News: Ybbstalbahn (1)

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Klaus
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Re: Schon vor einigen Jahren

Beitrag von Klaus »

SCHMALSPURLAIE hat geschrieben:... durften meine Kinder auf dem Führerstand der Lokomotive der Ybbstalbahn Museumsbahn von Lunz nach Gamming mitfahren ... und ich mußte sie, weil sie noch klien waren begleiten ...
Kinder (zwei oder gar mehr?) und ein Erwachsener (plus Lokführer und Heizer)? Muss gar eng gewesen sein auf dem Führerstand ... :cool:
Im Ernst:
... Damals erzählte mir der Lokführer, offensichtlich ein führendes Vereinsmitglied, davon, daß die Ybbstalbahn vermutlich in Bälde eingestellt würde ...
"Erzählt" wurde/wird viel ... Die Befürchtung bzw. Aussicht einer Einstellung "in Bälde" relativiert sich angesichts der Tatsache, dass es seit Jahrzehnten erklärtes Ziel der ÖBB war/ist, ALLE Schmalspurstrecken (inkl. der Zahnradbahnen) mittelfristig einzustellen bzw. abzugeben.
... und der Verein die strecke über Lunz hinaus bis nach Göstling weiterführen würde ...
Hätte sich die "Museumsbahn" ("Ötscherland-Express", NÖLB/ÖGLB) seinerzeit die Bergstrecke nicht "gekrallt", wäre jetzt dort gar nix mehr – wahrscheinlich auch kein (ohnehin gerade dort unnötiger) Radweg und auch keine Langlaufloipe (wie ursprünglich geplant war). Steht – wie zu befürchten – eine (Teil-)Einstellung der "Talstrecke" vor der Tür (und dies nicht erst seit gestern!), würde jeder (jeder?) dort tätige Verein zugreifen (bis zum nächsten Bahnhof – und das ist nun einmal Göstling [oder im schlimmsten/besten Fall gar Großhollenstein?] mit einer leichter zu "derpackenden" Talstrecke). Dass es da wohl zusätzlich "Kohle" (nicht nur die für die Loks), Personal und Rollmaterial braucht (nur sinnvoll mit Zweizugbetrieb!), steht auf einem anderen Blatt. Dass aber in den meisten Presseaussendungen des Landes NÖ von einer "Ertüchtigung" und "Verlängerung/Ausweitung" des Museumsbahnbetriebes die Rede ist, lässt gewiss manche Schlüsse zu ...
... Dies sei, so erzählte er mir, bereits beschlossen ...
Beschlossen ist auch jetzt noch nichts – denk- und befürchtbar aber vieles.
... Also ist das alles vielleicht nicht wirklich neu ...
"Neu" ist dabei (speziell vonseiten Land NÖ und ÖBB) gar nix. Vielleicht gerade noch der besonders lächerliche und lächerlich akkordierte/inszenierte/bestellte "Aufmarsch der Gladiatoren", vulgo der Ybbstaler Zwergerl-ÖVP-Gemeinderäte, im Herbst 2008 ("Die Bahn ist dem Ybbstal im Weg"). ÖBB: "Weg mit dem Mühlstein Schmalspurbahnen!" ÖVP/Wirtschaftskammer/Bene: "Weg mit der Bahn / den ÖBB / den roten Gfrießern!" Die lokalen schwarzen Gemeinderäte: "Weg mit dem laut Pröll/Gabmann/Sobotka/Zibuschka ,rostign, schiachn Zeigs'! Her mit de feschn, kommodn Klimabus'!"
... und hat mit der Reaktion des Landes NÖ auf die Nicht-Erfüllung des Gösinger Vertrages seitens der ÖBB nicht wirklich was zu tun? ...
Ich bin weder verfassungs- noch verwaltungsrechtlich beschlagen, dennoch finde ich es – gelinde gesagt – seltsam, dass das politisch "starke" Land NÖ seit längster Zeit winselt, dass der "Vertrag von Gösing" (2003) nicht eingehalten worden wäre bzw. gebrochen worden wäre (dies steht wohl außer Frage). Die "Reaktion des Landes NÖ auf die Nicht-Erfüllung des Gösinger Vertrages" ist mir nicht bekannt – außer nun das gloriose Zibuschka-Waidhofner-Straßenbahn-Bus-Anruftaxi-Konzept (tja, auch ein Univ.-Prof.-Dr.-Verkehrsplaner hat ein Herrl, dass er nicht zwicken darf/mag ... Übrigens: Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zibuschka ist "Mitglied des Prüfungsausschusses der ÖBB-Personenverkehr AG").
... allerdings wären denn alle Bemühungen die Bahn in ihrer Gesammtlänge zu erhalten sowieso umsonst, weol schon lange anders geplant - und auch durchgezogen?
Eine "Gesamtlänge" ist ohnehin seit 1988 Geschichte (Einstellung der Bergstrecke durch die ÖBB) und die Gesamteinstellung längst Option von ÖBB/Bund/Land (siehe oben). Die (hypothetischen?) Fragen sind nun: Will bzw. leistet sich das Land NÖ einen Betrieb durch Dritte? Und in welchem Ausmaß / in welcher Form? Wer sollte/könnte das sein?

Gruß, k.

PS: an alle Ernüchterten/Desillusionierten: Nicht klein beigeben! Falls ÖBB/Bund/Land die Einstellung wie geplant/erwünscht/ausgepackelt durchziehen, sollte man ihnen das (zumindest medial) so "teuer" wie möglich machen ...
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Beitrag von oetscherlaender »

Bravo Klaus - ich finde da ist jetzt schon eine gehörige Maschinerie unterwegs, bei Probahn wachsen die Unterschriften u. man sollte zumindest auf den einschlägigen Seiten Einigkeit zeigen.
Immerhin stört man ja gehörig und vorschnelle NÖN- Berichte wurden mehrmals widerlegt!
Herr Heuras sprach ja: " Ich möchte ein klares Bekenntnis zur Ybbstalbahn"!

oetscherlaender

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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Für "Feinschmecker" (auf ORF NÖ, http://noe.orf.at/stories/358761/): Dort findet sich u. a. folgende putzige Formulierung:
ORF NÖ hat geschrieben:Zwischen Göstling und Kienberg soll die Bahn vorwiegend Touristen zur Verfügung stehen.
"Vorwiegend"? Ein Zeichen "dichterischer Freiheit"? Oder wissen die journalistischen Könner/Kenner im Team von Richard Grasls (= ORF-NÖ-Chefredakteur von Prölls Gnaden) mehr? Etwa dass künftig der Pendler- und Schülerverkehr zw. Kienberg u. Lunz/Göstling mit Uv.1, 2093, 2190 oder "Schnelltriebwagen" (= Draisinen) abgewickelt wird? Oder wurde man bei Worthington in Kienberg (ex Heiserwerke) einsichtig und bewerkstelligt den Abtransport der Stahlflaschen und Druckbehälter (Bombenkartuschen?) nach der Kündigung des Erlauftalbahn-Anschlussbahn-Vertrages letzten Sommer nun wieder auf der Schiene – also über Pfaffenschlag (und der "Pengg" endlich wieder als waschechte Werkslok in Kienberg)? :rofl:

Anm.: Nicht nur Papier und Internet sind "geduldig", offensichtlich auch die NÖ-Stimmviecherln ... Aber vielleicht sollte man die (über-)nächste Bundespräsidentenwahl als "Denkzettelwahl" sehen und den Landesbreitscheitel zum UHBP küren :eek: (diesbezügliche Ambitionen werden ja seit einigen Monaten aus seinem "Umfeld" gestreut); er würde zwar dann halt jeden 26. Oktober und 1. Jänner aus dem Kastl grüßen ("Liebe Niederöstereicher und -rinnnen ..."), ansonsten aber bei der Worthington & Stern & Hafferl & ProBahn Ybbstalbahn AG :cool: nix mehr zu reden/einzuflüstern haben. Und die Kompetenzen des jetzigen Landesverkehrsplaner Zibuschka beschränken sich dann auf die Erstellung einer Kreisverkehrsmobilitätsstudie für Anrufpanzertaxis für die staatsfeiertägliche Truppenparade auf dem Heldenplatz ... (Anm.: Warum sollen immer nur die anderen kranke Ideen haben dürfen?)

Mit der Bitte um Nachsicht & Gruß, k.
Edit
Zuletzt geändert von Klaus am 30. April 2009, 13:42, insgesamt 2-mal geändert.
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

St.Pölten (OTS) - Vor Jahren Dahingesagtes wird jetzt ernst: Pro
Bahn Österreich und die Initiative Ybbstalbahn wollen nun die
Ybbstalbahn für 1 Euro erwerben und in Eigenregie weiterführen.
Die Grünen Niederösterreich gehen noch weiter: "Wir wollen, dass sich
alle Parteien in Niederösterreich ebenfalls an diesem symbolischen
Wert beteiligen und so Mitbesitzer der Bahn werden. Gemeinsam mit den
BürgerInnen der Region wird dann das Konzept zur Attraktivierung und
Weiterführung der Ybbstalbahn im Sinne der Region umgesetzt. Das
Konzept liegt am Tisch - es fehlt allein der politische Wille. SPÖ-,
FPÖ- und Grün-Abgeordneten haben sich im Rahmen der grünen
Unterschriftenaktion bereits für den Erhalt der Ybbstalbahn
ausgesprochen. Gibt sich nun auch die ÖVP einen Ruck, dann bekämen
die BürgerInnen der Region nicht nur ihre Bahn, sondern auch
Mitspracherecht in Bezug auf Betreiberauswahl und Weiterführung",
erklärt die Klubobfrau der Grünen Niederösterreich, Madeleine
Petrovic.
Geht es nach den Grünen ist das Theater rund um die Ybbstalbahn damit
leicht abzustellen: Vier Parteien kaufen gemeinsam mit Pro Bahn
Österreich und der Initiative Ybbstalbahn die Bahn, wählen gemeinsam
einen Betreiber aus(Angebote gibt es ja bereits, Anm.) und starten
damit ein Öffi-Projekt mit NiederösterreicherInnen für
NiederösterreicherInnen - im Sinne der PendlerInnen, SchülerInnen,
Klimaschutz, Tourismus. "Das ist doch ganz im Sinne des
Landeshauptmann, der Niederösterreich ja immer gerne als Modellregion
sieht - warum dann nicht auch als Modellregion in Sachen öffentlicher
Verkehr", so Petrovic abschließend.


http://www.politikportal.at/presseausse ... ch=politik
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Schmalspurlaie
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Beitrag von Schmalspurlaie »

Naja, recht hat sie, die Grün NÖcheffin. Allerdings ist das politisch warscheinlich ziehmlich unwarscheinlich, denn wenn man politisch wollte, gäbe es die ganze debatte nicht :-x Wenn man allerdings ein wenig hinter die Kulissen blicken konnte weiß man, daß gerade in der Lokal und Landespolitik oftmals die wirklichen Entscheidungen im Sinne einer gastronomischen Lokalpolitik fallen, sprich nicht so, wie der wählende Bürger sich das vorstellt, und daß viel spontan getroffen scheindenden Entscheidungen in wirklichkeit schon längst gefällt sind, und nur im "richtigen" Moment an die Öffentlichkeit gelangen

@ Klaus: Natürlich wollte ich die ÖGLB nicht beschuldigen irgendetwas in Richtung Einstellung der YBT zu betreiben, im Gegenteil, die machen eine gute Arbeit, denke ich. Übrighens: auf dem Füherstand war es tatsächlich eng, mt zwei Kindern , zwei Mann Lokmannschaft und dem Laienhaften Vater. Übrigens ein sehr nettes Team, jeden Aisflugswilligen zu empfehlen. :razz:
Schmalspurbahn - es geht auch um die Emotion und die Ästhetik
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Zum "innovativen Buskonzept" Wie schauen jetzt eigentlich die Busverbindungen im Waldviertel aus, nachdem man den öffentlichen PV "zuadraht" hat?
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Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Eine Genossenschaft soll die Ybbstalbahn retten

Feier 110 Jahre Ybbstalbahn soll für die Bahnbefürworter nicht das letzte Kapitel gewesen sein.

YBBSITZ. Eine geschmückte Dampflokomotive pfauchte zum 110-Jahr-Jubiläum von Waidhofen nach Ybbsitz. Dampf wollen auch Bahnbefürworter gegen die Schließung der Ybbstalbahn mit einer Genossenschaft machen.

Großer Bahnhof für die Ybbstalbahn gestern Sonntag: Viele Hobbyfotografen, die das Dampfross knipsten, die Blasmusikkapelle spielte, und Ex-ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde spendierte Bier und Würstel. Das Jubiläumsfest zur Eröffnung des Nebenarmes der Schmalspurstrecke von Waidhofen nach Ybbsitz münzten die Bahnvereine zur Kundgebung um. Landespolitiker der VP blieben dem Rednerpult fern, während Madeleine Petrovic (Grüne), Erich Königsberger (FP) und Franz Gratzer (SP) einen Schulterschluss im Landtag ankündigten, um die VP-Mehrheit vom Zusperren der Ybbstalbahn abzubringen.

Ein Mittel könnte auch die Beauftragung des Landesrechnungshofes sein: Die Bahnbefürworter verwiesen auf einen Vertrag, demzufolge die ÖBB für den Erhalt der Ybbstalbahn Landesmillionen kassierten, aber die Gleisanlagen verlottern ließen. Zwei Landesgutachten würden besagen, dass das Land verpflichtet gewesen sei, den Vertrag einzuklagen. Das ist nie geschehen. Mit den nicht geflossenen Geldern zur Streckenerhaltung könnte die Nebenbahn mustergültig saniert werden, rechnete Peter Haibach von „Pro Bahn Österreich“ vor. Als ersten Schritt hoben die Bahnbefürworter eine Genossenschaft aus der Taufe. Der Ex-Direktor der Berliner Verkehrsbetriebe, Norbert Liehm, war der erste Genossenschafter, der für 25 Euro einen Anteil kaufte, der ehemalige Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Hans Kirchmayr der zweite.

„Pro Bahn“ will sich um die Ybbstalbahn bewerben. Mit sechs Millionen Euro Mitgift zur Streckensanierung, die einen Bruchteil eines Abrisses kosteten, werde man einen Betreiber finden.
von http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t68,167403

Soviel zu innovativem Buskonzept. Glaubt ihr dass nur der Bahnteil der ÖBB Nebenstrecken "zuadrahn" will? Falsch! http://salzburg.orf.at/stories/359389/ (Ist zwar Salzburg, aber trotzdem!)
Zuletzt geändert von Feistritztaler am 4. Mai 2009, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Widerstand gegen das Bahn-Aus

Klare Kampfansagen gab es beim Jubiläumsfest in Ybbsitz gegen eine Sperre und Zersplitterung der Ybbstalbahn.

Privat Die Bahn als Nostalgiestrecke? DruckenSendenLeserbrief
Ich bin kein Puffer-Küsser. Aber um diese Infrastruktur muss man kämpfen." Der frühere ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde ließ bei 110-Jahrjubiläum des Ybbstalbahn-Abschnitts Waidhofen - Ybbsitz am Sonntag nicht als Bahnfanatiker, sondern als kühler Rechner aufhorchen. Während ÖBB-Spitzen und offizielle Verkehrspolitiker durch Abwesenheit glänzten, forderte vorm Walde Bürger und Bürgermeister auf um die 60 Kilometer lange Bahn zu kämpfen.

Bei Volksfeststimmung und Kaiserwetter dampfte und pfiff die 598-er Y.v.2 mit bunten Waggons im Schlepp zum Fest nach Ybbsitz. Nicht nur Dampf und Rauch begleiteten den Nostalgiezug, sondern auch viel Enthusiasmus. Bei einem Investitionsvolumen der ÖBB von jährlich zwei Milliarden Euro, sei der Bedarf für die Ybbstalbahn eine Kleinigkeit, bestärkte vorm Walde.

Als Ybbsitzer Hausherr hatte VP-Bürgermeister Josef Hofmacher ein schweres Los zu tragen. Bis auf den Opponitzer Kollegen Erwin Forster waren weder Landes- noch Kommunalpolitiker der VP in Erscheinung getreten. Hofmacher rühmte die Leistung der Bahn im letzten Jahrhundert, scheute aber auch nicht die modernen Bedürfnisse nach Mobilität einzufordern. Mangelnder Applaus und sogar ein "Pfui" waren der Lohn dafür.
Appelle

"Wir werden die Bahn brauchen wie ein Stück Brot", stellte sich die Grüne Madeleine Petrovic in die Reihen der Bahnretter. Es könne nicht sein, dass die Sperre dieser wertvollen Verbindung bereits beschlossene Sache sei. Petrovic spielte auf das zuletzt von VP-Landesrat Johann Heuras vorgestellte Mobilitätskonzept an. Wie berichtet, würden Busse die Hauptlast im Öffi-Verkehr des Ybbstals übernehmen. Die Bahn würde großteils demontiert oder als Nostalgiestrecke betrieben. Wie FP-Nationalrat Erich Königsberger und SP-Landesabgeordneter Franz Gratzer forderte auch Petrovic einen politischen Schulterschluss. Geld, das Bund und ÖBB bei der Bahninfrastuktur eingespart hätten, müsse eingefordert werden.

Peter Haibach, Obmann des bundesweiten Vereins "Probahn" stellte aktuelle Rettungspläne vor. Die Ybbstalbahn Entwicklungs-Genossenschaft werde demnächst gegründet, Anteilsscheine zu 25 Euro für Förderer sollen für eine Finanzbasis sorgen. Die Genossenschaft werde mit Ministerin Bures die Übernahme der Bahn um einen Euro ausverhandeln und einen professionellen Betreiber anwerben. Sechs Millionen Euro als Startkaptial sei der Bund ohnehin schuldig.

von http://kurier.at/nachrichten/niederoest ... 315875.php

Ybbstalbahn: Gesellschaft soll bis Juni stehen

Vereine hoffen auf Einstieg des Landes.

Waidhofen. (rel) In der seit Wochen schwelenden Konfrontation rund um die vom Land Niederösterreich und den ÖBB geplante Einstellung der Ybbstalbahn haben nun die Bahnbefürworter die Schlagzahl erhöht. Wie berichtet, hat die Initiative "Pro Bahn" gemeinsam mit anderen Vereinen angekündigt, die defizitäre Nebenstrecke um 1 Euro zu erwerben und mithilfe eines Investors zu betreiben. Um die geplante Übernahme rasch auf Schiene bringen zu können, soll bis Ende Juni eine Entwicklungsgesellschaft gegründet werden. Für 25 Euro können sich ab sofort Privatpersonen, Vereine und Firmen an der Gesellschaft beteiligen. Dem Vernehmen haben bereits Dutzende Personen – unter anderem Ex-ÖBB-Vorstandschef Rüdiger vorm Walde – Anteile gezeichnet.

Vielversprechend laufe auch die Suche nach einem Betreiber. Man habe bereits "mehrere Interessenten" gefunden, darunter auch "ein Ausländer". Weiters bestehe die Hoffnung, dass das Land Niederösterreich vielleicht doch noch als Betreiber einsteigen könnte. Das Angebot stehe, jetzt müsse das Infrastrukturministerium entscheiden, hieß es.


Wiener Zeitung, Printausgabe vom Dienstag, 05. Mai 2009
madua f-taler!
Schmalspurlaie
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Beitrag von Schmalspurlaie »

Weiss jemand wo man Anteilscheine zeichnen kann? Gibt es eine Kontaktadresse, Telefonnummer, Mailadresse o.ä? :?: :?:
Schmalspurbahn - es geht auch um die Emotion und die Ästhetik
73-019
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Beitrag von 73-019 »

Ich vermute, dass es, sobald die Genossenschaft gegründet ist, auch einen Internetauftritt geben wird, wo man dann Anteile kaufen kann.
Derzeit könntest du bei probahn nachfragen.

mfg 73-019
leguan760
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Genossenschaft

Beitrag von leguan760 »

Das mit der Genossenschaft ist taktisch ein ziemlich guter Schachzug. Man zeigt, daß man nicht nur redet sondern bereit ist, was zu tun und bringt die Politik so unter Zugzwang. Ich werde sicher auch ein paar Anteile kaufen, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Wirklich funktionieren wird das ganze aber nur können, wenn es tatsächlich noch gelingt, das Land ins Boot zu holen, denn nur durch private Mittel wird der Betrieb nicht zu finanzieren sein, und die Bahn gegen den Willen des Landes zu betreiben wäre eine ziemliche Hrakiri-Aktion.
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

100 Jahre Ybbstalbahn - und wir haben noch lange nicht genug

Waidhofen an der Ybbs | Verkehr

07.05.2009, Eine Feier, die vom Vorhaben der ÖBB und VP-Landesrat Johann Heuras, die Bahn einzustellen, überschattet wurde.

Madeleine Petrovic feierte "100 Jahre Ybbstalbahn" und unterstützt den Plan der Bahnbefürworter für die Zukunft der Bahn

Die Bahnbefürworter sind aktiv, wollen ein Aus der Ybbstalbahn verhindern: Die Initiative "Pro Bahn" hat gemeinsam mit anderen Vereinen angekündigt, die defizitäre Nebenstrecke um 1 Euro zu erwerben und mithilfe eines Investors zu betreiben. Diese Idee wird von den Grünen nicht nur ideell unterstützt.

Um die geplante Übernahme rasch zu bewerkstelligen, soll nun bis Ende Juni eine Entwicklungsgesellschaft gegründet werden.

Für 25 Euro können sich ab sofort Privatpersonen, Vereine und Firmen an der Gesellschaft beteiligen. Die Grünen haben sich bereits mehrere Anteile um je 25 Euro gesichert, Ex-ÖBB-Vorstandschef Rüdiger vorm Walde hat ebenfalls Anteile gezeichnet.

Parallell dazu läuft die Suche nach einem Betreiber. Die Bahnbefürworter und auch die Grünen sind zuversichtlich, dass dies genausowenig ein Problem sein wird, wie Unterstützer zu finden. Allerdings hoffen die Grünen, dass sich das Land NÖ - oder vielmehr die regierende ÖVP - doch noch dazu entschließt, als Betreiber einzuspringen.

Es bleibt also spannend. Fortsetzung folgt...


von http://waidhofenanderybbs.unserdaheim.a ... icht_genug
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Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

100 Jahre? Das ist aber schon eine Weile her:

http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?t=2818

Seit wann ist der olle Rüdiger (wie unsere Nachbarn so zu sagen pflegen) eigentlich Schmalspurfan? War er das in seiner aktiven Zeit eigentlich auch schon? Hätte damals doch irgendwie auffallen müssen.
Achtung! Dieser Benutzer ist
zu jung
zu schön
zu intelligent
zu gut ausgebildet!
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Mir ist nur der Satz in Erinnerung "Unter Rüdiger vorm Walde überlegte die ÖBB, ob sie ihre Schmalspurbahnen nicht doch selber betreiben sollte" Keine Ahnung wo ich den Satz gelesen habe, aber ich kann mich an ihn erinnern!
madua f-taler!
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Der Herr Rüdiger durfte zu seiner Managerzeit im ÖBB-Konzern das umsetzen, was der Eigentümer vorgab. Und selbst, wenn er schon Lokalbahnfreund gewesen wäre, im ÖBB-Konzern sind viele gegen Lokalbahnen.

Der letzte Geschäftsführer am Bahnhof Ybbsitz hat in seiner aktiven Zeit persönliche Kontakte zu seinem damaligen Chef vorm Walde geknüpft, die auch weiter gepflegt werden.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Zillerkrokodil
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Beitrag von Zillerkrokodil »

Feistritztaler hat geschrieben:Mir ist nur der Satz in Erinnerung "Unter Rüdiger vorm Walde überlegte die ÖBB, ob sie ihre Schmalspurbahnen nicht doch selber betreiben sollte" Keine Ahnung wo ich den Satz gelesen habe, aber ich kann mich an ihn erinnern!
Ich hab ihn im Regionale Schienen 1/09 gelesen .
oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

Hallo Schmalspurbahner,

habe soeben diesen Text aufgegabelt.
Frage an die NÖLB- Mitglieder: Was macht ihr wirklich mit dem Geld, habt auch ihr eure Millionen verspekuliert? :rofl:

oetscherlaender

http://oesterreich.orf.at/noe/stories/358761/

strecke kienberg - göstling
....alias energiegeladen schreibt:

diese strecke zu benutzen fällt meiner meinung nach unter abenteuerurlaub. die gleise hängen viele meter in der luft (unterbau fehlt), die schwellen sind vermorscht... irgendwann wird der tag kommen, an dem was passiert. die privaten nostalgiebahnbetreiber cashen ab und investieren nichts in die erhaltung. ein paar wenige erfüllen sich den traum eisenbahn zu spielen auf kosten der sicherheit anderer und auch auch kosten der steuerzahler. den ich bin mir sicher, dass brav förderungen fliessen....

jedem der es nicht glaubt, empfehle ich einen kleinen spaziergang neben den gleisen
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Die NÖLB bzw. der Ötscherland-Express braucht mich zwar sicher nicht als "Verteidiger" (soweit ich weiß, agieren dort im Vorstand mehrere waschechte Juristen :wink: ), dennoch:
... die gleise hängen viele meter in der luft (unterbau fehlt) ...
Bloß "viele Meter"? Nicht vielleicht doch "Kilometer" oder so? Und der "Unterbau fehlt" – wurde wahrscheinlich gestohlen oder an den Bestbieter verkauft!?!? (Geht's noch?! Wer bietet mehr?) Dennoch erstaunlich, dass sie dort demnächst ab dem Pfingstwochenende – wie jedes Jahr – wieder mit Planzügen drüberfahren (mit Nebenfahrten, Bau- und Sonderzügen ohnehin schon etliche Wochen), über die "viele Meter in der Luft" hängenden Gleise. Und dies, nachdem der Streckenzustand jährlich amtlich/rechtsverbindlich begutachtet werden muss und die Befahrbarkeit beurkundet wird.
... irgendwann wird der tag kommen, an dem was passiert ...
Der Tag nämlich, an dem solche postenden Hirnederln unter die Räder kommen ...
... die privaten nostalgiebahnbetreiber cashen ab und investieren nichts in die erhaltung ...
... sondern bauen sich mit den (eventuellen) Fördergeldern und den sprudelnden Ticketerlösen Luxusvillen, Schlösser und Burgen und kutschieren statt mit ihren Zügen im Mostviertel in ihren Luxuskarossen durch Dubai. Apropos "nichts investieren" > siehe z. B. hier
... empfehle ich einen kleinen spaziergang neben den gleisen ...
Würde ich ganz und gar nicht empfehlen (außer im Bahnhof- und Haltestellenbereich oder im Bereich des Bahn-Erlebnis-Weges) – ist nämlich aus Sicherheitsgründen untersagt – damit eben nicht jemand (siehe oben) "unter die Räder" kommt ...

@ oetscherlaender: Ich kannte zwar dieses nette Posting dieses sicherlich "besorgten" Zeitgenossen, aber: Müsste man – in Tonlage und Fantasiebegabtheit "passend" dazu – dann nicht auch gleich jedes zweite EBFÖ-Post hier einstellen? :eek:

Gruß, k.
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Angeblich (Aus den ganzen Pressemeldungen geht es ja hervor) hat probahn ja schon im Inland und Ausland Betreiber gefunden, die am Betrieb der YTB interssiert wären! Für mich kämen in Frage: die STLB, die GKB, Stern und Hafferl, die SLB, die Zillertalbahn und die Montafonerbahn Im Ausland fällt mir jetzt mal keiner ein. Vielleicht könnt ihr eure Meinungen dazubringen, welche EVU am wahrscheinlichsten sind.
madua f-taler!
MzB- 1099iger
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Beitrag von MzB- 1099iger »

An ausländischen EVU´s kannst praktisch jeden albanischen, bulgarischen, rumänischen, slowakischen und eventuell noch tschechischen Reisebusunternehmer mit Reisebussen ohne vernünftiger Sicherheitsausstattung mit Fahrer aus demselben Herkunftsland ohne deutschkenntnisse hernehmen. Am besten ist dann noch ein Bus, der Faustgroße Löcher in tragenden Rahmenteilen, Dieselmotore ohne jedwegen Lärmschutz- und Abgasreinigungsmaßnahmen besitzt.
Somit fahren dann gar keine Leute mehr, der Bus wird ebenso wie zuvor die Bahn eingestellt.... Und alle fahren dann mit dem eigenen PKW oder dem Taxi.
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