Bahnhof Doren-Sulzberg 1:87

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Moderator: Stephan Rewitzer

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Gerhard Walter
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Bahnhof Doren-Sulzberg 1:87

Beitrag von Gerhard Walter »

Mein Bahnhof Doren-Sulzberg

Mein modellbahnerisches Interesse hat sich im Laufe der Jahre immer weiter verengt – zuerst sollte es eine ÖBB - / DB – Grenzsituation à la Außerfern und der Endbahnhof einer ÖBB – Schmalspurbahn werden. Mangelnde Platz- und Zeitkapazitäten führten dazu, dies zu überarbeiten. Nun geht es um ein Streckenstück einer elektrifizierten ÖBB – Nebenbahn (die durchaus im Grenzgebiet liegen kann) mit einer Schmalspurbahn, mittlerweile mein Hauptinteressensgebiet. Da ich als Kind und Jugendlicher öfters mit meinen Eltern die nicht weit weg verkehrende Bregenzerwaldbahn besuchte – mit vielen Bildern und eindrücken – ist diese mein Vorbild geworden.

Neben dem bereits fertigen (2002 – 2008 entstandenen) Streckenstück mit einem verdeckten Betriebsbahnhof ist ein Kreuzungsbahnhof, ein Industrieanschluss auf Dreischienengleis und eine Partie im Tal der Bregenzer Ach vorgesehen.

Am Anfang stand die Idee…
Der Kreuzungsbahnhof sollte neben zwei Hauptgleisen ein Magazins- und ein Freiladestumpfgleis aufweisen. Vom Gleisplan und von der Situation entsprach dies dem Bahnhof Doren-Sulzberg oder Kennelbach.
Beim Suchen nach einem passenden Bahnhofsgebäude wurde ich nicht fündig. Überlegungen zum Adaptieren von Bausätzen waren nicht zielführend, so dass ich irgendwann darauf kam, das Empfangsgebäude selbst zu bauen.

Berufsbedingt und durch frühere Beschäftigung mit dem MSTS ist mir der PC ein vertrautes Handwerkszeug, auch was Bildbearbeitung und Zeichnen (meist mit Paint) angeht.

So entstand die Idee eines Nachbaus aus Karton. Dies hatte den Charme, dass ich jederzeit die einzelnen Bögen für Verbesserungen / Ergänzungen nochmals ausdrucken konnte – und dass ich bei Bedarf auch noch weitere Gebäude modifiziert bauen könnte.

1. Plan
Also – ich begann mit Literaturstudien und dem Auswerten von Fotos.

Die hilfreichsten Bücher waren und sind (ich bin ja noch nicht fertig) für mich Rabanser / Hebenstreit „Die Bregenzerwaldbahn“ – hierin finden sich u.a. vermasste Grundrisspläne - und von Dr. Norbert Fink „Verwischte Spuren“ – hier finde ich auch viele Detailaufnahmen, die sich eingescannt und nachbearbeitet fotorealistisch in meinen Bau übernehmen lassen.

2. Dummy 1:100
Hieraus zeichnete ich einen Grundplan im M 1:100 auf Karopapier, die fehlenden Maße rechnete ich anhand der vorhandenen und anhand von Bildern hoch. Diesen scannte ich ein und druckte ihn 1:1 auf Karton aus. Daraus baute ich einen ersten „Dummy“, um zu sehen, ob die Proportionen stimmen und ob die Konstruktion so sinnvoll ist. Dies war im Grundsatz ok, manche Maße musste ich korrigieren.

3. Texturieren
Nun begann der Hauptteil. Die gescannten Skizzen mit Textur zu versehen. Hierzu ist die Internetseite www.bildburg.de ein guter Lieferant. Die Texturen wurden eingepasst und verändert, weitere wurden gezeichnet (u. a. die Fenster und Schieferdächer), . In diesem Stadium war dann klar, dass es kein sklavischer Nachbau von Doren - Sulzberg werden würde, sondern ein idealisierter BWB- Bahnhof, mit von mehreren Bildern übernommenen Stilelementen. Trotzdem sollte es aber von den Details her in EP III-IV bleiben. Für weitere Texturen recherchierte ich im Internet (Postkasten, Bahn- Werbeplakate aus den 70- 80-Jahren – leider nicht von der ÖBB) diese wurden dann bearbeitet und einbezogen. Die Fahrpläne der ÖBB und Eurovapor sind entsprechende nachbearbeitete Scans, der Fernsprecher ist ein nachbearbeitetes eigenes Bild.

4. Zusammenbau
Die Bogen je Teilgebäude wurden auf 1:87 skaliert ausgedruckt, gefaltet und zusammengebaut. Für den Ausdruck verwende ich 180 – g. Papier, das nochmals mit der gleichen Stärke hinterklebt ist, geklebt wird mit Uhu – Alleskleber (mit Lösungsmittel). Mein Canon Tintendrucker druckt die Bögen in Fotoqualität.

5. Detaillierung
Knifflig war die Treppe an der Laderampe, da diese gefaltet bescheiden aussieht. Ich druckte die Seitenansicht mehrfach auf Karton aus, klebte diese aufeinander und versäuberte die Stufen mit dem Cutter-Messer. Hierauf klebte ich (aus Normalpapier) die Treppenstufen. Nach diesem Verfahren entstand auch das Podest für die Veranda. Die Schornsteine wurden aus Karton gezeichnet.

Weitere Details stehen noch aus:, Dachrinnen / Regenfallrohre werden vermutlich aus stärkerer Alufolie entstehen. Wartebank, Blumenkästen, PEZ – Automat…

Darüber werde ich gelegentlich weiter berichten.
Was mich beim Bauen aus Karton so fasziniert ist, wie aus einfachsten Mitteln (Karton und Papier) ein dreidimensionales Gebäude entsteht, das m.E. den Vergleich mit Kunststoffmodellen nicht scheuen muss.

6. Nach Fertigstellung
des Aufnahmegebäudes wird es ein passendes Umfeld bekommen – die Sichtseite ist die Gleisseite.

Demnächst mehr -

Gerhard
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Schöne Grüße aus Oberschwaben
daan
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Beitrag von daan »

Hallo Gerhard,

Sieht sehr gut aus! Von Proportion her viel besser gelungen als meine Version. Ich würde aber für so ein Gebäude kein Platz haben fürchte ich..
Bin gespannt auf dem Erfolg!

Gruss Daan.
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