Trümmerbahn in H0e
Moderator: Stephan Rewitzer
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Trümmerbahn in H0e
Hallo Modell Feldbahner.
Melde mich nach langer Zeit wieder zurück. Hatte viel beruflich, gesundheitlich um die Ohren. Auch mein Club hält mich auf Trab. Aber ich habe für meine historischen Feldbahnpräsentationen ein neues Anschauungsmodell gebaut. Eine Trümmerbahn.
Zuerst etwas über die Geschichte:
Trümmerräumung: (am Beispiel der Stadt Pforzheim)
In der am 23.2.1945 total zerstörten Stadt Pforzheim (80%) wurde am 30.11.1945 die Arbeitsgemeinschaft „Trümmerräumung Pforzheim ATP“ gegründet. Die Räumung begann langsam. Schon 1946 wurden eine „Trümmerbahn“ Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm eingesetzt. Der Trümmerschutt wurde in Kipploren und Holzkastenkipper über die KF entlang der Enz zu den Ablagerungsstätten zwischen Brötzingen und Birkenfeld transportiert. Am Anfang standen rund 10 Dampf- und Dieselloks mit je 10 – 15 Loren zur Verfügung. Dies bedeutete einen durchschnittlichen Tagestransport von ca. 350 Loren das entspricht ca. 350cbm Bauschutt.
Zum 1. 10. 1945 standen rund 1045 Mann für die Räumung zur Verfügung. Ab August 1946 wurden nach und nach Trümmerschutt-Aufbereitungsanlagen im ganzen Stadtgebiet errichtet.
Zum 1.10.1947 standen nur noch 138 Arbeitskräfte für die Räumung zur Verfügung; allerdings erhöhte sich zu diesem Zeitpunkt die Arbeitsgeräte auf 4 Raupenbagger, ca. 23 Feldbahnloks und rund 303 Rollwägen.
Die Fahrt eines Trümmerzuges von der Stadtmitte zu den Ablagerungsflächen dauerte eine ¾ Stunde für rund 4,5 km Länge.
Lt. Eines Zeitungsberichtes der PZ vom 12.05.1956 war die Stadt Pforzheim Trümmerfrei. Es wurden rund 2.571.836,00 cbm Trümmerschutt abgefahren und zum Teil verwertet.
Kurzzusammenfassung laut den Recherchen von Andreas Grüner, Niefern Öschelbronn
Nun zum Modell:
Ich bekam von einer alten Dame eine sehr alte Holzkiste. Eine alte Lebensmittelkiste aus der Nachkriegszeit. Das war genau das Richtige. Da musste eine Trümmerbahn rein. Die Kiste hat die Abmessungen 35x35 cm. Das Modell hat die Abmessungen 34x35 cm und kann in die Kiste versenkt werden. Damit eine Pendelstrecke genutzt werden kann, kann ich eine Verlängerung anbauen, damit der Zug in den Hintergrund verschwindet.
Das Modell stellt einen Ausschnitt, einer beim Bombenangriff zum Teil zerstörten Stadt dar. Zeit: Herbst 1947.
Das Modell hat kein genaues Vorbild, wurde aber in Anlehnung an die Trümmerräumung der am 23.2. 1945 zerstörten Stadt Pforzheim nach empfunden.
Das Hintergrundbild zeigt ein Originalfoto eines zerstörten Wohn- und Geschäftsgebäudes der Fam. Winkler in der Werderstraße in Pforzheim.
Erklärung des Modells:
Die Kinder konnten nach Freiräumung der Innenhöfe sich durch Fußballspielen ablenken. Beim vorderen linken Gebäude, wurde nur geringfügig beschädigt, konnte der „Blechner“ seinen Betrieb wieder aufnehmen. Die beschädigte Dachfläche wird gerichtet. Beim hinteren linkem und vorderem rechten zum Teil stark zerstörten Gebäuden haben die „Trümmerfrauen“ und die einige Fremdarbeiter mit dem Aufräumen begonnen. Alles verwertbare Material wird gesichert. Auch die Steine werden auf Unversehrtheit überprüft und gesäubert. In dem hinteren rechten Gebäude, fast unversehrt, hat die Metzgerei ihren Betrieb wieder begonnen. Die Heimkehrer werden begrüßt.
Bauzeit des Modells bis jetzt 100 Std. Fahrbetrieb analog mit Pendelsteuerung.
Die Ziegelsteine 3x2x1 mm sind von der Fa. Kotol. Die Gebäude von Pola. Die Deutz Lok ist ein Eigenbau.
Nun zu den Bildern:
Melde mich nach langer Zeit wieder zurück. Hatte viel beruflich, gesundheitlich um die Ohren. Auch mein Club hält mich auf Trab. Aber ich habe für meine historischen Feldbahnpräsentationen ein neues Anschauungsmodell gebaut. Eine Trümmerbahn.
Zuerst etwas über die Geschichte:
Trümmerräumung: (am Beispiel der Stadt Pforzheim)
In der am 23.2.1945 total zerstörten Stadt Pforzheim (80%) wurde am 30.11.1945 die Arbeitsgemeinschaft „Trümmerräumung Pforzheim ATP“ gegründet. Die Räumung begann langsam. Schon 1946 wurden eine „Trümmerbahn“ Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm eingesetzt. Der Trümmerschutt wurde in Kipploren und Holzkastenkipper über die KF entlang der Enz zu den Ablagerungsstätten zwischen Brötzingen und Birkenfeld transportiert. Am Anfang standen rund 10 Dampf- und Dieselloks mit je 10 – 15 Loren zur Verfügung. Dies bedeutete einen durchschnittlichen Tagestransport von ca. 350 Loren das entspricht ca. 350cbm Bauschutt.
Zum 1. 10. 1945 standen rund 1045 Mann für die Räumung zur Verfügung. Ab August 1946 wurden nach und nach Trümmerschutt-Aufbereitungsanlagen im ganzen Stadtgebiet errichtet.
Zum 1.10.1947 standen nur noch 138 Arbeitskräfte für die Räumung zur Verfügung; allerdings erhöhte sich zu diesem Zeitpunkt die Arbeitsgeräte auf 4 Raupenbagger, ca. 23 Feldbahnloks und rund 303 Rollwägen.
Die Fahrt eines Trümmerzuges von der Stadtmitte zu den Ablagerungsflächen dauerte eine ¾ Stunde für rund 4,5 km Länge.
Lt. Eines Zeitungsberichtes der PZ vom 12.05.1956 war die Stadt Pforzheim Trümmerfrei. Es wurden rund 2.571.836,00 cbm Trümmerschutt abgefahren und zum Teil verwertet.
Kurzzusammenfassung laut den Recherchen von Andreas Grüner, Niefern Öschelbronn
Nun zum Modell:
Ich bekam von einer alten Dame eine sehr alte Holzkiste. Eine alte Lebensmittelkiste aus der Nachkriegszeit. Das war genau das Richtige. Da musste eine Trümmerbahn rein. Die Kiste hat die Abmessungen 35x35 cm. Das Modell hat die Abmessungen 34x35 cm und kann in die Kiste versenkt werden. Damit eine Pendelstrecke genutzt werden kann, kann ich eine Verlängerung anbauen, damit der Zug in den Hintergrund verschwindet.
Das Modell stellt einen Ausschnitt, einer beim Bombenangriff zum Teil zerstörten Stadt dar. Zeit: Herbst 1947.
Das Modell hat kein genaues Vorbild, wurde aber in Anlehnung an die Trümmerräumung der am 23.2. 1945 zerstörten Stadt Pforzheim nach empfunden.
Das Hintergrundbild zeigt ein Originalfoto eines zerstörten Wohn- und Geschäftsgebäudes der Fam. Winkler in der Werderstraße in Pforzheim.
Erklärung des Modells:
Die Kinder konnten nach Freiräumung der Innenhöfe sich durch Fußballspielen ablenken. Beim vorderen linken Gebäude, wurde nur geringfügig beschädigt, konnte der „Blechner“ seinen Betrieb wieder aufnehmen. Die beschädigte Dachfläche wird gerichtet. Beim hinteren linkem und vorderem rechten zum Teil stark zerstörten Gebäuden haben die „Trümmerfrauen“ und die einige Fremdarbeiter mit dem Aufräumen begonnen. Alles verwertbare Material wird gesichert. Auch die Steine werden auf Unversehrtheit überprüft und gesäubert. In dem hinteren rechten Gebäude, fast unversehrt, hat die Metzgerei ihren Betrieb wieder begonnen. Die Heimkehrer werden begrüßt.
Bauzeit des Modells bis jetzt 100 Std. Fahrbetrieb analog mit Pendelsteuerung.
Die Ziegelsteine 3x2x1 mm sind von der Fa. Kotol. Die Gebäude von Pola. Die Deutz Lok ist ein Eigenbau.
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Hallo
Ich habe immer wieder Hochachtung, wenn sich Modellbauer mit diesem Thema unserer Geschichte auseinandersetzen. Zum einen machen solche Szenen traurig, zum anderen zeigen aber gerade diese auch den ungebrochenen Willen der Bevölkerung, wieder zu einem normalen Leben zu kommen.
Ich selbst habe keine Ruinen (bis auf Mahnmähler) in Deutschland mehr gesehen ... man vergißt leicht, wie es war. Allerdings zeigten mir die Besuche auf dem Balkan für mein Modellbau-Thema, dass man mit dem Vergessen nicht so voreilig sein soll.
Also: absolut gelungen und auch historisch wertvoll. Sehr schön sind übrigens auch die Werbeplakate der Parteien ...
Schade, dass die Bilder nicht grösser sind, die Details, die diese Zeit doch so treffend beschreiben, geraten so etwas in den Hintergrund.
Eisenbahntechnisch überlege ich mir gerade: reichte es, die Gleise auf die Strasse zu legen oder wurden diese irgendwie gegen Verrutschen gesichert?
Laut echte Photos liegen die tats. nur auf dem Pflaster ...
Grüsse
Ralf
Ich habe immer wieder Hochachtung, wenn sich Modellbauer mit diesem Thema unserer Geschichte auseinandersetzen. Zum einen machen solche Szenen traurig, zum anderen zeigen aber gerade diese auch den ungebrochenen Willen der Bevölkerung, wieder zu einem normalen Leben zu kommen.
Ich selbst habe keine Ruinen (bis auf Mahnmähler) in Deutschland mehr gesehen ... man vergißt leicht, wie es war. Allerdings zeigten mir die Besuche auf dem Balkan für mein Modellbau-Thema, dass man mit dem Vergessen nicht so voreilig sein soll.
Also: absolut gelungen und auch historisch wertvoll. Sehr schön sind übrigens auch die Werbeplakate der Parteien ...
Schade, dass die Bilder nicht grösser sind, die Details, die diese Zeit doch so treffend beschreiben, geraten so etwas in den Hintergrund.
Eisenbahntechnisch überlege ich mir gerade: reichte es, die Gleise auf die Strasse zu legen oder wurden diese irgendwie gegen Verrutschen gesichert?
Laut echte Photos liegen die tats. nur auf dem Pflaster ...
Grüsse
Ralf
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Trümmerbahn in H0e
Hallo Ralf,
danke für das Lob. Also ich hatte bei uns in der Zeitung einen großen Bericht darüber, sowie ich die Freigabe des Redakteurs habe stelle ich die Detailbilder des Modells noch ein.
Also es war wirklich so, die Gleise lagen nur auf der Straße. (zumindest bei der Trümmerbahn in Pforzheim). Als Zugabe gibt es hier noch einen Beweis. Mehr "alte" Bilder kann ich leider nicht einstellen.
Ich befasse mich mit dem Thema Trümmerräumung und Trümmerbahn in Pforzheim seit 2007.
Ich bin jetzt mit meinen Nachforschungen bei 1948. Die Trümmerräumung dauerte bis 1956. Langfristig palne ich eine Publikation über das Thema.
Gruß Andreas
danke für das Lob. Also ich hatte bei uns in der Zeitung einen großen Bericht darüber, sowie ich die Freigabe des Redakteurs habe stelle ich die Detailbilder des Modells noch ein.
Also es war wirklich so, die Gleise lagen nur auf der Straße. (zumindest bei der Trümmerbahn in Pforzheim). Als Zugabe gibt es hier noch einen Beweis. Mehr "alte" Bilder kann ich leider nicht einstellen.
Ich befasse mich mit dem Thema Trümmerräumung und Trümmerbahn in Pforzheim seit 2007.
Ich bin jetzt mit meinen Nachforschungen bei 1948. Die Trümmerräumung dauerte bis 1956. Langfristig palne ich eine Publikation über das Thema.
Gruß Andreas
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Guten Morgen Ralf,
Du hast hier ein sicherlich eher ungewöhnliches Thema für eine Modellbahn aufgegriffen - und beeindruckend bedrückend umgesetzt... Dieser Thematik - und vor allem der doch sehr langen Zeitspanne von über 10 Jahren - ist man sich gar nicht so bewußt...
Im Geschichtsunterricht drehte sich doch alles nur um die NS-Zeit, und anschließend kam das Wirtschaftswunder - die Zeit unmittelbar nach dem Krieg mit Kriegsgefangenenlagern, Vertreibung, Trümmerbeseitung etc. wurde irgendwie ausgeblendet und ist mir nur durch Erzählungen im Familienkreis bzw. Literatur bekannt...
Gruß Matthias
Du hast hier ein sicherlich eher ungewöhnliches Thema für eine Modellbahn aufgegriffen - und beeindruckend bedrückend umgesetzt... Dieser Thematik - und vor allem der doch sehr langen Zeitspanne von über 10 Jahren - ist man sich gar nicht so bewußt...
Im Geschichtsunterricht drehte sich doch alles nur um die NS-Zeit, und anschließend kam das Wirtschaftswunder - die Zeit unmittelbar nach dem Krieg mit Kriegsgefangenenlagern, Vertreibung, Trümmerbeseitung etc. wurde irgendwie ausgeblendet und ist mir nur durch Erzählungen im Familienkreis bzw. Literatur bekannt...
Gruß Matthias
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Trümmerbahn in H0e
Hallo Matthias (GSB).
Die Anlage ist nicht von Ralf sondern von mir. Es ist nicht immer leicht sich mit dem Thema zu befassen. Vor allem bei meinen Nachforschungen und Gesprächen mit den Zeitzeugen werden beklemmende Eindrücke vermittelt.
Wie schon gesagt, habe ich das Modell (auch passend für unsere Clubausstellungen (der IG Modellbahn-, Schmalspur- und Feldbahnbreunde Niefern Ö.) als Anschauungsmodell für meine Feldbahnpräsentationen erstellt. Wenn Du aus BW bist und nächsten Sonntag Zeit hast schau doch mal vorbei. Wir zeigen 4 Feldbahnmodellanlagen und um 11 Uhr habe ich eine Präsentation über den Bau der A8 und um 15 Uhr über die Trümmerbahn.
Hallo Matthias (Mic Matti),
danke für die lobenden Worte.
Gruß Andreas
Die Anlage ist nicht von Ralf sondern von mir. Es ist nicht immer leicht sich mit dem Thema zu befassen. Vor allem bei meinen Nachforschungen und Gesprächen mit den Zeitzeugen werden beklemmende Eindrücke vermittelt.
Wie schon gesagt, habe ich das Modell (auch passend für unsere Clubausstellungen (der IG Modellbahn-, Schmalspur- und Feldbahnbreunde Niefern Ö.) als Anschauungsmodell für meine Feldbahnpräsentationen erstellt. Wenn Du aus BW bist und nächsten Sonntag Zeit hast schau doch mal vorbei. Wir zeigen 4 Feldbahnmodellanlagen und um 11 Uhr habe ich eine Präsentation über den Bau der A8 und um 15 Uhr über die Trümmerbahn.
Hallo Matthias (Mic Matti),
danke für die lobenden Worte.
Gruß Andreas
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Re: Trümmerbahn in H0e
01Gmeinder01 hat geschrieben:Hallo Matthias (GSB).
Die Anlage ist nicht von Ralf sondern von mir.
Sorry Andreas, war ein Tippfehler - war gestern Morgen wohl noch nicht so ganz wach...
Würde ich gerne, bin aber leider schon andersweitig unterwegs...Wenn Du aus BW bist und nächsten Sonntag Zeit hast schau doch mal vorbei.
Aber vielleicht ergibt sich ja an einem anderen Termin die Gelegenheit...
Gruß Matthias