Ennstalsportzug hat geschrieben:Totgesagte leben länger! Und was bringt's wenn jetzt zum 3000sten mal jemand schreibt, dass er glaubt oder ganz sicher weiß, dass alles zugesperrt wird? Auch bei der Pinzgauer Lokalbahn hat keiner mehr daran geglaubt, dass ...
Die Situation der nö. Schmalspur mit der erfreulichen Entwicklung der PLB zu vergleichen, wird den unterschiedlichen politischen Verhältnissen und Interessen nicht gerecht. Das Einzige, was da wie dort ähnlich und vergleichbar war und ist: Da wie dort war/ist die Bahninfrastruktur in einem heruntergekommenen, betriebsgefährlichen bzw. unbrauchbaren Zustand; die ÖBB wollten da wie dort nix anderes als ehebaldigst zusperren.
Aber: Im Pinzgau fand sich eine maßgebliche Gebietskörperschaft (nämlich das Land Sbg), die die Bahn wollte und die nach und nach auch die Gemeinden (egal ob schwarz oder rot) überzeugen konnte. In NÖ gibt's niemanden von politischer Relevanz, der die Bahn will: Die monokolore Landespolitik ist – bis hinunter zu den Bürgermeistern und Gemeinderäten – strikt gegen die Bahn auf Linie gebracht (aus welchen
Motiven auch immer ...). Als Feigenblätter hält man sich halt die Schneebergbahn und eine halberte Mariazellerbahn. In die Waldviertler Schmalspur wird garantiert nix Substanzielles mehr investiert; sollten dort dereinst "gröbere betriebliche Bröseln" auftauchen, wird zugedreht.
Franz Straka hat geschrieben:Ich kann nur meinem Vorredner zustimmen. Warten wir ab wie es weiter gehen wird. Spekulationen bringen keinen etwas. Wenn man die MzB zusperren möchte, wieso kauft man neue Garnituren? Ich persönlich mache keine Investitionen, wenn ich etwas zusperre oder auflöse.
Warum neue Garnituren für die MzB? Weil man mit dem aktuellen Rollmaterial mittelfristig keine großen Hupfer mehr machen kann (> Fahrplan/Fahrzeiten; Störungsanfälligkeit und Reparaturintensität werden zunehmen). Und die MzB kurzfristig abzuwürgen – dazu ist man sogar in St. Pröllten (noch) zu feig. Warum sieht die Triebwagen-Ausschreibung vor, dass der Anbieter selbst für den (langfristigen) Finanzierungsplan zu sorgen hat? U. a. deswegen, damit die dann (relativ kleinen) jährlichen Zahlungen beim Landesbudget nicht spürbar ins Gewicht fallen. Ich möchte wetten, dass der eine oder andere St. Prölltner Finanzjongleur sogar schon eine Leasing-Variante angedacht hat: Ein Anbieter erzeugt und liefert auf eigene Rechnung und eigenes Risiko, bleibt Eigentümer der (Diesel-?)Fahrzeuge und verleast diese ans Land / an die NÖVOG. Wenn's dann doch einmal mit der MzB ein Ende hat, kann man ja versuchen, das Zeug weiterzuverhökern (Pinzgau, Zillertal, StLB).
Zum Schluss: Ich bin kein notorischer Schwarzseher, aber die Erfahrung der letzten Monate hat mich gelehrt, dass es für Niederösterreichs Bahnen durchwegs schlechter gekommen ist als befürchtet.
"Warten wir ab wie es weiter gehen wird." Dieser Satz von Franz Straka ist genau das, was sich die St. Prölltner Gfraster erhoffen: Alle schauen zu, wie alles wegbricht. Ich kann mich noch gut an die Tage erinnern, als bekannt wurde, dass NÖ 625 km Bahn übernehmen wird; sogar die nö. Grünen haben damals naiverweise von einer Rettung der Nebenbahnen gejubelt! Und was ist heute?
Also: "Abwarten" ist die ganz verkehrte Strategie. Nachdem es auch mit der politischen Opposition im St. Prölltner Landhaus nicht weit her ist, macht es gewiss Sinn, über alle möglichen (medialen) Kanäle, den (indirekten) "Druck von unten" zu verstärken, denn für sachliche Argumente ist in St. Pröllten längst niemand mehr zugänglich ...
Gruß, k.