Roco Gleisgeometrie H0e

Allgemeine Fragen zum Thema Modellbau.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Heinu
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Roco Gleisgeometrie H0e

Beitrag von Heinu »

Ich habe versucht die Roco H0e-Gleisstücke im CAD zu zeichnen um so meine zukünftige Anlage zu planen. Dabei fiel eine mir unerklärliche Diskrepanz auf:

- Die 15°-Weichen weisen einen Abzweigwinkel von 15° auf.
- Der Gegenbogen dazu jedoch nur einen Abzweigwinkel von 13,1°.

Woher kommt dieser Unterschied, und wie ist dieser logisch zu erklären?

Theoretisch sollte diese Winkeldifferenz (wenn auch nur von 1,9°) in komplizierten Weichenfeldern zu Winkelfehlern führen. In Planungsprogrammen ist bereits die Planung geometrisch korrekt unmöglich.

Wie wird dieser Fehler in anderen Planungstools behoben, bzw. wie korrigiert Ihr diesen Fehler?
Roald Roeleveld
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Beitrag von Roald Roeleveld »

Schau mal auf http://www.wintrack.de -> Kontakt /FAQ. Und dann Frage 12 :cool:

MfG,

Roald.
Heinu
Beiträge: 100
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Vielen Dank!

Beitrag von Heinu »

Ich bin platt!

Ich habe im Internet recherchiert und keine Antworten gefunden.
Einen Verweis auf eine solch ausführliche und befriedigende Antwort auf meine Frage habe ich nicht erwartet.
Die Beschriebenen Ausführungen, ich erlaube mir hier diese für andere User zu zitieren, sind sehr interessant und lehrreich.
Roco zum Gleis 32205
Wie alle unsere Schienensysteme außer Rocoline wurzelt auch unser N-System aus der Belieferung des amerikanischen Marktes. Die H0e Weiche hatte ursprünglich die identische Geometrie wie eine N-Weiche.
Ca. 1986 wurde beschlossen das System das damals nur aus einem Weichenpaar und einer Flex bestanden hat mit so geringem Aufwand als möglich zu erweitern. Resultat war ein Raster, im Prinzip ähnlich wie Rocoline Normalabstand 46mm Standardlänge 134,3mm.
Zusätzliche Elemente 32202, 32303,32304 und 32205.

Problem dabei war der Gegenbogen. Durch die bereits vorgegebene Geometrie der Weiche und der kurzen Standardlänge im Verhältnis zum Normalabstand ergab sich am geraden Schenkel (48,5mm) und am diagonalen Schenkel (64,9mm) recht ungleiche Längen durch welche es nicht möglich ist einen tangierenden Kreis zu legen. Als Kompromiß wurde der kurze Schenkel auf die 64,9 verlängert und tangential ein Bogen durchgelegt. Der zu lange Teil wurde dann im Winkel gekürzt und so ergaben sich die 13,1°.

Folgende Fehler wurden damals ganz bewußt in Kauf genommen:
Abstandfehler von 0,28mm bei einer Spurweite von 46 mm! Winkelfehler am Schienenstoß von 1,9°. Dies ergibt einen Schienenspalt von 0,33 mm!

Auch eine andere Lösung ist damals im Raum gestanden. Dabei hätte der Winkel des Bogens 15° gehabt. der Fehler im Normalabstand wäre 2,13 mm gewesen und der Spalt am Schienenstoß wäre gleich wie bei der realisierten Lösung gewesen. Aus jetziger Sicht wäre es vermutlich besser gewesen diese zu realisieren, denn dann wären im katalog die 15° gestanden und den Fehler hätte sowieso niemand gemerkt.

Um diesen Fehler zu vermeiden hätte ein linker und ein rechter Gegenbogen geschaffen werden müssen, welcher jeweils am Ende ein kurzes gerades Stück hat. Der Aufwand erschien damals zu groß und vermutlich hätten den Unterschied die wenigsten Leute gemerkt.

In der Zwischenzeit hat CAD auch in den Wohnzimmern Einzug gehalten und vermehrt haben Kunden Rückfragen zur N-Geometrie welche viele solcher Unreinheiten hat.
Quelle: http://www.wintrack.de/ , 16.6.2009
lonesome
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Registriert: 15. Juli 2009, 21:57

Beitrag von lonesome »

Wie ist denn dann der Unterschied beim Schwellenband von H0e zu N?
Gibt es da Differenzen? Wäre ja nicht ganz unspannend, zumal es ja da 2 verschiedene Gleisarten gibt: Normal und Feldbahn.

Sind eigentlich die originalen Weichenantriebe unterflurtauglich?
bernd70
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Wohnort: Ober-Grafendorf

Beitrag von bernd70 »

Wie ist denn dann der Unterschied beim Schwellenband von H0e zu N?
Der Unterschied ist markant, sofort optisch zu erkennen.
lg
lonesome
Beiträge: 190
Registriert: 15. Juli 2009, 21:57

Beitrag von lonesome »

bernd70 hat geschrieben: Der Unterschied ist markant, sofort optisch zu erkennen.
Was sehr schade ist. Hat mal wer versucht das Schwellenbank unter der Weiche wegzunehmen und gegen Flexgleis-Schwellenband zu tauschen?
1170.401
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Beitrag von 1170.401 »

Hallo!
Ich bin günstig zu einem größeren Kontingent N-Schienen gekommen und hab' mich nach Verwendungsmöglichkeiten umgeschaut.
Die Schienen sind nach Entfernung jeder 2. Schwelle für Feldbahnen gut geeignet (Schwellenabstand ca. 850 mm, -länge ca. 1400 mm),
man bekommt in der Geraden und im R2 sogar "gratis" die richtige Schwellenlage für einen fliegenden Schienenstoß bei 9 m-Schienen
(Fehler ca. 1,5 mm).
Bei den Weichen ist das problematischer, zumindest wenn man die Geometrie erhalten will. Werden die Weichen fix eingebaut,
kann man sich mit der Lage der Doppelschwelle am Schienenstoß spielen, wird dann eben mittels des Nachbargleisstücks an eine
vorbildliche Schienenlänge angepaßt.
seht selbst, fritz
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