Verfasst: 14. Mai 2012, 15:18
Hallo Bahnjurist,
Du hast teils Recht und teils auch nicht.
Es stimmt schon, daß ich eine gewisse konservative Lebens-Grundeinstellung, nicht nur in Bezug auf die Eisenbahn, nicht vollends verleugnen kann. Andererseits bemühe ich mich aber auch trotzdem den Blick auf die Realitäten nicht zu verlieren.
Allerdings zu behaupten, in jeder Eisenbahnstrecke stecke prinzipiell das gleiche Potential zur Fahrgastaquise halte ich für unhaltbar.
Jeder Geschäftsmann weiß, daß es für jedes Angebot auch eine Nachfrage geben muß, damit sich das Geschäft auch rechnet, deswegen verkauft sich in der Wüste auch Sand so schlecht.
Die MzB-Bergstrecke war schon immer primär eine Touristenbahn, was nach der Einstellung des Güterverkehrs sogar noch evidenter geworden ist, und wird es immer bleiben, auch wenn dort ein Stundentakt eingerichtet würde.
Das selbe gilt beispielsweise auch für die Brockenbahn im Harz (hier meine ich speziell den Abschnitt Drei-Annen-Hohne - Brocken) oder die Achenseebahn.
Auf derartige touristische Strecken lassen sich aber meiner Meinung nach die Konzepte für einen zeitgemäßen ÖPNV nicht immer eins zu eins übertragen, da jeweils speziell abgewogen werden muß, aus welchen Gründen der Hauptteil der Touristen die jeweilige Bahn frequentiert.
Auf der Brockenbahn könnte man wahrscheinlich sogar Neubautriebwagen einsetzen, da es dort sicherlich viele Touristen gibt, die eigentlich nur auf den Brocken wollen und nicht primär der Bahn wegen dort hin fahren. Bei der Achenseebahn hingegen sehe ich beispielsweise die Dinge jedoch genau umgekehrt.
Wie es letztlich bei der Bergstrecke der MzB ausgehen wird weiß ich natürlich auch nicht, dazu habe ich lediglich eine persönliche Meinung, die sich als wahr oder falsch erweisen kann und die darüber hinaus noch durch meine oben beschriebene Einstellung stark tendenziös ist. Deswegen kann ich nur sagen, daß ich aus meiner Sicht der Dinge auf der Bergstrecke der MzB nicht primär die Neubautriebwagen einsetzen würde, weil ich denke, daß sich mit den historischen Garnituren ein größeres Fahrgastpotential erschließen läßt als mit den Neubautriebwagen.
Letztlich ist der Fahrzeugeinsatz auf der Bergstrecke der MzB aber genau so eine politische Entscheidung wie der Radweg auf der Ybbstalbahntrasse. Von daher könnte ich mir gut vorstellen, daß wir dann, wenn genug Neubautriebwagen für den Betrieb zur Verfügung stehen, der nächsten Schmalspurfahrzeugversteigerung beiwohnen können, dann nämlich, wenn die NÖVOG bis auf vielleicht zwei 1099er und vielleicht zwanzig Personenwagen den ganzen Rest verscherbeln läßt, um bloß das Rad der Geschichte nicht mehr zurückdrehen zu können (das läßt sich dann auf den paar Gleisen in Laubenbachmühle auch problemlos abstellen, wenn der Betriebsbahnhof St. Pölten Alpenbahnhof erstmal aufgelassen ist).
Spätestens dann sind auch alle Betrachtungen, welches Fahrzeugmaterial nun für die Bergstrecke das geeignetere wäre hinfällig.
Nette Grüße,
Ingo.
Du hast teils Recht und teils auch nicht.
Es stimmt schon, daß ich eine gewisse konservative Lebens-Grundeinstellung, nicht nur in Bezug auf die Eisenbahn, nicht vollends verleugnen kann. Andererseits bemühe ich mich aber auch trotzdem den Blick auf die Realitäten nicht zu verlieren.
Allerdings zu behaupten, in jeder Eisenbahnstrecke stecke prinzipiell das gleiche Potential zur Fahrgastaquise halte ich für unhaltbar.
Jeder Geschäftsmann weiß, daß es für jedes Angebot auch eine Nachfrage geben muß, damit sich das Geschäft auch rechnet, deswegen verkauft sich in der Wüste auch Sand so schlecht.
Die MzB-Bergstrecke war schon immer primär eine Touristenbahn, was nach der Einstellung des Güterverkehrs sogar noch evidenter geworden ist, und wird es immer bleiben, auch wenn dort ein Stundentakt eingerichtet würde.
Das selbe gilt beispielsweise auch für die Brockenbahn im Harz (hier meine ich speziell den Abschnitt Drei-Annen-Hohne - Brocken) oder die Achenseebahn.
Auf derartige touristische Strecken lassen sich aber meiner Meinung nach die Konzepte für einen zeitgemäßen ÖPNV nicht immer eins zu eins übertragen, da jeweils speziell abgewogen werden muß, aus welchen Gründen der Hauptteil der Touristen die jeweilige Bahn frequentiert.
Auf der Brockenbahn könnte man wahrscheinlich sogar Neubautriebwagen einsetzen, da es dort sicherlich viele Touristen gibt, die eigentlich nur auf den Brocken wollen und nicht primär der Bahn wegen dort hin fahren. Bei der Achenseebahn hingegen sehe ich beispielsweise die Dinge jedoch genau umgekehrt.
Wie es letztlich bei der Bergstrecke der MzB ausgehen wird weiß ich natürlich auch nicht, dazu habe ich lediglich eine persönliche Meinung, die sich als wahr oder falsch erweisen kann und die darüber hinaus noch durch meine oben beschriebene Einstellung stark tendenziös ist. Deswegen kann ich nur sagen, daß ich aus meiner Sicht der Dinge auf der Bergstrecke der MzB nicht primär die Neubautriebwagen einsetzen würde, weil ich denke, daß sich mit den historischen Garnituren ein größeres Fahrgastpotential erschließen läßt als mit den Neubautriebwagen.
Letztlich ist der Fahrzeugeinsatz auf der Bergstrecke der MzB aber genau so eine politische Entscheidung wie der Radweg auf der Ybbstalbahntrasse. Von daher könnte ich mir gut vorstellen, daß wir dann, wenn genug Neubautriebwagen für den Betrieb zur Verfügung stehen, der nächsten Schmalspurfahrzeugversteigerung beiwohnen können, dann nämlich, wenn die NÖVOG bis auf vielleicht zwei 1099er und vielleicht zwanzig Personenwagen den ganzen Rest verscherbeln läßt, um bloß das Rad der Geschichte nicht mehr zurückdrehen zu können (das läßt sich dann auf den paar Gleisen in Laubenbachmühle auch problemlos abstellen, wenn der Betriebsbahnhof St. Pölten Alpenbahnhof erstmal aufgelassen ist).
Spätestens dann sind auch alle Betrachtungen, welches Fahrzeugmaterial nun für die Bergstrecke das geeignetere wäre hinfällig.
Nette Grüße,
Ingo.