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Verfasst: 19. Mai 2009, 06:08
von unti
MzB- 1099iger hat geschrieben:
Einer kompletten Neulage der Gleisanlagen inkl. Einbau von Rückfallweichen in den Kreuzungsbahnhöfen, Modernisierung der Bahnhöfe selbst
Eine Modernisierung der INFRASTRUKTUR sieht anders aus! Denn Rückfallweichen haben einen gravierenden Nachteil! Sie dürfen nur mit vmax 20 befahren werden, und zwar immer! Das bedeutet ein Eilzug muss durch den Bahnhof mit 20km/h schleichen!
Wenn schon modernisieren, dann ordentlich!
Zugleitbetrieb und elektrische Weichen!
lg
Oliver
Verfasst: 19. Mai 2009, 08:15
von Erich Hafner
Die StLB befährt ihre Rückfallweichen auf der Murtalbahn mit 25 km/h. Für höhere Geschwindigkeiten (z. B. 40 km/h) in die Ablenkung ließen sich auch Weichen mit größeren Radien einbauen, wie es z. B. beim Neubau der PLB nach Krimml vorgesehen ist. Eine technische Frage ist, die mögliche Geschwindigkeit beim Aufschneiden von Rückfallweichen mit den 760-mm-Fahrzeugen mit ihren geringen Achslasten. Eine Einfahrt in die Gerade ist auch bei einer Rückfallweiche mit Streckenhöchstgeschwindigkeit möglich und durch das Weichenüberwachungssignal wird ja die gesicherte Fahrstraße signalisiert.
Natürlich sind fernbediente Weichen mit Fahrstraßenstellung zu bevorzugen. Rein von der Sicherheitsphilosophie (Eine falsch gestellte Weiche darf nicht überfahren werden.) ist das schon viel wert, aber kostet auch mehr.
Verfasst: 19. Mai 2009, 08:16
von Erich Hafner
HCWP hat geschrieben:@Erich Hafner
Es gab 1988 ein SGP Konzept „ Die neue Mariazellerbahn“ für die ÖBB. Dieses beinhaltet eine Serie von Fahrzeugen auf Modulbasis.
Diese Serie kenne ich als Modular760-Konzept.
Aus dieser Studie gingen der 4090,7090 und 6090 hervor.
Mir wurde das von einem ehemaligen ÖBB-Verantwortlichen so erklärt.
In der Zeitschrift Schmalspur gab es Zweifels ohne 2002 einen Artikel zu diesem Thema, der mit folgendem Satz endet: „Dieser Artikel soll einen Denkanstoß in diese Richtung geben!“
Diesen Artikel würde ich als nett zu lesen aber nicht als ernsthaftes Konzept aus dem Umfeld der ÖBB bezeichnen.
Wenn du da anderer Meinung bist akzeptiere ich das gerne. Ich verlasse mich da lieber auf meine Quelle.
Gruß
Christoph
PS
Auch die aus diversen Skizzen zusammenkopierten Fahrzeuge der Vohla&Vohla Studien werden als Modular760-Konzept bezeichnet.
Danke, wieder etwas gelernt. Dass schon die Entwicklung der 4090er unter dem Namen Modular760 gelaufen ist, war mir neu.
Verfasst: 20. Mai 2009, 04:45
von MzB- 1099iger
@Feistritztaler: Denkst Du nach, bevor Du schreibst???? 6 1099iger erhalten ist gut, sehr gut sogar, aber dann nicht mit eventuellem, neu aufkeimendem Güterverkehr "zusammenreiten"........ Die sollten nur für den Museumsbetrieb aufgearbeitet und in Betrieb genommen werden.
Verfasst: 20. Mai 2009, 06:12
von bernd70
6 1099iger erhalten ist gut, sehr gut sogar
6 Stück sind aber (so gerne wir sie auch haben) doch sehr viel, finde ich zumindest.
lg
Verfasst: 21. Juni 2010, 17:28
von rula
So schön es ist die alten Damen der elektrischen Traktion noch live in Betrieb erleben zu können: wenn wir ehrlich zu uns selbst sind müssen wir zur Kenntnis nehmen das die 1099er am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind
Der Erhalt von maximal 3oder 4 Lokomotiven für Nostalgie Fahrten wäre für meine Begriffe schon realistisch, mehr aber nicht. Wenn es denn wirklich weiter gehen soll, dann muss der nächste Schritt die Neubeschaffung mehrerer Lokomotiven sein. Beispielsweise denke ich da an ein Triebfahrzeug mit Zweikraftantrieb in Form einer 2096 (?!) Hätte zB. den Vorteil das in Ober Grafendorf kein Traktionswechsel mehr nötig wäre. Bei den Personenwagen wäre dann natürlich auch eine (der heutigen Zeit angepasste) Bauart zu beschaffen. Aber leider wird das mit den Zweikraft Triebfahrzeugen und Niederflur Personenwagen wohl reiner Wunschtraum bleiben, sollte ich mich irren würde ich mich natürlich wie viele andere sehr freuen.
Verfasst: 21. Juni 2010, 19:06
von Shadow
rula hat geschrieben: Hätte zB. den Vorteil das in Ober Grafendorf kein Traktionswechsel mehr nötig wäre.
Ich denke in Obergrafendorf wird bald sowieso kein Traktionswechsel mehr notwendig sein...
lg, Wolfgang
Verfasst: 21. Juni 2010, 19:17
von Tobi
---gelöscht---
Verfasst: 21. Juni 2010, 19:51
von Feistritztaler
Tobi hat geschrieben:ja, dass die Krumpe eingestellt wird ist schon so gut wie fix.
Vielleicht kommt ja wenigstens eine Draisinenbahn, dann würden die Gleise erhalten bleiben.
Verfasst: 21. Juni 2010, 19:51
von Klaus
Tobi hat geschrieben:... so gut wie ...
Ich bewundere deinen unerbittlichen Restoptimismus.
Gruß, k.
Verfasst: 21. Juni 2010, 20:00
von Tobi
Hallo,
@Freistritztaler: Wäre schön!
@Klaus: Wie heißt so ein schönes altes Sprichwort: Nur die Hoffnung stirbt zuletzt.
Aber für die Krumpe ist der Zug schon längst abgefahren.
Verfasst: 21. Juni 2010, 23:06
von Ennstalsportzug
Tobi hat geschrieben:Hallo,
ja, dass die Krumpe eingestellt wird ist schon so gut wie fix.
Leider!
Das wäre dann aber nach meinen Informationen ein klarer Vertragsbruch:
"Das Land Niederösterreich verpflichtet sich, im eigenen Wirkungsbereich
selbständig oder durch die niederösterreichische
Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) die vertragsgegenständlichen
Strecken gemäß Artikel II Punkt 1. Zif. 1.1., 1.2., 1.3., 1.4. und 1.5. auf
unbestimmte Zeit, mindestens jedoch bis 2030, zu betreiben."
1.2. Obergrafendorf - Mank
Verfasst: 22. Juni 2010, 08:14
von Feistritztaler
Ennstalsportzug hat geschrieben:klarer Vertragsbruch
Wo kein Kläger, da kein Richter...
Verfasst: 22. Juni 2010, 09:10
von Ennstalsportzug
Mit dem Vertrag sind Zahlungen von ÖBB und Bund an das Land NÖ in der Höhe von fast € 100 Mill. verbunden. Es gibt immer noch einen Bundesrechnungshof und der sieht es wahrscheinlich garnicht so gerne, wenn die eine Seite die vertragliche Leistung nicht erfüllt und die andere Seite trotzdem zahlt.
Und dann gibt es auch noch eine Oposition, die sich über eine Schlagzeile in der das Wort "Vertragsbruch" vorkommt höllisch freut...
Verfasst: 22. Juni 2010, 12:06
von bernd70
gibt es auch noch eine Oposition
zahnlos
eine Schlagzeile in der das Wort "Vertragsbruch" vorkommt
ist sehr vielen auch vollkommen egal, man stumpft ab...
Verfasst: 22. Juni 2010, 17:30
von Ed
Bei der einseitigen Berichterstattung in den Medien leider kein wunder
Verfasst: 22. Juni 2010, 20:34
von Schmalspurfreund
Tja, die Wahrheit sieht leider traurig aus. Nicht nur die Krumpe wird eingestellt, sondern auch die Bergstrecke nach Mariazell wird nurmehr Museumsbetrieb sehen. Solange die Strecke befahrbar ist und nur kleine Reparaturen notwendig sind. Wenn die Viadukte oder Tunnel mal fällig sind aufwändig saniert zu werden, wird man die Bergstrecke (vielleicht auch die ganze MZB) endgültig killen. Aber bis dahin ist der schönste Eierkopf Niederösterreichs schon lange aus dem Amt.
Totgesagte leben länger!
Verfasst: 22. Juni 2010, 22:35
von Ennstalsportzug
Und was bringt's wenn jetzt zum 3000sten mal jemand schreibt, dass er glaubt oder ganz sicher weiß, dass alles zugesperrt wird? Auch bei der Pinzgauer Lokalbahn hat keiner mehr daran geglaubt, dass jemals wieder ein Zug nach Krimml fahren wird. Ehrlich gesagt, auch ich nicht, aber trotzdem habe ich weiter argumentiert, was alles für die Wiedererrichtung spricht und darauf bilde ich mir heute mehr ein, als hätte ich 100 Einstellungen richtig vorhergesagt.
http://www.museum-mittersill.at/
Verfasst: 23. Juni 2010, 06:12
von Franz Straka
Hallo Freunde!
Ich kann nur meinem Vorredner zustimmen. Warten wir ab wie es weiter gehen wird. Spekulationen bringen keinen etwas. Wenn man die MZB zusperren möchte, wieso kauft man neue Garnituren? Ich persönlich mache keine Investitionen, wenn ich etwas zusperre oder auflöse.
Das wäre meine Meinung dazu
mfg
Franz
Verfasst: 23. Juni 2010, 10:27
von Klaus
Ennstalsportzug hat geschrieben:Totgesagte leben länger! Und was bringt's wenn jetzt zum 3000sten mal jemand schreibt, dass er glaubt oder ganz sicher weiß, dass alles zugesperrt wird? Auch bei der Pinzgauer Lokalbahn hat keiner mehr daran geglaubt, dass ...
Die Situation der nö. Schmalspur mit der erfreulichen Entwicklung der PLB zu vergleichen, wird den unterschiedlichen politischen Verhältnissen und Interessen nicht gerecht. Das Einzige, was da wie dort ähnlich und vergleichbar war und ist: Da wie dort war/ist die Bahninfrastruktur in einem heruntergekommenen, betriebsgefährlichen bzw. unbrauchbaren Zustand; die ÖBB wollten da wie dort nix anderes als ehebaldigst zusperren.
Aber: Im Pinzgau fand sich eine maßgebliche Gebietskörperschaft (nämlich das Land Sbg), die die Bahn wollte und die nach und nach auch die Gemeinden (egal ob schwarz oder rot) überzeugen konnte. In NÖ gibt's niemanden von politischer Relevanz, der die Bahn will: Die monokolore Landespolitik ist – bis hinunter zu den Bürgermeistern und Gemeinderäten – strikt gegen die Bahn auf Linie gebracht (aus welchen
Motiven auch immer ...). Als Feigenblätter hält man sich halt die Schneebergbahn und eine halberte Mariazellerbahn. In die Waldviertler Schmalspur wird garantiert nix Substanzielles mehr investiert; sollten dort dereinst "gröbere betriebliche Bröseln" auftauchen, wird zugedreht.
Franz Straka hat geschrieben:Ich kann nur meinem Vorredner zustimmen. Warten wir ab wie es weiter gehen wird. Spekulationen bringen keinen etwas. Wenn man die MzB zusperren möchte, wieso kauft man neue Garnituren? Ich persönlich mache keine Investitionen, wenn ich etwas zusperre oder auflöse.
Warum neue Garnituren für die MzB? Weil man mit dem aktuellen Rollmaterial mittelfristig keine großen Hupfer mehr machen kann (> Fahrplan/Fahrzeiten; Störungsanfälligkeit und Reparaturintensität werden zunehmen). Und die MzB kurzfristig abzuwürgen – dazu ist man sogar in St. Pröllten (noch) zu feig. Warum sieht die Triebwagen-Ausschreibung vor, dass der Anbieter selbst für den (langfristigen) Finanzierungsplan zu sorgen hat? U. a. deswegen, damit die dann (relativ kleinen) jährlichen Zahlungen beim Landesbudget nicht spürbar ins Gewicht fallen. Ich möchte wetten, dass der eine oder andere St. Prölltner Finanzjongleur sogar schon eine Leasing-Variante angedacht hat: Ein Anbieter erzeugt und liefert auf eigene Rechnung und eigenes Risiko, bleibt Eigentümer der (Diesel-?)Fahrzeuge und verleast diese ans Land / an die NÖVOG. Wenn's dann doch einmal mit der MzB ein Ende hat, kann man ja versuchen, das Zeug weiterzuverhökern (Pinzgau, Zillertal, StLB).
Zum Schluss: Ich bin kein notorischer Schwarzseher, aber die Erfahrung der letzten Monate hat mich gelehrt, dass es für Niederösterreichs Bahnen durchwegs schlechter gekommen ist als befürchtet.
"Warten wir ab wie es weiter gehen wird." Dieser Satz von Franz Straka ist genau das, was sich die St. Prölltner Gfraster erhoffen: Alle schauen zu, wie alles wegbricht. Ich kann mich noch gut an die Tage erinnern, als bekannt wurde, dass NÖ 625 km Bahn übernehmen wird; sogar die nö. Grünen haben damals naiverweise von einer Rettung der Nebenbahnen gejubelt! Und was ist heute?
Also: "Abwarten" ist die ganz verkehrte Strategie. Nachdem es auch mit der politischen Opposition im St. Prölltner Landhaus nicht weit her ist, macht es gewiss Sinn, über alle möglichen (medialen) Kanäle, den (indirekten) "Druck von unten" zu verstärken, denn für sachliche Argumente ist in St. Pröllten längst niemand mehr zugänglich ...
Gruß, k.