News: Ybbstalbahn (1)

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Yv.2
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Beitrag von Yv.2 »

Feistritztaler hat geschrieben:[
EDIT: Vielleicht könnte man machen um eine Fahrzeitverkürzung zu erzielen, dass nicht jede Haltestelle von jedem Zug angefahren würde, denn wer steigt denn schon in Obereinöd aus?
Die Züge fahren in der regel in den Haltestellen wie Obereinöd durch.
Allerdings solte man sich so hinstellen das man für den Zug sichtbar ist.
In Seeburg wurde sogar einmal eine fast Notbremsung gemacht weil im Wartehäuschen jemand war.
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Ausschnitt aus einem Statement bzw. einer Presseaussendung von NR-Abg. Mag. Dr. Gabriela Moser, Verkehrssprecherin der Grünen (30. 6. 2009, 12:53):

ÖBB: Fahrgäste müssen für weniger Qualität mehr zahlen

(...)
Regierung und ÖBB-Management planen weitere Anschläge auf ÖBB-Kunden
Mit dem „Aussackeln“ der Fahrgäste und besonders der PendlerInnen ist es nicht genug. BM Bures plant zusammen mit ihren RegierungskollegInnen von SPÖ und ÖVP und mit dem ÖBB-Management weitere Anschläge auf Fahrgäste und SteuerzahlerInnen:

* Regionalbahnen und nun auch schon Hauptstrecken akut vom Zusperren bedroht:
Während die Tarife im Personenverkehr kräftig erhöht werden, wird das Zugsangebot zusammengestrichen. Neben Regionalbahnen wie der Ybbstalbahn stehen nun auch schon Hauptstrecken des B-Netzes vor dem Zusperren. Der Grund: Im Rahmen der jüngsten Einspar-Pläne der ÖBB-Spitze für 2009 im Umfang von über 200 Mio Euro sollen noch heuer allein durch Einstellung von Schienenstrecken 40 Mio lukriert bzw. eingespart werden. Das ist das Doppelte des bisher im Bereich Regionalbahnen anvisierten - und weithin für völlig unrealistisch eingestuften! – Einspar-Volumens! Mit der Gesäusebahn liegt bereits das erste Zusperr-Projekt auf dem Tisch. Trotz der herausragenden touristischen Potenziale soll hier bereits mit 1. September der Personenverkehr eingestellt werden. Dabei muss die Strecke für den Güterverkehr ohnehin unumgänglich weiterbetrieben werden; der Einsparungseffekt bleibt also selbst dann, wenn soviel Kosten wie möglich künstlich dem Personenverkehr zugeschoben werden, lächerlich gering. Konkret geben die ÖBB für Manager-Ablösen und Bonuszahlungen pro Jahr weit mehr aus als hier maximal eingespart werden könnte. Die Grünen werden diesen offenbar von den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP gutgeheißenen Plänen massiv entgegentreten, regional ebenso wie im Bund. Ein erster Antrag steht bereits heute im Grazer Landtag zur Diskussion.

* Aktives Herunterwirtschaften von Strecken mit dem Ziel der Stillegung zwecks Einsparung:
Auf anderen Strecken – zB in der Wachau, oder auf der Mariazellerbahn – lassen ÖBB und Regierung dem gesetzlichen Auftrag zum Trotz die Strecken verlottern. So wird der beabsichtigten Stillegung gezielt und mutwillig Vorschub geleistet: Zuerst entstehen unzählige baulich bedingte Langsamfahrstellen, dadurch wird jeder Fahrplan gesprengt, Anschlüsse gehen für die Pendler und übrigen Fahrgäste verloren, bis viele von ihnen entnervt auf die Straße wechseln. Und die fehlenden Einnahmen und Fahrgäste sind dann der Vorwand fürs Zusperren. Ein unwürdiges Spiel, bei dem die Regierung tatenlos zuschaut. Wer schweigt oder wegschaut, macht sich aber mitschuldig am Niedergang der Bahn in der Fläche! Zudem gehen damit der Schiene auch auf den Hauptstrecken Fahrgäste und Güterkunden verloren – wer zB die Wachau oder Wanderziele nicht mehr vernünftig mit der Bahn bereisen kann, fährt gleich mit dem Auto hin. Ob also für die vom Sparwahn besessenen Verantwortlichen unter dem Strich überhaupt eine Einsparung herausschaut oder nicht umgekehrt entgangene Einnahmen anfallen, die diese übertreffen, ist höchst fraglich.
(...)

____________________

Vollständiger Text hier.

Gruß, k.
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Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

So wird der beabsichtigten Stillegung gezielt und mutwillig Vorschub geleistet: Zuerst entstehen unzählige baulich bedingte Langsamfahrstellen, dadurch wird jeder Fahrplan gesprengt, Anschlüsse gehen für die Pendler und übrigen Fahrgäste verloren, bis viele von ihnen entnervt auf die Straße wechseln. Und die fehlenden Einnahmen und Fahrgäste sind dann der Vorwand fürs Zusperren.
Man kann hier sogar von einer "altbewährten Taktik" sprechen. Zur Zeit helfe ich dabei, ein im Kern ungefähr dreißig Jahre altes Manuskript zur Gurktalbahn in Buchform zu bringen. Dort steht das fast wörtlich auch so drin...
Achtung! Dieser Benutzer ist
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michael-h
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Beitrag von michael-h »

@Herbert Ortner

Ich gebe Dir vollkommen Recht. Und diese Taktik hat sich duzende Male tatsächlich "bewährt" - leider

Lg Michi
Klaus
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Beitrag von Klaus »

NÖN (Online-Ausgabe Ybbstal; Fr. 3. 7. 2009):
http://www.noen.at/redaktion/n-ybb/arti ... 82&cat=325

"Probahn" urgiert die Sanierung der Ybbstalbahn
Nach Angaben von "Probahn", "Kämpfer" für den Erhalt der Ybbstalbahn, würden die ÖBB die Sanierung der aktuellen Hochwasserschäden verweigern.


Zum Zweck der Prüfung der Sorgfaltspflicht habe die Interessengemeinschaft bereits eine Sachverhaltsdarstellung an das Infrastrukturministerium gerichtet.

Trotz geringfügiger Gleisunterspülungen, die binnen eines Tages zu sanieren wären, sei der Zugverkehr zwischen Gstadt und Lunz eingestellt worden.
Auf den Gleisen liegende Baumstämme würden nicht weggeräumt, wurde in der Aussendung am Freitag kritisiert.

Seit langem werde die Strecke vernachlässigt. Die vor kurzem gegründete Ybbstalbahn Entwicklungsgenossenschaft wolle die Infrastruktur nach einer Sanierung übernehmen und habe dafür potenzielle Betreiber aus dem In- und Ausland, wurde in der Aussendung für eine "faire Übergabe statt Zusperren unter dem Vorwand Hochwasserschäden" appelliert.

_____________________

Gruß, k.
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2095 007-7
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Beitrag von 2095 007-7 »

Trotz geringfügiger Gleisunterspülungen, die binnen eines Tages zu sanieren wären, sei der Zugverkehr zwischen Gstadt und Lunz eingestellt worden.
Auch ich bin für eine rasche Sanierung, diesmals muß man fairerweise auch klarstellen, dass dies nicht innerhalb eines Tages behebbar wäre, denn auch eine Mure hat der Ybbstalbahn zugesetzt, wie auch an anderer Stelle hier zu lesen ist:
das im Km 24,5 der Ybbstalbahn eine gröbere Müre die Strecke verlegt hat, Firma: Schütt und Spüll lässt grüßen.
Klaus
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Beitrag von Klaus »

2095 007-7 hat geschrieben:
ProBahn (lt. NÖN) hat geschrieben:Trotz geringfügiger Gleisunterspülungen, die binnen eines Tages zu sanieren wären ...
... diesmals muß man fairerweise auch klarstellen, dass dies nicht innerhalb eines Tages behebbar wäre, denn auch eine Mure hat der Ybbstalbahn zugesetzt ...
Ich geb' dir völlig Recht. Wie schon weiter oben angemerkt, leistet ProBahn (und ihr Waidhofner "Ableger") solcherart der "Sache" (= dem maximalmöglichen Erhalt der YB) einen Bärendienst.

Vor kurzem die "fantasiebegabte" Forderung nach Sanierung der Krump'n bis Wieselburg; Dreischienengleis Wieselburg–Kienberg; "Übernahme" der Bergstrecke; in der Folge durchgehender Schmalspurbetrieb Waidhofen–Lunz–Kienberg–Wieselburg–Ogra–St. Pölten bzw. Mariazell ... :stupid:

Welche "Idee" kommt als nächste? Zweigleisige Anschlussbahnen zu jedem Mostheurigen in der Gegend und Ötscherbasistunnel Rtg. Kapfenberg?

Aufwachen, Freunde in Salzburg und Waidhofen! Welcher "geniale PR-Stratege" hat euch verklickert, man solle nicht bloß 2 mm, sondern müsse 2 km übers "Ziel" anlegen, um medial ins Schwarze zu treffen :?: So macht ihr eure im Kern richtigen und gutgemeinten Bemühungen (und damit auch die aller anderen, denen der weitgehende Fortbestand der YB ein Anliegen ist) zur Lachnummer!
____________

So, nun wieder zum "Tagesgeschäft" mit etwas mehr "Bodenhaftung":
* Könnte jemand Bilder von der aktuellen Situation im Ybbstal (und in Ybbsitz) einstellen? Etwa die Kollegen Yv.2, Ötscherlandla, oetscherlaender ...?
* Die Mure bei km 24,5 müsste ~1 km vor Großhollenstein (v. WY aus gesehen) abgegangen sein (Dort gibt's meines Wissens wenig Möglichkeiten für Zufahrten und wenig Platz zum Aufräumen – auf der einen Seite direkt die Ybbs, auf der anderen gleich der Hang). Auf den div. lokalen Feuerwehr-Websites, die die Hochwasser der vergangenen Jahre fotografisch dokumentiert haben, find' im Moment noch nix ...

Gruß, k.
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Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Das mit der dritten Schiene hätten sie realisieren können, wenn Hitlers Mutter sich dazu entschlossen hätte kinderlos zu bleiben, oder wenn der Attentäter in Bosnien statt den Thronfolger zu töten nach Brasilien gezogen wäre! Aber so sollte man die Bahn bis Lunz oder von mir aus bis Göstling mit Nostalgie ab Göstling erhalten. Eine dritte Variante wäre auch Ybbstalbahn bis Hollenstein, Nostalgie zwischen Kienberg und Göstling und Erhalt der Strecke für Sonderfahrten und Wagenübergabe zwischen Götling und Hollenstein. (Das wäre zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin besser als die Waidhofner Stadtbahn!)
madua f-taler!
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Beitrag von oetscherlaender »

Zur Auforderung: Bin zurzeit nicht in der Heimat, vielleicht kann ein anderer "local" einige Fotos machen- würde mich selber auch sehr interessieren!

Da fällt mir noch ein- quasi "einfach zum nachdenken".
Warum kann man eigentlich oder warum bekommen wir nicht so eine Mittwoch u. Wochenendbahn a la Waldviertlerbahn?
Planverkehr bis Hollenstein, wie wir wissen ist dort der Oberbau recht passabel, den Rest mit einer Wochenendbahn.
Also was unterscheidet uns von den Waldviertlern?
Ich hab unlängst den Triebwagen zwischen Göstling u. Lunz beobachtet, also bei der zur Zeit erlaubten Geschwindigkeit fährt kein Mensch mehr mit der Bahn- aber wir wissen das alle eh ganz genau, nur aus der Sicht eines "Normalo" ist das schon ein Hohn!
Wo sind bloß die Zeiten der 2095 wo die "Halschen Kurbeln" zur "haxltn"!? :frown:

oetscherlaender
2095 007-7
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Beitrag von 2095 007-7 »

Also was unterscheidet uns von den Waldviertlern?
Ev. weil dort die Gemeinden letztendlich für diese "Wochenendebahn" (sprich Touristikbahn) überzeugt werden konnten. :rolleyes:
Das andere ist, ob sich NÖ mehrere "Touristikbahnen ohne Planverkehr" leisten kann/will...
Yv.2
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Beitrag von Yv.2 »

Hier die Bilder von der schon weggeräumten Mure vor Groß Hollenstein:
Bild
Bild
Bild
Bild

Auf diesem Bild sieht man an dem Masten wie hoch die Strecke verschütt wurde, ca. 2m!
Bild
Bild
Klaus
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Beitrag von Klaus »

@ Yv.2: Danke für die aufschlussreichen Fotos!
(Abgesehen davon, dass zwei Bilder noch zu drehen sind: Klickt man die Thumbnails an, kriegt man sehr fein aufgelöste Bilder – mit dem "kleinen" Nachteil sehr langer Ladezeiten ...). Dennoch: vielen Dank fürs schnelle Einstellen der 1a-Bilder!

Anbei (als Anhang) ein Luftbild mit der mutmaßlichen Stelle des Murenabganges (ca. 0,75 Bahnkilometer von Großhollenstein Rtg. WY). Tja, so kann man in "Kooperation" mit Unwettern auch die Bahn umbringen: Man stockt oberhalb der Bahntrasse an einem steilen rutsch- und erosionsgefährdeten Hang fleißig ab; zudem schneidet man ein-, zweimal mit einer (i. d. Regel mit öffentlichen Geldern geförderten) Forststraße den Hang an – und erhält damit "im Fall des Falles" bei Unwettern gleich auch herrliche Abrisskanten, damit dann ordentlich was abgeht ...

Es würde mich (hier wie in ähnlich gelagerten Fällen) wundern, zu hören, dass da Auftraggeber/Grundstückseigner, Wegbauer und/oder Wege-Gutachter belangt werden. Dran glauben muss dann halt immer die Bahn (und das ist in jenen "Biotopen", wo sich der "agrarisch-wirtschaftlich-politische Komplex" zu einem undurchdringlichen Filz ausgewachsen hat, geradezu ein Naturgesetz).

Gruß, k.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

NÖN (Ybbstal):
http://www.noen.at/redaktion/n-ybb/arti ... 34&cat=325

Bürger wollen Ybbstalbahn jetzt selbst sanieren
Nachdem die ÖBB nach Meinung der Initiative "Probahn" die Sanierung der Hochwasserschäden auf der Ybbstalbahn verweigert, greifen Fahrgäste und Bürger nun zur Selbsthilfe.

In der kommenden Woche wollen sie die Streckensanierung in Angriff nehmen. Die Kosten dafür solle der Bund tragen, so der Verein in einer Aussendung am Sonntag.

Laut "Probahn", die für den Erhalt der Bahnstrecke eintreten, sei der Bund seit Jahren vertragsbrüchig, was die Instandhaltung der Bahnstrecke Waidhofen-Ybbsitz bzw. Waidhofen-Lunz angeht. Eine diesbezügliche Sachverhaltsdarstellung habe man bereits an die Oberste Eisenbahnbehörde geschickt. An der Misere sind laut dem Verein auch die ÖBB beteiligt, die ihre Sorgfaltspflicht verletze und so die Ausschreibung der Ybbstalbahn zu torpedieren versuche.

_____________

Vielleicht wird es ja noch doch etwas mit der Ybbstalbahn!

___________________
(Quelle ergänzt, Layout eingerichtet; Mod)
madua f-taler!
Klaus
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Beitrag von Klaus »

NÖN hat geschrieben:Bürger wollen Ybbstalbahn jetzt selbst sanieren
... greifen Fahrgäste und Bürger nun zur Selbsthilfe.
In der kommenden Woche wollen sie die Streckensanierung in Angriff nehmen ...
Prima Sache! Es gibt halt noch Leutln mit Zivilcourage!
Das bringt mich auf ein paar Ideen: Hier in Wien wüsst' ich ein paar Stellen, wo der "5er" eine Neulage vertagen tät' – das werd' ich gleich morgen angehen! Und dann erst die Erlauftalbahn! Da hab' ich mir längst Dutzende Stellen vorgemerkt, wo ich übernächste Woche mit Freunden die eine oder andere neue Schwelle einziehen werde. Und die Krump'n nehm' ich mir dann im Herbst zur Brust ... [Ironieschalter aus]

Vielleicht sollt' man sich dieses Schauspiel im Ybbstal (sofern es tatsächlich stattfindet) wirklich geben – wenn mitten in den Gleisbauarbeiten dem Haibach und dem Nykodem ein Polizist mit der Gummiwurscht das Goderl kratzt (oder – gspaßiger noch – ein paar weiß gekleidete Herren ihnen diese speziellen Jacken anlegen und sie mitnehmen).

Oder ist ab Dienstag ohnehin alles anders – weil bis dahin ProBahn die ÖBB um die Ybbstalbahn erleichtert/enteignet haben wird? Fragen über Fragen ...

Gruß, k.
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Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Pendler retten Ybbstalbahn

Weil ÖBB und Bund nichts in die Strecke investieren, wollen Pendler nun Schäden selbst reparieren

Der beherzte Kampf gegen die Stilllegung der Ybbstalbahn im Mostviertel ist um eine weitere, skurrile Facette reicher: Seit Jahren investieren die ÖBB nur mehr das Notwendigste in die Trasse, der Verfall der Strecke schreitet voran. Nun hat die Bürgerinitiative „Pro Bahn“ angekündigt, die Schäden in Eigenregie zu beheben.

Der Schlüssel in der Auseinandersetzung um den Erhalt der Nebenbahnen hat einen Namen: Im „Vertrag von Gösing“ haben sich der Bund und die ÖBB verpflichtet, die Strecken der Nebenbahnen in Niederösterreich auf eigene Kosten in Schuss zu bringen. Deshalb leistet das Land einen namhaften Beitrag zum Betrieb der Linien. Und genau ersterer Teil der Vereinbarung wird von Bund und ÖBB nicht eingehalten, kritisiert nun die Initiative „Pro Bahn“. Die Strecke der Ybbstalbahn etwa ist seit Jahren desolat, anstatt des möglichen Tempo 60 müssen Züge Kilometerweit aus Sicherheitsgründen mit Tempo 10 dahinzuckeln. Das verlängert die Fahrzeit und macht die Bahn unattraktiv, was zur Einstellung führt. Diesen Teufelskreis will die Bürgerinitiative nun mit einer ungewöhnlichen Selbsthilfe-Maßnahme bekämpfen. Als Akt kollektiver Notwehr haben die Retter angekündigt, die Sanierungsarbeiten nun selbst in die Hand zu nehmen. Noch diese Woche soll mit kleineren Arbeiten begonnen werden.

Auch die Verhandlungen zur Übernahme der Mariazellerbahn durch das Land stocken. Insider rechnen mit einer Lösung frühestens im Herbst. (!)
von http://www.heute.at/news/oesterreich/no ... t932,69021 (Hervorhebung durch mich + ein Satz verschoben)
madua f-taler!
Stephan Rewitzer
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Beitrag von Stephan Rewitzer »

Als Akt kollektiver Notwehr haben die Retter angekündigt, die Sanierungsarbeiten nun selbst in die Hand zu nehmen. Noch diese Woche soll mit kleineren Arbeiten begonnen werden.
DAS wird dann wohl ein Highlight in der österreichischen Eisenbahngeschichte sein, werden und bleiben ...

Ein "Verein", der mittlerweile keinesfalls mehr ernst zu nehmen ist (man engagiert sich nun auch (vieeel zu spät) im Gesäuse, als ob eine Leiche nicht reichen täte) führt mit unsachgemäß, durch ungeprüfte Laien, ausgeführten Arbeiten zur Einstellung der "reparierten" Streckenabschnitte aufgrund der dadurch notwendigen Wahrung der Sicherheit des Bahnverkehrs...

Also derart leicht hat man es der ÖBB wirklich noch nie gemacht ... ich knie nieder! :wink:

lg
Mfg euer Administrator, Stephan Rewitzer.
michael-h
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Beitrag von michael-h »

... und "Bahnfrevel" ist ein sehr dehnbarer Begriff und (nicht nur) in Österreich nach wie vor ein strafbarer Tatbestand!

Da begibt man sich unter Umständen auf sehr, sehr dünnes Eis...

Lg Michi
2095 007-7
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Beitrag von 2095 007-7 »

...einfach nur krank... *kopfschüttel*
leguan760
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Symbolischer Akt

Beitrag von leguan760 »

Also ich kann das "ProBahn" Bashing hier im Forum nicht ganz nachvollziehen. Immerhin ist es das einzige Sprachrohr von Bahnbefürwortern, das in den Medien gehört wird.
Und die Aufmerksamkeit der Medien konnte man mit diesem Aktionismus offensichtlich gewinnen. Ich denke nicht, daß hier in grobem Maße Bahnfrevel begangen werden wird, vermutlich wird man irgendwo kameragerecht ein bißchen Schutt wegschaufeln.
Wenn es gelingt, das Thema in den Medien am Kochen zu halten, dann wird es den Verantwortlichen zumindest erschwert, rasch vollendete Tatsachen zu schaffen.
Stephan Rewitzer
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Beitrag von Stephan Rewitzer »

Hallo!

das liegt prinzipiell daran, da eine Rettung der Ybbstalbahn vor schätzungsweise 5-10 Jahren allerspätestens hätte erfolgen müssen, als es noch eine wesentlich bessere Ausgangssituation gab als heute ...

Was hat man nun, man hat eine äußerst marode Strecke, alte nicht barrierefreie Fahrzeuge (auch wenn in mittlerweile wieder herzeigbarem Zustand), einen schlechten Fahrplan und vorallem (und das ist das schlimmste) die Akzeptanz der Bevölkerung verloren ...

Wenn man es genau nimmt hätte es den, nun geplanten "Volksaufstand", schon zu Zeiten der Einstellung der Bergstrecke geben müssen, da diese ja ein Hauptgrund für das Aussterben des Personenverkehrs war ...

Das sich jetzt nun plötzlich jemand berufen fühlt auf den Umstand Ybbstalbahn hinzuweisen finde ich daher eben reichlich spät, und wenn man sich dann auch noch die geplanten Ziele und die "Art der Umsetzung" anschaut, auch äußerst unbeholfen und tolpatschig.
Ich denke nicht, daß hier in grobem Maße Bahnfrevel begangen werden wird, vermutlich wird man irgendwo kameragerecht ein bißchen Schutt wegschaufeln.
Also DAS wird die Ybbstalbahn keineswegs retten können ... das können nur Länder mit konkreten Konzepten und vielen gedruckten Scheinchen, und wenn das Land nicht will, dann kommt man als Privatperson oder Verein sowieso nicht weit!

Man darf nicht einfach mal so mit "Schaufel und Hacke" auf Bahngrund und Bahnanlagen herumschaufeln, -schrauben ... was weiß ich, das dürfen nur dafür befugte und ausgebildete Personen, und zu denen sind die Leute von "Pro Bahn" wohl nicht zu zählen, und selbst wenn, werden sie wohl kaum in Auftrag der ÖBB (und somit befugt) agieren.

lg
Mfg euer Administrator, Stephan Rewitzer.
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