News: Ybbstalbahn (1)

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Klaus
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Variatio delectat

Beitrag von Klaus »

Weil es sich gar so unglaublich schön (oder sollte ich sagen: so schön unglaublich) liest, betreffende Stelle aus der „NÖN“ gleich noch einmal – besser noch: in zweifacher Ausführung:

NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
(...) In einer von DI Christian Rittler (Technisches Büro für Verkehrswirtschaft) im Auftrag des Landes Niederösterreich durchgeführten Mobilitätsstudie treten die Schwächen der Ybbstalbahn zutage: Die Bahn ist unflexibel, wenig kundenorientiert und zu teuer, dazu kommt ein hoher Investitionsbedarf.

ÖBB halten den Vertrag von Gösing nicht ein
Laut Berechnungen des Landes durch Verkehrsplanung DI Dr. Friedrich Zibuschka würde die im Vertrag von Gösing zwischen Land und ÖBB vereinbarte Standardanpassung rund 31 Millionen Euro kosten. Diese setzen sich aus Nachholinvestitionen von 17 Millionen Euro, drei bis fünf Millionen Euro für die Umfahrung der Firma Bene in Gstadt und Investitionen für die Infrastrukturerhaltung (4,5 Millionen Euro pro Jahr) und Subventionen des Fahrbetriebs (3,2 Millionen Euro pro Jahr), in Summe 7,7 Millionen Euro pro Jahr, davon 3,4 Millionen Euro von Land und Gemeinden, zusammen.
Und, wie versprochen, gleich noch einmal:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:
(...) In einer von Univ. Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka (oberster Verkehrsplaner im Land NÖ) durchgeführten Mobilitätsstudie treten die Schwächen der Ybbstalbahn klar zutage: Die Bahn ist unflexibel, wenig kundenorientiert und mit einem erwirtschafteten Deckungsbeitrag von vier Prozent sehr teuer, dazu kommt ein Investitionsbedarf von rund 30 Millionen Euro.

ÖBB halten den Vertrag von Gösing nicht ein
Die Studie bestätigt, dass die im Vertrag von Gösing zwischen dem Land NÖ und den ÖBB vereinbarten Standardanpassungen rund 30 Millionen Euro kosten würden. Diese setzen sich aus Nachholinvestitionen von 17 Millionen Euro, drei bis fünf Millionen Euro für die Umfahrung der Firma Bene in Gstadt und Investitionen für die Infrastrukturerhaltung (4,5 Millionen Euro pro Jahr) sowie Subventionen des Fahrbetriebs (3,2 Millionen Euro pro Jahr), in Summe 7,7 Millionen Euro pro Jahr, davon 3,4 Millionen Euro von Land und Gemeinden, zusammen.
Doch halt! Was ist hier passiert? (Vergleiche die unterstrichenen Passagen!) Wer hat besagte Mobilitätsstudie durchgeführt? Ein „DI Christian Rittler (Technisches Büro für Verkehrswirtschaft) im Auftrag des Landes“ oder ein „Univ. Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka (oberster Verkehrsplaner im Land NÖ)“? Ein „Versehen“ des Redakteurs / der Redakteurin? Wohl kaum – unterscheiden sich doch die beiden NÖN-Regionalausgaben zwar nur geringfügig, aber doch auch an anderen Stellen (z. B. „Standardanpassung“ 31 vs. 30 Mio. Euro). Und zwar so, dass man fast verleitet ist, anzunehmen, da hätte nicht allein bloß eine etwas „freiere journalistische Hand“ gewaltet, sondern „auf Empfehlung von weiter oben“ sei hier „nachredigiert“ worden. Warum auch sollte ein kleiner Zeitungs-Skribent mir nix, dir nix den Namen eines – mit Verlaub – einigermaßen unbekannten Studienerstellers gegen den eines universitätsprofessoralen obersten Landesverkehrsplaners austauschen wollen? Seltsam.

Seltsam auch folgender Absatz:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes mit der Ybbstalbahn ist mit Investitionen von 31 Millionen Euro veranschlagt. Dazu kommen laufende Kosten von 10,2 Millionen Euro. Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes ohne Ybbstalbahn kostet 11 Millionen Euro. Die laufenden Kosten dafür schlagen sich mit 3 Millionen Euro zu Buche. Auf den Punkt gebracht: Die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes mit der Ybbstalbahn braucht die 3-fachen Investitionen und verursacht auch die 3-fachen laufenden Kosten pro Jahr.
Die eben zitierte Textpassage liest sich hier so:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:
–––
(Der obige Absatz – und damit auch der Vergleich der Zahlen – fehlt in der Amstettner Ausgabe zur Gänze!)

Zum Drüberstreuen noch ein winziges Kuriosum (Nicht nur, dass sich die beiden Versionen geringfügig unterscheiden, ist der Satz, wenn man ihn genau liest, irgendwie ulkig missverständlich formuliert):
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
„Als touristisches Bahnangebot könnte man den Nostalgiebetrieb der Ybbstalbahn auf der Strecke Kienberg-Lunz-Göstling sogar noch ausweiten“, ist Hanger überzeugt.
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:
„Als touristisches Bahnangebot könnte man den Nostalgiebetrieb der Ybbstalbahn auf der Strecke Kienberg – Göstling sogar noch ausweiten“, ist Hanger überzeugt.
Neben etlichen anderen Hinweisen, dass die jeweils von mir zweitangeführten Vergleichsstellen (also die aus der NÖN, Amstettner Ausgabe) der „späteren“, weil „nachredigierten“ und damit „amtlicheren“ Version entstammen, hier ein Satz, bei dem der Flüchtigkeitsfehler der Waidhofener Ausgabe für die Amstettner Ausgabe korrigiert wurde:
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Waidhofen + Ybbstal:
- Ein umfassendes Busangebot könnte bei der Verbindung von Ybbstal mit Erlauftal weit über das Angebot der Ybbstalbahn hinaus: Es bindet (...)
NÖN, 25. 11. 2008, Ausgabe Amstetten:
- Ein umfassendes Busangebot könnte bei der Verbindung von Ybbstal mit Erlauftal weit über das Angebot der Ybbstalbahn hinausgehen: Es bindet (...)
Letztlich (nachdem sich jahrelang einige starke Arme redlich bemüht haben, dem altersschwachen, ausgehungerten Bähnlein im Ybbstal die Gurgel zuzudrücken und uns nun endlich das Leichenbegängnis vermelden können) ist das oben Ausgeführte nicht mehr als eine unerhebliche Beckmesserei. Aber ein wenig Einblick in die „politische Feinmotorik“ bei solchen Causen mag es jenen bieten, die sich nicht in einem fort winselnd und zitternd unter ebenjenen „starken Armen“ wegducken wollen.

Gruß, k.
PS: Übrigens: Genanntem Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka darf man für sein Gutachten (falls es aus seiner Feder stammt) nicht wirklich gram sein – wurde er doch erst am 29. 5. 2007 zum „1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrats der ÖBB-Personenverkehr AG“ gewählt und konnte in dieser Funktion (als Kontrollorgan der PVAG) in dieser kurzen Zeit betreffend ein zukunftstaugliches Management der Ybbstalbahn gewiss nicht mehr viel an..., äh, hin.., äh, ausrichten.
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Herr Rittler, der übrigens während der Präsentation kein einziges Wort gesagt hat, hat den Auftrag zur Erhebung der Verkehrspotenziale in der Region und für ein Konzept, diese Potenziale mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, AST) zu versorgen. Die Kostenaufstellungen für die Ybbstalbahn waren nicht sein Auftrag. Herr Zibuschka verknüpfte die Ergebnisse von Herrn Rittler mit Kostenschätzungen für die Ybbstalbahn aus dem NÖVOG-Umfeld, was zu den bekannten Schlussfolgerungen führt.

Die Medien werden in solchen Fällen mit Pressetexten versorgt, die die Journalisten auf ihr Medium kürzen, was nicht selten zu sachlichen Ungereimtheiten führt.
Herbert Ortner hat geschrieben: Wenn ich mich richtig erinnere, hatte man mich - und vermutlich uns allen - in unseren Kindertagen im Prinzip folgendes gelehrt:

Wenn A von B etwas haben möchte das B gehört, so bietet A einen entsprechenden Gegenwert. Wenn B dann immer noch nicht hergeben möchte, hat A eben Pech gehabt. Richtig? Hier möchte aber A von B etwas haben, ohne einen Gegenwert zu bieten und B soll darüber hinaus auf eigene Kosten für Ersatz sorgen. Für dieses Konzept habe ich andere Begriffe in Erinnerung... :think:
Die Zeiten gab es glaube ich nie, dass ein Unternehmen ab einer gewissen Größe Investitionen ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand getätigt hat. So gab es ja auch Steuerbefreiungen für die Lokalbahngesellschaften für die ersten Betriebsjahre oder -jahrzehnte etc.

Für zusätzliche Arbeitsplätze in einer Region kann ein Unternehmen Forderungen an die öffentliche Hand stellen, weil z. B. die Gemeinden ja über die Kommunalabgabe direkt von den Arbeitsplätzen profitieren, abgesehen von Effekten für die Talbewohner. Und dass sich die Firma Bene - durchaus ÖBB-traumatisiert - nicht hinstellt und generös die Kosten für die Verlegung der Ybbstalbahn übernimmt, ist wahrlich nicht verwunderlich. Die Lokalpolitiker und Regionalpolitiker könnten aber im Gegenzug von der Firma Bene für die Übernahme der Kosten für die Straßen- und Bahnverlegung eine gezielte Abstimmung der Transportprozesse auf eine Straßenentlastung für Waidhofen einfordern. Damit wäre vielen gedient.

Ein Firmenvertreter von Bene hat bei der Präsentation gemeint, sie könnten mit einem direkten Bahnanschluss nichts anfangen, weil sie zu wenig Transportgut für Ganzzüge hätten. Gleichzeitig versendet die Firma Bene seit vielen Jahren Container über den Einzelwagenladungsverkehr vom Bahnhof Waidhofen aus. Mit so einer Logik hat es die Ybbstalbahn natürlich schwer und durch Waidhofen fahren nicht nur die Container des Straßentransports sondern auch die Bahn-Container mit dem LKW.
Zuletzt geändert von Erich Hafner am 1. Dezember 2008, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Thomas Haberl
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Beitrag von Thomas Haberl »

Viele Meinungen und Gedanken sind hier in den letzten Tagen und Wochen zum Thema Ybbstalbahn aufgetaucht. Wie es um die Zukunft der YB steht, werden wir wohl bald detaillierter erfahren (Eine Entscheidung über die Aufarbeitung der Mh.6 zeigt ja wohl deutlich, dass etwas passiert). Wichtig ist in meinen Augen, dass jeder, der eine kritische Meinung zur derzeitigen Entwicklung hat, diese auch bei den zuständigen Stellen deponiert. Einige Ideen dazu findet man seit kurzer Zeit auf folgender Seite: http://www.pro-bahn.at - Meine persönliche Bitte: Macht davon rege Gebrauch, es wäre schade um diese schöne Schmalspurbahn! Und es dauert nicht lange, einige Gedanken an das Land NÖ, die ÖBB, Verkehrsministerium, NÖN u.a. Medien zu richten!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Yv.2
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Beitrag von Yv.2 »

Fahrplan der Ybbstalbahn wird nicht so durchgeführt wie er Veröffentlicht wurde!
Siehe Weiteres unter: http://www.noevog.at !

Ob es etwas mit der einstellung zu tun hat?
Also statt jahreswechsel mit Fahrplanwechsel?
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Yv.2 hat geschrieben:Fahrplan der Ybbstalbahn wird nicht so durchgeführt wie er Veröffentlicht wurde!
Siehe Weiteres unter: http://www.noevog.at !
Ob es etwas mit der einstellung zu tun hat?
Also statt jahreswechsel mit Fahrplanwechsel?
Ich lese am 13. 12. 2008 dort:
"Geänderter Fahrplan auf der Ybbstalbahn ab 14.12.2008:
Die im neuen ÖBB-Fahrplan (gültig ab 14.12.2008) kommunizierten Fahrpläne der Ybbstalbahn treten nicht in der veröffentlichten Form in Kraft. Die darin berücksichtigten Fahrzeitverlängerungen durch Langsamfahrstellen zwischen Großhollenstein und Lunz am See werden nicht im publizierten Ausmaß wirksam. Die geänderten Fahrpläne werden hier veröffentlicht, sobald sie vorliegen."


Und ich denke mir (am 13. 12.): Wird schon noch ... (bis zum 14. 12.)

Schön langsam denk' ich mir, die Pröll-NÖVOG ist eine Faschingsgilde, die von 11. 11., 11.11 Uhr, bis 13. 13., 13.13 Uhr, lebhaft tagt. Entweder sie mögen fakten- und fahrgastrelevant kommunizieren (vom Infrastruktur- und ÖPNV-Management red' ich gar nicht erst) oder das Maul halten. Sinngemäß steht dort: "Der ab morgen gültige Fahrplan – den wir (NÖVOG/Zibuschka) mit ausverhandelt haben – ist nicht so wirklich ernst gemeint. Schmeck's ...")

Übrigens (auch Co-NÖVOG-Sache): YB-Rückreisende (Erlauftalbahn, mit Rad ab Kienberg Rtg. Wien [Hütteldorf]) werden's auch 2009 faschingsgildenmäßig lustig haben ... (siehe http://fahrplan.oebb.at)

Gruß. K.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Mein Wissensstand:
Ab 14. 12. werden auf der Ybbstalbahn die Züge von und nach Lunz am See und das Zugpaar nach Ybbsitz nicht mit den allgemeinen Fahrplanunterlagen sondern mit Faplos gefahren, wo nach Lunz wieder die Fahrzeiten von 2008 verwendet werden und nach Ybbsitz eine Fahrzeit von ca. 17 Minuten.

Da ich die Faplos noch nicht gesehen habe, kann ich die genauen Zeiten noch nicht angeben. Und ähnlich wird es auch der NÖVOG gehen, die ja bekanntlich nur von Mo - Fr Bürozeiten hat.

EDIT um 12.35 Uhr:
Die neuen Fahrplanzeiten auf der Ybbstalbahn:

6900: Luz ab 5.41 - Gos 6.04/04 - Gor 6.19/19 - Grh 6.35/36 und weiter nach Plan
6902: Luz ab 7.16 - Gos 7.39/39 - Gor 7.54/54 - Grh 8.10/11 und weiter nach Plan
6903: bis Grh nach Plan, Grh 10.02/03 - Gor 10.20/23 - Gos 10.39/39 - Luz an 11.04
6904: Luz ab 7.44 - Gos 8.07/07 - Gor 8.22/22 - Grh 8.39/41 und weiter nach Plan
6905: bis Grh nach Plan, Grh 10.19/20 - Gor 10.37/37 - Gos 10.53/53 - Luz an 11.18
6907: bis Grh nach Plan, Grh 14.19/20 - Gor 14.37/37 - Gos 14.53/53 - Luz an 15.18
6909: bis Grh nach Plan, Grh 17.16/17 - Gor 17.33/33 - Gos 17.48/48 - Luz an 18.12
6910: Luz ab 12.40 - Gos 13.04/04 - Gor 13.19/20 - Grh13.36/37 und weiter nach Plan
6911: bis Grh nach Plan, Grh 19.16/17 - Gor 19.33/33 - Gos 19.48/48 - Luz an 20.12
6912: Luz ab 16.18 - Gos 16.42/42 - Gor 16.57/58 - Grh17.14/35 und weiter nach Plan
6914: Luz ab 16.37 - Gos 17.01/02 - Gor 17.17/17 - Grh17.34/35 und weiter nach Plan

6953: bis Gsy nach Plan: Gsy 10.44/46 - Yb an 11.04
6954: Yb ab 11.54 - Gsy 12.12/14 und weiter nach Plan
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Yv.2
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Beitrag von Yv.2 »

Danke!

Heute Mittag bin ich auf ein neues Konzeppt der ÖBB gestossen wie sie die Ybbstalbahn noch unrentabler machen können!
Habe nähmlich erfahren das einige Leute fergebens auf den Zug gewartet haben, da sie nach den veröffentlichen Fahrplan gegangen sind! ( Der ja jetzt nicht stimmt!)
Und wer schaut schon auf die seite der NÖVOG wenn man mit dem Zug fahren will?
Oder hat die ÖBB das irgend wo veröffentlicht?
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Tja, das kann bei so kurzfristigen Korrekturen passieren, dass der ÖBB-Konzern mit den Fahrplänen auf den Haltestellen nicht nachkommt. Aber wenn ich das richtig bedenke, können nur Fahrgäste von Blamau in Richtung Lunz bzw. Schütt in Richtung Ybbsitz betroffen sein, wo ja jetzt der Zug früher abfährt als verlautbart.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Josef3
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Beitrag von Josef3 »

Seid heute 15.12.2008 fahren die Schüler von Lunz und Göstling mit dem Bus nach Waidhofen.Abfahrt 06.00 Uhr
Zug +Bus Kosten?????? mir fehlen einfach die Worte.
Yv.2
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Beitrag von Yv.2 »

Deswegen war der Schülerzug zwischen Kasten ung Stiegengraben kommplett lehr!
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Der aktuelle Fahrplan ist auf den Haltestellen der Ybbstalbahn und auch in den Triebwagen ausgehängt.

Diese Pläne findet ihr auch auf der NÖVOG-Homepage als PDF-Dateien.

Dass sich die Gemeinden die alten Fahrzeiten des morgendlichen Schülerzugs nicht gefallen lassen, war von Anfang an klar.

EDIT (21.07 Uhr):
Auch bei den Kursbuchaktualisierungen auf der ÖBB-Homepage ist der neue Fahrplan schon verzeichnet. Die Internet-Auskunft ist noch immer nicht am neuesten Stand.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Martin Zeilinger
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Beitrag von Martin Zeilinger »

Vielen Dank insbesondere an Erich Hafner, Yv.2 und Klaus für die umfassende Dokumentation dieses Lehrstücks zum Thema "planmäßige Fahrgastvertreibung" und die hervorragende Darstellung der "Auffälligkeiten" rund um den öffentlichen Verkehr in NÖ (insbes. Texte vom 30.11. und 1.12.).

Wann immer jetzt die Entscheidung zur Einstellung der Ybbstalbahn kommt, für mich wird die Gewissheit bleiben, dass das nicht hätte passieren müssen und die "schwarze" Landespolitik einen beträchtlichen Anteil an dieser Entwicklung hat.
Klaus
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Kein Requiem

Beitrag von Klaus »

Kein Requiem

Wenn die ÖBB den Betrieb der Ybbstalbahn (und ihrer anderen Schmalspurbahnen, speziell in Niederösterreich) seit Ewigkeiten als betriebswirtschaftlichen Humbug ansehen und auch verkehrs- und versorgungstechnisch (laufendes Sinken der ohnehin niedrigen Fahrgastzahlen; kaum/keine Fracht-Tonnagen; auch ohne LAs Fahrzeiten, die gegenüber dem Straßenverkehr nicht konkurrenzfähig sind; desolates/unzeitgemäßes Rollmaterial etc.) keinen Sinn in der Sache sehen, könnte man annehmen, dass sie diese Tatsache dem „Eigentümer“ bzw. „Auftraggeber“ (Bund, Land – und damit letztlich uns, der Bevölkerung) kommunizieren: „Lieber Gesetzgeber (und damit letztlich: lieber Bürger/Wähler), bitte zwing’ uns nicht länger, diesen Irrsinn fortzuführen! Da wir – außer bei Gefahr im Verzug – nicht eigenmächtig einstellen dürfen, erlöse du uns von dieser verkehrstechnischen und betriebswirtschaftlichen Folter!“

Aber nein – man überlässt diese und andere Bahnen weitgehend sich selbst, lässt sie solcherart systematisch herunterkommen, vergammeln, am ausgestreckten Arm verhungern; der Zahn der Zeit wird’s schon „regeln“ (vgl. auch den Thread hier: http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?t=3113). Dahinter ein System zu vermuten, dazu braucht man nun wirklich kein Paranoiker zu sein. Da und dort wird mitunter auch ein wenig „nachgeholfen“ (etwa ein halbes Jahr Teileinstellung, um ein paar Unter- und Oberbauschäden zu beheben; Fahrplangestaltung etc.), um die letzten Bahntreuen oder auf die Bahn Angewiesenen zu vertreiben – und man kann vielleicht solcherart den „begriffsstutzigen“ Eigentümer/Auftraggeber/Besteller (Bund, Land) mit einem entsprechend drastischen Zahlenwerk nun vielleicht doch bald „überzeugen“, dass ein Weiterbetrieb nicht zu verantworten ist.

Ich gehe einmal von der (hoffentlich nicht allzu gewagten) Arbeitshypothese aus, in den Reihen der Beteiligten (befasste Stellen im ÖBB-Konzern, Parlament bzw. den dortigen Fachausschüssen, Ministerium, NÖ Landesregierung, NÖVOG, div. Verkehrsplaner, lokale Politik und Interessengruppen etc.) finden sich NICHT ausschließlich Vollidioten, Bahn- und Fahrgasthasser, Lobbyisten der Autoindustrie, von purem Unverstand getriebene Murkser oder Leute, die den unbedingten Primat betriebswirtschaftlicher Maximen gegenüber breit gestreuten volkswirtschaftlichen Interessen postulieren. Ich denk’ mir, es ist da wie dort (wie in diesem Thread schon gepostet wurde) nichts anderes als Feigheit und Verlogenheit, von dem dieses lange, langsame und qualvolle Verrecken getragen ist. Einerseits ist man zu feig (bzw. nicht willens), substanziell (= langfristig große Summen) in die Ybbstalbahn zu investieren, um aus ihr vielleicht doch noch einmal ein brauchbares regionales Verkehrsmittel zu machen, das sowohl von der anwohnenden Bevölkerung als auch von Touristen und eventuell auch von dem einen oder anderen Industriebetrieb angenommen wird. Was ist, so fragt man sich ängstlich, wenn wir da nun erhebliche Geldmengen hineinpumpen, und am Ende fährt dann doch kein Schwein damit? Wir tragen ja die Verantwortung für (Fehl-)Investitionen, bzw. könnte ja eines Tages der „Souverän“ (der Wähler) uns in den Schwitzkasten nehmen: „Dass du mein Steuergeld für diese sinnlose Bahn verbrennst – dafür habe ich dich nicht gewählt!“

Als „Zwischenmahlzeit“ ein kleiner Exkurs (Warnung! Bei zu intensivem Konsum des Folgenden kann einem gach das Kotzen kommen): Nicht nur die ÖBB haben sich in den letzten Jahren als wagemutige Finanzspekulanten versucht und sind dabei ungebremst in den Prellbock gedonnert; auch das Land NÖ bzw. sein Finanzlandesrat Sobotka (VP) ist (mit SP-Zustimmung) ins Kasino gegangen, hat 4,36 für den Wohnbau vorgesehene Mrd. Euro (!) u. a. in Hochrisikoanlageformen (Immobilien, Hedgefonds etc.) geparkt und dabei 2008 die Kleinigkeit von 750 Mio. Euro verzockt (siehe z. B. hier: http://diepresse.com/home/wirtschaft/ec ... ern.portal). Gar hätte man dieses „lächerliche Sümmchen“ auch vor Ort investieren können – etwa in die Sanierung des einen oder anderen Oberbau-Kilometers oder für den Ankauf des einen oder anderen neuen Wägelchens für die Ybbstal- oder die Mariazellerbahn, könnte ich da nun naiv einwerfen. Aber das wär’ ungerecht – denn wer ins Kasino pilgert, muss ja auch damit rechnen, mit einem schmäleren Börsel nachhause zu kommen als mit dem, mit dem er weggegangen ist. Und: Zocken macht – in „guten“ Zeiten – ordentlich was her, ist sicher sexyer als so eine anachronistische Schrottbahn. Die „wirklichen“ Räuber sind natürlich die Kasinobetreiber, die einen mit ihren Heuschreckenaugen regelrecht hypnotisiert haben ...

Bevor’s zu off-topic gerät, zurück zum Thema: Man ist natürlich auch zu feig, vor die Bevölkerung hinzutreten und zu sagen: „Tut uns leid, aber schauen wir den Tatsachen ins Auge: Es macht keinen Sinn mehr, noch länger weiterzuwurschteln. Diese Bahn ist schon längst tot – und es ist betriebswirtschaftlich nicht länger zu verantworten (bzw. ist es, genaugenommen, ein Jahrzehnte sich hinziehendes betriebswirtschaftliches Verbrechen), mit einer zwar halbherzig, letztlich aber – über die Jahre gerechnet – kostspielig konservierten Leiche durch die Gegend zu schaukeln. Aber jetzt ist’s so weit: Wir sperren zu!“ Abgesehen von uns Ferros gibt’s – auch wenn es eine Minderheit ist – wohl einige Leute, die auf die Bahn angewiesen sind; es gibt (ein paar) Touristen, für die mit der Bahn auch der Anreiz wegfallen würde, in diese ohnehin strukturschwache Gegend zu kommen (das Ausbleiben von ein paar Verwegenen würde ohnehin, so suggeriert die Zibuschka-Studie, locker durch die dann mögliche Errichtung eines durchgängigen Ybbstalradweges kompensiert werden). Und dann gibt’s auch die, für die eine Einstellung ein „ideeller Verlust“ (so der Lunzer Bürgermeister) wäre; zudem jene, für die jeder eingestellte Bahnkilometer „in Zeiten wie diesen das verkehrs- und umweltpolitisch falsche Signal“ darstellt. Und dann gesellen sich noch klientelistische bzw. partikularistische Interessen hinzu (Rot kontra Schwarz, Bund gegen Land, Zentralismus vs. Föderalismus, Eisenbahner/Gewerkschafter etc. etc.) ... aber das ist eine andere, delikatere (und eventuell auch ungustiösere) G’schicht’ ... Also: Wenn schon niemand der Beteiligten weder „die Eier“ noch „das Gerschtl“ hat oder gar keine Chancen darin sieht, die YB zu einem brauchbaren regionalen Verkehrsmittel zu ertüchtigen, so traut sich auch niemand (einmal abgesehen vom konzertierten und via „NÖN“ abgestimmt kommunizierten „Versuchsballonsteigenlassen“ der „erbosten“ schwarzen Lokalpolitiker und der Zibuschka-Studie) vor den Wähler hinzutreten (Anm.: Ein bissl schwingt da wohl auch mit: „AUF den Wähler hinzutreten“) und die Verantwortung für die Einstellung zu übernehmen/mitzutragen. Ich gehe alle Wetten ein: Nach einer Einstellung wird die Verantwortung hin und her geschoben werden – zw. ÖBB, Bund/Ministerium, Land und, und, und ... „So gern hätten wir ja die Bahn weiterfahren lassen – aber die anderen (unsere Gesprächs-/Verhandlungspartner) wollten nicht / sind im Liegen umgefallen / wollten uns den Erfolg nicht gönnen ...!“ Und keiner will’s am End’ gewesen sein.

So wie unlängst beim Fahrplankasperltheater. Oder will mir jemand weismachen, dass dem Land NÖ (bzw. dessen NÖVOG bzw. dessen oberstem Verkehrsplaner, der nebstbei auch Aufsichtsrat der ÖBB PV ist) nicht seit Monaten schon dieser Irrsinnsfahrplan bekannt war (bzw. das Land via NÖVOG – so steht’s jedenfalls auf deren Homepage – nicht in die Fahrplangestaltung mit eingebunden war)? Entweder ist der Erwin-Onkel gar nicht dieser (all)mächtige Macher (als der er stets – und nicht zuletzt von sich selbst und den Seinigen – hingestellt wird) und muss sich von den ÖBB und deren Fahrplanmaxln auf den Kopf defäkieren lassen. Oder er (in Gestalt seiner NÖVOG und seiner Verkehrsplaner) hat das mitgetragen und letztlich mitzuverantworten.

Apropos Verantwortung (vielleicht weiß zu Folgendem hier im Forum jemand – etwa Erich Hafner, der in einem anderen Forum von „virtuellen“ LAs schreibt – mehr): Im alten (bis 13. 12. gültigen) YB-Fahrplan war die Fahrzeit zw. Kasten und Göstling (8 Tarif-km) mit 11–13 min angegeben, im neuen (noch nicht berichtigten) mit 22–23 min und im kurzfristig adaptierten (aktuell gültigen) mit 20–21 min. Hat diese „wundersame Fahrzeitverlängerung“, wie mir neulich jemand erzählt hat, mit „gewesenen“ (und „inoffiziell“ behobenen) oder mit „eventuell in naher Zukunft“ (in welcher Zukunft?) „angedachten“ LAs zu tun, die realiter so gar nicht existieren, und die Züge stehen im Bereich der Hst Stiegengraben-Ybbstalerhütte ~10 min herum, damit so der Buchfahrplan „erfüllt“ wird? Und, falls das stimmt: Wer ist für diesen schildbürgerlichen Ulk verantwortlich? Und: Hat die NÖVOG davon erst nach Protesten der Reisenden/Anrainer Kenntnis erlangt, bzw. muss(te) sie (die als Besteller lt. Homepage in die Fahrplanerstellung mit eingebunden ist) diesem Theater tatenlos zuschauen?

Und bevor ich nun jemandem „besinnliche und segensreiche Festtage“ wünsche, wünsche ich mir ein Ende dieses schon lange besinnungslosen, wachkomatösen ÖBB-&-Politik-Gewurschtels um Ybbstal- und Mariazellerbahn (entweder „Wir sperren zu – jetzt! Ein Weiterbetrieb ist betriebswirtschaftlich/verkehrspolitisch/sicherheitstechnisch nicht zu verantworten!“ oder „Wir [das Land NÖ] übernehmen die Bahn um einen symbolischen Euro, lassen – so wie die Lufthansa im Fall der AUA die Republik [Anm.: Ich weiß, ein unzulässiger Vergleich!] – die ÖBB die gröbsten Schulden/Altlasten wegräumen und versuchen alleinverantwortlich einen Neuanfang ohne die ÖBB-Bremser. Denn wenn schon Geld verzocken, dann lieber doch so, dass es im Inland bleibt, wo auch im Fall des Scheiterns zumindest für einige Zeit Arbeitsplätze generiert werden und einige Betriebe etwas davon hätten“). Pardon – um Weihnachten herum wird auch der religionsfernste Mensch mitunter recht kindisch-naiv und rührselig ...

An alle hier, denen der Weiterbestand der Bahn ein Anliegen ist (und falls nicht ohnehin schon längst „alles finalisiert“ ist): Briefe/E-Mails an „Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll“ (via http://www.pro-bahn.at oder http://probahn.at/sendMail.asp bzw. direkt: lh.proell@noel.gv.at) sind sicher nicht ganz falsch (möglichst ohne Beschimpfungen und parteipolitische Vorhaltungen, da lassen die Adressierten ganz schnell die Rollos herunter; auch ein schlichtes „YB darf nicht sterben!“ ist vielleicht etwas zu wenig; eher Hoffnungen oder gar Vorschläge aussprechen oder das Anmelden von Bedarf – gerade auch touristisch motiviert und durchaus auch aus dem Ausland). Und nicht zuletzt (und da möge sich jeder selbst bei der Nase nehmen): Fotomotiv hin, Vorbild für Modellbahner her – man muss mit der Bahn das tun, wofür sie eigentlich konzipiert wurde. Man muss mit ihr fahren!

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Josef3
Beiträge: 44
Registriert: 14. April 2006, 19:23

Beitrag von Josef3 »

Yv.2 hat geschrieben:Deswegen war der Schülerzug zwischen Kasten ung Stiegengraben kommplett lehr!
Laut neuesten Infos wird es keinen Schülerzug ab Lunz mehr geben.Ab 7.Jänner 2009 fällt die Übernachtung in Lunz weg.
Erich Hafner
Beiträge: 256
Registriert: 17. Februar 2004, 11:40

Beitrag von Erich Hafner »

Zu den Fahrzeiten auf der Ybbstalbahn:

Zwischen Gstadt und Ybbsitz bzw. zwischen Kogelsbach und Kasten gibt es insgesamt ca. 15 km Langsamfahrstellen mit Oberbau "aus dem Jahre Schnee" (genagelt und morschende Schwellen). Diese Bereiche haben schon einige Jahre Geschwindigkeitsbeschränkungen, die aber bis zum 13. 12. 2008 über die allgemeine Fahrzeitreserve ausgeglichen wurden. Erst im letzten Jahr erhielten die Züge von Lunz nach Waidhofen einen Pufferhalt in Großhollenstein. Damit hat der Blattbearbeiter von Infra-Betrieb alle Tricks ausgereizt, um der Fahrzeitberechnung mit den La-Geschwindigkeiten zu entgehen. Im Betrieb der Ybbstalbahn funktionierte dieser Fahrplan ohne Probleme. Für den Fahrplan 2009 war aus der Oberbauprognose eine Reduktion der Lf-Geschwindigkeiten auf bis zu 10 km/h vorgesehen, weil keine Erhaltungsmaßnahmen eingeplant waren. Die sich daraus ergebenden Fahrzeiten konnte der Fahrplanersteller (Infra-Betrieb) dann nicht mehr mit nicht mehr am Papier "gesund beten", was zu den furiosen Fahrzeiten im angekündigten Fahrplan 2009 führte.

Anfang Juli gab es dann den Notstopp, weil in den La-Stellen sicherheitsrelevante Messwertüberschreitungen entdeckt wurden, die zu minimalen Instandhaltungsmaßnahmen zur Befahrbarmachung führten. Das "Theater" um die Fahrzeiten entstand dann dadurch, dass innerhalb von Infra-Betrieb Auffassungsunterschiede entstanden sind, ob die Instandhaltungsmaßnahmen nun im Fahrplan 2009 die Herabsetzung der Geschwindigkeiten auf bis zu 10 km/h unnötig gemacht haben oder nicht. Und bis im Verhandlungsreigen NÖVOG - ÖBB-Konzern es zu einer verantwortlichen Entscheidung darüber kam, war es kurz vor dem 14. 12. 2008.

Jetzt wird also mit denselben Lf-Geschwindigkeiten wie im Fahrplan 2008 gefahren, ergo müssten auch die Fahrzeiten des Fahrplans 2008 möglich sein. Durch die ursprüngliche Berechnung der Fahrzeiten mit den Lf-Geschwindigkeiten war jetzt kein Weg mehr zurück zu der großzügigeren Planung über die Fahrzeitreserve und den Pufferhalt und so stehen wir nun bei den Fahrzeiten, die nach Ybbsitz keinen Stundentakt auf der Schiene zulassen und zwischen Kogelsbach und Kasten zu "genießerischen Ausblicken in die Landschaft" ermuntern.

In Summe ein Paradebeispiel, wie eine Lokalbahn nicht betrieben werden sollte.

@ Schülerzug 6900
Über eine Statusänderung ab 7. Jänner weiß ich nichts. Keine Übernachtung würde aber bedeuten, dass der VT5090 von R 6909 noch am Abend nach Waidhofen zurückfahren müsste, auch nicht viel billiger. Außerdem müsste dann offizieller SEV eingeführt werden, denn der Privatbus für die lunzer und göstlinger Schüler ist ja nicht für Fahrgäste frei zugänglich. Wäre er dies, wäre das eine Konzessionsverletzung. Und dann müsste der ÖBB-Konzern den Bus finanzieren. Die Rechnung möchte ich sehen, dass der LP vom 6909 retour plus SEV billiger ist, als 6909-6900.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Klaus
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Beitrag von Klaus »

@ Erich Hafner, vielen Dank für die detaillierten Ausführungen. Tja, man merkt: Es ist alles sehr kompliziert (und es finden sich offenbar noch die einen oder anderen "kleinen" Front-ÖBBler, die sich für die Bahn bis hart an die Grenze des Erlaubten in die Kurve hau'n) ...

„Langsamfahrstellen“ – „morschende Schwellen“ – „Pufferhalt“ – „hat der Blattbearbeiter von Infra-Betrieb alle Tricks ausgereizt“ – „[für 2009] keine Erhaltungsmaßnahmen eingeplant“ – „Die sich daraus ergebenden Fahrzeiten konnte der Fahrplanersteller [...] nicht mehr am Papier ,gesund beten‘“ – „furiose Fahrzeiten“ – „Notstopp [wegen] sicherheitsrelevante[r] Messwertüberschreitungen“ – „innerhalb von Infra-Betrieb Auffassungsunterschiede“ – „Verhandlungsreigen NÖVOG – ÖBB-Konzern“.

Einmal kurz durchgeatmet, und ich versuche die Lage etwas „ganzheitlicher“ zu rekapitulieren: Die Ybbstalbahn (und nicht nur sie) fällt, wie bekannt, auseinander. Die ÖBB haben seit Jahren/Jahrzehnten kein Hehl daraus gemacht, dass sie sämtliche Schmalspurbahnen lieber heute als morgen zusperren/loswerden möchten (eine „Offenheit“, die mir die ÖBB diesfalls nicht unbedingt sympathischer werden lässt, die sie aber in einem gewissen Maß „berechenbar“ in ihrem Nicht-Wollen macht). Dann gibt es diesen ominösen „Vertrag von Gösing“ (der übrigens in ein paar Tagen, mit 31. 12. 2008, ausläuft), der u. a. besagt (zit. lt. NÖVOG-Homepage, Stand: 26. 12. ’08): „Der Bund trägt die Kosten für die Bereitstellung und Erhaltung der Infrastruktur der Niederösterreichischen Schmalspurbahnen im derzeitigen Standard, solange Schienenverkehrsleistungen wie zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses erbracht werden.“ Das Land NÖ als „Besteller“ zahlt aufgrund von 1996 abgeschlossenen Verträgen (lt. NÖVOG) „derzeit rund 4,3 Mio. € pro Jahr für die Abdeckung des Betriebsabganges“. Na wusch! Da freut man sich bei den ÖBB sicher heute noch über solch gloriose Vertragsabschlüsse einst und lässt in einem fort die Korken knallen ob so eines Riesenbatzen Geldes in Anbetracht der tatsächlichen Betriebsabgänge. 4,3 Millionen! Für ca. 230 heruntergewirtschaftete Streckenkilometer (YB + MzB + WB; SchBB nicht mitgezählt) gehen sich da wohl ein paar Kilometer sanierter Oberbau aus – ein paar Kisterln Schwellenplatteln und Schrauben inklusive. Und neue Wagerln und Triebfahrzeuge bringt das Christkind ... Ende der Fahnen- bzw. der Zahnstange! Aber immerhin: Das Land NÖ kann sich als Retter der Schmalspurbahnen gerieren – u. a. „durch innovative touristische Konzepte unter der Regie der NÖVOG“ (ebd.). Und so findet, wie die NÖVOG berichterstattet, auf YB, MzB und Krump’n „nach wie vor ein attraktiver und an die Kundenanforderungen angepasster regelmäßiger Personenverkehr statt“. Nicht bös’ sein, aber da kommen mir angesichts der desaströsen Situation bei YB und MzB die Weihnachtskekserln hoch.

Zwei Fragen noch:
1. Noch einmal aus dem „Vertrag von Gösing“: „Der Bund trägt die Kosten für die Bereitstellung und Erhaltung der Infrastruktur [...] im derzeitigen Standard [Anm.: 2003].“ Dass der 2003 bestanden habende Infrastruktur-Sub-„Standard“ auf MzB und YB heute, fünf Jahre später, längst nicht mehr besteht, ist wohl jedem klar. Wurde damit der Bund (bzw. die ÖBB) gegenüber dem Land „vertragsbrüchig“? Und: Ist dies einklagbar? Und, wenn ja, warum passiert das nicht?
2. Und was ist ab 1. 1. 2009, einen Tag nach dem Auslaufen des Gösinger Vertrages? Dieser hätte ja ursprünglich auf unbestimmte Zeit abgeschlossen werden sollen, „durch massiven Einfluss des Finanzministeriums wurde aber buchstäblich in letzter Minute eine befristete Laufzeit erzwungen [...]“. Ist dieser Vertrag gar verfasst wie die Erde als Ganzes: als eine (Polit-Frisbee-)Scheibe – am Ende angelangt, fällt man ins Nichts ...?

Aber wer weiß – gar hat Pröll d. Ä. jüngst im Zuge seiner Pilgerreise beim „Vorstandsvorsitzenden“ Ratzinger um allerallerhöchsten Beistand für die Ybbstalbahn angefragt, oder es wird uns ohnehin schon in den nächsten Tagen („zeitgerecht“ wie bei der YB-Fahrplan-Komödie um den 14. 12. herum) reiner (Radelbrunner Einstellungs-)Wein eingeschenkt ...

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Klaus hat geschrieben: ...
Die Ybbstalbahn (und nicht nur sie) fällt, wie bekannt, auseinander.
...
Auch wenn das jetzt etwas "schönfärberisch" klingen mag:
Die Ybbstalbahn fällt noch lange nicht auseinander. Gerade durch die Sanierungsarbeiten im Sommer sind die kritischen Bereich (Kurven) der Langsamfahrstellen wieder in gut befahrbarem Zustand, wenn auch nicht neuwertig. Die noch vorhandenen morschen Schwellen liegen durchwegs in geraden Abschnitten und dort wurden schon in den letzten Jahren zur Sicherung in bestimmten Abständen einzelne Schwellen durch neue ersetzt.

D. h. die Gleislage ist lange nicht so schlecht, wie das die Geschwindigkeiten in den Langsamfahrstellen erscheinen lassen. Nur handelt es sich um eine ÖBB-Schmalspurbahn, für die keine Finanzmittel für planmäßigen Unterhalt bereitgestellt wurden. Alle Erhaltungsmaßnahmen müssen mit Betriebsgefährdungen argumentiert werden bzw. mit langjährigen Langsamfahrstellen inkl. Geschwindigkeitsbeschränkungskaskade bei fehlender Erneuerung erbettelt werden. Das Problem aktuell ist nun, dass die Langsamfahrstellen an der untersten Grenze dieser Kaskade angelangt sind und nun natürlich schwer argumentiert werden kann, dass ein Teil der La auch ohne Sanierungsmaßnahmen doch wieder ohne Betriebsgefährdung schneller befahrbar wäre, weil jetzt die absolut kritischen Stellen behoben wurden. Das würde ja heißen, dass die zuständigen Stellen der Infra-Bau oder Betriebs AG bis jetzt falsche Angaben zum Zustand der Strecke gemacht hätten. Innerhalb des ÖBB-Konzerns wird also niemand höhere Geschwindigkeiten unterschreiben. (siehe der Zirkus zum Fahrplanwechsel 14. 12. 2008)

Ein neuer Infrastrukturbetreiber könnte durchaus zu anderen Ergebnissen kommen, weil er nicht an die Bewertungen des ÖBB-Konzerns gebunden ist. Siehe Zulassung der Vs 81 auf der Pinzgauer Lokalbahn mit einigen wenigen Geschwindigkeitsbeschränkungen.
...
Zwei Fragen noch:
1. Noch einmal aus dem „Vertrag von Gösing“: „Der Bund trägt die Kosten für die Bereitstellung und Erhaltung der Infrastruktur [...] im derzeitigen Standard [Anm.: 2003].“ Dass der 2003 bestanden habende Infrastruktur-Sub-„Standard“ auf MzB und YB heute, fünf Jahre später, längst nicht mehr besteht, ist wohl jedem klar. Wurde damit der Bund (bzw. die ÖBB) gegenüber dem Land „vertragsbrüchig“? Und: Ist dies einklagbar? Und, wenn ja, warum passiert das nicht?
Das ist eine entscheidende Frage, über die schon viele rätseln. Meine Vermutung:
Der ganze Finanzierungsdschungel Land NÖ - Bund - ÖBB für den Regionalverkehr in NÖ inkl. Lokalbahnen und deren Infrastruktur führt zu einem Dauerpoker um den Wert der Leistungen für das Bestellerentgelt des Landes NÖ. Ein Paradies für Junktimierungen, die jeder sachlichen Logik entbehren.
2. Und was ist ab 1. 1. 2009, einen Tag nach dem Auslaufen des Gösinger Vertrages? Dieser hätte ja ursprünglich auf unbestimmte Zeit abgeschlossen werden sollen, „durch massiven Einfluss des Finanzministeriums wurde aber buchstäblich in letzter Minute eine befristete Laufzeit erzwungen [...]“. Ist dieser Vertrag gar verfasst wie die Erde als Ganzes: als eine (Polit-Frisbee-)Scheibe – am Ende angelangt, fällt man ins Nichts ...?
Dazu hört man nur:
Es wird zwischen Land NÖ, BMVIT und ÖBB verhandelt und der ÖBB-Konzern fährt bis zu einem Ergebnis weiter. In welcher Qualität dieser provisorische Weiterbetrieb stattfinden wird/soll, ist eine andere Frage.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Josef3
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Beitrag von Josef3 »

Ich habe schon öfters gelesen,daß der alte Fahrplan 2008 weiter seine Gültigkeit hat,stimmt aber nicht.

Ab Lunz neu/alt Mo-Fr
5.41 / 5.47
12.40 / 11.47
16.18 / 16.26

An Lunz neu/alt Mo-Fr
11.18 / 11.05
15.18 / 16.05
18.12 / 17.59
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Wo war zu lesen, dass der Fahrplan 2008 auch für 2009 gelten soll?

Von den Infrastrukturvoraussetzungen wäre es möglich, aber von der Planung her nicht.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Josef3
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Registriert: 14. April 2006, 19:23

Beitrag von Josef3 »

Nur so nebenbei,im Schuljahr 2001/2002 fuhr der Schülerzug ab Lunz 5.58 Waidhofen Bahnhof an 7.25 ist eine Fahrzeit von 1 Stunde 27 min.
Aufgrund des schlechten Oberbaues soll die Fahrzeit max. 10 min längerdauern dann bin ich bei 5.48 und nicht bei 5.28 bzw.neu 5.41

Im letzten Sommer wurden tausende Schwellen getauscht,aber die LAs blieben gleich oder man hat absichtlich vergessen diese aufzuheben.
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