NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
Und, wie versprochen, gleich noch einmal:(...) In einer von DI Christian Rittler (Technisches Büro für Verkehrswirtschaft) im Auftrag des Landes Niederösterreich durchgeführten Mobilitätsstudie treten die Schwächen der Ybbstalbahn zutage: Die Bahn ist unflexibel, wenig kundenorientiert und zu teuer, dazu kommt ein hoher Investitionsbedarf.
ÖBB halten den Vertrag von Gösing nicht ein
Laut Berechnungen des Landes durch Verkehrsplanung DI Dr. Friedrich Zibuschka würde die im Vertrag von Gösing zwischen Land und ÖBB vereinbarte Standardanpassung rund 31 Millionen Euro kosten. Diese setzen sich aus Nachholinvestitionen von 17 Millionen Euro, drei bis fünf Millionen Euro für die Umfahrung der Firma Bene in Gstadt und Investitionen für die Infrastrukturerhaltung (4,5 Millionen Euro pro Jahr) und Subventionen des Fahrbetriebs (3,2 Millionen Euro pro Jahr), in Summe 7,7 Millionen Euro pro Jahr, davon 3,4 Millionen Euro von Land und Gemeinden, zusammen.
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:
Doch halt! Was ist hier passiert? (Vergleiche die unterstrichenen Passagen!) Wer hat besagte Mobilitätsstudie durchgeführt? Ein „DI Christian Rittler (Technisches Büro für Verkehrswirtschaft) im Auftrag des Landes“ oder ein „Univ. Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka (oberster Verkehrsplaner im Land NÖ)“? Ein „Versehen“ des Redakteurs / der Redakteurin? Wohl kaum – unterscheiden sich doch die beiden NÖN-Regionalausgaben zwar nur geringfügig, aber doch auch an anderen Stellen (z. B. „Standardanpassung“ 31 vs. 30 Mio. Euro). Und zwar so, dass man fast verleitet ist, anzunehmen, da hätte nicht allein bloß eine etwas „freiere journalistische Hand“ gewaltet, sondern „auf Empfehlung von weiter oben“ sei hier „nachredigiert“ worden. Warum auch sollte ein kleiner Zeitungs-Skribent mir nix, dir nix den Namen eines – mit Verlaub – einigermaßen unbekannten Studienerstellers gegen den eines universitätsprofessoralen obersten Landesverkehrsplaners austauschen wollen? Seltsam.(...) In einer von Univ. Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka (oberster Verkehrsplaner im Land NÖ) durchgeführten Mobilitätsstudie treten die Schwächen der Ybbstalbahn klar zutage: Die Bahn ist unflexibel, wenig kundenorientiert und mit einem erwirtschafteten Deckungsbeitrag von vier Prozent sehr teuer, dazu kommt ein Investitionsbedarf von rund 30 Millionen Euro.
ÖBB halten den Vertrag von Gösing nicht ein
Die Studie bestätigt, dass die im Vertrag von Gösing zwischen dem Land NÖ und den ÖBB vereinbarten Standardanpassungen rund 30 Millionen Euro kosten würden. Diese setzen sich aus Nachholinvestitionen von 17 Millionen Euro, drei bis fünf Millionen Euro für die Umfahrung der Firma Bene in Gstadt und Investitionen für die Infrastrukturerhaltung (4,5 Millionen Euro pro Jahr) sowie Subventionen des Fahrbetriebs (3,2 Millionen Euro pro Jahr), in Summe 7,7 Millionen Euro pro Jahr, davon 3,4 Millionen Euro von Land und Gemeinden, zusammen.
Seltsam auch folgender Absatz:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
Die eben zitierte Textpassage liest sich hier so:Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes mit der Ybbstalbahn ist mit Investitionen von 31 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen laufende Kosten von 10,2 Millionen Euro. Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes ohne Ybbstalbahn kostet 11 Millionen Euro. Die laufenden Kosten dafür schlagen sich mit 3 Millionen Euro zu Buche. Auf den Punkt gebracht: Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes mit der Ybbstalbahn braucht die 3-fachen Investitionen und verursacht auch die 3-fachen laufenden Kosten pro Jahr.
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:
(Der obige Absatz – und damit auch der Vergleich der Zahlen – fehlt in der Amstettner Ausgabe zur Gänze!)–––
Zum Drüberstreuen noch ein winziges Kuriosum (Nicht nur, dass sich die beiden Versionen geringfügig unterscheiden, ist der Satz, wenn man ihn genau liest, irgendwie ulkig missverständlich formuliert):
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:„Als touristisches Bahnangebot könnte man den Nostalgiebetrieb der Ybbstalbahn auf der Strecke Kienberg-Lunz-Göstling sogar noch ausweiten“, ist Hanger überzeugt.
Neben etlichen anderen Hinweisen, dass die jeweils von mir zweitangeführten Vergleichsstellen (also die aus der NÖN, Amstettner Ausgabe) der „späteren“, weil „nachredigierten“ und damit „amtlicheren“ Version entstammen, hier ein Satz, bei dem der Flüchtigkeitsfehler der Waidhofener Ausgabe für die Amstettner Ausgabe korrigiert wurde:„Als touristisches Bahnangebot könnte man den Nostalgiebetrieb der Ybbstalbahn auf der Strecke Kienberg – Göstling sogar noch ausweiten“, ist Hanger überzeugt.
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:- Ein umfassendes Busangebot könnte bei der Verbindung von Ybbstal mit Erlauftal weit über das Angebot der Ybbstalbahn hinaus: Es bindet (...)
Letztlich (nachdem sich jahrelang einige starke Arme redlich bemüht haben, dem altersschwachen, ausgehungerten Bähnlein im Ybbstal die Gurgel zuzudrücken und uns nun endlich das Leichenbegängnis vermelden können) ist das oben Ausgeführte nicht mehr als eine unerhebliche Beckmesserei. Aber ein wenig Einblick in die „politische Feinmotorik“ bei solchen Causen mag es jenen bieten, die sich nicht in einem fort winselnd und zitternd unter ebenjenen „starken Armen“ wegducken wollen.- Ein umfassendes Busangebot könnte bei der Verbindung von Ybbstal mit Erlauftal weit über das Angebot der Ybbstalbahn hinausgehen: Es bindet (...)
Gruß, k.
PS: Übrigens: Genanntem Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka darf man für sein Gutachten (falls es aus seiner Feder stammt) nicht wirklich gram sein – wurde er doch erst am 29. 5. 2007 zum „1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der ÖBB-Personenverkehr AG“ gewählt und konnte in dieser Funktion (als Kontrollorgan der PVAG) in dieser kurzen Zeit betreffend ein zukunftstaugliches Management der Ybbstalbahn gewiss nicht mehr viel an..., äh, hin.., äh, ausrichten.