Betriebsabgänge? Dir und mir die Fahrkarte oder was?So werden seit dem Jahr 1996 sämliche Verkehrsdienstleistungen auf diesen Bahnen bei den ÖBB bestellt und [durch das Land NÖ; Anm. Klaus] auch bezahlt.
Mit der Bitte um zweckdienliche Antworten.
Gruß, k.
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Schreiben an NÖ-LH und die vorläufige Antwort
Sehr geehrter Herr Pollack!
Im Auftrag von Herrn Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll darf ich den Erhalt Ihrer E-Mail vom 25. Dezember 2008 dankend bestätigen und Ihnen mitteilen, dass diese in Bearbeitung genommen und an das zuständige Regierungsmitglied, Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann, mit dem Ersuchen, sich Ihres Anliegens anzunehmen, weitergeleitet wurde.
In der Hoffnung, damit in Ihrem Sinne gehandelt zu haben verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Dr. Elisabeth Seidl
Büro LH Dr. Pröll
Tel.: 02742/9005-12019
Fax: 02742/9005-15470
E-Mail: elisabeth.seidl@noel.gv.at
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Rainer Pollack [mailto:rainer_pollack@web.de]
Gesendet: Donnerstag, 25. Dezember 2008 10:04
An: #LH Pröll
Betreff: Ybbstalbahn und Mariazellerbahn
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Pröll,
als eingefleischter Schmalspurbahnfan verfolge ich auch die Entwicklung der in Ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Ybbstalbahn mit Sorge. Immer wieder ist von Einstellung der Bahn die Rede, von neuen Konzeptionen mit Abbau der Strecke, verkehrstechnischer Erschließung mit Schienenersatzverkehr = Bus und Neuerstellung eines Radlwegs auf der Trasse.
Dass es vielversprechende und erfolgreiche Konzepte gibt, beweist die seit Juli 2008 von der Salzburger Lokalbahn übernommene Pinzgaubahn. Ich bin vergangenes Wochenende mit meiner Familie extra zum Adventswochenende mit Dampfzugfahrt von Walpertskirchen/Bayern in den Pinzgau gefahren. Ich kann Ihnen versichern, dass sowohl die zum normalen Taktverkehr verkehrenden Triebwagen, als auch der Dampfzug sehr gut frequentiert waren.
Wir kommen auch einmal im Jahr nach Lunz am See und nach Mariazell, um sowohl mit der Ybbstalbahn, als auch mit unserer Lieblingsbahn, der Mariazellerbahn zu fahren. Leere Züge haben wir auch dort nicht angetroffen. Allerdings ist die Fahrplangestaltung bei beiden Bahnen für mich als Außenstehender nicht logisch oder optimiert.
Mir ist durchaus bewusst, dass wir keinen Grund liefern können, dass Sie beide Bahnen aufrecht erhalten, nur weil wir einmal im Jahr sie benutzen.
Wenn man aber sieht, wie attraktiv sich ein Schmalspurverkehr gestalten lässt (siehe Rhätische Bahn in der Schweiz, siehe Pinzgau- und Zillertalbahn), so müsste es doch für das Land Niederösterreich quasi eine Pflicht sein, den Beispielen zu folgen und beide Bahnen attraktiver zu machen! Attraktiver für die Menschen, die beide Bahnen täglich benutzen und attraktiver für Menschen, die sie nutzen könnten, aber bisher aus verschiedenen Gründen nicht nutzen. Das touristische Potenzial wird bei beiden Bahnen meines Erachtens nur ungenügend genutzt. Weshalb gelingt es der Pinzgaubahn alte Waggons herzurichten und mit der Dampflok Mh.3 ein attraktives Nostalgieangebot zu erstellen? Ab Sommer fährt ein eigener Nationalparkzug, gezogen von einer restaurierten 2095er-Diesellok auf der Pinzgaubahn. Die Salzburger Lokalbahn AG ist doch auch ein wirtschaftliches Unternehmen, das betriebswirtschaftlich rechnen muss!
Das Potenzial und die Möglichkeiten sind doch bei der Mariazellerbahn und Ybbstalbahn ebenfalls vorhanden!
Bewahren Sie das Eisenbahnerbe und setzen Sie sich bitte für die Attraktivierung der Ybbstal- und Mariazellerbahn nachhaltig ein.
Bisher waren beide Eisenbahnen der Grund für uns, nach Niederösterreich zu fahren. Dabei haben wir liebevolle Menschen und eine faszinierende Natur kennengelernt. Sonst wären wir wahrscheinlich hier hin nicht in Urlaub gefahren.
Wir selbst haben über die Mariazellerbahn vergangenes Jahr in der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Alpenvereins (800.000 Mitglieder) einen Artikel mit zwei Seiten veröffentlicht, der durchaus auch - so die Rückmeldung - bei einem uns geschätzten Gastronomiebetrieb gute Resonanz hinsichtlich Buchungen erzeugt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Pollack
Im Auftrag von Herrn Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll darf ich den Erhalt Ihrer E-Mail vom 25. Dezember 2008 dankend bestätigen und Ihnen mitteilen, dass diese in Bearbeitung genommen und an das zuständige Regierungsmitglied, Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann, mit dem Ersuchen, sich Ihres Anliegens anzunehmen, weitergeleitet wurde.
In der Hoffnung, damit in Ihrem Sinne gehandelt zu haben verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Dr. Elisabeth Seidl
Büro LH Dr. Pröll
Tel.: 02742/9005-12019
Fax: 02742/9005-15470
E-Mail: elisabeth.seidl@noel.gv.at
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Rainer Pollack [mailto:rainer_pollack@web.de]
Gesendet: Donnerstag, 25. Dezember 2008 10:04
An: #LH Pröll
Betreff: Ybbstalbahn und Mariazellerbahn
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Pröll,
als eingefleischter Schmalspurbahnfan verfolge ich auch die Entwicklung der in Ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Ybbstalbahn mit Sorge. Immer wieder ist von Einstellung der Bahn die Rede, von neuen Konzeptionen mit Abbau der Strecke, verkehrstechnischer Erschließung mit Schienenersatzverkehr = Bus und Neuerstellung eines Radlwegs auf der Trasse.
Dass es vielversprechende und erfolgreiche Konzepte gibt, beweist die seit Juli 2008 von der Salzburger Lokalbahn übernommene Pinzgaubahn. Ich bin vergangenes Wochenende mit meiner Familie extra zum Adventswochenende mit Dampfzugfahrt von Walpertskirchen/Bayern in den Pinzgau gefahren. Ich kann Ihnen versichern, dass sowohl die zum normalen Taktverkehr verkehrenden Triebwagen, als auch der Dampfzug sehr gut frequentiert waren.
Wir kommen auch einmal im Jahr nach Lunz am See und nach Mariazell, um sowohl mit der Ybbstalbahn, als auch mit unserer Lieblingsbahn, der Mariazellerbahn zu fahren. Leere Züge haben wir auch dort nicht angetroffen. Allerdings ist die Fahrplangestaltung bei beiden Bahnen für mich als Außenstehender nicht logisch oder optimiert.
Mir ist durchaus bewusst, dass wir keinen Grund liefern können, dass Sie beide Bahnen aufrecht erhalten, nur weil wir einmal im Jahr sie benutzen.
Wenn man aber sieht, wie attraktiv sich ein Schmalspurverkehr gestalten lässt (siehe Rhätische Bahn in der Schweiz, siehe Pinzgau- und Zillertalbahn), so müsste es doch für das Land Niederösterreich quasi eine Pflicht sein, den Beispielen zu folgen und beide Bahnen attraktiver zu machen! Attraktiver für die Menschen, die beide Bahnen täglich benutzen und attraktiver für Menschen, die sie nutzen könnten, aber bisher aus verschiedenen Gründen nicht nutzen. Das touristische Potenzial wird bei beiden Bahnen meines Erachtens nur ungenügend genutzt. Weshalb gelingt es der Pinzgaubahn alte Waggons herzurichten und mit der Dampflok Mh.3 ein attraktives Nostalgieangebot zu erstellen? Ab Sommer fährt ein eigener Nationalparkzug, gezogen von einer restaurierten 2095er-Diesellok auf der Pinzgaubahn. Die Salzburger Lokalbahn AG ist doch auch ein wirtschaftliches Unternehmen, das betriebswirtschaftlich rechnen muss!
Das Potenzial und die Möglichkeiten sind doch bei der Mariazellerbahn und Ybbstalbahn ebenfalls vorhanden!
Bewahren Sie das Eisenbahnerbe und setzen Sie sich bitte für die Attraktivierung der Ybbstal- und Mariazellerbahn nachhaltig ein.
Bisher waren beide Eisenbahnen der Grund für uns, nach Niederösterreich zu fahren. Dabei haben wir liebevolle Menschen und eine faszinierende Natur kennengelernt. Sonst wären wir wahrscheinlich hier hin nicht in Urlaub gefahren.
Wir selbst haben über die Mariazellerbahn vergangenes Jahr in der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Alpenvereins (800.000 Mitglieder) einen Artikel mit zwei Seiten veröffentlicht, der durchaus auch - so die Rückmeldung - bei einem uns geschätzten Gastronomiebetrieb gute Resonanz hinsichtlich Buchungen erzeugt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Pollack
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Heute kam die Antwort der Landesregierung:
"Sehr geehrter Pollack !
Vielen Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie sich für den Erhalt der Ybbstal- und Mariazellerbahn einsetzen. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann hat das Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten, beauftragt, Ihnen dazu direkt eine Stellunmgnahme zu übermitteln:
Das Land Niederösterreich hat in der Vergangenheit immer seinen Beitrag zur Erhaltung der NÖ Regionalbahnen und damit auch der Ybbstalbahn geleistet. So werden seit dem Jahr 1996 sämliche Verkehrsdienstleistungen auf diesen Bahnen bei den ÖBB bestellt und auch bezahlt. Darüber hinaus hat sich das Land angesichts des schlechten Erhaltungszustandes der Infrastruktur im sogenannten "Gösingvertrag" freiwillig verpflichtet, speziell für die Schmalspurbahnen auch einen finanziellen Beitrag zu ihrer infrastrukturellen Ertüchtigung zu leisten. Hätten auch die Eigentümer ÖBB und Bund in der Vergangenheit derart verantwortungsvoll gehandelt, wäre die nun wieder aufgeflammte Einstellungsdiskussion eigentlich nicht notwendig.
Niederösterreich nimmt seine Verantwortung für den Öffentlichen Verkehr sehr ernst und entwickelt zur Verbesserung der Mobilitätsverhältnisse schrittweise für alle Landesteile Buskonzepte, welche die Grundversorgung der Bevölkerung mit Öffentlichen Verkehr sicherstellen sollen. Buskonzepte deshalb, da es gilt, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, die von Bahnlinien grundsätzlich nicht gewährleistet werden kann. Dort wo es funktionierende Bahnlinien gibt, werden diese selbstverständlich in das regionale Mobilitätskonzept integriert.
Natürlich ist das Land Niederösterreich unter tragbaren Bedingungen daran interessiert, möglichst viele Regionalbahnen für den Öffentlichen Verkehr zu erhalten. Darüber werden derzeit Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium und den ÖBB geführt. Trotz aller zuvor genannten Bemühungen tritt das Land Niederösterreicht aber vehement gegen aktuelle Tendenzen auf, nach denen selbstverständlich davon ausgegeangen wird, dass Niederösterreich für die langjährigen Versäumnisse der derzeitigen Eigentümer und Betreiber Bund und ÖBB finanziell und organisatorisch einspringt, um aus desolaten und in vielen Jahren herabgewirtschafteten Bahnlinien wieder funktionierende und attraktive Nahverkehrsmittel zu machen. Die damit verbundenen Kosten würden das Budget des Landes bei weitem übersteigen.
Der Verweis auf den vermeintlichen Modellfall Pinzgaubahn stellt sich nach näherer Betrachtung der nicht vergleichbaren Ausgangslagen und Rahmenbedingungen in den Ländern Salzburg und Niederösterreich als völlig unzutreffend dar. Besonders der Umfang der qualitativen und quantitativen Dimension der Nebenbahnfrage in Niederösterreich - hier befinden sich ca. 40% aller österreichischen Nebenbahnen - erfordert andere, differenziertere Lösungsansätze für eine zukunftsträchtige und vor allem dauerhafte Lösung des Problems. In diese Einschätzung der Situation ist auch eine näheren Betrachtung der Pinzgaubahn eingeflossen".
Soweit also die Stellungnahme. Die Pinzgaubahn ist also nicht vergleichbar, ein Vergleich ist sogar unzutreffend.
Bleibt also nur noch die Ybbstal-und Mariazellerbahn so lange zu nutzen, so lange es sie gibt! Ermutigend ist die Stellungnahme nicht.
Soll ich noch an ÖBB und den Verkehrsminister schreiben?
Schade, viele Grüße
Rainer
"Sehr geehrter Pollack !
Vielen Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie sich für den Erhalt der Ybbstal- und Mariazellerbahn einsetzen. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Ernest Gabmann hat das Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten, beauftragt, Ihnen dazu direkt eine Stellunmgnahme zu übermitteln:
Das Land Niederösterreich hat in der Vergangenheit immer seinen Beitrag zur Erhaltung der NÖ Regionalbahnen und damit auch der Ybbstalbahn geleistet. So werden seit dem Jahr 1996 sämliche Verkehrsdienstleistungen auf diesen Bahnen bei den ÖBB bestellt und auch bezahlt. Darüber hinaus hat sich das Land angesichts des schlechten Erhaltungszustandes der Infrastruktur im sogenannten "Gösingvertrag" freiwillig verpflichtet, speziell für die Schmalspurbahnen auch einen finanziellen Beitrag zu ihrer infrastrukturellen Ertüchtigung zu leisten. Hätten auch die Eigentümer ÖBB und Bund in der Vergangenheit derart verantwortungsvoll gehandelt, wäre die nun wieder aufgeflammte Einstellungsdiskussion eigentlich nicht notwendig.
Niederösterreich nimmt seine Verantwortung für den Öffentlichen Verkehr sehr ernst und entwickelt zur Verbesserung der Mobilitätsverhältnisse schrittweise für alle Landesteile Buskonzepte, welche die Grundversorgung der Bevölkerung mit Öffentlichen Verkehr sicherstellen sollen. Buskonzepte deshalb, da es gilt, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, die von Bahnlinien grundsätzlich nicht gewährleistet werden kann. Dort wo es funktionierende Bahnlinien gibt, werden diese selbstverständlich in das regionale Mobilitätskonzept integriert.
Natürlich ist das Land Niederösterreich unter tragbaren Bedingungen daran interessiert, möglichst viele Regionalbahnen für den Öffentlichen Verkehr zu erhalten. Darüber werden derzeit Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium und den ÖBB geführt. Trotz aller zuvor genannten Bemühungen tritt das Land Niederösterreicht aber vehement gegen aktuelle Tendenzen auf, nach denen selbstverständlich davon ausgegeangen wird, dass Niederösterreich für die langjährigen Versäumnisse der derzeitigen Eigentümer und Betreiber Bund und ÖBB finanziell und organisatorisch einspringt, um aus desolaten und in vielen Jahren herabgewirtschafteten Bahnlinien wieder funktionierende und attraktive Nahverkehrsmittel zu machen. Die damit verbundenen Kosten würden das Budget des Landes bei weitem übersteigen.
Der Verweis auf den vermeintlichen Modellfall Pinzgaubahn stellt sich nach näherer Betrachtung der nicht vergleichbaren Ausgangslagen und Rahmenbedingungen in den Ländern Salzburg und Niederösterreich als völlig unzutreffend dar. Besonders der Umfang der qualitativen und quantitativen Dimension der Nebenbahnfrage in Niederösterreich - hier befinden sich ca. 40% aller österreichischen Nebenbahnen - erfordert andere, differenziertere Lösungsansätze für eine zukunftsträchtige und vor allem dauerhafte Lösung des Problems. In diese Einschätzung der Situation ist auch eine näheren Betrachtung der Pinzgaubahn eingeflossen".
Soweit also die Stellungnahme. Die Pinzgaubahn ist also nicht vergleichbar, ein Vergleich ist sogar unzutreffend.
Bleibt also nur noch die Ybbstal-und Mariazellerbahn so lange zu nutzen, so lange es sie gibt! Ermutigend ist die Stellungnahme nicht.
Soll ich noch an ÖBB und den Verkehrsminister schreiben?
Schade, viele Grüße
Rainer
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Du könntest auch nachfragen, warum die Ausgangslagen und Rahmenbedingungen zwischen Salzburg und Niederösterreich nicht vergleichbar seien. Welche Erkenntnisse haben die Landesbeamten bei der näheren Betrachtung gewonnen, die sie zu so einer pauschalen Aussage/Ablehnung kommen lassen. Interessanterweise habe ich von mit dem salzburger Modell für die Pinzgauer Lokalbahn vertrauten Personen ohne Hintergrund der NÖ-Landespolitik noch nie vernommen, dass dieses Modell nicht auf die niederösterreichischen Schmalspurbahnen anwendbar und adaptierbar sei. Dass man es politisch nicht vergleichen will, wissen wir (besonders weil sich in Salzburg ein schwarzer Landesrat und ein schwarzer Bürgermeister für die Pinzgauer Lokalbahn stark gemacht haben).
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
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Ich denke, das wäre vergebliche Liebesmüh' – ÖBB und Verkehrsministerin interessiert das ja noch weniger (die möchten ohnehin – könnten sie, wie sie wollen – die YB und die MzB und, und, und ... lieber heute als morgen zudrehen), die würden wahrscheinlich nicht einmal antworten. Die einzige politische Gruppierung, die in dieser Sache ein bisschen medialen Wind macht, sind die NÖ-Landes-Grünen (und das sollte man, unabhängig vom eigenen politischen Standpunkt, anerkennen bzw. nutzen): > http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... ght=#31369:Erdinger hat geschrieben:Soll ich noch an ÖBB und den Verkehrsminister schreiben?
Deren vorrangiges Interesse ist naturgemäß nicht, sich für "die Anliegen, Sorgen und Nöte von bayerischen Bahnfreunden" in die Kurve zu hauen, aber ich denk' mir, es schadet nix, sie mit dem einen oder anderen Argument zu füttern ...oetscherlaender hat geschrieben: Bitte sehr: http://niederoesterreich.gruene.at/verk ... sen/37940/
Ich war zwar noch nie ein Grünwähler (ich möchte keiner Person nahe treten u. es lebe die Demokratie!), jedoch erscheint es so, als wäre diese die einzige Fraktion die sich wirklich seit langer Zeit "in's Zeug schmeißt"!
Gruß, k.
EDIT: Text redigiert/korrigiert.
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So wie ich die bisherigen Signale aus dem Verkehrsministerium verstanden habe, gibt man sich vollkommen unschuldig am mangelhaften Funktionieren der Verträge zwischen Land NÖ, Verkehrsministerium und ÖBB bezüglich der Infrastruktur und des Betriebs der NÖ-Schmalspurbahnen, ist aber zu einer gemeinschaftlichen Finanzierung bereit, wenn das Land NÖ die Schmalspurbahnen übernimmt. Verteilungsschlüssel für zukünftige Investitionen und Finanzierung der Rückstände wäre dann Verhandlungssache, wenn das Land NÖ verhandeln will, sowohl MzB als auch YB.
Solange das Land NÖ aber kein Signal aussendet, dass es die Ybbstalbahn haben will, wird im Verkehrsministerium niemand ein Ohrwaschl rühren. Oder gar dem Land NÖ nahe legen, doch die Ybbstalbahn gefälligst auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Das typische politische Spiel mit dem Zuschieben von Zuständigkeiten zwischen den Gebietskörperschaften.
Solange das Land NÖ aber kein Signal aussendet, dass es die Ybbstalbahn haben will, wird im Verkehrsministerium niemand ein Ohrwaschl rühren. Oder gar dem Land NÖ nahe legen, doch die Ybbstalbahn gefälligst auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Das typische politische Spiel mit dem Zuschieben von Zuständigkeiten zwischen den Gebietskörperschaften.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
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Aus dem Schlussabsatz des von „Erdinger“ zitierten Landesregierungsbriefes:
Erich Hafner bringt die Lage mit obiger Kurzanalyse kühl-sachlich auf den Punkt. Ich dolmetsche mir das halt etwas polemischer ein: Die ÖBB wollen die Schmalspurbahnen (seit Jahrzehnten) nicht mehr betreiben; das Land Niederösterreich kann nicht – und wollte offensichtlich auch nie. Wie sonst ist zu erklären, dass Erwin Pröll, unbestritten einer der mächtigsten Politiker in Österreich, in Anbetracht des Infrastrukturzustands der Regionalbahnen nicht längst das getan hat, wofür er sich sonst so gern rühmen lässt: nämlich „denen da in Wien mit dem Stellwagen ins Gesicht zu fahren“? Wem sind Pro-Ybbstalbahn-Initiativen und konstruktive, bahnerhaltende Ideen seitens des Landes erinnerlich? Habe ich da etwas versäumt/überlesen/überhört? Im Gegenteil: Obskure Pro-Bus-plus-Sammeltaxi-plus-Radweg-Studien werden von der Landes-Administration aus dem Hut gezaubert. Wie in einer Schmierenkomödie wird die (ohnehin kälter und kälter werdende) Kartoffel „Schmalspurbahnfrage“ so lange hin und her geschoben, bis sich das Publikum / der Fahrgast entnervt ab- und anderen Verkehrsmitteln zuwendet und aus Mitleid (nicht zuletzt mit dem eigenen Steuergeld) um einen schnellen Gnadentod für die Bahn winselt. Und niemand will’s hernach gewesen sein ...
Es schaut nicht gut aus um die Ybbstalbahn (das ist zwar durchaus keine neue Erkenntnis – aber etwas Hoffnung wollte man sich ja doch hin und wieder machen dürfen ...).
Gruß, k.
Einmal abgesehen von der Überheblichkeit, einen „Verweis“ als „völlig unzutreffend“ abzuschmettern, übersetze ich mir diesen Satz im Lichte des medialen ÖVP-„Aktionismus“ der letzten Monate um die Ybbstalbahn so: „Tja, mag schon sein, dass die im Pinzgau WOLLEN – wir hier WOLLEN eben NICHT! Ende der Durchsage.“Der Verweis auf den vermeintlichen Modellfall Pinzgaubahn stellt sich nach näherer Betrachtung der nicht vergleichbaren Ausgangslagen und Rahmenbedingungen in den Ländern Salzburg und Niederösterreich als völlig unzutreffend dar.
Erich Hafner bringt die Lage mit obiger Kurzanalyse kühl-sachlich auf den Punkt. Ich dolmetsche mir das halt etwas polemischer ein: Die ÖBB wollen die Schmalspurbahnen (seit Jahrzehnten) nicht mehr betreiben; das Land Niederösterreich kann nicht – und wollte offensichtlich auch nie. Wie sonst ist zu erklären, dass Erwin Pröll, unbestritten einer der mächtigsten Politiker in Österreich, in Anbetracht des Infrastrukturzustands der Regionalbahnen nicht längst das getan hat, wofür er sich sonst so gern rühmen lässt: nämlich „denen da in Wien mit dem Stellwagen ins Gesicht zu fahren“? Wem sind Pro-Ybbstalbahn-Initiativen und konstruktive, bahnerhaltende Ideen seitens des Landes erinnerlich? Habe ich da etwas versäumt/überlesen/überhört? Im Gegenteil: Obskure Pro-Bus-plus-Sammeltaxi-plus-Radweg-Studien werden von der Landes-Administration aus dem Hut gezaubert. Wie in einer Schmierenkomödie wird die (ohnehin kälter und kälter werdende) Kartoffel „Schmalspurbahnfrage“ so lange hin und her geschoben, bis sich das Publikum / der Fahrgast entnervt ab- und anderen Verkehrsmitteln zuwendet und aus Mitleid (nicht zuletzt mit dem eigenen Steuergeld) um einen schnellen Gnadentod für die Bahn winselt. Und niemand will’s hernach gewesen sein ...
Es schaut nicht gut aus um die Ybbstalbahn (das ist zwar durchaus keine neue Erkenntnis – aber etwas Hoffnung wollte man sich ja doch hin und wieder machen dürfen ...).
Gruß, k.
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Hat denn echt jemand gedacht, dass die Ösis schlauer sind als die Piefkes So gesehen ist die Masse aller Völker vermutlich gleich schlau/dumm...
Das Nebenbahnsterben hat Deutschland schon vor langer Zeit erlebt. Polen hat 30% seines Eisenbahnetzes in den letzten 18 Jahren stillgelegt. Dachte wirklich jemand, dass diese Entwicklung Österreich nicht erreichen wird??
Es ist zwar traurig, aber wahr
lg Anton
Das Nebenbahnsterben hat Deutschland schon vor langer Zeit erlebt. Polen hat 30% seines Eisenbahnetzes in den letzten 18 Jahren stillgelegt. Dachte wirklich jemand, dass diese Entwicklung Österreich nicht erreichen wird??
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Was heißt schlauer!? Ich für meinen Teil habe geradezu darauf gehofft, dass sie (Pardon, "wir" – ich g'hör' ja auch irgendwie dazu) um ein Eckhaus blöder sind als "die Piefkes", damit sie einer (vordergründigen) betriebswirtschaftlich gestützten Argumentation vom "Zuadrahn" vielleicht nicht so recht folgen (weil's eben in der Birn' dafür net reicht) ... Denn für eine "Post-autistische Ökonomie" (Wiki-Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Post-autis ... %96konomie) reicht's hierzulande halt doch net ganz ... (so viel zu [m]einer brachial-dialektischen Sicht von "Blödheit", an die sich ja mitunter sogar Hoffnungen knüpfen lassen ...). Aber: Wenn man, wie im Fall der Ybbstalbahn, genauer hinschaut, sind die Ösi-Autisten – an ihren eigenen Maßstäben gemessen – sogar zu blöd zum "Zuadrahn mit Anstand".Pinzgaubahn Fan hat geschrieben:Hat denn echt jemand gedacht, dass die Ösis schlauer sind als die Piefkes
Gruß, k.
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Das ist genialer Gedankengang Klaus
Es ist zwar traurig, aber man sieht es momentan das sämtliche Länder den gleichen Weg, wie England oder Deutschland, einschlagen. Unter dem Druck den Markt zu öffnen und vollständig auf die Globalisierung zu setzen leidet das Gesamtsystem Eisenbahn. Aber wir werden diese Entwicklung nicht stoppen...
Einen schönen Sonntag wünscht euch
der "schlaue" Piefke Anton
Es ist zwar traurig, aber man sieht es momentan das sämtliche Länder den gleichen Weg, wie England oder Deutschland, einschlagen. Unter dem Druck den Markt zu öffnen und vollständig auf die Globalisierung zu setzen leidet das Gesamtsystem Eisenbahn. Aber wir werden diese Entwicklung nicht stoppen...
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