News: Ybbstalbahn (1)
Moderator: Stephan Rewitzer
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Weißt eh es gibt immer den Unterschied zwischen können und wollen... Die übernommen Bahnen (welche auch immer) bekommen aber wahrscheinlich eine Ausschreibung und das beste Eisenbahnunternehmen wird die Betriebsführung kriegen. Ich denke die Mariazellerbahn wird wahrscheinlich sicher übernommen und die Waldviertlerbahn hat eh noch einen längeren Vertrag. Wie es mit der Ybbstalbahn und den Normalspurstrecken ausschaut ist aber leider sehr sehr fraglich...
madua f-taler!
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"http://www.waidhofen.cc" ist nicht die offizielle Homepage der Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs. Deren Homepage hat die Adresse: http://www.waidhofen.at.oetscherlaender hat geschrieben:Sollte jemand nach Waidhofen reisen:
http://www.waidhofen.cc/sehenswuerdigke ... albahn.php
Immerhin wird die Bahn auf der offiziellen WY/Y- Seite erwähnt (beworben), eine so auf Tradition bauende Stadt sollte doch weiterhin für die Ybbstabahn stimmen - Herr Bürgermeister!
oetscherlaender
Auf dieser Website kommt die Ybbstalbahn "nur" als Ausflugstipp vor.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Erich Hafner
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http://www.waidhofen.at/page.asp/16062.htm Da wird auf die Ybbstalbahn Rücksicht genommen, beim Tunnelbau!
madua f-taler!
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http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,149634
Die "Sitzung" haben sie vor der Reise zur PLB angesetzt!
Die "Sitzung" haben sie vor der Reise zur PLB angesetzt!
madua f-taler!
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RechteckÖsterreich: Kampf um die Ybbstalbahn geht weiter
Aus verlässlichen Quellen wurde bekannt, dass der Bund dem Land NÖ ein äußerst unseriöses Angebot gemacht haben soll: Das Land NÖ soll die Mariazeller-Bahn und die Waldviertler Schmalspurbahnen um 1,00 Euro übernehmen und selbst betreiben; der Rest soll eingestellt werden, darunter auch die Ybbstalbahn.
Unseriös ist das Angebot deshalb, weil die Regionalbahnen samt und sonders sanierungsbedürftig sind und es Aufgabe des Bundes ist, sie im Falle einer Übertragung an das Land in einem ordnungsgemäßen Zustand zu übergeben. Im Falle der Ybbstalbahn wurde dies sogar zwischen Bund und Land durch den Vertrag von Gösing ausdrücklich vereinbart.
Es muss daher auch in NÖ das Pinzgauer Modell Platz greifen, der Bund hat das nötige Startkapital für den neuen Eigentümer und auch Betreiber zur Verfügung zu stellen. Im Falle der Pinzgauer Lokalbahn waren das immerhin 33 Mio. Euro.(Bund 10 Mio. Euro, ÖBB 13 Mio. Euro).
Auch für den Bund wäre diese Vorgangsweise volkswirtschaftlich, aber auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, weil allein bei der Ybbstalbahn die Abtragungskosten für ca. 60 km Bahnstrecke bis zu 25 Mio. betragen würden. Die Gleisflächen sind aufgrund der gesetztlichen Bestimmungen als Sondermüll zu entsorgen. Konkret wären bei der Ybbstalbahn die Abtragungskosten höher als die Attraktivierung, welche die Experten mit ca. 20 Mio. Euro beziffern. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen (12 km von insgesamt 60 km) würde ca. 6 Mio. Euro betragen.
Bei einem Aktionstag von Probahn ÖSTERREICH und der Initiative Ybbstalbahn in der vergangenen Woche konnten sich die Initiativenvertreter vom Zuspruch der Fahrgäste überzeugen - ebenso von den vollen Triebwagen allein in der Mittagszeit (siehe Bilder). Dabei wurde eine Resolution an Bund, das Land NÖ und die ÖBB verabschiedet, die als Handlungsanleitung für eine Attraktivierung der Ybbstalbahn zu verstehen ist (siehe Beilage). Durch eine Internet-Unterschriftenaktion auf der homepage www.probahn.at soll weiterer Druck auf die Verantwortlichen erzeugt werden.
An Verkehrsministerin Doris Bures richtet probahn den Appell, angesichts der Finanzkrise nicht weiter in der Falle größenwahnsinniger Megaprojekte - Beispiel Brennerbasistunnel! - zu verharren, sondern dort durch einen Verhandlungs- und Baustopp Finanzmittel für die Bahn in der Fläche freizubekommen. Ihre Aussage in den SN vom 4. April mag da erstaunen, sowohl der Aberglaube, der Brennerbasistunnel werde Österreichs Güterverkehrsprobleme lösen, wie auch die Ansage, eine ÖBB-Tariferhöhung müsse aus Wertsicherungsgründen Mitte des Jahres erfolgen. Das Österreich-Ticket sei zwar eine gute Ideee, aber dafür wären kein Geld vorhanden, so die Frau Minister. Für eine Verschrottungsprämie hat sie es, für die Unterstützung der Autoindustrie ebenfalls, für Megaprojekte auf Autobahnen ebenfalls.
Probahn ÖSTERREICH fordert die Landeshauptleute auf - insbesondere die Landesregierung von NÖ -, sich das nötige Stück vom Budgetkuchen für ihre Regionalbahnen zu sichern. Die Politiker müssen es nur wollen (Pressemeldungen Pro Bahn Österreich, 13.04.09).
RechteckEs hat sich ja bereits herumgesprochen, dass das Land NÖ die Einstellung der Ybbstalbahn mit allen zum Teil sehr unseriösen Mitteln betreibt. Lokale Medien werden auf Linie gebracht. Hier wird mit falschen Zahlen und falschen Fakten gearbeitet.
Es war bereits vor 2 Wochen geplant, der Ybbstalbahn endgültig den Todesstoß zu versetzen. Das Land will zwar unbedingt die Ybbstalbahn einstellen, aber die Schuld sollen die anderen haben. Als sichtbar wurde, dass dies nicht so ohne weiteres möglich ist, hat man kalte Füße bekommen und die Entscheidung kurzfristig abgesagt. Unser Landeshauptmann hat sich geweigert, die mehr als 5000 Unterschriften für den Erhalt der YB entgegenzunehmen.
Nun gibt es eine weitere Aktion von Pro-Bahn. Auf deren Internetseite kann man "unterschreiben". Ich bitte alle, dies zu tun und auch Freunde und Bekannte dazu anzuregen. Der eine oder andere hat dies ja bereits getan.
Die Bürgermeister und Verantwortungsträger des Ybbstales wurden von den Bürgermeistern des Pinzgaues (größtenteils ÖVP) für den 18. April nach Zell am See eingeladen, um sich selbst ein Bild über den Aufschwung der Pinzgauer Lokalbahn seit der Übernahme durch das Land Salzburg (Juli 2008) machen zu können. Dieses Angebot wird nur sehr "einseitig" angenommen. Manche scheinen große Angst davor zu haben, mit ehrlichen Zahlen und Fakten konfrontiert zu werden (Heinz Müller, Sektion Erzbergbahn, 13.04.09) http://www.lok-report.de/
Aus verlässlichen Quellen wurde bekannt, dass der Bund dem Land NÖ ein äußerst unseriöses Angebot gemacht haben soll: Das Land NÖ soll die Mariazeller-Bahn und die Waldviertler Schmalspurbahnen um 1,00 Euro übernehmen und selbst betreiben; der Rest soll eingestellt werden, darunter auch die Ybbstalbahn.
Unseriös ist das Angebot deshalb, weil die Regionalbahnen samt und sonders sanierungsbedürftig sind und es Aufgabe des Bundes ist, sie im Falle einer Übertragung an das Land in einem ordnungsgemäßen Zustand zu übergeben. Im Falle der Ybbstalbahn wurde dies sogar zwischen Bund und Land durch den Vertrag von Gösing ausdrücklich vereinbart.
Es muss daher auch in NÖ das Pinzgauer Modell Platz greifen, der Bund hat das nötige Startkapital für den neuen Eigentümer und auch Betreiber zur Verfügung zu stellen. Im Falle der Pinzgauer Lokalbahn waren das immerhin 33 Mio. Euro.(Bund 10 Mio. Euro, ÖBB 13 Mio. Euro).
Auch für den Bund wäre diese Vorgangsweise volkswirtschaftlich, aber auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, weil allein bei der Ybbstalbahn die Abtragungskosten für ca. 60 km Bahnstrecke bis zu 25 Mio. betragen würden. Die Gleisflächen sind aufgrund der gesetztlichen Bestimmungen als Sondermüll zu entsorgen. Konkret wären bei der Ybbstalbahn die Abtragungskosten höher als die Attraktivierung, welche die Experten mit ca. 20 Mio. Euro beziffern. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen (12 km von insgesamt 60 km) würde ca. 6 Mio. Euro betragen.
Bei einem Aktionstag von Probahn ÖSTERREICH und der Initiative Ybbstalbahn in der vergangenen Woche konnten sich die Initiativenvertreter vom Zuspruch der Fahrgäste überzeugen - ebenso von den vollen Triebwagen allein in der Mittagszeit (siehe Bilder). Dabei wurde eine Resolution an Bund, das Land NÖ und die ÖBB verabschiedet, die als Handlungsanleitung für eine Attraktivierung der Ybbstalbahn zu verstehen ist (siehe Beilage). Durch eine Internet-Unterschriftenaktion auf der homepage www.probahn.at soll weiterer Druck auf die Verantwortlichen erzeugt werden.
An Verkehrsministerin Doris Bures richtet probahn den Appell, angesichts der Finanzkrise nicht weiter in der Falle größenwahnsinniger Megaprojekte - Beispiel Brennerbasistunnel! - zu verharren, sondern dort durch einen Verhandlungs- und Baustopp Finanzmittel für die Bahn in der Fläche freizubekommen. Ihre Aussage in den SN vom 4. April mag da erstaunen, sowohl der Aberglaube, der Brennerbasistunnel werde Österreichs Güterverkehrsprobleme lösen, wie auch die Ansage, eine ÖBB-Tariferhöhung müsse aus Wertsicherungsgründen Mitte des Jahres erfolgen. Das Österreich-Ticket sei zwar eine gute Ideee, aber dafür wären kein Geld vorhanden, so die Frau Minister. Für eine Verschrottungsprämie hat sie es, für die Unterstützung der Autoindustrie ebenfalls, für Megaprojekte auf Autobahnen ebenfalls.
Probahn ÖSTERREICH fordert die Landeshauptleute auf - insbesondere die Landesregierung von NÖ -, sich das nötige Stück vom Budgetkuchen für ihre Regionalbahnen zu sichern. Die Politiker müssen es nur wollen (Pressemeldungen Pro Bahn Österreich, 13.04.09).
RechteckEs hat sich ja bereits herumgesprochen, dass das Land NÖ die Einstellung der Ybbstalbahn mit allen zum Teil sehr unseriösen Mitteln betreibt. Lokale Medien werden auf Linie gebracht. Hier wird mit falschen Zahlen und falschen Fakten gearbeitet.
Es war bereits vor 2 Wochen geplant, der Ybbstalbahn endgültig den Todesstoß zu versetzen. Das Land will zwar unbedingt die Ybbstalbahn einstellen, aber die Schuld sollen die anderen haben. Als sichtbar wurde, dass dies nicht so ohne weiteres möglich ist, hat man kalte Füße bekommen und die Entscheidung kurzfristig abgesagt. Unser Landeshauptmann hat sich geweigert, die mehr als 5000 Unterschriften für den Erhalt der YB entgegenzunehmen.
Nun gibt es eine weitere Aktion von Pro-Bahn. Auf deren Internetseite kann man "unterschreiben". Ich bitte alle, dies zu tun und auch Freunde und Bekannte dazu anzuregen. Der eine oder andere hat dies ja bereits getan.
Die Bürgermeister und Verantwortungsträger des Ybbstales wurden von den Bürgermeistern des Pinzgaues (größtenteils ÖVP) für den 18. April nach Zell am See eingeladen, um sich selbst ein Bild über den Aufschwung der Pinzgauer Lokalbahn seit der Übernahme durch das Land Salzburg (Juli 2008) machen zu können. Dieses Angebot wird nur sehr "einseitig" angenommen. Manche scheinen große Angst davor zu haben, mit ehrlichen Zahlen und Fakten konfrontiert zu werden (Heinz Müller, Sektion Erzbergbahn, 13.04.09) http://www.lok-report.de/
madua f-taler!
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Guten Abend,
heute waren gleich zwei Artikel in den OÖN.
Hier die links:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,149634
http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t68,138248
lg flo
heute waren gleich zwei Artikel in den OÖN.
Hier die links:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,149634
http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t68,138248
lg flo
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ORF.at, Do., 16. 4. 2009 (http://orf.at/090416-37315/index.html):
Autobahn als Holzweg
In Zeiten der Krise buttert die Politik gerne Unsummen in Infrastrukturmaßnahmen. Laut einer Studie der Technischen Universität Wien ist jedoch auf dem Holzweg, wer dabei auf konventionellen Straßenbau setzt: Demnach schaffen Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und in "nicht-motorisierten" Verkehr um ein Vielfaches mehr Jobs als Tunnel- und Autobahnbau. Der Tenor der Untersuchung: Die Politik hat einfach verschlafen, dass sich die Bauwirtschaft in den letzten Jahrzehnten von Grund auf verändert hat.
...
Kleinprojekte viermal so effizient
Von den Kosten für einen Kilometer Autobahn fließen nur 6,9 Prozent in Löhne.
Auch in Österreich werden angesichts der Wirtschaftskrise Investitionen in die Infrastruktur forciert, alleine der Brennerbasistunnel kostet mindestens acht Milliarden Euro. Den Zweck, Jobs zu schaffen, erfüllen die Projekte aber nur bedingt. Eine Studie aus dem Institut für Verkehrsplanung der Technischen Universität (TU) Wien zeigt auf, dass Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel, Radwege, Verkehrsberuhigung und dergleichen alles andere als Kleinkram sind. Vielmehr sind sie die wahren Jobturbos.
"Wesentlich höhere Effekte"
"Maßnahmen im Bereich des nicht-motorisierten und des öffentlichen Verkehrs führen zu wesentlich höheren Beschäftigungseffekten als der hochrangige Straßenbau", betont Studienautor Reinhard Haller in der Untersuchung. Haller belegt seine Aussagen in der "Österreichischen Zeitschrift für Verkehrswissenschaft" ("ÖZV") mit Zahlen aus mehreren Quellen: Jeder Euro, der für "kleine" Projekte ausgegeben wird, bringt demnach bis zu viermal so viel wie ein Euro für Autobahnen.
Was die Politik "übersehen" hat
Die Politik muss sich den Vorwurf gefallen lassen, "übersehen" zu haben, dass Straßenbau heute etwas anderes bedeutet als vor einigen Jahrzehnten. Auf einer Autobahnbaustelle in den 60er Jahren waren tatsächlich Hunderte Menschen beschäftigt; heute machen Maschinen die Jobs. Von den Kosten für einen Kilometer Autobahn fließen laut den Berechnungen 6,9 Prozent in Löhne. Bei Innerortsstraßen sind es schon 38 Prozent, bei Fußgängerzonen 48,2 und bei Radwegen und verkehrsberuhigenden Maßnahmen überhaupt 60 Prozent.
Effektiv bis hin zur Wurstsemmel
Überhaupt gilt für Hallers Schlüsse aus den Infrastrukturmaßnahmen der letzten Jahrzehnte "Small is beautiful": Je regionaler die Projekte angelegt sind, desto mehr bringen sie der Wirtschaft - auch abgesehen von der unmittelbaren Schaffung von Arbeitsplätzen. Jedes Bauprojekt bringt indirekte und induzierte Beschäftigungseffekte - vom Einkauf von Baumaterial bis zum Bauarbeiter, der sich eine Wurstsemmel kauft: Bei regionalen Projekten sind diese Effekte rund doppelt so hoch wie auf Großbaustellen.
Punktgenaue Wirkung
Haller weist außerdem auf einen Umstand hin, der für den Kampf gegen Arbeitslosigkeit besonders bedeutsam ist: Während man bei Großprojekten kaum je weiß, woher die Arbeiter kommen, kann man mit kleinräumigen Maßnahmen zielgenau Jobs in bestimmten Regionen schaffen. Komplett ausgeklammert ist in der Untersuchung, wie viele Jobs eine Infrastrukturinvestition schafft, wenn sie einmal "am Laufen ist". Es wird jedoch kaum jemand anzweifeln, dass regionale Maßnahmen Jobs eher halten als eine Autobahn, die an einem Ort vorbeiführt.
Gruß, k.
Autobahn als Holzweg
In Zeiten der Krise buttert die Politik gerne Unsummen in Infrastrukturmaßnahmen. Laut einer Studie der Technischen Universität Wien ist jedoch auf dem Holzweg, wer dabei auf konventionellen Straßenbau setzt: Demnach schaffen Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und in "nicht-motorisierten" Verkehr um ein Vielfaches mehr Jobs als Tunnel- und Autobahnbau. Der Tenor der Untersuchung: Die Politik hat einfach verschlafen, dass sich die Bauwirtschaft in den letzten Jahrzehnten von Grund auf verändert hat.
...
Kleinprojekte viermal so effizient
Von den Kosten für einen Kilometer Autobahn fließen nur 6,9 Prozent in Löhne.
Auch in Österreich werden angesichts der Wirtschaftskrise Investitionen in die Infrastruktur forciert, alleine der Brennerbasistunnel kostet mindestens acht Milliarden Euro. Den Zweck, Jobs zu schaffen, erfüllen die Projekte aber nur bedingt. Eine Studie aus dem Institut für Verkehrsplanung der Technischen Universität (TU) Wien zeigt auf, dass Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel, Radwege, Verkehrsberuhigung und dergleichen alles andere als Kleinkram sind. Vielmehr sind sie die wahren Jobturbos.
"Wesentlich höhere Effekte"
"Maßnahmen im Bereich des nicht-motorisierten und des öffentlichen Verkehrs führen zu wesentlich höheren Beschäftigungseffekten als der hochrangige Straßenbau", betont Studienautor Reinhard Haller in der Untersuchung. Haller belegt seine Aussagen in der "Österreichischen Zeitschrift für Verkehrswissenschaft" ("ÖZV") mit Zahlen aus mehreren Quellen: Jeder Euro, der für "kleine" Projekte ausgegeben wird, bringt demnach bis zu viermal so viel wie ein Euro für Autobahnen.
Was die Politik "übersehen" hat
Die Politik muss sich den Vorwurf gefallen lassen, "übersehen" zu haben, dass Straßenbau heute etwas anderes bedeutet als vor einigen Jahrzehnten. Auf einer Autobahnbaustelle in den 60er Jahren waren tatsächlich Hunderte Menschen beschäftigt; heute machen Maschinen die Jobs. Von den Kosten für einen Kilometer Autobahn fließen laut den Berechnungen 6,9 Prozent in Löhne. Bei Innerortsstraßen sind es schon 38 Prozent, bei Fußgängerzonen 48,2 und bei Radwegen und verkehrsberuhigenden Maßnahmen überhaupt 60 Prozent.
Effektiv bis hin zur Wurstsemmel
Überhaupt gilt für Hallers Schlüsse aus den Infrastrukturmaßnahmen der letzten Jahrzehnte "Small is beautiful": Je regionaler die Projekte angelegt sind, desto mehr bringen sie der Wirtschaft - auch abgesehen von der unmittelbaren Schaffung von Arbeitsplätzen. Jedes Bauprojekt bringt indirekte und induzierte Beschäftigungseffekte - vom Einkauf von Baumaterial bis zum Bauarbeiter, der sich eine Wurstsemmel kauft: Bei regionalen Projekten sind diese Effekte rund doppelt so hoch wie auf Großbaustellen.
Punktgenaue Wirkung
Haller weist außerdem auf einen Umstand hin, der für den Kampf gegen Arbeitslosigkeit besonders bedeutsam ist: Während man bei Großprojekten kaum je weiß, woher die Arbeiter kommen, kann man mit kleinräumigen Maßnahmen zielgenau Jobs in bestimmten Regionen schaffen. Komplett ausgeklammert ist in der Untersuchung, wie viele Jobs eine Infrastrukturinvestition schafft, wenn sie einmal "am Laufen ist". Es wird jedoch kaum jemand anzweifeln, dass regionale Maßnahmen Jobs eher halten als eine Autobahn, die an einem Ort vorbeiführt.
Gruß, k.
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Ringen um Rettung der Ybbstalbahn
Über die Existenz der Ybbstalbahn wird hektisch verhandelt. Bahnretter starten eine Exkursion zum Vorbild Pinzgaubahn.
Apa Immer öfter wurde zuletzt vom Aus der Schmalspur-Linie geredet. DruckenSendenLeserbrief
Die Ybbstalbahn liegt zum x-ten Mal in den "letzten Zügen". Hinter den Kulissen, aber auch mit offenem Visier wird politisch um die Existenz der Schmalspur und andererseits um ein alternatives öffentliches Verkehrsnetz im Ybbstal gerungen.
Immer öfter wurde zuletzt vom Aus der Schmalspur-Linie zwischen Waidhofen und Lunz gesprochen. Offizielle Entscheidungen, wie etwa im Vorstand des Regionalverbands, wurden dann doch nicht getroffen - der KURIER berichtete. Nach dem, unter Zutun des Landesverkehrsprofessors Friedrich Zibuschka, erarbeiteten Konzept, könnte schon in den nächsten Jahren ein Busnetz die Öffi-Dienste in den südlichen Teilen der Bezirks Amstetten und Scheibbs leisten. Als Touristenbahn sollten nur mehr ein Wurmfortsatz zwischen Göstling und Lunz und eine Art Schienenbus in Waidhofen erhalten bleiben.
Ein Konzept, das von VP-Vertretern als effektiver und kostengünstiger dargestellt wird, als das marode Schienennetz zu sanieren und zu modernisieren.
Proteste
Bahnbefürworter treibt dieser Plan auf die Barrikaden. Im vergangenen Herbst sammelten sie 5600 Unterschriften für die Rettung der Linie. Aktuell richtete die österreichweite Organisation "Probahn" eine Unterstützungsaktion über Internet (www.probahn.at) ein. "2600 haben schon unterzeichnet, viele melden sich aus dem Ausland, sogar ein Australier kämpft mit uns", berichtete Siegfried Nykodem, Sprecher des Vereins "Pro Ybbstalbahn". Er setzte auf Überzeugungsarbeit und organisierte mit anderen Aktivisten für morgen eine Exkursion zur Pinzgauer Lokalbahn. Die sei vom Land Salzburg übernommen und nach geschickten Verhandlungen im Vorjahr mit 30 Millionen Euro an Bundes- und ÖBB-Geldern zu neuem Leben erweckt worden, so Nykodem.
Ob seine Rettungsaktion noch rechtzeitig kommt, ist ungewiss. Wie der KURIER erfuhr, berieten gestern nach Redaktionsschluss die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden erneut mit Zibuschka. Für heute lud der Regionalverband Mostviertel zu einer neuerlichen Pressekonferenz. Thema: "Ein den Erfordernissen der Zeit angepasster öffentlicher Verkehr".
http://www.kurier.at/nachrichten/nieder ... 311724.php
Über die Existenz der Ybbstalbahn wird hektisch verhandelt. Bahnretter starten eine Exkursion zum Vorbild Pinzgaubahn.
Apa Immer öfter wurde zuletzt vom Aus der Schmalspur-Linie geredet. DruckenSendenLeserbrief
Die Ybbstalbahn liegt zum x-ten Mal in den "letzten Zügen". Hinter den Kulissen, aber auch mit offenem Visier wird politisch um die Existenz der Schmalspur und andererseits um ein alternatives öffentliches Verkehrsnetz im Ybbstal gerungen.
Immer öfter wurde zuletzt vom Aus der Schmalspur-Linie zwischen Waidhofen und Lunz gesprochen. Offizielle Entscheidungen, wie etwa im Vorstand des Regionalverbands, wurden dann doch nicht getroffen - der KURIER berichtete. Nach dem, unter Zutun des Landesverkehrsprofessors Friedrich Zibuschka, erarbeiteten Konzept, könnte schon in den nächsten Jahren ein Busnetz die Öffi-Dienste in den südlichen Teilen der Bezirks Amstetten und Scheibbs leisten. Als Touristenbahn sollten nur mehr ein Wurmfortsatz zwischen Göstling und Lunz und eine Art Schienenbus in Waidhofen erhalten bleiben.
Ein Konzept, das von VP-Vertretern als effektiver und kostengünstiger dargestellt wird, als das marode Schienennetz zu sanieren und zu modernisieren.
Proteste
Bahnbefürworter treibt dieser Plan auf die Barrikaden. Im vergangenen Herbst sammelten sie 5600 Unterschriften für die Rettung der Linie. Aktuell richtete die österreichweite Organisation "Probahn" eine Unterstützungsaktion über Internet (www.probahn.at) ein. "2600 haben schon unterzeichnet, viele melden sich aus dem Ausland, sogar ein Australier kämpft mit uns", berichtete Siegfried Nykodem, Sprecher des Vereins "Pro Ybbstalbahn". Er setzte auf Überzeugungsarbeit und organisierte mit anderen Aktivisten für morgen eine Exkursion zur Pinzgauer Lokalbahn. Die sei vom Land Salzburg übernommen und nach geschickten Verhandlungen im Vorjahr mit 30 Millionen Euro an Bundes- und ÖBB-Geldern zu neuem Leben erweckt worden, so Nykodem.
Ob seine Rettungsaktion noch rechtzeitig kommt, ist ungewiss. Wie der KURIER erfuhr, berieten gestern nach Redaktionsschluss die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden erneut mit Zibuschka. Für heute lud der Regionalverband Mostviertel zu einer neuerlichen Pressekonferenz. Thema: "Ein den Erfordernissen der Zeit angepasster öffentlicher Verkehr".
http://www.kurier.at/nachrichten/nieder ... 311724.php
madua f-taler!
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Danke Feistritztaler- für deine Info, bin ja gespannt wie die Herrn BGM gestimmt sind? Eines ist sicher, alle auf Pröllkurs- sonst gibt es Ungnade!
Weiß jemand wieviele BGM heute im Pinzgau waren?
Die beste Idee ist ja Schienbus in Waidhofen, Wurmvortsatz Göstling-Lunz, Museumsbahn Lunz - Kienberg?!?!
Wird es da nicht erst recht kompliziert, nicht dass ich nicht um jeden Meter Ybbstalbahn kämpfen würde!
oetscherlaender
Weiß jemand wieviele BGM heute im Pinzgau waren?
Die beste Idee ist ja Schienbus in Waidhofen, Wurmvortsatz Göstling-Lunz, Museumsbahn Lunz - Kienberg?!?!
Wird es da nicht erst recht kompliziert, nicht dass ich nicht um jeden Meter Ybbstalbahn kämpfen würde!
oetscherlaender
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Hallo,
zum Thema "Ybbstaler im Pinzgau" war heute ein Beitrag in "Salzburg heute".
Link zu dem Beitrag: http://ondemand.orf.at/bheute/player.ph ... t=00:04:30
mfg 73-019
@ St.Sebastianer: Ich zweifle gar nicht an deinen Aussagen, aber ich hallte überhaupt nichts von diesem Konzept.
zum Thema "Ybbstaler im Pinzgau" war heute ein Beitrag in "Salzburg heute".
Link zu dem Beitrag: http://ondemand.orf.at/bheute/player.ph ... t=00:04:30
mfg 73-019
@ St.Sebastianer: Ich zweifle gar nicht an deinen Aussagen, aber ich hallte überhaupt nichts von diesem Konzept.
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Also ich bin echt überrascht, wie viele Politiker dieser Einladung gefolgt sind. Vielleicht lässt sich ja doch noch das Steuer FÜR die Ybbstalbahn herumreißen. Es ist natürlich auch für Politiker nicht wirklich leicht, derzeit größere Geldbeträge für Projekte einzufordern. Der Beitrag war jedenfalls durchaus positiv zu werten.
Lg Michael
Lg Michael
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Pinzgaubahn wird Vorbild im Ybbstal
Die Pinzgaubahn kann sich nach ihrem Neustart vor zehn Monaten über steigende Fahrgastzahlen freuen. Jetzt ist die Bahn, die von der Salzburger Lokalbahn betrieben wird, sogar Vorbild für die bankrotte Ybbstalbahn in Niederösterreich.
Eigentümerwechsel als Überlebensgrundlage
50 Bürgermeister, Landtagsabgeordnete und Bahn-Begeisterte aus den Ybbstaler Gemeinden haben sich am Samstag angesehen, wie es die Pinzgaubahn geschafft hat, nicht nur zu überleben, sondern einen erfolgreichen Neustart hinzulegen.
Die wichtigste Empfehlung aus Salzburg lautet dabei: ohne den Eigentümerwechsel von den ÖBB zum Land wäre nichts gegangen, gleichzeitig brauche es eine erfahrene Betreibergesellschaft, die auf den Bedarf vor Ort flexibel reagiert und auch investiert. Für den Neustart der Pinzgaubahn wurden immerhin 33 Millionen Euro locker gemacht.
Die Pinzgaubahn fährt mit modernstem Zugmaterial und hält nur noch auf Verlangen.
Zugbegleiter statt anonymer Automaten
"Es gibt mir diese Verländerung einmal sehr große Hoffnung, dass der Betreiber hier an Ort und Stelle sitzt, dass man das wirklich modern führt und dass man in kurzer Zeit einfach das, was bei der ÖBB nicht möglich war, derartig positive Änderungen gemacht hat, sodass die Bevölkerung auch auf die Bahn wieder anspricht", sagt Siegfried Nykodem von der Initiative Ybbstalbahn.
Die neue Pinzgaubahn fährt nicht nur mit modernstem Zugmaterial, sondern auch mit Zugbegleitern anstelle anonymer Fahrscheinautomaten. Die Züge halten jetzt auch nur mehr auf Verlangen - und siehe da - die Fahrgäste kehren zurück.
Für heuer rechnet man mit 600.000Fahrgästen. Das wäre eine Verdoppelunng gegenüber den Zahlen der letzten ÖBB-Jahre.
"ÖBB haben Bahn heruntergewirtschaftet"
Genau das streben nun die Ybbstaler Gemeindevertreter und Bahninitiativen auch für ihre Nebenbahn an. Dort sanken die Fahrgastzahlen von 700.000 auf zuletzt unter 400.000 pro Jahr.
"Die Fakten sind derzeit schlecht, weil die ÖBB die Ybbstalbahn in den letzten 15 Jahren heruntergewirtschaftet haben, sie fahrplanmäßig ruiniert haben, sodass die Leute nicht mehr mit der Bahn fahren wollten", sagt Franz Gratzer, Bürgermeister der Gemeinde Hollenstein (Niederösterreich).
Die Ybbstalbahn-Initiative versucht jetzt das Ruder herumzureißen und die Pinzgauer Erfahrungen zu verwerten. Man verhandelt auch bereits mit möglichen neuen Betreibergesellschaften.
für Herbert Ortner und alle anderen Linuxer und sowieso für alle zum Nachlesen! http://salzburg.orf.at/stories/356202/
Die Pinzgaubahn kann sich nach ihrem Neustart vor zehn Monaten über steigende Fahrgastzahlen freuen. Jetzt ist die Bahn, die von der Salzburger Lokalbahn betrieben wird, sogar Vorbild für die bankrotte Ybbstalbahn in Niederösterreich.
Eigentümerwechsel als Überlebensgrundlage
50 Bürgermeister, Landtagsabgeordnete und Bahn-Begeisterte aus den Ybbstaler Gemeinden haben sich am Samstag angesehen, wie es die Pinzgaubahn geschafft hat, nicht nur zu überleben, sondern einen erfolgreichen Neustart hinzulegen.
Die wichtigste Empfehlung aus Salzburg lautet dabei: ohne den Eigentümerwechsel von den ÖBB zum Land wäre nichts gegangen, gleichzeitig brauche es eine erfahrene Betreibergesellschaft, die auf den Bedarf vor Ort flexibel reagiert und auch investiert. Für den Neustart der Pinzgaubahn wurden immerhin 33 Millionen Euro locker gemacht.
Die Pinzgaubahn fährt mit modernstem Zugmaterial und hält nur noch auf Verlangen.
Zugbegleiter statt anonymer Automaten
"Es gibt mir diese Verländerung einmal sehr große Hoffnung, dass der Betreiber hier an Ort und Stelle sitzt, dass man das wirklich modern führt und dass man in kurzer Zeit einfach das, was bei der ÖBB nicht möglich war, derartig positive Änderungen gemacht hat, sodass die Bevölkerung auch auf die Bahn wieder anspricht", sagt Siegfried Nykodem von der Initiative Ybbstalbahn.
Die neue Pinzgaubahn fährt nicht nur mit modernstem Zugmaterial, sondern auch mit Zugbegleitern anstelle anonymer Fahrscheinautomaten. Die Züge halten jetzt auch nur mehr auf Verlangen - und siehe da - die Fahrgäste kehren zurück.
Für heuer rechnet man mit 600.000Fahrgästen. Das wäre eine Verdoppelunng gegenüber den Zahlen der letzten ÖBB-Jahre.
"ÖBB haben Bahn heruntergewirtschaftet"
Genau das streben nun die Ybbstaler Gemeindevertreter und Bahninitiativen auch für ihre Nebenbahn an. Dort sanken die Fahrgastzahlen von 700.000 auf zuletzt unter 400.000 pro Jahr.
"Die Fakten sind derzeit schlecht, weil die ÖBB die Ybbstalbahn in den letzten 15 Jahren heruntergewirtschaftet haben, sie fahrplanmäßig ruiniert haben, sodass die Leute nicht mehr mit der Bahn fahren wollten", sagt Franz Gratzer, Bürgermeister der Gemeinde Hollenstein (Niederösterreich).
Die Ybbstalbahn-Initiative versucht jetzt das Ruder herumzureißen und die Pinzgauer Erfahrungen zu verwerten. Man verhandelt auch bereits mit möglichen neuen Betreibergesellschaften.
für Herbert Ortner und alle anderen Linuxer und sowieso für alle zum Nachlesen! http://salzburg.orf.at/stories/356202/
madua f-taler!
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Hallo liebe Schmalspurbahn-Freunde
Ich bin aus der Schweiz. Ich habe mich nun endlich mal registrieren lassen, nachdem ich dieses Forum schon längere Zeit mitverfolgt habe.
Als erstes möchte ich allen, die ernsthaft und aktiv für die Erhaltung der Ybbstalbahn kämpfen und aufrecht an deren Zukunft glauben, für ihren Kampf gratulieren. Auch wir in der Schweiz hatten in den 60er-80er-Jahren solche Kämpfe, als manche kleine Schmalspurbahn von der Einstellung bedroht war. Bitte, liebe österreichischen Freunde, beachtet, dass die Schweizer Schmalspur nicht bloss aus der RhB besteht. Sie ist wohl eine Art "Königin" unter den Schmalspurigen, aber fast 1/3 des CH-Schiennetzes ist schmalspurig, zwar grösstenteils mit Meterspur, aber auch 75-80 cm. Darunter hat es auch kleine und kleinste, und alle wurden sie modernisiert und stehen heute nicht mehr in Frage. Ihr verkehrlicher, volkswirtschaftlicher und umweltpolitischer Wert wird heute parteiübergreifend weitestgehend anerkannt. Und die wenigen "Sündenfälle" von Einstellungen bedauert man heute.... wie bei der SKGLB in Österreich! Die Pinzgaubahn-Lösung ist für Österreich ein wichtiger Schritt vorwärts, und es ist absolut nicht einsehbar, weshalb dasselbe nicht auch mit YTB (und MZB) möglich sein sollte. Ebenso wie bei der PLB müssten allerdings Bund und ÖBB 2/3 der Kosten, mindestens aber diejenigen für gründliche Sanierung und Instandsetzung, übernehmen. Alles andere wäre unkorrekt, waren es doch Bund und ÖBB, die die Bahnen jahrelang verlottern liessen... und jetzt einfach durch die Hintertür davonschleichen und alle Kosten Land und Gemeinden aufbürden, geht nicht! Bei uns in CH wäre so etwas heute undenkbar... Was NÖ im Ybbstal derzeit versucht, erinnert mich sehr an meine Heimat, aber vor 40 Jahren...
Und bitte, liebe Freunde, es kann und darf nicht sein, MZB und YTB gegeneinander auszuspielen. Beide sind unterschiedlich und gehören auf ihre Art, d.h. je mit ihren eigenen Bedürfnissen, modernisiert und saniert. Mit YTB-Fahrzeugen liesse sich die steigungsreiche MZB-Strecke jedenfalls auf Dauer nicht vernünftig betreiben... und Dieselfahrzeuge auf einer E-Linie sind per se absurd und umweltpolitisch unhaltbar!
Ausserdem sollte man sich nicht von zeitweise "leeren" Zügen beeindrucken lassen. Zu anderen Zeiten sind sie wieder gut besetzt.... Auch bei Normalspurbahnen und sogar Hauptstrecken gibt es zuweilen "leere" Züge! So gesehen, könnte man das halbe Netz oder fast alles stillegen, und auch viele Busse fahren häufig "leer" herum! Das gibts auch bei uns in CH, dennoch wird auch die allerhinterste und kleinste Schmalspurbahn mind. im Stundentakt betrieben, denn man hat erkannt, dass nur ein attraktives, vertaktetes Angebot ein konkurrenzfähiges öV-Angebot darstellt! Jede einzelne Bahnlinie hat ihren Wert für die Zukunft, gerade in der heutigen Zeit des zur Neige gehenden und teurer werdenden Erdöls, des notwendigen Klimaschutzes etc.! Ausserdem sind Bahnen im Winter, bei Grossandrang, aufgrund möglichen Güterverkehrs etc. stets zuverlässiger, sicherer und nach durchgeführter Sanierung auch schneller als jeder Bus...
Im Übrigen bitte ich diejenigen unter Euch, die eine Schliessung der Ybbstalbahn zwar bedauern, aber für "unvermeidlich" halten, um etwas mehr Kampfgeist und Optimismus. Mit einer defätistischen Grundhaltung erreicht man gar nichts... Totgesagte leben immer länger! Vor 2-3 Jahren hätte auch niemand mehr etwas auf die PLB gewettet...
Ausserdem lege ich allen ans Herz: Wenn es NÖ gelingt, die YTB einfach "abzuwürgen", dann werden sie es über kurz oder lang auch bei der MZB und anderen Regionalbahnen versuchen.... Die YTB steht also gleichsam stellvertretend für alle Regionalbahnen. Wenn die YTB doch noch gerettet werden kann, werden die Behörden nicht so schnell wieder versuchen, eine Linie zu schliessen, denn sie müssten mit erfolgreichem Widerstand rechnen...
So, jetzt habe ich meiner Seele etwas Luft verschafft und mein "Eröffnungsplädoyer" gehalten...:-)
Ich bin aus der Schweiz. Ich habe mich nun endlich mal registrieren lassen, nachdem ich dieses Forum schon längere Zeit mitverfolgt habe.
Als erstes möchte ich allen, die ernsthaft und aktiv für die Erhaltung der Ybbstalbahn kämpfen und aufrecht an deren Zukunft glauben, für ihren Kampf gratulieren. Auch wir in der Schweiz hatten in den 60er-80er-Jahren solche Kämpfe, als manche kleine Schmalspurbahn von der Einstellung bedroht war. Bitte, liebe österreichischen Freunde, beachtet, dass die Schweizer Schmalspur nicht bloss aus der RhB besteht. Sie ist wohl eine Art "Königin" unter den Schmalspurigen, aber fast 1/3 des CH-Schiennetzes ist schmalspurig, zwar grösstenteils mit Meterspur, aber auch 75-80 cm. Darunter hat es auch kleine und kleinste, und alle wurden sie modernisiert und stehen heute nicht mehr in Frage. Ihr verkehrlicher, volkswirtschaftlicher und umweltpolitischer Wert wird heute parteiübergreifend weitestgehend anerkannt. Und die wenigen "Sündenfälle" von Einstellungen bedauert man heute.... wie bei der SKGLB in Österreich! Die Pinzgaubahn-Lösung ist für Österreich ein wichtiger Schritt vorwärts, und es ist absolut nicht einsehbar, weshalb dasselbe nicht auch mit YTB (und MZB) möglich sein sollte. Ebenso wie bei der PLB müssten allerdings Bund und ÖBB 2/3 der Kosten, mindestens aber diejenigen für gründliche Sanierung und Instandsetzung, übernehmen. Alles andere wäre unkorrekt, waren es doch Bund und ÖBB, die die Bahnen jahrelang verlottern liessen... und jetzt einfach durch die Hintertür davonschleichen und alle Kosten Land und Gemeinden aufbürden, geht nicht! Bei uns in CH wäre so etwas heute undenkbar... Was NÖ im Ybbstal derzeit versucht, erinnert mich sehr an meine Heimat, aber vor 40 Jahren...
Und bitte, liebe Freunde, es kann und darf nicht sein, MZB und YTB gegeneinander auszuspielen. Beide sind unterschiedlich und gehören auf ihre Art, d.h. je mit ihren eigenen Bedürfnissen, modernisiert und saniert. Mit YTB-Fahrzeugen liesse sich die steigungsreiche MZB-Strecke jedenfalls auf Dauer nicht vernünftig betreiben... und Dieselfahrzeuge auf einer E-Linie sind per se absurd und umweltpolitisch unhaltbar!
Ausserdem sollte man sich nicht von zeitweise "leeren" Zügen beeindrucken lassen. Zu anderen Zeiten sind sie wieder gut besetzt.... Auch bei Normalspurbahnen und sogar Hauptstrecken gibt es zuweilen "leere" Züge! So gesehen, könnte man das halbe Netz oder fast alles stillegen, und auch viele Busse fahren häufig "leer" herum! Das gibts auch bei uns in CH, dennoch wird auch die allerhinterste und kleinste Schmalspurbahn mind. im Stundentakt betrieben, denn man hat erkannt, dass nur ein attraktives, vertaktetes Angebot ein konkurrenzfähiges öV-Angebot darstellt! Jede einzelne Bahnlinie hat ihren Wert für die Zukunft, gerade in der heutigen Zeit des zur Neige gehenden und teurer werdenden Erdöls, des notwendigen Klimaschutzes etc.! Ausserdem sind Bahnen im Winter, bei Grossandrang, aufgrund möglichen Güterverkehrs etc. stets zuverlässiger, sicherer und nach durchgeführter Sanierung auch schneller als jeder Bus...
Im Übrigen bitte ich diejenigen unter Euch, die eine Schliessung der Ybbstalbahn zwar bedauern, aber für "unvermeidlich" halten, um etwas mehr Kampfgeist und Optimismus. Mit einer defätistischen Grundhaltung erreicht man gar nichts... Totgesagte leben immer länger! Vor 2-3 Jahren hätte auch niemand mehr etwas auf die PLB gewettet...
Ausserdem lege ich allen ans Herz: Wenn es NÖ gelingt, die YTB einfach "abzuwürgen", dann werden sie es über kurz oder lang auch bei der MZB und anderen Regionalbahnen versuchen.... Die YTB steht also gleichsam stellvertretend für alle Regionalbahnen. Wenn die YTB doch noch gerettet werden kann, werden die Behörden nicht so schnell wieder versuchen, eine Linie zu schliessen, denn sie müssten mit erfolgreichem Widerstand rechnen...
So, jetzt habe ich meiner Seele etwas Luft verschafft und mein "Eröffnungsplädoyer" gehalten...:-)
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!
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- Beiträge: 565
- Registriert: 22. November 2003, 23:25
- Wohnort: Kassel - Germany
Stillegung YTB
Hallo Bahnjurist,
vielen Dank für Deinen Beitrag dem ich mich voll und ganz anschließen möchte. Die Stilllegung von Bahnstrecken ist unter den zukünftigen Rahmenbedingungen hinsichtlich Energiekosten ein volkswirtschaftliches Verbrechen. Die Zeiten in denen eine "Unwirtschaftlichkeit" über ein herunter Wirtschaften und ausdünnen des Angebotes künstlich herbeigeführt werden kann, sollten endgültig vorbei sein. Die Schweiz generell, aber auch viele Regionen in Deutschland (Karlsruhe, Saarbrücken, Kassel) zeigen, dass ein attraktives Nahverkehrsangebot Nachfrage schafft und den Kosten-Deckungsgrad steigen lässt. Jedem muss klar sein, dass öffentlicher Personen-Nahverkehr über Steuermittel finanziert wird und werden muss, letztlich steigt oder fällt aber auch die Attraktivität einer Region mit diesem Angebot - und Busse sind kein vollwertiger Ersatz für eine Bahn, sie sind als Ergänzung ein zu setzen.
Gruß aus Kassel
Heinz
vielen Dank für Deinen Beitrag dem ich mich voll und ganz anschließen möchte. Die Stilllegung von Bahnstrecken ist unter den zukünftigen Rahmenbedingungen hinsichtlich Energiekosten ein volkswirtschaftliches Verbrechen. Die Zeiten in denen eine "Unwirtschaftlichkeit" über ein herunter Wirtschaften und ausdünnen des Angebotes künstlich herbeigeführt werden kann, sollten endgültig vorbei sein. Die Schweiz generell, aber auch viele Regionen in Deutschland (Karlsruhe, Saarbrücken, Kassel) zeigen, dass ein attraktives Nahverkehrsangebot Nachfrage schafft und den Kosten-Deckungsgrad steigen lässt. Jedem muss klar sein, dass öffentlicher Personen-Nahverkehr über Steuermittel finanziert wird und werden muss, letztlich steigt oder fällt aber auch die Attraktivität einer Region mit diesem Angebot - und Busse sind kein vollwertiger Ersatz für eine Bahn, sie sind als Ergänzung ein zu setzen.
Gruß aus Kassel
Heinz
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Ybbstalbahn
Lieber MZBFan
Besten Dank für Dein Feedback! Auch Deinen Ausführungen kann ich mich voll und ganz anschliessen. Genauso, wie Du beschreibst, geht es! Und ja, nach Jahrzehnten des traurigen Niedergangs in der "Fläche" hat in den letzten ca. 10 Jahren erfreulicherweise auch in Deutschland vielerorts ein Umdenken eingesetzt... Der Erfolg der sanierten und attraktivierten Regionalbahnen zeigt auch dort die Richtigkeit dieses Vorgehens!
Nochmals besten Dank und beste Grüsse
Bahnjurist
Besten Dank für Dein Feedback! Auch Deinen Ausführungen kann ich mich voll und ganz anschliessen. Genauso, wie Du beschreibst, geht es! Und ja, nach Jahrzehnten des traurigen Niedergangs in der "Fläche" hat in den letzten ca. 10 Jahren erfreulicherweise auch in Deutschland vielerorts ein Umdenken eingesetzt... Der Erfolg der sanierten und attraktivierten Regionalbahnen zeigt auch dort die Richtigkeit dieses Vorgehens!
Nochmals besten Dank und beste Grüsse
Bahnjurist
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!
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- Beiträge: 471
- Registriert: 18. Februar 2008, 15:51
- Wohnort: Wien
Pinzgau: Reise ins gelobte Bahn-Land
YBBSTAL, PINZGAU / Nach Besuch der Pinzgaubahn hoffen Aktivisten auf Umdenken der Politik. Die Voraussetzungen sind andere.
VON STEFAN HACKL
Die Sätze, die Franz Wenger spricht, hat man alle schon gehört. Der Bürgermeister von Taxenbach trägt ein lässiges, oranges Poloshirt und erzählt: von der Bevölkerung, der die Bahn schon bis zum Halse heraushing, von den ÖBB, die Jahr für Jahr Züge strichen und von den Bürgermeistern, die untereinander stritten, bis die Fetzen flogen. Das war vor zwei Jahren.
Heute steigt Wenger in Zell in den klimatisierten, rot-weißen Niederflurwaggon, genießt das Bergpanorama und ist nach 13 Minuten in seiner Heimatgemeinde angekommen. „Vieles von dem, was bei euch läuft, war bei uns genauso“, sagt er in Richtung seiner weit angereisten Amtskollegen. Diese nicken zustimmend.
40 Personen auf Lehrausflug im Salzburger Land
Eine 40-köpfige Gruppe aus dem Ybbstal war am vergangenen Samstag zum Lokalaugenschein in den Pinzgau nach Salzburg gereist. Einen Tag zuvor hatten die Landtagsabgeordneten Anton Kasser (ÖVP) und Franz Gratzer (SPÖ) ihr überarbeitetes Mobilitätskonzept präsentiert.
Der Pinzgau ist nicht das Ybbstal, das zeigte sich schon kurz nach der Ankunft. So verbucht der Bezirk Zell 8,5 Millionen Nächtigungen im Jahr. Zum Vergleich: Der Ybbstaler Tourismuskönig Göstling bringt es gerade einmal auf 110.000 Nächtigungen.
„Im Grunde sind aber eure Voraussetzungen besser“, sagte Gunter Mackinger, Verkehrsdirektor der Salzburg AG. Er weiß, wovon er spricht. Zwei Lokalbahnen hat Mackinger bereits wieder zum Leben erweckt. „Euer Plus sind die gut gelegenen Bahnhöfe und die zur Gänze erhaltene Strecke“, meint er.
„Regionalbahn kann keiner aus Wien betreiben“
Voraussetzung für eine zukunftsfähige Bahn, das betont hier jeder, sei ein Betreiberwechsel. Als das Land Salzburg die Pinzgaubahn im Juni 2008 übernahm, wurde ein 32 Millionen Euro schweres Paket geschnürt: 24 Millionen trägt das Land, acht das Land.
„Eine Regionalbahn muss regional sein, das kann keiner aus Wien machen“, lautet Mackingers Leitsatz. Seine Mitarbeiter geben ein Beispiel: Findet in Zell ein Konzert statt, bringt die Pinzgaubahn die Besucher 30 Minuten nach dem letzten Lied nach Hause.
Stimmt der Sänger eine Zugabe an, dann wartet der Zug. „Bei der ÖBB wäre eine solche Flexibilität undenkbar.“
Ybbstaler Bürgermeister: Zustimmung und Skepsis
Die fünf mitgereisten Bürgermeister - Franz Heigl (Göstling), Andreas Rautter (St. Georgen), Franz Gratzer (Hollenstein), Erwin Forster (Opponitz) und Josef Hofmarcher (Ybbsitz) - zogen bei der Rückreise im Bus Bilanz.
„Ich denke, dass das Pinzgauer Konzept auch im Ybbstal anwendbar ist“, sagte Forster. Das Land müsse jene Mittel von Bund und ÖBB einfordern, die diese in der Vergangenheit nicht in die Ybbstalbahn investierten.
Skeptischer reagierte Franz Heigl: „Man kann die beiden Täler nicht miteinander vergleichen.“ Und Josef Hofmarcher blieb dabei: „Das hier ist ein vorbildliches Projekt. Aber in Ybbsitz ist das Stimmungsbild eindeutig für den Bus.“
Die Pinzgbaubahn
• Die Pinzgbaubahn wurde 1898 gegründet. Sie verband Zell mit Krimml. 1998 wurde der Güterverkehr von den ÖBB eingestellt. Nach dem Hochwasser 2005 wurden 26 Kilometer Bahntrasse zerstört.
• Im Juni 2008 übernahm das Land die Infrastruktur, die Salzburger Lokalbahn den Betrieb. Der Bund investiert 24 Millionen Euro, das Land 8 Millionen. Bis Dezember wird die zerstörte Strecke komplett neu errichtet. Die 13 Gemeinden entlang der Bahn zahlen jährlich 20.000 Euro. Konkrete Fahrgastzahlen liegen noch nicht vor
Quelle: http://www.noen.at/redaktion/n-erl/arti ... 47&cat=313
YBBSTAL, PINZGAU / Nach Besuch der Pinzgaubahn hoffen Aktivisten auf Umdenken der Politik. Die Voraussetzungen sind andere.
VON STEFAN HACKL
Die Sätze, die Franz Wenger spricht, hat man alle schon gehört. Der Bürgermeister von Taxenbach trägt ein lässiges, oranges Poloshirt und erzählt: von der Bevölkerung, der die Bahn schon bis zum Halse heraushing, von den ÖBB, die Jahr für Jahr Züge strichen und von den Bürgermeistern, die untereinander stritten, bis die Fetzen flogen. Das war vor zwei Jahren.
Heute steigt Wenger in Zell in den klimatisierten, rot-weißen Niederflurwaggon, genießt das Bergpanorama und ist nach 13 Minuten in seiner Heimatgemeinde angekommen. „Vieles von dem, was bei euch läuft, war bei uns genauso“, sagt er in Richtung seiner weit angereisten Amtskollegen. Diese nicken zustimmend.
40 Personen auf Lehrausflug im Salzburger Land
Eine 40-köpfige Gruppe aus dem Ybbstal war am vergangenen Samstag zum Lokalaugenschein in den Pinzgau nach Salzburg gereist. Einen Tag zuvor hatten die Landtagsabgeordneten Anton Kasser (ÖVP) und Franz Gratzer (SPÖ) ihr überarbeitetes Mobilitätskonzept präsentiert.
Der Pinzgau ist nicht das Ybbstal, das zeigte sich schon kurz nach der Ankunft. So verbucht der Bezirk Zell 8,5 Millionen Nächtigungen im Jahr. Zum Vergleich: Der Ybbstaler Tourismuskönig Göstling bringt es gerade einmal auf 110.000 Nächtigungen.
„Im Grunde sind aber eure Voraussetzungen besser“, sagte Gunter Mackinger, Verkehrsdirektor der Salzburg AG. Er weiß, wovon er spricht. Zwei Lokalbahnen hat Mackinger bereits wieder zum Leben erweckt. „Euer Plus sind die gut gelegenen Bahnhöfe und die zur Gänze erhaltene Strecke“, meint er.
„Regionalbahn kann keiner aus Wien betreiben“
Voraussetzung für eine zukunftsfähige Bahn, das betont hier jeder, sei ein Betreiberwechsel. Als das Land Salzburg die Pinzgaubahn im Juni 2008 übernahm, wurde ein 32 Millionen Euro schweres Paket geschnürt: 24 Millionen trägt das Land, acht das Land.
„Eine Regionalbahn muss regional sein, das kann keiner aus Wien machen“, lautet Mackingers Leitsatz. Seine Mitarbeiter geben ein Beispiel: Findet in Zell ein Konzert statt, bringt die Pinzgaubahn die Besucher 30 Minuten nach dem letzten Lied nach Hause.
Stimmt der Sänger eine Zugabe an, dann wartet der Zug. „Bei der ÖBB wäre eine solche Flexibilität undenkbar.“
Ybbstaler Bürgermeister: Zustimmung und Skepsis
Die fünf mitgereisten Bürgermeister - Franz Heigl (Göstling), Andreas Rautter (St. Georgen), Franz Gratzer (Hollenstein), Erwin Forster (Opponitz) und Josef Hofmarcher (Ybbsitz) - zogen bei der Rückreise im Bus Bilanz.
„Ich denke, dass das Pinzgauer Konzept auch im Ybbstal anwendbar ist“, sagte Forster. Das Land müsse jene Mittel von Bund und ÖBB einfordern, die diese in der Vergangenheit nicht in die Ybbstalbahn investierten.
Skeptischer reagierte Franz Heigl: „Man kann die beiden Täler nicht miteinander vergleichen.“ Und Josef Hofmarcher blieb dabei: „Das hier ist ein vorbildliches Projekt. Aber in Ybbsitz ist das Stimmungsbild eindeutig für den Bus.“
Die Pinzgbaubahn
• Die Pinzgbaubahn wurde 1898 gegründet. Sie verband Zell mit Krimml. 1998 wurde der Güterverkehr von den ÖBB eingestellt. Nach dem Hochwasser 2005 wurden 26 Kilometer Bahntrasse zerstört.
• Im Juni 2008 übernahm das Land die Infrastruktur, die Salzburger Lokalbahn den Betrieb. Der Bund investiert 24 Millionen Euro, das Land 8 Millionen. Bis Dezember wird die zerstörte Strecke komplett neu errichtet. Die 13 Gemeinden entlang der Bahn zahlen jährlich 20.000 Euro. Konkrete Fahrgastzahlen liegen noch nicht vor
Quelle: http://www.noen.at/redaktion/n-erl/arti ... 47&cat=313
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- Ausgemustert
- Beiträge: 810
- Registriert: 20. April 2009, 13:00
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Ybbstalbahn
Danke für den Bericht über den Pinzgau-Ausflug der Ybbstal-Bgm. !
Obwohl die NÖN wohl die "Hauszeitung" der alleinregierenden ÖVP sind, haben sie dem Pinzgau-Ausflug wengistens einen Artikel gewidmet. Und gut, dass fast alle Bgm. (soweit ich gesehen habe fehlten nur diejenigen von Waidhofen und Lunz) die Reise mitmachten.
Immerhin haben sie jetzt mal gesehen, wie es mit einer modernisierten und regionalisierten Bahn auch - und besser - gehen kann. Diese Horizonterweiterung lässt doch immerhin die Hoffnung zu, dass sich die Ybbstal-Bgm. nun etwas mehr Gedanken machen und nicht einfach blindlings die vorgesetzte (fade) "Bus-Mahlzeit" essen...
Auch wenn sicher das Ybbstal nicht allen Punkten mit dem Pinzgau vergleichbar ist (kein Tal ist gleich wie das andere), so gibt es doch wesentlich mehr Parallelen als Unterschiede! Und wie G. Mackinger richtig sagte, sind die Voraussetzungen im Ybbstal eigentlich noch fast besser... mutet zwar auf den ersten Blick sonderbar an, ist aber so! Denn rund 2/3 der 32 Mio. Euro sind im Pinzgau für den Wiederaufbau der zerstörten Hälfte der Strecke vorgesehen. Im Ybbstal dagegen ist alles vorhanden, die Modernisierung und Sanierung kann schrittweise vorgenommen werden. Deshalb sind im Gegensatz zum Pinzgau nicht auf einen Schlag so hohe Finanzmittel erforderlich. Im Übrigen wäre mit den volkswirtschaftlich völlig sinnlosen Millionen, die ein Abbruch der Bahn Kosten würde (15-20 Mio.), ohne weiteres eine Sanierung der Strecke möglich, was schon mal zu einer wesentlichen Verkürzung der Fahrzeiten und damit einem attraktiveren Fahrplan führen würde....
Liebe Ybbstalbahn-KÄmpfer vor Ort: Bitte kämpft weiter, jetzt erst recht!
Bahnjurist
Obwohl die NÖN wohl die "Hauszeitung" der alleinregierenden ÖVP sind, haben sie dem Pinzgau-Ausflug wengistens einen Artikel gewidmet. Und gut, dass fast alle Bgm. (soweit ich gesehen habe fehlten nur diejenigen von Waidhofen und Lunz) die Reise mitmachten.
Immerhin haben sie jetzt mal gesehen, wie es mit einer modernisierten und regionalisierten Bahn auch - und besser - gehen kann. Diese Horizonterweiterung lässt doch immerhin die Hoffnung zu, dass sich die Ybbstal-Bgm. nun etwas mehr Gedanken machen und nicht einfach blindlings die vorgesetzte (fade) "Bus-Mahlzeit" essen...
Auch wenn sicher das Ybbstal nicht allen Punkten mit dem Pinzgau vergleichbar ist (kein Tal ist gleich wie das andere), so gibt es doch wesentlich mehr Parallelen als Unterschiede! Und wie G. Mackinger richtig sagte, sind die Voraussetzungen im Ybbstal eigentlich noch fast besser... mutet zwar auf den ersten Blick sonderbar an, ist aber so! Denn rund 2/3 der 32 Mio. Euro sind im Pinzgau für den Wiederaufbau der zerstörten Hälfte der Strecke vorgesehen. Im Ybbstal dagegen ist alles vorhanden, die Modernisierung und Sanierung kann schrittweise vorgenommen werden. Deshalb sind im Gegensatz zum Pinzgau nicht auf einen Schlag so hohe Finanzmittel erforderlich. Im Übrigen wäre mit den volkswirtschaftlich völlig sinnlosen Millionen, die ein Abbruch der Bahn Kosten würde (15-20 Mio.), ohne weiteres eine Sanierung der Strecke möglich, was schon mal zu einer wesentlichen Verkürzung der Fahrzeiten und damit einem attraktiveren Fahrplan führen würde....
Liebe Ybbstalbahn-KÄmpfer vor Ort: Bitte kämpft weiter, jetzt erst recht!
Bahnjurist
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!