Hallo!
Klaus hat geschrieben:Anm.: Warum zentralere Locations (was Publikums-, Personal- und allfällige Schwertransport-Erreichbarkeit betrifft) wie "Alm" oder Ogra nicht "gegangen" wären, konnte mir noch niemand stichhaltig erklären.
Ich hatte diesen Punkt zwar schon mal erläutert, will das aber an dieser Stelle gerne nochmal tun.
In Bayern beispielsweise, wurden meines Wissens nach früher die Lokstationen der Lokalbahnen im Allgemeinen immer am Streckenende errichtet. Das hatte auch einen guten Grund, denn die Bahnen waren in aller Regel als Stichstrecken vom Oberzentrum ausgehend in die Fläche ausgerichtet. Ergo fuhren morgens die ersten Züge mit Berufsverkehr in Richtung auf das Oberzentrum während abends im Gegensatz dazu der Berufsverkehr in entgegengesetzter Richtung, also aufs Ende hin ausgerichtet war. Danach war dann normalerweise das Tagewerk vollbracht und die Fahrzeuge standen genau dort, wo sie auch betreut/gewartet werden konnten. Leerfahrten waren somit überflüssig und es gab auch keine Auswärtsübernachtungen für das Zug- und Lokpersonal.
Selbst noch die letzten Jahre unter ÖBB-Regie haben ja auch gezeigt, daß in Laubenbachmühle immer etliche Garnituren übernachten mußten. Da wäre es natürlich wesentlich besser gewesen, wenn dort auch die Werkstatt gewesen wäre (kleine Reparaturen können des Nachts erledigt werden, die Fahrzeugreinigung kann weitgehend zentral erfolgen).
Da Laubenbachmühle quasi die Endstation der Mariazellerbahn für den nichttouristischen Verkehr darstellt, ist allein aus diesem Grunde die Anlage der Betriebszentrale an diesem Ort aus meiner Sicht auch durchaus sinnvoll.
Was die Anlage des Bahnhofes als touristisches Portal anbelangt, so kann ich auch darin ein schlüssiges Konzept erkennen, denn es ist nunmal sicherlich unbestritten, daß die Bergstrecke
das touristische Highlight der Strecke ist, dagegen kommt die Talstrecke nunmal nicht im Entferntesten an. Da aber die Fahrzeit auf der Talstrecke allein schon sehr lang ist (ca. 90 min), und die Fahrt auf der Bergstrecke ja nun auch nicht nur eine halbe Stunde dauert, ist die Gesamtstrecke, zumindest für Tagestouristen die mal eine spektakuläre Fahrt auf der MzB erleben wollen, nicht so sehr interessant. Die starten dann lieber dort, wo sie umgehend etwas "geboten" bekommen, zumal sich die Gesamtfahrzeit (Hin- und Rücktour zusammengenommen) damit auf weniger als 2,5 Stunden summiert.
Ich kenne hier in Deutschland nicht wenige Tourismusbahnen, wo ganze Busladungen an Fahrgästen sogar nur an den Abgangsbahnhof gebracht werden, um mit der Bahn zu fahren und dann, nachdem der schönste Streckenabschnitt passiert ist, am nächsten Bahnhof von dem selben Bus wieder "eingefanngen" werden, einfach weil man so Zeit spart um auch noch andere Sehenswürdigkeiten zu "überfliegen", denn bei der Rückfahrt kennt man ja die Strecke ja eh schon.
Nette Grüße,
Ingo.