[KURIER-NÖ; 19.03.10] MZB - NICHTeinstellung
Moderator: Stephan Rewitzer
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Grüezi mitenand
Ich weiss es nicht im Detail, aber in der Schweiz ist der ÖBB-Railjet alias "Plastikbomber" - er fährt seit Dez. 2009 von Wien nach Zürich - äussert unbeliebt und gilt als höchst unzuverlässig.
Zu 90% massiv verspätet (30-60 Minuten), die SBB müsssen ab Buchs SG ständig Ersatzzüge führen, immer wieder Brems-, Tür- und andere Probleme. Das weiss ich von einem befreundeten Lokführer.
Die SBB-Lokführer wünschen sich den Railjet ins Pefferland und sehnen sich nach klassischen lokbespannten EC-Zügen oder sogar dem 4010 zurück...
Auch bei den Schweizer Kunden ist der Railjet äusserst unbeliebt (enge, in CH unbeliebte Flugzeug-Bestuhlung; lieblose Plastik-Innenausstattung, fehlender Speisewagen etc. etc.).
Eine Umfrage in der Schweiz ergab ein vernichtendes Urteil, und die ÖBB-PV-Chefin kam bei uns Erklärungsnotstand...
Zur "Besänftigung" möchte ich bemerken, dass die Bahnbenuter in der CH halt einen sehr hohen Standard in Sachen Zuverlässigkeit, Ausstattung und Kundenfreundlichkeit gewohnt sind...
Grüsse nach Österreich
Bahnjurist
PS: Aber dies war OT, eigentlich geht es hier ja um die Zukunft der MzB!
Ich weiss es nicht im Detail, aber in der Schweiz ist der ÖBB-Railjet alias "Plastikbomber" - er fährt seit Dez. 2009 von Wien nach Zürich - äussert unbeliebt und gilt als höchst unzuverlässig.
Zu 90% massiv verspätet (30-60 Minuten), die SBB müsssen ab Buchs SG ständig Ersatzzüge führen, immer wieder Brems-, Tür- und andere Probleme. Das weiss ich von einem befreundeten Lokführer.
Die SBB-Lokführer wünschen sich den Railjet ins Pefferland und sehnen sich nach klassischen lokbespannten EC-Zügen oder sogar dem 4010 zurück...
Auch bei den Schweizer Kunden ist der Railjet äusserst unbeliebt (enge, in CH unbeliebte Flugzeug-Bestuhlung; lieblose Plastik-Innenausstattung, fehlender Speisewagen etc. etc.).
Eine Umfrage in der Schweiz ergab ein vernichtendes Urteil, und die ÖBB-PV-Chefin kam bei uns Erklärungsnotstand...
Zur "Besänftigung" möchte ich bemerken, dass die Bahnbenuter in der CH halt einen sehr hohen Standard in Sachen Zuverlässigkeit, Ausstattung und Kundenfreundlichkeit gewohnt sind...
Grüsse nach Österreich
Bahnjurist
PS: Aber dies war OT, eigentlich geht es hier ja um die Zukunft der MzB!
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!
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Also ich hab keinen Zweifel, dass Stadler ein gutes Angebot für MzB-Triebzüge vorlegen wird - nur sollte man, glaube ich, die Allegra-Euphorie einiger bremsen, berücksichtigt man nämlich....
- die notwendigen Reduktionen von Höhe und Breite (die Kastenform des 4090ers ist doch anders)
- die Achslast (die wohl auch nach Nichteinbau der Komponenten für das zweite System zu hoch sein wird)
- das Aussen- und Innendesign, welches die RhB nebst Namen quasi exklusiv für sich beansprucht (ob tatsächlich als Geschmacksmuster geschützt, weiß ich nicht)
- den für österreichische Verhältnisse hohen Erstklassanteil (man stelle sich den Allegra als Schülerzug vor)
...so ist klar, dass zwar das Konzept eines leistungstarken Triebzuges und einige Komponenten des Allegra für ein MzB-Konzept taugen könnten. Allzu viel mit dem Allegra wird er für den oberflächlichen Betrachter wohl aber nicht zu tun haben. Was mich aber nicht stört, solange Stadler nicht die Frontgestaltung à la FLIRT verwenden würde...
Die Größe einer Einheit fände ich ganz gut passend, mit einer Dreifachtraktion ließen sich auch die wenigen Spitzenverkehre erledigen. Und ein gewisser Bestand an 1099 + Klassen wird mit Sicherheit im Stand bleiben.
Interessante Fragen wären:
- Bräuchte es einen Panoramaanteil? Eventuell passende Panoramasteuerwagen? Dieses Angebot würde bei entsprechender Publicity sicher angenommen.
- Kupplung? Aus meiner Sicht zwingend Scharfenberg für neue Triebzüge, Steuerwagen, Verstärkerwagen und eventuell sogar Güterwagen.
- Mehrzweckabteil in ausreichender Größe? Wie viele Räder sollten Platz finden?
Stadler würde wohl das seriös gesehen beste Angebot vorlegen. Ein bisschen Bauchweh habe ich aber, falls eine weniger erfahrener Anbieter das Pflichtenheft zwar günstiger erledigt, die Katastrophe aber bei den Probefahrten erfolgt.
- die notwendigen Reduktionen von Höhe und Breite (die Kastenform des 4090ers ist doch anders)
- die Achslast (die wohl auch nach Nichteinbau der Komponenten für das zweite System zu hoch sein wird)
- das Aussen- und Innendesign, welches die RhB nebst Namen quasi exklusiv für sich beansprucht (ob tatsächlich als Geschmacksmuster geschützt, weiß ich nicht)
- den für österreichische Verhältnisse hohen Erstklassanteil (man stelle sich den Allegra als Schülerzug vor)
...so ist klar, dass zwar das Konzept eines leistungstarken Triebzuges und einige Komponenten des Allegra für ein MzB-Konzept taugen könnten. Allzu viel mit dem Allegra wird er für den oberflächlichen Betrachter wohl aber nicht zu tun haben. Was mich aber nicht stört, solange Stadler nicht die Frontgestaltung à la FLIRT verwenden würde...
Die Größe einer Einheit fände ich ganz gut passend, mit einer Dreifachtraktion ließen sich auch die wenigen Spitzenverkehre erledigen. Und ein gewisser Bestand an 1099 + Klassen wird mit Sicherheit im Stand bleiben.
Interessante Fragen wären:
- Bräuchte es einen Panoramaanteil? Eventuell passende Panoramasteuerwagen? Dieses Angebot würde bei entsprechender Publicity sicher angenommen.
- Kupplung? Aus meiner Sicht zwingend Scharfenberg für neue Triebzüge, Steuerwagen, Verstärkerwagen und eventuell sogar Güterwagen.
- Mehrzweckabteil in ausreichender Größe? Wie viele Räder sollten Platz finden?
Stadler würde wohl das seriös gesehen beste Angebot vorlegen. Ein bisschen Bauchweh habe ich aber, falls eine weniger erfahrener Anbieter das Pflichtenheft zwar günstiger erledigt, die Katastrophe aber bei den Probefahrten erfolgt.
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Hallo!
Bei meinem heutigen Besuch auf der Mariazellerbahn konnte am späten Nachmittag in der Laubenbachmühle eine mit einem ÖBB-Dienstkraftwagen angereiste gut gekleidete vierköpfige Delegation inklusive Fotograf gesehen werden. Diese Herren begutachteten längere Zeit die gesamte Infrastruktur, notierten sich jede Menge Details und ließen fotografieren. Auch die zu diesem Zeitpunkt anwesenden Fahrzeuge wurden genau unter die Lupe genommen. Was war da wohl los??
lg epl
Bei meinem heutigen Besuch auf der Mariazellerbahn konnte am späten Nachmittag in der Laubenbachmühle eine mit einem ÖBB-Dienstkraftwagen angereiste gut gekleidete vierköpfige Delegation inklusive Fotograf gesehen werden. Diese Herren begutachteten längere Zeit die gesamte Infrastruktur, notierten sich jede Menge Details und ließen fotografieren. Auch die zu diesem Zeitpunkt anwesenden Fahrzeuge wurden genau unter die Lupe genommen. Was war da wohl los??
lg epl
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Grüezi
Also zu den von jo-fi aufgeworfenen Bedenken betreffend Allegra kann ich folgendes sagen:
- Natürlich kann man den Allegra nicht unverändert übernehmen, aber eine Anpassung auf MzB-Verhältnisse scheint möglich, und zwar ohne dass ein grundlegend anderes Fahrzeug-Konzept nötig wäre!
Wie oben schon erwähnt, haben auch einige Schweizer Schmalspurbahnen ein schmaleres Lichtraumprofil und erfordern schmalere und leichtere Züge. Für Stadler, welche Firma sich ja selbst als Spezialist für Sonderkonstruktionen anpreist und dies auch schon vielfach bewiesen hat (!), ein lösbares Problem!
Im übrigen ist der Allegra nicht derart schwer wie er einigen vielleicht erscheinen mag. Er muss ja auf dem ganzen RhB-Netz einsetzbar sein, und insbesondere die Bernina-Bahn hat einen geringeren Achsdruck (12-14 Tonnen, gegenüber dem "Stammnetz", das in den letzten Jahren für 16,5 Tonnen ertüchtigt wurde... vorher waren die 62 Tonnen schweren Ge 4/4 III nicht auf allen Strecken zugelassen).
Stadler ist sich zudem auch für Kleinstserien nicht zu schade und daher für die vielen technisch völlig unterschiedlichen Schmalspurbahnen geradezu ein Segen (nicht nur in der Schweiz!).
- Bei 2,65 m Breite müsste man halt den Kasten oben etwas einziehen, wie beim 4090. Oder dann nur z.B. 2,55 oder 2.60 Meter breit und niedriger, alles auch beim Allegra denkbar.
- Auch eine begrenzte Reduktion des Achsdrucks durch Gewichtsreduktion wäre möglich, doch ich denke, einerseits haben auch die 1099 einen nicht zu knappen Achsdruck, und andererseits müssen dort, wo dies noch nicht geschehen ist, ohnehin die Gleise und der Oberbau erneuert und verstärkt werden (was einen höheren Achsdruck zulässt).
Allenfalls könnte man die Triebdrehgestelle etwas leichter konstruieren etc. etc.
- Inneneinrichtung, 1. Klasse-Anteil sind natürlich frei wählbar vom Kunden. Der RhB-Allegra hat an beiden Enden 1. Klasse-Abteile, problemlos könnte man sich auf solche bloss an einem Zugsende beschränken.
- Der Allegra ist zwar eine leistungsfähige "Sonderkonstruktion", dennoch hat man viele Elemente aus dem GTW- und Flirt-Baukasten übernehmen können.
- Auch die Front ist frei wählbar, ob rund und flirtähnlich oder eckig oder schräg etc. Auch in der Schweiz wollen die verschiedenen Bahnen zunehmend individuelle Fronten...
Lassen wir doch die Ingenieure und Konstrukteure die Herausforderung MzB annehmen! Ich bin überzeugt, dass es gelingen kann.
Ich bin zwar nicht Ingenieur, doch nach meinen Kenntnissen könnte man das Allegra-Konzept wohl im Grundsatz übernehmen (wie erwähnt Anpassungen sind wohl nötig, aber scheinen möglich).
Zusammengefasst:
Auf Basis des Allegra lässt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit ein geeigneter Triebzug für die MzB konstruieren bzw. adaptieren. Wie gesagt, Stadler wird bei einer Ausschreibung wohl ein Angebot machen!
Zur Klarstellung:
Ich arbeite nicht bei Stadler, und als Jurist auch nicht für Stadler. Ich habe auch keine Aktien dort, und somit keinerlei Eigeninteressen! Aber ich kenne die praktisch vor meiner Haustüre befindliche Firma sehr genau und auch deren Chef, P. Spuhler.
Beste Grüsse
Bahnjurist
Also zu den von jo-fi aufgeworfenen Bedenken betreffend Allegra kann ich folgendes sagen:
- Natürlich kann man den Allegra nicht unverändert übernehmen, aber eine Anpassung auf MzB-Verhältnisse scheint möglich, und zwar ohne dass ein grundlegend anderes Fahrzeug-Konzept nötig wäre!
Wie oben schon erwähnt, haben auch einige Schweizer Schmalspurbahnen ein schmaleres Lichtraumprofil und erfordern schmalere und leichtere Züge. Für Stadler, welche Firma sich ja selbst als Spezialist für Sonderkonstruktionen anpreist und dies auch schon vielfach bewiesen hat (!), ein lösbares Problem!
Im übrigen ist der Allegra nicht derart schwer wie er einigen vielleicht erscheinen mag. Er muss ja auf dem ganzen RhB-Netz einsetzbar sein, und insbesondere die Bernina-Bahn hat einen geringeren Achsdruck (12-14 Tonnen, gegenüber dem "Stammnetz", das in den letzten Jahren für 16,5 Tonnen ertüchtigt wurde... vorher waren die 62 Tonnen schweren Ge 4/4 III nicht auf allen Strecken zugelassen).
Stadler ist sich zudem auch für Kleinstserien nicht zu schade und daher für die vielen technisch völlig unterschiedlichen Schmalspurbahnen geradezu ein Segen (nicht nur in der Schweiz!).
- Bei 2,65 m Breite müsste man halt den Kasten oben etwas einziehen, wie beim 4090. Oder dann nur z.B. 2,55 oder 2.60 Meter breit und niedriger, alles auch beim Allegra denkbar.
- Auch eine begrenzte Reduktion des Achsdrucks durch Gewichtsreduktion wäre möglich, doch ich denke, einerseits haben auch die 1099 einen nicht zu knappen Achsdruck, und andererseits müssen dort, wo dies noch nicht geschehen ist, ohnehin die Gleise und der Oberbau erneuert und verstärkt werden (was einen höheren Achsdruck zulässt).
Allenfalls könnte man die Triebdrehgestelle etwas leichter konstruieren etc. etc.
- Inneneinrichtung, 1. Klasse-Anteil sind natürlich frei wählbar vom Kunden. Der RhB-Allegra hat an beiden Enden 1. Klasse-Abteile, problemlos könnte man sich auf solche bloss an einem Zugsende beschränken.
- Der Allegra ist zwar eine leistungsfähige "Sonderkonstruktion", dennoch hat man viele Elemente aus dem GTW- und Flirt-Baukasten übernehmen können.
- Auch die Front ist frei wählbar, ob rund und flirtähnlich oder eckig oder schräg etc. Auch in der Schweiz wollen die verschiedenen Bahnen zunehmend individuelle Fronten...
Lassen wir doch die Ingenieure und Konstrukteure die Herausforderung MzB annehmen! Ich bin überzeugt, dass es gelingen kann.
Ich bin zwar nicht Ingenieur, doch nach meinen Kenntnissen könnte man das Allegra-Konzept wohl im Grundsatz übernehmen (wie erwähnt Anpassungen sind wohl nötig, aber scheinen möglich).
Zusammengefasst:
Auf Basis des Allegra lässt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit ein geeigneter Triebzug für die MzB konstruieren bzw. adaptieren. Wie gesagt, Stadler wird bei einer Ausschreibung wohl ein Angebot machen!
Zur Klarstellung:
Ich arbeite nicht bei Stadler, und als Jurist auch nicht für Stadler. Ich habe auch keine Aktien dort, und somit keinerlei Eigeninteressen! Aber ich kenne die praktisch vor meiner Haustüre befindliche Firma sehr genau und auch deren Chef, P. Spuhler.
Beste Grüsse
Bahnjurist
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- Registriert: 20. April 2009, 13:00
- Wohnort: Zürich (CH)
Hallo
Noch ein kleiner Nachtrag zu meinen Ausführungen von gestern:
- Zunächst wollte ich mit meinen (langen) Ausführungen nur klar machen, dass es heute technisch absolut möglich ist, geeignete neue Tfz. für die MzB mit der nötigen Leistung herzustellen (inkl. Niederflur-Einstieg, Klima, Panorama, Behinderten- und Mulitfunktionsabteil), auch in der Form von Triebwagen. Es gibt Hersteller, und die wären dazu auch bereit!
- Natürlich sollten neue Triebzüge auf der MzB mit automatischen Kupplungen (Scharfenberg im Fall der MzB) ausgerüstet sein. Das ist m.E. nötig für Mehrfachtraktionen und Wendezugbetrieb.
Die alten Wagen, soweit diese im Regelbetrieb bleiben, könnte man auf Scharfenberg umrüsten, oder mit Adaptern versehen (vgl. PLB). Für Nostalgie- und Sonderzüge mit 1099 könnten einige die Bosna-Kupplung behalten.
- Die RhB-Allegras haben zwar die normale Mittelpuffer-Kupplung, doch ist diese leistungsfähiger als die alte Bosna-Kupplung der MzB. Ausserdem werden auf der 70 Promille steilen Bernina-Strecke keine Wendezüge geführt. Hingegen auf dem übrigen Netz gibt es solche.
- Auch die RhB-Allegras werden mit bestehenden Steuer- und Zwischenwagen (nach Anpassung) im Wendezugbetrieb eingesetzt werden, v.a. auf den Strecken Landquart-Davos und Chur-Arosa.
- Panorama-Abteile könnte man auch einige wenige im Triebzug selber einbauen (Oberlichter in der Dachschräge). Die Alternative wäre die Beschaffung einer Garnitur von neuen Panorama-Wagen (analog dem Bernina- oder Glacier-Express).
Damit könnte mit den Triebwagen als Tfz. ein moderner "Mariazell-Express" oder "Ötscherbär-Panoramic" gebildet werden...
Herzliche Grüsse
Bahnjurist
Noch ein kleiner Nachtrag zu meinen Ausführungen von gestern:
- Zunächst wollte ich mit meinen (langen) Ausführungen nur klar machen, dass es heute technisch absolut möglich ist, geeignete neue Tfz. für die MzB mit der nötigen Leistung herzustellen (inkl. Niederflur-Einstieg, Klima, Panorama, Behinderten- und Mulitfunktionsabteil), auch in der Form von Triebwagen. Es gibt Hersteller, und die wären dazu auch bereit!
- Natürlich sollten neue Triebzüge auf der MzB mit automatischen Kupplungen (Scharfenberg im Fall der MzB) ausgerüstet sein. Das ist m.E. nötig für Mehrfachtraktionen und Wendezugbetrieb.
Die alten Wagen, soweit diese im Regelbetrieb bleiben, könnte man auf Scharfenberg umrüsten, oder mit Adaptern versehen (vgl. PLB). Für Nostalgie- und Sonderzüge mit 1099 könnten einige die Bosna-Kupplung behalten.
- Die RhB-Allegras haben zwar die normale Mittelpuffer-Kupplung, doch ist diese leistungsfähiger als die alte Bosna-Kupplung der MzB. Ausserdem werden auf der 70 Promille steilen Bernina-Strecke keine Wendezüge geführt. Hingegen auf dem übrigen Netz gibt es solche.
- Auch die RhB-Allegras werden mit bestehenden Steuer- und Zwischenwagen (nach Anpassung) im Wendezugbetrieb eingesetzt werden, v.a. auf den Strecken Landquart-Davos und Chur-Arosa.
- Panorama-Abteile könnte man auch einige wenige im Triebzug selber einbauen (Oberlichter in der Dachschräge). Die Alternative wäre die Beschaffung einer Garnitur von neuen Panorama-Wagen (analog dem Bernina- oder Glacier-Express).
Damit könnte mit den Triebwagen als Tfz. ein moderner "Mariazell-Express" oder "Ötscherbär-Panoramic" gebildet werden...
Herzliche Grüsse
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- Registriert: 23. Oktober 2009, 22:41
Neue Fahrzeuge schon 2012 in Betrieb?
Eine kleinformatige Gratiszeitung schrieb heute, dass die neuen Fahrzeuge auf der MzB schon Ende 2012 in Betrieb gehen sollen. Eine Quelle wird nicht angegeben, aber der ganze Artikel riecht stark nach Pressestelle ÖVP-NÖ.
Macht überhaupt keinen guten Eindruck auf mich, wenn die Entscheidungsträger bei so einem Projekt sich als erstes auf den Preis und als zweites auf den Fertigstellungstermin festlegen und sonst noch keinen Plan haben oder diesen geheim halten. Vor allem halte ich den Termin für viel zu eng, und eine Husch Pfusch Aktion muss hier unbedingt vermieden werden. Wenn man jetzt, wo Stadler, Siemens und Bombardier intensiv an einer € 2 Mrd. Ausschreibung der SBB arbeiten, ein relativ kleines Projekt für Sonderfahrzeuge mit großen Zeitdruck ausschreiben will, dann zeugt das von wenig Fachkenntnis.
Macht überhaupt keinen guten Eindruck auf mich, wenn die Entscheidungsträger bei so einem Projekt sich als erstes auf den Preis und als zweites auf den Fertigstellungstermin festlegen und sonst noch keinen Plan haben oder diesen geheim halten. Vor allem halte ich den Termin für viel zu eng, und eine Husch Pfusch Aktion muss hier unbedingt vermieden werden. Wenn man jetzt, wo Stadler, Siemens und Bombardier intensiv an einer € 2 Mrd. Ausschreibung der SBB arbeiten, ein relativ kleines Projekt für Sonderfahrzeuge mit großen Zeitdruck ausschreiben will, dann zeugt das von wenig Fachkenntnis.
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- Beiträge: 150
- Registriert: 10. Februar 2006, 13:32
Danke bahnjurist, für deine detaillierten Ausführungen!
In Kombination mit dem (ohnehin logischen) NÖ-Konzept der Bergstrecke als bedarfsgerechte Touristenbahn wäre doch folgendes Beschaffungs- und Betriebsszenario denkbar:
Beschaffung von acht "Basic"-Triebwagenzügen, sprich ausschließlich zweite Klasse und großes Mehrzweckabteil mit Klappsitzen für den täglichen Talverkehr, wo es ja vor allem um Kapazität und Geschwindigkeit geht, uU noch um den einen oder anderen Radfahrer. Für diesen Verkehr bedarfsgerechte Mehrfachtraktion.
Für den Tourismusverkehr Beschaffung zweier "Module", bestehend aus einem passenden Steuerwagen und jeweils ein bis zwei Personenwagen in Panoramaausführung. Mit diesen würden die Triebwagenzüge an den Wochenenden, in den Ferien und für Charterfahrten verstärkt. Das Anbieten eines moderaten Catering am Platz wäre in diesen Modulen denkbar und könnte, wie bisher, unter Einbeziehung der lokalen Landwirte erfolgen.
Der Bedarf wäre wohl mit acht Triebwagenzügen und diesen beiden Modulen gedeckt, wobei im Notfall ja sicherlich noch die 4090, 1099 und alte Vierachser zur Verfügung stehen würden.
Man darf gespannt sein und muss hoffen, dass Leute an den Hebeln sitzen, die nicht nur billige Schnellschüsse fabrizieren, sondern auch Ideen verwirklichen wollen. Ich fände es zB katatstrophal, wenn man sich nur auf das Abschöpfen des bisherigen Touristenpotenzials konzentrieren würde und nicht in ein modernes, attraktives Konzept investieren würde. Aber ganz blind in Richtung Schweiz sind diese Leute ja auch nicht...
mfg
In Kombination mit dem (ohnehin logischen) NÖ-Konzept der Bergstrecke als bedarfsgerechte Touristenbahn wäre doch folgendes Beschaffungs- und Betriebsszenario denkbar:
Beschaffung von acht "Basic"-Triebwagenzügen, sprich ausschließlich zweite Klasse und großes Mehrzweckabteil mit Klappsitzen für den täglichen Talverkehr, wo es ja vor allem um Kapazität und Geschwindigkeit geht, uU noch um den einen oder anderen Radfahrer. Für diesen Verkehr bedarfsgerechte Mehrfachtraktion.
Für den Tourismusverkehr Beschaffung zweier "Module", bestehend aus einem passenden Steuerwagen und jeweils ein bis zwei Personenwagen in Panoramaausführung. Mit diesen würden die Triebwagenzüge an den Wochenenden, in den Ferien und für Charterfahrten verstärkt. Das Anbieten eines moderaten Catering am Platz wäre in diesen Modulen denkbar und könnte, wie bisher, unter Einbeziehung der lokalen Landwirte erfolgen.
Der Bedarf wäre wohl mit acht Triebwagenzügen und diesen beiden Modulen gedeckt, wobei im Notfall ja sicherlich noch die 4090, 1099 und alte Vierachser zur Verfügung stehen würden.
Man darf gespannt sein und muss hoffen, dass Leute an den Hebeln sitzen, die nicht nur billige Schnellschüsse fabrizieren, sondern auch Ideen verwirklichen wollen. Ich fände es zB katatstrophal, wenn man sich nur auf das Abschöpfen des bisherigen Touristenpotenzials konzentrieren würde und nicht in ein modernes, attraktives Konzept investieren würde. Aber ganz blind in Richtung Schweiz sind diese Leute ja auch nicht...
mfg
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In Kombination mit dem (ohnehin logischen) NÖ-Konzept der Bergstrecke
Wieso ist das "logisch"? Das ist nur logisch wenn man den öffentlichen Verkehr auf das Niveau eines Schwellenlandes zurückentwickeln und mit umweltveschmutzenden Bussen führen will! Noch dazu wo die zu demontierende Bahn eine elektrisch betriebene ist!!
Wieso ist das "logisch"? Das ist nur logisch wenn man den öffentlichen Verkehr auf das Niveau eines Schwellenlandes zurückentwickeln und mit umweltveschmutzenden Bussen führen will! Noch dazu wo die zu demontierende Bahn eine elektrisch betriebene ist!!
Schmalspurbahn - es geht auch um die Emotion und die Ästhetik
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- Registriert: 10. Februar 2006, 13:32
Und wie hoch schätzt du die Reisendenzahlen auf der Bergstrecke etwa an einem Schlechtwetter-Dienstag im Oktober, November, Februar, März, April ein?
Vielleicht können uns einheimische User wie St. Sebastianer da ungefähre Zahlen mitteilen. Aber bei aller Liebe zur Bahn muss man im einzelnen Fall schon immer noch den individuellen Bedarf abwägen. Und wenn es einmal eine ordentliche Bedarfserhebung über mindestens zwei Jahre geben würde, hätte ich kein Problem damit, in gewissen Zeiträumen, wo sich ein kostendeckender Betrieb nicht einmal annähernd als möglich erweist, den Fahrplanbetrieb ruhen zu lassen. Zu sagen "An Wochenenden und sonst gar nicht" ist nicht meine Einstellung, keine Angst. Aber ebensowenig jene der Romantiker, die jahraus, jahrein stoisch Geisterzüge durch die Landschaft rollen sehen wollen.
Denn eines ist klar: Auch wenn die Talstrecke beschleunigt wird, wird die Bergstrecke deshalb nicht selbst plötzlich zur Pendlerstrecke werden, die eines Massenverkehrsmittels (und das ist die Bahn) bedarf. Wenn die Bergstrecke ihr Umweltschutzpotenzial ausnutzen kann, dann schon eher im Touristen- und im Güterverkehr. Es sind nämlich wesentlich mehr LKWs mit Rundholz unterwegs als Busse, welche ihrerseits die lokale Bevölkerung deutlich näher von zu Hause, Schule und Arbeitsplatz abholen können als die Bahn. Das ist ein Fakt.
Bei der richtigen Vermarktung eines Touristenzuges könnten man diesen mit Voranmeldung meinetwegen an jedem beliebigen Tag des Jahres in Verkehr setzen, wenn die Buchungslage passt. Gerade Pensionistengruppen, die in NÖ sehr mobil sind, wären so eine Zielgruppe. Ich weiß, dass das für viele ein echter Paradigmenwechsel ist, aber es muss klar sein, dass man bei der heutigen Finanzlage nicht ernsthaft unnötige Leistungen erbringen kann. Dann schon lieber ein funktionierender, bedarfsorientierter Betrieb. Und wir sollten nicht vergessen, dass es Zeiten gab, in denen es nicht einmal für diesen eine gute Prognose gegeben hat...
Vielleicht können uns einheimische User wie St. Sebastianer da ungefähre Zahlen mitteilen. Aber bei aller Liebe zur Bahn muss man im einzelnen Fall schon immer noch den individuellen Bedarf abwägen. Und wenn es einmal eine ordentliche Bedarfserhebung über mindestens zwei Jahre geben würde, hätte ich kein Problem damit, in gewissen Zeiträumen, wo sich ein kostendeckender Betrieb nicht einmal annähernd als möglich erweist, den Fahrplanbetrieb ruhen zu lassen. Zu sagen "An Wochenenden und sonst gar nicht" ist nicht meine Einstellung, keine Angst. Aber ebensowenig jene der Romantiker, die jahraus, jahrein stoisch Geisterzüge durch die Landschaft rollen sehen wollen.
Denn eines ist klar: Auch wenn die Talstrecke beschleunigt wird, wird die Bergstrecke deshalb nicht selbst plötzlich zur Pendlerstrecke werden, die eines Massenverkehrsmittels (und das ist die Bahn) bedarf. Wenn die Bergstrecke ihr Umweltschutzpotenzial ausnutzen kann, dann schon eher im Touristen- und im Güterverkehr. Es sind nämlich wesentlich mehr LKWs mit Rundholz unterwegs als Busse, welche ihrerseits die lokale Bevölkerung deutlich näher von zu Hause, Schule und Arbeitsplatz abholen können als die Bahn. Das ist ein Fakt.
Bei der richtigen Vermarktung eines Touristenzuges könnten man diesen mit Voranmeldung meinetwegen an jedem beliebigen Tag des Jahres in Verkehr setzen, wenn die Buchungslage passt. Gerade Pensionistengruppen, die in NÖ sehr mobil sind, wären so eine Zielgruppe. Ich weiß, dass das für viele ein echter Paradigmenwechsel ist, aber es muss klar sein, dass man bei der heutigen Finanzlage nicht ernsthaft unnötige Leistungen erbringen kann. Dann schon lieber ein funktionierender, bedarfsorientierter Betrieb. Und wir sollten nicht vergessen, dass es Zeiten gab, in denen es nicht einmal für diesen eine gute Prognose gegeben hat...
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Nun denn, ein Verkehrsunternehmen hat eine Beförderungspflicht. D.H, wenn eine bestimmte strecke von einem Unternehmen bedient wird, muss Unternehmer fahren, ob er will oder nicht. Desweiteren wird man ja irgendeinen öffentlichen Verkehr nach Mariazell brauchen, denn ich hoffe doch dass wir nichrt schon so weit sind dass es sich auf eine Pseudoselbstverantwortung berufend heisst "Wer wo hinwill soll sich halt ein Auto besorgen". Daraus folgt: Wenn ich nun schon eine Bahn in ihrer ganzen Infrastruktur erhalte, dann ist es sicherlich billiger darauf auch Züge fahren zu lassen anstatt Busse neben der zu erhaltenden Bahnstrecke. Wenn nun wieder dieses Argument" Der Zug fäht nicht ins Ortszentrum " kommt, dann könnten davon lokale Mietwagenunternehmer profitieren, mit denen man einen Verbund im Zusammenspiel mit dm Bahnticket aushandelt. Dies betrifft die Bergstrecke aber ohnehin nicht wirklich, da die Stationen bis auf Erlaufklause ganz gut liegen. Das so einen Beförderungspflicht auch defizitär sein kann ist bekannt und nun mal das Wesen des öffentlichen Verkehrs am Lande. dies hat die öffentliche Hand in einem zivilisierten, entwickelten Land nun einfach zu tragen! Damit dies nicht "Geisterzüge" werden kann man schon viel tun, indem man die BAhn einfach in den Mittelpunkt der Verkehrsführung stellt, und alle Busse usw. um den Zugfahrplan herum gestaltet. Natürlich braucht es dafür entsprechendes Fahrmaterial und auch den entsprechenden ausgebauten Oberbau, aber das lässt sich ja bekanntlich alles machen, zumindestens in vielen Gegenden der Welt, vermutlich auch in NÖ!
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- Registriert: 23. Oktober 2009, 22:41
Sehr niedrig, weil man in den letzten 15 Jahren den Karren in den Dreck gefahren hat und mit jeder weiteren Strecke die man einstellt fahrt man noch tiefer rein statt raus.Und wie hoch schätzt du die Reisendenzahlen auf der Bergstrecke etwa an einem Schlechtwetter-Dienstag im Oktober, November, Februar, März, April ein?
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- Registriert: 21. Oktober 2007, 11:20
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@Schmalspurlaie:Schmalspurlaie hat geschrieben:... Wenn ich nun schon eine Bahn in ihrer ganzen Infrastruktur erhalte, dann ist es sicherlich billiger darauf auch Züge fahren zu lassen anstatt Busse neben der zu erhaltenden Bahnstrecke.
Dieses Argument ist nicht allgemeingültig. Es kommt darauf an, wie hoch die Gesamtkosten für eine Zugfahrt im Vergleich zu einer Busfahrt sind (Energiekosten, Personalkosten).
Auch wenn ich die Streckeninfrastruktur für einen gelegentlichen touristischen Verkehr voll unterhalten muss kann es durchaus sein, dass an frequenzschwachen Tagen die Kosten für einen Schienenersatzverkehr geringer sind, als die eines Bahnbetriebes (hängt natürlich davon ab, ob zusätzlich zum Tfz-Führer noch ein ZUB dabei sein muss bzw. ein Bahnhof noch mit einem Fahrdienstleiter besetzt werden muss).
Lg Michi
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- Registriert: 10. Februar 2006, 13:32
Das beantwortet immer noch nicht die Frage, ob ausser einigen wenigen Ausflüglern und Reisegruppen außerhalb von Saison und Ausflugszeit genügend Leute für die Aufrechterhaltung des durchgehenden Fahrplanbetriebs ihre täglichen Wege mit der Bahn absolvieren würden. Die ersten beiden Gruppen könnte man durch Attraktivierung des Tourismusverkehrs vielleicht quantitativ vergrößern, aber wenn ich halt einfach nicht genug Bevölkerung (Pendler, Schüler) habe, welche die Bahn sinnvollerweise im Alltag nutzen kann und will, wäre eine Aufrechterhaltung des Vollbetriebs ein vergebener Liebesdienst. Und so weit wie die Stationen an der Bergstrecke teilweise von den (ohnehin kleinen) Ortschaften wie Annaberg entfernt sind, bräuchte man schon einen Postbuszubringer nach schweizer Vorbild, damit die Bahn wenigstens theoretisch interessant bleibt.Ennstalsportzug hat geschrieben:Sehr niedrig, weil man in den letzten 15 Jahren den Karren in den Dreck gefahren hat und mit jeder weiteren Strecke die man einstellt fahrt man noch tiefer rein statt raus.Und wie hoch schätzt du die Reisendenzahlen auf der Bergstrecke etwa an einem Schlechtwetter-Dienstag im Oktober, November, Februar, März, April ein?
Aber noch einmal: Ich glaube an eine funktionierende Bergstrecke als Tourimusanreiz und vielleicht sogar als Güterbahn - aber der Regionalverkehr ist so gering, dass man den Dauerbetrieb hinterfragen muss.
Betriebspflicht: siehe Waldviertel, siehe Weinviertel.
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Hallo,
der Dauerbetrieb auf der MZB-Bergstrecke ist meines Erachtens schon sinvoll. Wenn man die Anzahl der Züge weiter reduzieren würde, werden weniger Touristen die Bahn nutzen.
Aber erst einmal zum Ist-Zustand:
An Werktag verkehren zwischen Mai und Oktober 5 Zugpaar zwischen St. Pölten und Mariazell. Ansonsten sind es 4 Zupaare.
Meiner Meinung nach kann man hier nicht viel mehr streichen. Zwischen September und Weihnachten, bzw. von Mitte März und Juni würde sicherlich auch 3 durchgehende Zugpaare reichen. Doch sind mindestens 4 Zugpaare nötigt um den Touristen im Pielachtal als auch im Mariazeller Land ein attraktives Angebot zu bieten.
Neben den durchgehenden Zügen gibt es auf der Bergstrecke (Mariazell - Gösing/Winterbach) einige Zugpaare die vornehmlich Schüler und im Sommer Wanderer nutzen. Warum sollte man also einen funktionierenden Schülerverkehr von der Schiene auf die Straße verlagern (bitte korrigiert mich, falls der Schülerverkehr nicht mehr läuft).
Von diesen 3 Zugpaaren verkehrt nur eines täglich, eines an Schultagen und eines am Wochenende. Auf Grund der größeren Lücken im Fahrplan (5 Zugpaare!) ist dieser Verstärker nach Winterbach nötig um Wanderen einen kontinuierlichen Fahrplan anzubieten.
Ein Vorbild kann hier sicherlich die Südstrecke der Neuhäuser Schmalspurbahnen sein. Während im Winter außer zwei Zügen nichts los, erwacht die Schmalspurbahn im Sommer wieder. Neben zwei Dampfzügen verkehren fünf Planzüge. Da die Bahn einen großen Umweg nach Neu Bistriz fährt und kaum größere Ortschaften erschließt hat sie im Pendlerverkehr keine Bedeutung. Allerdings ist die Gegend ein beliebtes Ausflugsgebiet und so konnte die Schmalspurbahn überleben.
Grüße
Anton
der Dauerbetrieb auf der MZB-Bergstrecke ist meines Erachtens schon sinvoll. Wenn man die Anzahl der Züge weiter reduzieren würde, werden weniger Touristen die Bahn nutzen.
Aber erst einmal zum Ist-Zustand:
An Werktag verkehren zwischen Mai und Oktober 5 Zugpaar zwischen St. Pölten und Mariazell. Ansonsten sind es 4 Zupaare.
Meiner Meinung nach kann man hier nicht viel mehr streichen. Zwischen September und Weihnachten, bzw. von Mitte März und Juni würde sicherlich auch 3 durchgehende Zugpaare reichen. Doch sind mindestens 4 Zugpaare nötigt um den Touristen im Pielachtal als auch im Mariazeller Land ein attraktives Angebot zu bieten.
Neben den durchgehenden Zügen gibt es auf der Bergstrecke (Mariazell - Gösing/Winterbach) einige Zugpaare die vornehmlich Schüler und im Sommer Wanderer nutzen. Warum sollte man also einen funktionierenden Schülerverkehr von der Schiene auf die Straße verlagern (bitte korrigiert mich, falls der Schülerverkehr nicht mehr läuft).
Von diesen 3 Zugpaaren verkehrt nur eines täglich, eines an Schultagen und eines am Wochenende. Auf Grund der größeren Lücken im Fahrplan (5 Zugpaare!) ist dieser Verstärker nach Winterbach nötig um Wanderen einen kontinuierlichen Fahrplan anzubieten.
Ein Vorbild kann hier sicherlich die Südstrecke der Neuhäuser Schmalspurbahnen sein. Während im Winter außer zwei Zügen nichts los, erwacht die Schmalspurbahn im Sommer wieder. Neben zwei Dampfzügen verkehren fünf Planzüge. Da die Bahn einen großen Umweg nach Neu Bistriz fährt und kaum größere Ortschaften erschließt hat sie im Pendlerverkehr keine Bedeutung. Allerdings ist die Gegend ein beliebtes Ausflugsgebiet und so konnte die Schmalspurbahn überleben.
Grüße
Anton
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Zunächst bedanke ich mich bei unserem Schweizer Mitglied für seine Worte über den Railjet. Nun, nicht wirlich schon zu hören, was du mir darüber zu sagen hattest. Ich hoffe, dass das nur Kinderkrankheiten sind und sich die Probleme nicht über die "Ära Railjet" dahinziehen.
Was die Bergstrecke anbelangt, wäre es aus meiner Sicht eine Katastrophe die Strecke einzustellen. Ich brauche den Zug um nach Wien zu pendeln. Würde dieser eingestellt, müsste ich mit dem (dämlichen und damit bewusst gemiedenen) Bus über das Traisental nach Wien pendeln.
Natürlich ist klar, dass an verregneten Tagen nicht soviel los ist in den Zügen. Aber auch hier im Mariazellerland benötigen die Menschen die Bahn. Einige pendeln nämlich von MZ aus Richtung Annaberg und auch weiter.
An Arbeitstagen, schlechtes Wetter --> wenig Fahrgäste
An Ferien/Arbeitstagen --> mittelmäßig viele Fahrgäste
An Ferien/Wochenendtagen --> Schönes Wetter --> Alle Züge randvoll
Man mag nun die These des Landes Niederösterreich bestätigt sehen. Doch darf man auch die Interessen der Wenigen nicht vergessen. Man muss den Betrieb auf der Bergstrecke erhalten, um ein Angebot für Mariazeller zu schaffen.
Besser halblehre Züge als gar keine Züge. Und Geisterzüge habe ich persönlich noch nie auf der MZB erlebt. Wenig, also Züge mit 5, 6 Fahrgästen schon. Aber ich wage zu versichern, dass ein Zug noch nie ganz aus Lokführer und Zugbegleiter bestanden hat.
Was die Bergstrecke anbelangt, wäre es aus meiner Sicht eine Katastrophe die Strecke einzustellen. Ich brauche den Zug um nach Wien zu pendeln. Würde dieser eingestellt, müsste ich mit dem (dämlichen und damit bewusst gemiedenen) Bus über das Traisental nach Wien pendeln.
Natürlich ist klar, dass an verregneten Tagen nicht soviel los ist in den Zügen. Aber auch hier im Mariazellerland benötigen die Menschen die Bahn. Einige pendeln nämlich von MZ aus Richtung Annaberg und auch weiter.
An Arbeitstagen, schlechtes Wetter --> wenig Fahrgäste
An Ferien/Arbeitstagen --> mittelmäßig viele Fahrgäste
An Ferien/Wochenendtagen --> Schönes Wetter --> Alle Züge randvoll
Man mag nun die These des Landes Niederösterreich bestätigt sehen. Doch darf man auch die Interessen der Wenigen nicht vergessen. Man muss den Betrieb auf der Bergstrecke erhalten, um ein Angebot für Mariazeller zu schaffen.
Besser halblehre Züge als gar keine Züge. Und Geisterzüge habe ich persönlich noch nie auf der MZB erlebt. Wenig, also Züge mit 5, 6 Fahrgästen schon. Aber ich wage zu versichern, dass ein Zug noch nie ganz aus Lokführer und Zugbegleiter bestanden hat.
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@St. Sebastianer
Bin völlig mit Dir einverstanden. Die Erhaltung der Bergstrecke im täglichen Planbetrieb ist ein MUSS!
Mit einem attraktiven Fahrplan, auch für die Mariazeller (!), lässt sich sicher noch etwas Verkehr generieren. Zudem gibts ja auch die "Alltagstouristen", d.h. die Tagesausflügler! Es soll weiterhin möglich sein, an einem x-beliebigen Werktag einen spontanen Ausflug mit der Bahn ins Ötschergebiet machen zu können. Es gibt ja schliesslich auch Leute, die wochentags mal frei haben... (Schichtarbeitende, Rentner u.a.).
So wirds jedenfalls bei uns in der Schweiz gemacht, da fährt auch manche Bahn im dünnbesiedelten Gebirge mit vielen verstreuten Dörfern, die nicht an der Bahn liegen (Graubünden, das Land der "150 Täler", ist das beste Beispiel!).
Aber, dort wo z.B. die Stationen der RhB (oder MGB,ZB,MOB,AB,CJ etc. etc. ) weit von den Dörfern abseits liegen, gibts immer einen Postbus-Zubringer (das kann auch bloss ein Kleinbus mit 6-8 Plätzen sein).
Weiter ist natürlich eine Rationalisierung insbesondere der Bergstrecke nötig, um die Betriebskosten nachhaltig zu senken. D.h. keine FDL mehr, sondern Fernsteuerung der ganzen Strecke und der Kreuzungsstationen ab einer zentralen Leitstelle (z.B. St. Pölten oder OGra). Sodann sollten nur die tourischen "Express-Züge" wie der Ötscherbär begleitet und betreut sein. Die normalen Regionalzüge - auch wenn das halt nicht so sympathisch erscheinen mag - sind dagegen im unbegleiteten Einmannbetrieb zu führen (moderne Züge haben Video-Überwachung).
Auch in der Schweiz können die Regional- und Schmalspurbahnen, insbesondere in dünnbesiedelten Regionen, nur auf diese Weise im planmässigen Regelbetrieb überleben!
Beste Grüsse
Bahnjurist
Bin völlig mit Dir einverstanden. Die Erhaltung der Bergstrecke im täglichen Planbetrieb ist ein MUSS!
Mit einem attraktiven Fahrplan, auch für die Mariazeller (!), lässt sich sicher noch etwas Verkehr generieren. Zudem gibts ja auch die "Alltagstouristen", d.h. die Tagesausflügler! Es soll weiterhin möglich sein, an einem x-beliebigen Werktag einen spontanen Ausflug mit der Bahn ins Ötschergebiet machen zu können. Es gibt ja schliesslich auch Leute, die wochentags mal frei haben... (Schichtarbeitende, Rentner u.a.).
So wirds jedenfalls bei uns in der Schweiz gemacht, da fährt auch manche Bahn im dünnbesiedelten Gebirge mit vielen verstreuten Dörfern, die nicht an der Bahn liegen (Graubünden, das Land der "150 Täler", ist das beste Beispiel!).
Aber, dort wo z.B. die Stationen der RhB (oder MGB,ZB,MOB,AB,CJ etc. etc. ) weit von den Dörfern abseits liegen, gibts immer einen Postbus-Zubringer (das kann auch bloss ein Kleinbus mit 6-8 Plätzen sein).
Weiter ist natürlich eine Rationalisierung insbesondere der Bergstrecke nötig, um die Betriebskosten nachhaltig zu senken. D.h. keine FDL mehr, sondern Fernsteuerung der ganzen Strecke und der Kreuzungsstationen ab einer zentralen Leitstelle (z.B. St. Pölten oder OGra). Sodann sollten nur die tourischen "Express-Züge" wie der Ötscherbär begleitet und betreut sein. Die normalen Regionalzüge - auch wenn das halt nicht so sympathisch erscheinen mag - sind dagegen im unbegleiteten Einmannbetrieb zu führen (moderne Züge haben Video-Überwachung).
Auch in der Schweiz können die Regional- und Schmalspurbahnen, insbesondere in dünnbesiedelten Regionen, nur auf diese Weise im planmässigen Regelbetrieb überleben!
Beste Grüsse
Bahnjurist
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!
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Stimmt genau. Auch die Schigebiete im Mariazellerland haben die ganze Woche Betrieb. Und in der Schweiz können sich die hohen Herren anschauen wie ein intelligentes Buskonzept wirklich ausschaut. Es ist haaresträubend, wie schlecht die steirischen Autobusse in Mariazell auf die Bahn abgestimmt sind! Die fahren nichteinmal zum Bahnhof!
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@ennstalsportzug
Ja, da kann ich Dir nur beipflichten. Es braucht eben ein intelligentes Bahn- UND Buskonzept.
Bahn und Bus darf man nicht als Konkurrenz sehen, sondern sie müssen sich ergänzen und wie zwei Zahnräder ineinander greifen (auch tarifmässig = 1 Ticket für alles). Nur so entsteht eine attraktive, lückenlose öffentliche Verkehrskette. Und das ist zwingend, damit mehr Verkehr generiert werden kann!
@jo-fi
Dein oben beschriebenes Triebwagenkonzept mit den "Panorama"-Modulen halte ich für interessant und im Grundsatz für richtig. In diese Richtung muss es gehen...!
Genau dies wäre auf Basis von Allegra-ähnlichen Triebzügen möglich. Falls der Verkehr zunehmen sollte, wären die Triebwagen genug leistungsfähig, um allenfalls zusätzliche Zwischenwagen in den Wendezug einzureihen.
Allerdings halte ich es nach wie vor für möglich und richtig, die Bergstrecke weiterhin täglich und planmässig zu betreiben (mit einem massgeschneiderten Fahrplankonzept).
Wichtig ist in der Tat, dass jetzt nicht auf die Schnelle irgendein Fahrzeug gekauft wird, nur damit man schnell etwas Neues präsentieren kann...
Angesichts der Lebensdauer und der Kosten der zu beschaffenden Fahrzeuge muss es wirklich ein intelligentes und ausbaufähiges Fahrzeugkonzept auf Basis von Allzweck-Triebwagen (mit Niederflur und Mehrzweckabteilen) sein, die sich für den Talverkehr (Einfach- oder Mehrfachtraktion) UND für den Bergverkehr (Einfachtraktion für den Normalverkehr und Panorama-Verstärkungsmodule für touristische Züge) gleichermassen eignen. Ein Konzept eben, mit dem man auch für künftige Entwicklungen und Mehrverkehr (könnte es ja auch geben!) jederzeit vorbereitet ist und flexibel reagieren kann!
Und mit solchen Triebwagen-Zügen (ob 2- oder 3-teilig lasse ich mal offen) könnte man gleich noch - allenfalls mit Flügelzugkonzept - die zu elektrifizierende Krumpe bis Mank betreiben.... Aber davon wag ich (leider) nicht einmal zu träumen
Beste Grüsse
Bahnjurist
Ja, da kann ich Dir nur beipflichten. Es braucht eben ein intelligentes Bahn- UND Buskonzept.
Bahn und Bus darf man nicht als Konkurrenz sehen, sondern sie müssen sich ergänzen und wie zwei Zahnräder ineinander greifen (auch tarifmässig = 1 Ticket für alles). Nur so entsteht eine attraktive, lückenlose öffentliche Verkehrskette. Und das ist zwingend, damit mehr Verkehr generiert werden kann!
@jo-fi
Dein oben beschriebenes Triebwagenkonzept mit den "Panorama"-Modulen halte ich für interessant und im Grundsatz für richtig. In diese Richtung muss es gehen...!
Genau dies wäre auf Basis von Allegra-ähnlichen Triebzügen möglich. Falls der Verkehr zunehmen sollte, wären die Triebwagen genug leistungsfähig, um allenfalls zusätzliche Zwischenwagen in den Wendezug einzureihen.
Allerdings halte ich es nach wie vor für möglich und richtig, die Bergstrecke weiterhin täglich und planmässig zu betreiben (mit einem massgeschneiderten Fahrplankonzept).
Wichtig ist in der Tat, dass jetzt nicht auf die Schnelle irgendein Fahrzeug gekauft wird, nur damit man schnell etwas Neues präsentieren kann...
Angesichts der Lebensdauer und der Kosten der zu beschaffenden Fahrzeuge muss es wirklich ein intelligentes und ausbaufähiges Fahrzeugkonzept auf Basis von Allzweck-Triebwagen (mit Niederflur und Mehrzweckabteilen) sein, die sich für den Talverkehr (Einfach- oder Mehrfachtraktion) UND für den Bergverkehr (Einfachtraktion für den Normalverkehr und Panorama-Verstärkungsmodule für touristische Züge) gleichermassen eignen. Ein Konzept eben, mit dem man auch für künftige Entwicklungen und Mehrverkehr (könnte es ja auch geben!) jederzeit vorbereitet ist und flexibel reagieren kann!
Und mit solchen Triebwagen-Zügen (ob 2- oder 3-teilig lasse ich mal offen) könnte man gleich noch - allenfalls mit Flügelzugkonzept - die zu elektrifizierende Krumpe bis Mank betreiben.... Aber davon wag ich (leider) nicht einmal zu träumen
Beste Grüsse
Bahnjurist
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!