Endlich habe ich auch mal wieder was fertig ... nämlich das 3. Diorama, sicher es war ja schon zu sehen, nun aber ist es komplett und es folgt hier die gleiche Beschreibung wie im kroatischen Forum.
Das dritte Diorama stellt einen Ortseingang mit Bahnhofseinfahrt dar.
Der 45 Grad Bogen des Diorama Nummer II (Tunnel von Glogosnica) wird in diesem Diorama auf 90 Grad vollendet.
Auf dem neuen Diorama sind nun erstmals Häuser und Strassen enthalten.
Bahntechnisch wurden die ersten Weichen erstellt. Viele Details, die typisch für die Szenerie sind, sind im neuen Diorama enthalten.
Aus Holz wurde wieder der Rahmen erstellt. Die Trassenführung für Bahn und Strassen sind auf dem Bild bereits zu erkennen. Das "bosnische Haus" ist probeweise an seinen zukünftigen Ort gestellt worden.
Die geringen Radien vieler käuflicher Schmalspur-Modellweichen sind nicht geeignet, um für das Diorama verwendet zu werden.
Aus diesem Grund entschied auch ich mich für den Umbau von 10 Grad Peco-Weichen der Spur N nach den Plänen der Schmalspur-Modellbaugruppe.
Das PDF ist hier im Netz
http://schmalspur-modulbaugruppe.at/ass ... Weiche.pdf zu finden.
Wenn man sich an das Dokument hält und die Schwellen einzeln ersetzt, sollte der Umbau jedem gelingen.
Zwei Punkte sollte man beachten:
- Das Weichenherz polarisiert sich je nach Stellung der Weiche. Aus diesem Grund muss die Weiche mit Isolierschienenverbinder eingebaut werden. Prüft unbedingt nach dem Zusammenlöten ob es zu Kurzschlüssen kommt, bevor die Schwellen mattschwarz lakiert werden. (ratet mal, wer das NICHT gemacht hat ... )
Zum Schalten kommen eigentlich nur Unterflurantriebe mit Elektromotor in Frage (z.B. Tillig). Eine Rückstellfeder, wie im Dokument beschrieben, ist also nicht notwendig.
Als "Landschaftsgestalter" habe ich hier deutliche Schwächen ... ich mußte ziemlich viel wieder abschleifen. Kleineisen wären natürlich schöner ... aber dann hätte ich von Anfang an auch mit niedrigen Profilen arbeiten sollen etc.
Das Diorama im Bau, die Landschaft ist teils ausgeschaltet und auch die erste Weiche ist verlegt. Als Holzeinlage für den Bahnübergang verwende ich Planke aus dem Schiffsmodellbau, welche entsprechend gefärbt wird.
Nun erfolgt die Bodengestaltung rund um das bosnische Haus. Wie in Wirklichkeit kommt zunächst Erdreich (Asoa 1361 und 1362) sowie Kies (Asoa 1203) zur Anwendung.
Gras wird mit dem Elektrostaten aufgebracht. Der Zaun besteht aus 2mm Rundhölzchen und Brettern (Furnierstreifen). Das Holz wird "antik" gebeizt.
Preiser Figuren und Geflügel runden die Szene ab.
Das zweite Haus sollte nun nach kroatischem Vorbild erstellt werden.
Herausgesucht habe ich mir folgendes Bild:
http://putopisi.net/wp-content/uploads/ ... a-ku_a.jpg.
Nach einem Versuch rein aus Gips entschied ich mich allerdings dann doch für einen Holzunterbau mit dem Aufkleben einzelner Steine. Diesen Weg hatte ich bereits beim Bau des Tunnelportals genutzt.
Das Haus verdeckt die unter dem Haus verlaufende Abstellgruppe (Einhausung).
Nach ein paar Tagen sah es dann so aus ...
Das Obergeschoss erhält wieder eine angedeutete Inneneinrichtung. Durch den Flur verlaufen die Kabel für die LEDs, welche bereits in der Decke eingebaut sind.
Um das Haus interessanter zu gestalten, wurde ein Fenster im geöffneten Zustand dargestellt. Wie im Original wurde beachtet, dass das Haus aufgestockt und angebaut wurde. Die Dachziegel sind Reste aus einem anderem Bausatz und wurden unregelmäßig nachgefärbt.
Die Detailgestaltung war reichlich zeitaufwändig. Die Weichenlateren sind von Bemo, sie kommen den Originalen am nächsten. Das Aufbringen der Nass-Schiebebilder ist etwas müsehlig, wichtig ist es diese mit mattem Klarlack zu schützen.
Die Originale fand ich in Pozega und im Eisenbahnmuseum in Belgrad, welches ich dieses Jahr besuchte. In diesem Zusammenhang möchte ich mich für die freundlichen Auskünfte der Mitarbeiter hiermit bedanken.
Nicht nur bei uns, auch in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens hat sich viel verändert. So sind auch dort Verkehrs- und Nummernschilder geändert worden.
Für die Schilder erstellte ich mir ein TIFF-Bild, welches 1:1 (ohne Skalierung!) auf einem Photodrucker mit 400dpi gedruckt wird.
Das gesamte Bild beträgt dann 2362 * 1574 Pixel = 15 * 10 cm.
Zunächst berechnet man nach der Formel:
Anzahl pixel = 400 / 2.54 * (original_cm / 87)
die Grösse. Ein deutsches Nummernschild hat eine Grösse von 52 cm * 11 cm, im Modell sind dies 6mm * 1.3 mm = 94 * 20 Pixel. Jugoslawische waren etwas kleiner.
Ich habe die in Deutschland ehemals übliche DIN 1451 Engschrift für die jugoslawischen Nummernschilder genutzt. Diese ist leider dort nicht ganz korrekt ... wie man auf dem Photo (Quelle Wikipedia) sehen kann, aber in Anbetracht der Grösse auch nicht so wichtig. Der rote Stern dagegen schon ...
Als Pfosten für die Verkehrsschilder verwende ich lange Stecknadeln ohne Kopf. Die Pfosten erhalten die typische blau-weiße Farbgebung.
Die Beschilderung des Bahnübergangs erscheint heute etwas ungewöhnlich. Die Grösse des Stopzeichens habe ich aber etwas angepaßt. Schliesslich ist meine Strasse kein Feldweg.
Die Ortsschilder waren wohl einmal weiss. Ganz sicher bin ich mir nicht.
Vinac gibt es wirklich (zwischen Jajce und Donji Vakuf in Zentralbosnien), der Ort hatte sogar einen Bahnhof aber ich werde diesen Ort nicht nachbauen.
Der PKW Wartburg 311 wurde mit eine Fahrerfigur und Nummernschilder ausgestattet. Kraftfahrzeuge der Region findet man in YouTube
http://www.youtube.com/watch?v=D-lZBqulteg und in Foren, wie z.B. oldtajmeri.rs. Im Gegensatz zu Deutschland wurden die Strassen in Jugoslawien sowohl von Autos aus westlicher als auch östlicher und einheimischer Produktion befahren.
Auf diesem Bild ist die Gesamtansicht dargestellt. Beachtenswert sind die hervorragenden Modellbäume der Firma Gatra, welche mit Fortführung des Waldes die Verbindung zum Nachbarmodul bilden. Die Büsche und der Waldboden entstammen dem Programm der tschechischen Firma Polak, welche ebenfalls über Gatra bezogen werden können.
Die Maisanpflanzung (Busch) und die passenden Haustiere (Ziegen) im Garten des bosnischen Hauses runden die Szene ab.
Übrigens: Ziegen und Hähne waren die einzigen Bosnier, die sich nicht mit mir anfreunden wollten, aus diesem Grund musste ich ihnen einfach ein Denkmal setzen.
Blick aus der anderen Richtung. Man beachte das Schild "Vorfahrt achten".
Blick aus dem Flugzeug ...
Ausblick: das vierte Diorama wird das Bahnhofsgebäude und typische 1-2 stöckige Häuser der Region enthalten. Die Häusergruppe wird dabei die verdeckte Abstellgruppe einhausen. Ich hoffe das mir dies in einer Form gelingt, die nicht gekünstelt aussieht.
Viele Grüsse
Ralf