MZB bald wieder unter Führung der N.ö.L.b.?

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

Antworten
unti
Beiträge: 2160
Registriert: 17. Januar 2004, 13:08
Wohnort: Ober-Grafendorf an der Mariazellerbahn
Kontaktdaten:

Beitrag von unti »

MzB- 1099iger hat geschrieben: Einer kompletten Neulage der Gleisanlagen inkl. Einbau von Rückfallweichen in den Kreuzungsbahnhöfen, Modernisierung der Bahnhöfe selbst
Eine Modernisierung der INFRASTRUKTUR sieht anders aus! Denn Rückfallweichen haben einen gravierenden Nachteil! Sie dürfen nur mit vmax 20 befahren werden, und zwar immer! Das bedeutet ein Eilzug muss durch den Bahnhof mit 20km/h schleichen!
Wenn schon modernisieren, dann ordentlich!
Zugleitbetrieb und elektrische Weichen!

lg
Oliver
Sie werden sehen,
wir werden fahren!!

http://www.Mh.6.at
Erich Hafner
Beiträge: 256
Registriert: 17. Februar 2004, 11:40

Beitrag von Erich Hafner »

Die StLB befährt ihre Rückfallweichen auf der Murtalbahn mit 25 km/h. Für höhere Geschwindigkeiten (z. B. 40 km/h) in die Ablenkung ließen sich auch Weichen mit größeren Radien einbauen, wie es z. B. beim Neubau der PLB nach Krimml vorgesehen ist. Eine technische Frage ist, die mögliche Geschwindigkeit beim Aufschneiden von Rückfallweichen mit den 760-mm-Fahrzeugen mit ihren geringen Achslasten. Eine Einfahrt in die Gerade ist auch bei einer Rückfallweiche mit Streckenhöchstgeschwindigkeit möglich und durch das Weichenüberwachungssignal wird ja die gesicherte Fahrstraße signalisiert.

Natürlich sind fernbediente Weichen mit Fahrstraßenstellung zu bevorzugen. Rein von der Sicherheitsphilosophie (Eine falsch gestellte Weiche darf nicht überfahren werden.) ist das schon viel wert, aber kostet auch mehr.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Erich Hafner
Beiträge: 256
Registriert: 17. Februar 2004, 11:40

Beitrag von Erich Hafner »

HCWP hat geschrieben:@Erich Hafner

Es gab 1988 ein SGP Konzept „ Die neue Mariazellerbahn“ für die ÖBB. Dieses beinhaltet eine Serie von Fahrzeugen auf Modulbasis.
Diese Serie kenne ich als Modular760-Konzept.
Aus dieser Studie gingen der 4090,7090 und 6090 hervor.
Mir wurde das von einem ehemaligen ÖBB-Verantwortlichen so erklärt.

In der Zeitschrift Schmalspur gab es Zweifels ohne 2002 einen Artikel zu diesem Thema, der mit folgendem Satz endet: „Dieser Artikel soll einen Denkanstoß in diese Richtung geben!“
Diesen Artikel würde ich als nett zu lesen aber nicht als ernsthaftes Konzept aus dem Umfeld der ÖBB bezeichnen.

Wenn du da anderer Meinung bist akzeptiere ich das gerne. Ich verlasse mich da lieber auf meine Quelle.

Gruß
Christoph


PS
Auch die aus diversen Skizzen zusammenkopierten Fahrzeuge der Vohla&Vohla Studien werden als Modular760-Konzept bezeichnet.
Danke, wieder etwas gelernt. Dass schon die Entwicklung der 4090er unter dem Namen Modular760 gelaufen ist, war mir neu.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
MzB- 1099iger
Beiträge: 971
Registriert: 31. Januar 2009, 17:26
Wohnort: Linz/Donau
Kontaktdaten:

Beitrag von MzB- 1099iger »

@Feistritztaler: Denkst Du nach, bevor Du schreibst???? 6 1099iger erhalten ist gut, sehr gut sogar, aber dann nicht mit eventuellem, neu aufkeimendem Güterverkehr "zusammenreiten"........ Die sollten nur für den Museumsbetrieb aufgearbeitet und in Betrieb genommen werden.
bernd70
Beiträge: 1498
Registriert: 11. September 2003, 07:47
Wohnort: Ober-Grafendorf

Beitrag von bernd70 »

6 1099iger erhalten ist gut, sehr gut sogar
6 Stück sind aber (so gerne wir sie auch haben) doch sehr viel, finde ich zumindest.
lg
rula
Beiträge: 18
Registriert: 16. April 2009, 16:16
Wohnort: WIEN

Beitrag von rula »

:rolleyes: So schön es ist die alten Damen der elektrischen Traktion noch live in Betrieb erleben zu können: wenn wir ehrlich zu uns selbst sind müssen wir zur Kenntnis nehmen das die 1099er am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind :rolleyes: Der Erhalt von maximal 3oder 4 Lokomotiven für Nostalgie Fahrten wäre für meine Begriffe schon realistisch, mehr aber nicht. Wenn es denn wirklich weiter gehen soll, dann muss der nächste Schritt die Neubeschaffung mehrerer Lokomotiven sein. Beispielsweise denke ich da an ein Triebfahrzeug mit Zweikraftantrieb in Form einer 2096 (?!) Hätte zB. den Vorteil das in Ober Grafendorf kein Traktionswechsel mehr nötig wäre. Bei den Personenwagen wäre dann natürlich auch eine (der heutigen Zeit angepasste) Bauart zu beschaffen. Aber leider wird das mit den Zweikraft Triebfahrzeugen und Niederflur Personenwagen wohl reiner Wunschtraum bleiben, sollte ich mich irren würde ich mich natürlich wie viele andere sehr freuen.
Meine Spurweite beträgt 760 mm, aber ich komme nicht aus Bosnien!
Shadow
Beiträge: 501
Registriert: 20. Juli 2007, 15:13
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Shadow »

rula hat geschrieben: Hätte zB. den Vorteil das in Ober Grafendorf kein Traktionswechsel mehr nötig wäre.
Ich denke in Obergrafendorf wird bald sowieso kein Traktionswechsel mehr notwendig sein... :wink:

lg, Wolfgang
"Sie schreien nach uns um Hilfe, wenn ihnen das Wasser in das Maul rinnt, und wünschen uns vom Hals, kaum als einen Augenblick dasselbige verschwunden."
- Prinz Eugen von Savoyen
Tobi
Beiträge: 1197
Registriert: 23. April 2010, 19:43

Beitrag von Tobi »

---gelöscht---
Zuletzt geändert von Tobi am 3. Mai 2011, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
Feistritztaler
Beiträge: 1051
Registriert: 2. März 2009, 16:31
Wohnort: Weiz

Beitrag von Feistritztaler »

Tobi hat geschrieben:ja, dass die Krumpe eingestellt wird ist schon so gut wie fix. :frown:
Vielleicht kommt ja wenigstens eine Draisinenbahn, dann würden die Gleise erhalten bleiben. :wink:
madua f-taler!
Klaus
Beiträge: 1089
Registriert: 20. Oktober 2007, 12:54
Wohnort: dort, wo der Bartl den Most holt

Beitrag von Klaus »

Tobi hat geschrieben:... so gut wie ...
Ich bewundere deinen unerbittlichen Restoptimismus.

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Tobi
Beiträge: 1197
Registriert: 23. April 2010, 19:43

Beitrag von Tobi »

Hallo,

@Freistritztaler: Wäre schön!

@Klaus: Wie heißt so ein schönes altes Sprichwort: Nur die Hoffnung stirbt zuletzt.
Aber für die Krumpe ist der Zug schon längst abgefahren. :frown:
Ennstalsportzug
Beiträge: 148
Registriert: 23. Oktober 2009, 22:41

Beitrag von Ennstalsportzug »

Tobi hat geschrieben:Hallo,

ja, dass die Krumpe eingestellt wird ist schon so gut wie fix. :frown: :contra:
Leider!
Das wäre dann aber nach meinen Informationen ein klarer Vertragsbruch:
"Das Land Niederösterreich verpflichtet sich, im eigenen Wirkungsbereich
selbständig oder durch die niederösterreichische
Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) die vertragsgegenständlichen
Strecken gemäß Artikel II Punkt 1. Zif. 1.1., 1.2., 1.3., 1.4. und 1.5. auf
unbestimmte Zeit, mindestens jedoch bis 2030, zu betreiben."
1.2. Obergrafendorf - Mank
Feistritztaler
Beiträge: 1051
Registriert: 2. März 2009, 16:31
Wohnort: Weiz

Beitrag von Feistritztaler »

Ennstalsportzug hat geschrieben:klarer Vertragsbruch
Wo kein Kläger, da kein Richter...
madua f-taler!
Ennstalsportzug
Beiträge: 148
Registriert: 23. Oktober 2009, 22:41

Beitrag von Ennstalsportzug »

Mit dem Vertrag sind Zahlungen von ÖBB und Bund an das Land NÖ in der Höhe von fast € 100 Mill. verbunden. Es gibt immer noch einen Bundesrechnungshof und der sieht es wahrscheinlich garnicht so gerne, wenn die eine Seite die vertragliche Leistung nicht erfüllt und die andere Seite trotzdem zahlt.
Und dann gibt es auch noch eine Oposition, die sich über eine Schlagzeile in der das Wort "Vertragsbruch" vorkommt höllisch freut...
bernd70
Beiträge: 1498
Registriert: 11. September 2003, 07:47
Wohnort: Ober-Grafendorf

Beitrag von bernd70 »

gibt es auch noch eine Oposition
zahnlos
eine Schlagzeile in der das Wort "Vertragsbruch" vorkommt
ist sehr vielen auch vollkommen egal, man stumpft ab...
Ed
Beiträge: 11
Registriert: 10. März 2005, 15:17

Beitrag von Ed »

Bei der einseitigen Berichterstattung in den Medien leider kein wunder
Ich liebe die schmalspurige Mariazellerbahn!!
Schmalspurfreund
Beiträge: 5
Registriert: 3. Juni 2010, 11:07

Beitrag von Schmalspurfreund »

Tja, die Wahrheit sieht leider traurig aus. Nicht nur die Krumpe wird eingestellt, sondern auch die Bergstrecke nach Mariazell wird nurmehr Museumsbetrieb sehen. Solange die Strecke befahrbar ist und nur kleine Reparaturen notwendig sind. Wenn die Viadukte oder Tunnel mal fällig sind aufwändig saniert zu werden, wird man die Bergstrecke (vielleicht auch die ganze MZB) endgültig killen. Aber bis dahin ist der schönste Eierkopf Niederösterreichs schon lange aus dem Amt.
Ennstalsportzug
Beiträge: 148
Registriert: 23. Oktober 2009, 22:41

Totgesagte leben länger!

Beitrag von Ennstalsportzug »

Und was bringt's wenn jetzt zum 3000sten mal jemand schreibt, dass er glaubt oder ganz sicher weiß, dass alles zugesperrt wird? Auch bei der Pinzgauer Lokalbahn hat keiner mehr daran geglaubt, dass jemals wieder ein Zug nach Krimml fahren wird. Ehrlich gesagt, auch ich nicht, aber trotzdem habe ich weiter argumentiert, was alles für die Wiedererrichtung spricht und darauf bilde ich mir heute mehr ein, als hätte ich 100 Einstellungen richtig vorhergesagt.

http://www.museum-mittersill.at/
Franz Straka
Beiträge: 1179
Registriert: 23. Februar 2008, 14:48
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von Franz Straka »

Hallo Freunde!

Ich kann nur meinem Vorredner zustimmen. Warten wir ab wie es weiter gehen wird. Spekulationen bringen keinen etwas. Wenn man die MZB zusperren möchte, wieso kauft man neue Garnituren? Ich persönlich mache keine Investitionen, wenn ich etwas zusperre oder auflöse.
Das wäre meine Meinung dazu

mfg

Franz
Klaus
Beiträge: 1089
Registriert: 20. Oktober 2007, 12:54
Wohnort: dort, wo der Bartl den Most holt

Beitrag von Klaus »

Ennstalsportzug hat geschrieben:Totgesagte leben länger! Und was bringt's wenn jetzt zum 3000sten mal jemand schreibt, dass er glaubt oder ganz sicher weiß, dass alles zugesperrt wird? Auch bei der Pinzgauer Lokalbahn hat keiner mehr daran geglaubt, dass ...
Die Situation der nö. Schmalspur mit der erfreulichen Entwicklung der PLB zu vergleichen, wird den unterschiedlichen politischen Verhältnissen und Interessen nicht gerecht. Das Einzige, was da wie dort ähnlich und vergleichbar war und ist: Da wie dort war/ist die Bahninfrastruktur in einem heruntergekommenen, betriebsgefährlichen bzw. unbrauchbaren Zustand; die ÖBB wollten da wie dort nix anderes als ehebaldigst zusperren.

Aber: Im Pinzgau fand sich eine maßgebliche Gebietskörperschaft (nämlich das Land Sbg), die die Bahn wollte und die nach und nach auch die Gemeinden (egal ob schwarz oder rot) überzeugen konnte. In NÖ gibt's niemanden von politischer Relevanz, der die Bahn will: Die monokolore Landespolitik ist – bis hinunter zu den Bürgermeistern und Gemeinderäten – strikt gegen die Bahn auf Linie gebracht (aus welchen Motiven auch immer ...). Als Feigenblätter hält man sich halt die Schneebergbahn und eine halberte Mariazellerbahn. In die Waldviertler Schmalspur wird garantiert nix Substanzielles mehr investiert; sollten dort dereinst "gröbere betriebliche Bröseln" auftauchen, wird zugedreht.
Franz Straka hat geschrieben:Ich kann nur meinem Vorredner zustimmen. Warten wir ab wie es weiter gehen wird. Spekulationen bringen keinen etwas. Wenn man die MzB zusperren möchte, wieso kauft man neue Garnituren? Ich persönlich mache keine Investitionen, wenn ich etwas zusperre oder auflöse.
Warum neue Garnituren für die MzB? Weil man mit dem aktuellen Rollmaterial mittelfristig keine großen Hupfer mehr machen kann (> Fahrplan/Fahrzeiten; Störungsanfälligkeit und Reparaturintensität werden zunehmen). Und die MzB kurzfristig abzuwürgen – dazu ist man sogar in St. Pröllten (noch) zu feig. Warum sieht die Triebwagen-Ausschreibung vor, dass der Anbieter selbst für den (langfristigen) Finanzierungsplan zu sorgen hat? U. a. deswegen, damit die dann (relativ kleinen) jährlichen Zahlungen beim Landesbudget nicht spürbar ins Gewicht fallen. Ich möchte wetten, dass der eine oder andere St. Prölltner Finanzjongleur sogar schon eine Leasing-Variante angedacht hat: Ein Anbieter erzeugt und liefert auf eigene Rechnung und eigenes Risiko, bleibt Eigentümer der (Diesel-?)Fahrzeuge und verleast diese ans Land / an die NÖVOG. Wenn's dann doch einmal mit der MzB ein Ende hat, kann man ja versuchen, das Zeug weiterzuverhökern (Pinzgau, Zillertal, StLB).

Zum Schluss: Ich bin kein notorischer Schwarzseher, aber die Erfahrung der letzten Monate hat mich gelehrt, dass es für Niederösterreichs Bahnen durchwegs schlechter gekommen ist als befürchtet. "Warten wir ab wie es weiter gehen wird." Dieser Satz von Franz Straka ist genau das, was sich die St. Prölltner Gfraster erhoffen: Alle schauen zu, wie alles wegbricht. Ich kann mich noch gut an die Tage erinnern, als bekannt wurde, dass NÖ 625 km Bahn übernehmen wird; sogar die nö. Grünen haben damals naiverweise von einer Rettung der Nebenbahnen gejubelt! Und was ist heute?

Also: "Abwarten" ist die ganz verkehrte Strategie. Nachdem es auch mit der politischen Opposition im St. Prölltner Landhaus nicht weit her ist, macht es gewiss Sinn, über alle möglichen (medialen) Kanäle, den (indirekten) "Druck von unten" zu verstärken, denn für sachliche Argumente ist in St. Pröllten längst niemand mehr zugänglich ...

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Antworten