News: Ybbstalbahn (1)

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Franz Straka hat geschrieben:... Das Land hat immer mitgezahlt und es gab keine Kontrolle bei der Instandsetzung ...
"keine Kontrolle" – das war (trotz aller in den letzten Jahren hervorgewürgten Krokodilsträenen) zweifellos die Strategie / der Hintergedanke des Landes dabei: nämlich die ungeliebte / im Weg stehende Ybbstalbahn (mitsamt ihren eher "roten" Eisenbahnern) vom Hals zu kriegen (vgl. dazu auch die "koreanische" 100-%-ÖAAB-Durchhomogenisierung jüngst bei den nö. Personalvertretungswahlen). Zu ergänzen ist: Die SPÖ NÖ hat sich und Niederösterreich längst "aufgegeben"; ein überwältigender Anteil der Landtagsbeschlüsse wurde und wird mit den Stimmen der SPÖ durchgedrückt. Die "Sphären" sind klar aufgeteilt – NÖ schwarz, Wien rot; da wie dort spuckt man einander nicht in die Suppe (außer dort, wo sich die Einflussbereiche überschneiden > z. B. wie in den letzten Tagen bei der Vorstandsbesetzung des Flughafen Wien, da dort beide Länder zu gleichen Teilen Anteilseigner sind).

Aber vielleicht "erbarmt" sich ja jemand – und reicht eine Amtshaftungsklage ein, was die vom Land NÖ investierten/hineingebutterten Gelder betrifft. So flossen via Növog und "Gösinger Vertrag" über die Jahre – offenbar/offensichtlich ohne adäquate Kontrolle/Evaluierung – vom Land NÖ zig Euro-Millionen in die Ybbstalbahn bzw. an den Bund / die ÖBB. Man (= die Landesadministration) "klagte" (= matschkerte) in einem fort – aber tatsächlich auf Einhaltung der (z. B. Gösinger) Verträge geklagt wurde meines Wissens nie.

@ Franz Straka: "Köpferollen". Wer/was rollt? Ungustiös, wie ich bin, wandle ich eine noch ungustiösere Nazi-Parole ab: "Räder (und Köpfe) müssen rollen – für den Sieg der Ybbstalbahn!" Wer's glaubt .... Aber: Es gibt offenbar niemanden mehr (außer unsereiner), der seinen (letztlich: Prölls :wink: ) Kopf für die Ybbstalbahn hinhalten würde ... :rofl:
oetscherlaender hat geschrieben:PS. Übrigens Museumsbahn Kienberg - Göstling: wer soll eigentlich diese betreiben, etwa Dr. Werner Schiendl und seine Mannen- weiß er schon davon ?
Tja, "die Mannen" ... "man" bemüht sich halt ... :wink: Ich vermute, im Verlauf der heurigen Fahrsaison wird man mehr wissen/hören ... Aber, schüchterne Frage: Angenommen das Land NÖ "leistet" sich als verlogenes "Feigenblatt" eine Ausweitung des Museumsbetriebes der Bergstrecke über Lunz hinaus (sagen wir bis Göstling) in der Form, dass man der NÖLB/ÖGLB ein paar Mille "aufdrängt", dann fahren dort ein (vor)letztes Mal Schotterpflug und Stopfmaschine – und dann ...? Ob dann dem Verein eine Schar neuer freiwilliger Mitarbeiter die Tür einrennt, wage ich zu bezweifeln (wobei mir auch klar ist, dass die zusätzlichen "ebenen" zehn Kilometer bis Göstling weit weniger unterhaltintensiver sind als der "Berg"). Aber ich denke (und hoffe – gerade auch für einen "gedeihlichen Betrieb" der Bergstrecke!), Schiendl wird schon wissen, wie's geht ... (Fantasie: Vielleicht macht ja auch das Land Druck bzw. lockt mit einem Batzen Geld, sodass NÖLB und Club 598 gar nicht anders können, als sich zusammenzuraufen; Letztere müssten halt dann nach Lunz "umziehen". Eventuell weiß dazu ja Erich Hafner mehr ...). Jedenfalls ist davon auszugehen, dass sich hinter den Kulissen bereits einiges tut (Wenn – wie es nun klar ist – der staatliche Betreiber wegfällt und das Land nicht übernimmt – was mittlerweile auch fix ist –, werden die beiden Vereine ja nicht untätig bleiben – hoffe ich zumindest).
Wenn ich der Landeshauptmann wäre, würde ich den Hut nehmen und gehen.
Wäre ich Landeshauptmann von NÖ und es wäre 1. April (oder – beliebig – 31. Dezember), dann würde ich trotzdem meinen: "Die Ybbstalbahn geht mir am A... vorbei." (Landes-)Kindermund? Was weiß ich ... ungustiös so oder so ....

Traurig.

Gruß, k.
Edit: ergänzt.
Zuletzt geändert von Klaus am 2. April 2009, 23:16, insgesamt 2-mal geändert.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Montafoner
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Beitrag von Montafoner »

Weiß von euch schon jemand genaueres bezüglich des Einstellungstermins bzw. des Beginns des Busnachfolgekonzeptes?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Strecke spätestens per 13. Juni(Ende der halbjährigen Fahrplanperiode) dicht gemacht wird! :contra:
oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

michael-h
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Beitrag von michael-h »

Also bei aller Liebe zur Schmalspurbahn und dem Bekenntnis zum öffentlichen Schienenverkehr scheint mir die Vorstellung einer gewinnbringenden Ybbstalbahn doch sehr durch die rosarote Brille gesehen.
Eine Modernisierung der Ybbstalbahn verbunden mit einer gründlichen Streckensanierung, entsprechenden Höchstgeschwindigkeiten und einem für diese Region attraktiven Fahrplan kann auch bei gutem Willen nicht kostendeckend sein. Das Fahrgast- und Güterpotential ist ja nicht gerade hoch. Die teilweise geringe Besiedelungsdichte, der recht magere Tourismus (welcher natürlich längerfristig gefördert werden könnte/sollte) und fehlende Industrie für Gütertransporte (auch mit forcierten Holztransporten) können z.B. mit dem Zillertal keinem Vergleich standhalten.
Kostendeckender Schienenverkehr ist aber (fast nirgends) zu erreichen und Nebenbahnen im speziellen werden immer Zuschüsse brauchen. Die Frage ist allerdings, was sind Umwelt, Tourismus, Mobilität für Pendler und Schüler etc. der Gesellschaft wert? Was sind die Auswirkungen auf die Region bei einer Einstellung der Bahn?

Lg Michael
Montafoner
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Beitrag von Montafoner »

Das mit dem gänzlichen Schienenersatzverkehr geht vermutlich schneller als man meinen könnte. :contra:
Ich bin mir sicher, dass die Strecke allerspätestens per 13. Juni dicht gemacht wird! :-x
schmalspurfan
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Beitrag von schmalspurfan »

Weil alle schon von einer verlängerten Museumsbahn, entweder nach Göstling oder nach Scheibbs, sprechen: Was sagt die ÖGLB dazu? Wer soll das zahlen?
Ich glaube nicht, dass eine Variante mit 3-Schienen-Gleis nach Scheibbs eine realistische Variante ist. Da könnte ich mir eher schon eine Verlängerung der Strecke nach Göstling vorstellen, auch wenn diese 8 (?) km ziemlich unspektakulär verlaufen.
Aber ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob das die ÖGLB interessiert. Fast 18 km Bergstrecke sind für die freiwillige Erhaltung schon aufwendig genug. Wenn dann müsste sich wahrscheinlich die NÖVOG mit einem ähnlichen Format wie im Waldviertel beteiligen.
Über 100 Jahr' voll Freud und Leid
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Aber der NÖVOG dürft es sein ein Graus,
sie kommt nicht ohne mich aus.
Denn wenn dann fällt ein Meter Schnee,
bleibt sie stecken, die Himmeltreppe.
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Montafoner hat geschrieben:Das mit dem gänzlichen Schienenersatzverkehr geht vermutlich schneller als man meinen könnte. :contra:
Ich bin mir sicher, dass die Strecke allerspätestens per 13. Juni dicht gemacht wird! :-x
Rechtliche Situation:
Eine konzessionierte Schienenverkehrsstrecke darf nur bei Unbefahrbarkeit gänzlich im SEV geführt werden. Darum gibt es ja die wohlbekannten "Erinnerungszugpaare", wie auch jetzt von Gsy - Yb. Eine neu konzessionierte Buslinie muss bestimmte Kriterien bei der Ausstattung der Haltestellen erfüllen (Haltestellenbuchten), diese zu bauen, braucht ein bisschen Zeit (Planung, Bau, Finanzierung).

Aber je mehr Menschen die Schließung der Ybbstalbahn herbei reden, desto früher kann dieser Umstand eintreten.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Keine ÖBB-Resolution

WAIDHOFFEN / Die SPÖ fand für einen Dringlichkeitsantrag zur Ybbstalbahn keine Mehrheit im Waidhofner Gemeinderat.

"Wenn die Resolution erst bei der nächsten Gemeinderatssitzung behandelt wird, gibt es die Ybbstalbahn vielleicht gar nicht mehr."
Den SPÖ-Mandataren stieß bei der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag sauer auf, dass ihr Dringlichkeitsantrag, sich mit einer Resolution zur Rettung der Ybbstalbahn an Verkehrsminister Doris Bures zu richten, mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion der geschäftsmäßigen Behandlung zugewiesen wurde.
Weiters sollte das Schreiben an Kanzler Werner Faymann, Vizekanzler Josef Pröll, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und die Direktion der ÖBB gehen.

Mair: "Öffentlicher Verkehr ist kein Spielball der Politik"
"Eine Festlegung, wie der öffentliche Verkehr im Ybbstal durchzuführen ist, ist zu früh", wies WVP-Stadtrat Franz Sommer das Ansinnen der SPÖ zurück. "Wir wollen erst alle Fakten auf dem Tisch haben, um zu entscheiden. Jetzt schon zu sagen, das soll oder muss mit der Ybbstalbahn erfolgen, wäre ein Fehler", so Sommer.
"Wir brauchen rasche und präzise Entscheidungsprozesse zu diesem wichtigen Thema. Es ist schade, dass daraus ein parteipolitischer Spielball geworden ist", erklärte Bürgermeister Wolfgang Mair. Vize Alfred Mandl bestand in der Folge auf die Verlesung der Resolution. Der Antrag auf Aufnahme in die Tagesordnung wurde von der WVP abgelehnt, von SPÖ, UWG, FPÖ und Grünen befürwortet.

Die Resolution
Wortlaut der von der SPÖ dem Gemeinderat vorgeschlagenen Resolution:

Die Ybbstalbahn - eine ökologische und volkswirtschaftliche Notwendigkeit!

Die steigenden Treibstoffkosten und die durch den vermehrten Verkehr gestiegenen Umweltprobleme sowie das damit verbundene Bekenntnis der Politik zu Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen ließen die Schließung der für die Region wichtigen Bahnlinie mit den Zweigen Waidhofen-Lunz und Waidhofen-Ybbsitz als unverständlich erscheinen. Die Ybbstalbahn mit ihren ca. 475.000 Fahrgästen jährlich oder ca. 1.300 Fahrgästen täglich ist eine sowohl für den Schülertransport, für den sanften Tourismus (z.B. Radtourismus) als auch für jene Personen des Ybbstales, die über kein eigenes KFZ verfügen, eine unbedingte Notwendigkeit. Krankenhausbesuche, Arztbesuche und Einkäufe in der nächstgrößeren Gemeinde würden für viele Bewohner des Ybbstales erschwert bzw. unmöglich. Eine nicht notwendige zusätzliche Umweltbelastung würde der Schülertransport mittels Bussen statt mit der Bahn mit sich bringen. Die Bahn als innerstädtisches Verkehrsmittel vom Hauptbahnhof bis nach Gstadt ist für die Stadt Waidhofen an der Ybbs im Speziellen von großer Bedeutung. Der Gemeinderat der Stadt Waidhofen an der Ybbs fordert daher die verantwortlichen Vertreter des Bundes und des Landes auf, sich für den Weiterbestand und für eine rasche Modernisierung der Ybbstalbahn einzusetzen.
madua f-taler!
Klaus
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Beitrag von Klaus »

@ Feistritztaler: Wenn du (z. B. aus Medien) zitierst – wie heute um 10.14 Uhr und 12.03 Uhr –, wäre es zwecks Dokumentation, Überprüfung und „Gewichtung“ der Zitate hilfreich, wenn du die Quellen nennen/nachtragen würdest!

@ oetscherlaender: „... diese Zeitgenossen holen sich auch ihre Meinung vom Kronenzeitungsständer am Sonntag ...“ Mag durchaus so sein. Aber ich könnte mir auch ganz gut vorstellen, dass sich hinter dem zweifellos originellen Namen „Meyer Franz“ ein ebenso origineller „Logserv“ oder ( :wink: :?: ) ein „Robert (&) Peter“ :rofl: versteckt – flott ein paar „klassische orthografische Schwächen“ reinfabriziert, und gemma ... (Der Duktus tät’ ja passen!)

Apropos „Krone“: Obwohl dieses „Organ“ (wie auch die NÖN) für mich weniger zu meinen Leib- und Magenblättern denn zu den A...zeitungen gehört, fielen mir am Wochenende einige „NÖ-Krone“-Artikel in die Hände, die im wohltuenden Gegensatz zum ÖVP-Verlautbarungston der NÖN meines Erachtens ein gewisses Wohlwollen/Engagement pro Ybbstalbahn erkennen lassen. Zwei Beispiele:

Kronen Zeitung NÖ, 22. 3. 2009:

Ende März entscheidet sich die Zukunft der beliebten Strecke
Bus statt Bahn: Ärger im Ybbstal
(von Lukas Lusetzky)

700.000 Passagiere nutzten vor zehn Jahren die Ybbstalbahn, 2003 waren es nur noch 475.000 Fahrgäste! Jetzt rattern die Waggons anscheinend aufs Abstellgleis – Busse sollen die Linie ersetzen. Die Freiheitlichen machen sich für den Erhalt der Strecke stark und fordern VP und SP zum „raschen Handeln“ auf.

„Krone“-Leser wussten es bereits: Seit Monaten wird in der Region das „Busse sind besser“-Konzept wortreich verbreitet. Dann beschloss man eine so genannte Nachdenkpause.

Doch jetzt scheint der Zug für die Ybbstalbahn endgültig abgefahren zu sein. Am 27. März steht im Rahmen einer Sitzung des Regionalverbands eine Abstimmung über die Buslösung auf dem Programm. Laut Verein „Pro Bahn“ könnte das den Todesstoß für die Ybbstal-Linie bedeuten. „Wir hoffen auf die Hilfe der Politik. Zum Beispiel hat sich Wolfgang Sobotka noch als Bürgermeister von Waidhofen immer für die Trasse eingesetzt.“

FP-Verkehrssprecher Erich Königsberger: „Wird zugesperrt, vernichtet man 50 Arbeitsplätze, und die Aussichten für den Tourismus wären düster.“ Auch viele Pendler und Schüler könnte das Aus treffen. Königsberger: „Nicht zusperren, sondern die Strecke attraktiver machen!“


Kronen Zeitung NÖ, 3. 4. 2009:

„Busse können unsere Bahn nie ersetzen“
Ybbstal hofft noch auf Hilfe in letzter Minute
„Die Ybbstalbahn ist für die Bevölkerung, den Tourismus und die Wirtschaft der Region unverzichtbar“, stellt Armin Häusler, NÖ-Vorsitzender der Gewerkschaft „vida“, klar: Es sei verantwortungslos, über eine Einstellung der Bahnstrecke nachzudenken, solange die Verhandlungen für eine Weiterführung noch am Laufen seien. Für die Menschen im Ybbstal sind Busse zwischen Lunz und Waidhofen kein gleichwertiger Ersatz für die Bahn. Für den Hollensteiner Ortschef Franz Gratzer (SP) ist die Bahn nicht „tot“: Die ÖVP hat das Buskonzept zwar schon fertig in der Lade, aber noch ist nichts entschieden, weil sie uns für einen Mehrheitsbeschluss braucht – wir aber sind für die Bahn“, erklärt Gratzer. Anfangs würden die Busse eifrig fahren, um alle zu beruhigen – später würde aber auch hier der Fahrplan ausgedünnt ...


Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
73-019
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Beitrag von 73-019 »

Hallo,

anbei der Link zur Resolution von probahn.

http://www.probahn.at/thema_ybbstalbahn ... asp?site=1

mfg 73-019
Martin1994
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Beitrag von Martin1994 »

In 8 Stunden sind ! 70 ! "Unterschriften" hinzugekommen.
Ein beachtlicher Erfolg!
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Jaja die Leute (außer dieser Franz Meyer) wollen die Bahn!

Vielleicht gibt es doch noch einen Silberstreifen am Horizont!

@Klausi: Der Logserv nervt mi a!

Eine Presseaussendung vom LOK REPORT dazu:

Eine neue Mobilitätsstudie, die vom obersten NÖ Verkehrsplaner Zibuschka kürzlich präsentiert wurde, stellt der Ybbstalbahn ein schlechtes Zeugnis aus. Geringe Fahrgastzahlen, desolate Gleise und daher horrende Sanierungskosten machen die Bahn schlichtweg unattraktiv für das Land. Schuld daran sind, laut ÖVP, wieder einmal die ÖBB, die sich nicht an bestehende Verträge gehalten habe. Natürlich hat die Landes-ÖVP aber schon ein neues Mobilitätskonzept zur Hand: Macht nix, dass die Bahn so schlecht da steht, Busse werden sie ersetzen und alles viel besser machen.
Für Grün-Klubobfrau Madeleine Petrovic kommt das nicht überraschend, an ihrem Zorn ändert das aber nichts: "Die Landes-ÖVP - allen voran Landeshauptmann Pröll - sehen jahrelang zu, wie die Ybbstalbahn verkommt, der Verkehr auf dieser Schiene ausgedünnt wird und zusehends unattraktiv für die PendlerInnen wird. Unternommen haben sie dagegen nichts. Die geringen Fahrgastzahlen erklären sich damit von selbst", weiß Petrovic.
Noch während der Nationalratswahl haben sich alle Parteien für den Erhalt der Ybbstalbahn ausgesprochen. Nach der Wahl sind davon nur noch die Grünen über. "Schon im Landtagswahlkampf hat die Landes-ÖVP versprochen mehr für die Umwelt, das Klima und den öffentlichen Verkehr zu tun - dieses Versprechen, das die BürgerInnen goutierten, indem sie der ÖVP erneut die absolute Macht zusprachen, haben sie schon jetzt eindeutig gebrochen", meint Petrovic bestimmt.
Für die Grünen Niederösterreich ist das nahende Aus der Ybbstalbahn jedenfalls eindeutig das falsche Signal in Zeiten, wo BürgerInnen - sei es aus Kostengründen oder weil sie einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten wollen - vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen wollen.
Wann ist Bahnfahren attraktiv? Dann, wenn es günstig ist, genügend, schnelle Züge, gute Taktfrequenzen und entsprechend saubere Waggons zur Verfügung stehen. Die Ybbstalbahn ist allerdings ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man unliebsame Nebenbahnen Niederösterreichs kaputt sparen und sich ihrer damit entledigen kann. "Wenn ich in den Erhalt, in Sanierung und Modernisierung nicht investiere, ist die logische Konsequenz das Aus", weiß Petrovic.
Die Landes-ÖVP hätte die Möglichkeit gehabt, ihre absolute Macht für die Sanierung und den Erhalt der Bahn einzusetzen. Stattdessen schaut man dem Verfall und der Ausdünnung des Betriebs zu, um dann gegen Bund und ÖBB zu wettern. Für die Grün-Klubobfrau nicht akzeptabel.
Landesrat Sobotka greift aber noch tiefer und stellt der Region frei, sich zu entscheiden: Busse oder Bahn? Die Schülertransporte in der Früh oder am Nachmittag seien aber nicht genug, um darauf ein Mobilitätskonzept für die Bahn aufzuhängen. "Lieber Herr Sobotka, verkaufen sie die BürgerInnen für dumm? Der Fahrplan der Ybbstalbahn wurde bis auf einen Zug komplett ausgedünnt. Welche PendlerInnen würden sich angesichts der Unattraktivität der Bahn gegen die vielen Busse entscheiden, die ihre Partei verspricht", so Petrovic zur angeblichen Entscheidungsfreiheit.
Logisch ist auch, dass das Buswegenetz dem Land nun günstiger kommt als die Sanierung, Attraktivierung und Modernisierung der Bahn. Der Umwelt nutzt das freilich nicht.
Die Grünen Niederösterreich haben mit Aktionen, Resolutionsanträgen und Vorschlägen immer darauf aufmerksam gemacht, dass das Land mehr in den öffentlichen Verkehr investieren muss. Ihre jüngste Forderung nach einer Bestandsgarantie für geführte Bahnstrecken wurde erst kürzlich wieder von der ÖVP abgeschmettert.
Petrovic fürchtet nun, dass auch die Mariazellerbahn in Kürze dasselbe Schicksal ereilen könnte. Auch hier sind Gleise und Oberleitungen nicht in bestem Zustand und die Taktfrequenzen sind schlecht. Darüber hinaus läuft Ende 2008 die von Bund und Land gefasste Bestandsgarantie aus. Das Land hat zwar Interesse an der Übernahme der Bahn signalisiert, die wäre aber mit Kosten verbunden.
"Nebenbahnen haben einen Zweck zu erfüllen, deswegen wurden sie gebaut. Dass die Strecken so kaputt gespart werden, sodass sie letztendlich ausschließlich für Nostalgie-Sonderfahrten genutzt werden,werden die Grünen Niederösterreich nicht einfach so hinnehmen", verspricht Petrovic abschließend (Pressemeldung Die Grünen Niederösterreich, 25.03.09).
LOK Report
madua f-taler!
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Von pro ybbstalbahn:

Auf der Seite des Vereins PRO YBBSTALBAHN ist zu lesen:

Kampf um unsere Ybbstalbahn ist voll entbrannt!

ÖBB, Bund und Land NÖ sind voll auf dem "Bustripp".

Eine Sanierung der Ybbstalbahn kommt für die genannten Verantwortlichen derzeit nicht in Frage. Die kolportierten 30 Millionen Euro für die Sanierung der Bahn sind einfach zu hoch gegriffen. Auch wurde nicht berücksichtigt, daß im Falle der Einstellung der Bahn eine hohe Summe für den Abtrag der Strecke benötigt wird, denn viel Material ist Sondermüll und eine Schätzung besagt, daß die Entsorgung ca 20 - 25 Millionen Euro betragen wird. Rechnet man nun von den zu hoch angesetzten 30 Mio Euro einen kleinen Betrag ab, so hat sich unsere Bahn allein durch die Entsorgungskosten bereits saniert.

Am 02. April 2009 veranstaltete die "Initiative Ybbstalbahn" (Club 598-Freunde der Ybbstalbahn und
Pro Ybbstalbahn) in Zusammenarbeit mit Pro Bahn unter Leitung von Mag. Peter Haibach einen Aktionstag, bei dem auch ein ORF-Team anwesend war.
Der Beitrag wird im ORF am Karfreitag 10.04.2009
in der Sendung "Konkret" um 18:30 Uhr gesendet.


Weitere Beiträge über den Aktionstag sowie eine neue Resolution ist ebenfalls auf der Homepage von Pro Bahn abzurufen. Alle Mitglieder unserer Vereine sowie Freunde und Befürworter unserer Ybbstalbahn haben auf der nachgenannten Hompage die Möglichkeit, unsere Aktion unter Angabe des Namens und der Adresse zu unterstützen: Resolution zur Attraktivierung der Ybbstalbahn

Der Obmann: Johann Helmel


Noch 2 Beiträge: http://www.ybbstalbahn-club598.at/image/noen_090331.jpg und http://www.ybbstalbahn-club598.at/image ... 0331_2.jpg
madua f-taler!
HCWP
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Beitrag von HCWP »

Hallo

Ein kurzer Blick in die Vergangenheit.

Auszug aus

Ybbstalbahn: Bergstrecke eingestellt
Klaus Reisner
Sva 7/88

…..Anfang 1988 gründete der Verein der Freunde der Ybbstalbahn die Aktion „Pro Ybbstalbahn“ mit dem Ziel,
auf die vollständige Erhaltung der Ybbstalbahn als öffentliches Verkehrsmittel hinzuwirken.
In der Folge wurden mehr als 14000 Unterschriften gesammelt,
von denen rund 90 Prozent aus dem betroffenen Gebiet stammten.
Ungefähr 70 Prozent aller Wahlberechtigten Bewohner des Ybbstales
zwischen Waidhofen an der Ybbs und Kienberg-Gamming hatten sich damit für eine Erhaltung,
Modernisierung und Attraktivierung der Ybbstalbahn ausgesprochen.
Leider brachte diese Aktion, die von sämtlichen Anrainergemeinden unterstützt worden war, letztendlich keinen Erfolg.



Die Meinung der direkt betroffenen Bürger dürfte im Niederösterreich der späten 80iger Jahre des letzten Jahrhunderts nicht allzu viel gezählt haben.

Wie sieht das wohl heute aus?

Gruß
Christoph
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

In Niederösterreich hat sich da wahrscheinlich nicht viel verändert... (Außer, dass der Pröll jetzt einen Computer hat)
Ich könnte mir vorstellen, dass die ÖVP-NÖ jetzt ganz leise und still ist und wenn sie befragt wird nichts zur Ybbstalbahn sagt. Aber dass sie die Ybbstalbahn am 1. Juni aber ganz still und heimlich ohne Medienbeisein und schon gar ohne politischer Konkurrenz einstellen lassen wird :contra:

EDIT: Zitat rausgenommen.
Zuletzt geändert von Feistritztaler am 9. April 2009, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
madua f-taler!
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Beitrag von Feistritztaler »

Etwas neues (Quelle: http://tv.orf.at/program/orf2/20090410/ ... 01/262520/):

Kampf um die Ybbstalbahn
Quelle: APA
Seit Jahren gibt es die Diskussion in Österreich über Nebenbahnen. Eine solche ist jetzt von der Schließung bedroht. Es geht um die Ybbstalbahn in Niederösterreich zwischen Waidhofen a.d.Ybbs und Lunz. Tausende Unterschriften wurden mittlerweile gesammelt, die sich für die Erhaltung der Ybbstalbahn aussprechen. Skeptiker – darunter auch Politiker- meinen, der Erhalt der Bahn sei nicht wirtschaftlich. Daher sollte man überlegen, die Bahn etwa durch ein Bus- Konzept zu ersetzen. Hans Christian Scheid unterahm einen Lokalaugenschein im Ybbstal.
madua f-taler!
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Hab mir den Beitrag angeschaut. Einerseits erweckt er den Eindruck, dass es bereits zu spät sein könnte :contra: , andererseits könnte er aber die Leute mobilisieren, da Konkret doch recht viele Zuschauer hat. Claudia Reiterer hat zum Abschluss gesagt, dass sie diese reizende Bahn wirklich zu einem Ausflug ins Ybbstal (übrigens Ibbstal gesprochen) bewegen kann und ob es den Zuschauern nicht auch so ginge. Zitat (ungefähr): "Vielleicht lässt sich auf dieser landschaftlich reizvollen Bahn doch noch der Tourismus mobilisieren) Vielleicht verfasse ich heute oder morgen noch ein genaueres Protokoll nach meinen Erinnerungen.

Edit: Ich frage mich außerdem wie ein Buskonzept modern sein könnte? (Außer moderner Busse vielleicht)

Edit: Interessant ist auch diese Seite (Interessant, dass sich nicht nur Österreich für die YTB interessiert (auf Slowakisch): http://www.k-report.net/aktuality/inici ... bstalbahn/
madua f-taler!
oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

Sollte jemand nach Waidhofen reisen:
http://www.waidhofen.cc/sehenswuerdigke ... albahn.php

Immerhin wird die Bahn auf der offiziellen WY/Y- Seite erwähnt (beworben), eine so auf Tradition bauende Stadt sollte doch weiterhin für die Ybbstabahn stimmen - Herr Bürgermeister!

oetscherlaender
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