Joe Works Baby-Shay - Wiederbelebung eines Oldies
Verfasst: 23. März 2014, 19:32
Hallo Leute,
nachdem ich meine Zillertalbahn und meine N-Bahn aufgegeben habe kann ich mich endlich wieder um meine eigentliche Hauptvorliebe kümmern - der Waldbahnerei
Schon vor 15 Jahren hatte ich den Wunsch ein kleines Waldbahnimperium in H0e aufzubauen. Doch scheitertes dies an gut laufenden und erschwinglichen Lokomotiven. Mit den neuen Minitrains-Modellen hat sich dies nun aber grundlegend geändert und von daher werde ich in Kürze von meinem neuen kleinen Waldbahnprojekt berichten können, welches ich neben der Schneck immer mal wieder etwas weiterbastel.
Eine dieser Basteleien war dieses Projekt hier.
Auf der US-Convention in Rodgau konnte ich eine der eher seltenen Joe Works Shays erwerben. Sie war in einem "naja" Zustand und mir war klar das sie etwas Arbeit machen würde, doch es war Liebe auf den ersten Blick...
Diese Form der Shay mit geradem Kessel war die erste die Joe Works in den frühen 1980ern produzierte. Die weitaus bekanntere T-Boiler Shay kam später und ist auch was die Drehgestelle angeht besser konstruiert. Dafür gefällt mir hier die Lösung mit den Pufferbohlen besser.
Auf jeden Fall sind diese Baby-Shays recht selten zu finden. Genauer gesagt ist es die erste die ich zu Gesicht bekommen habe seit ich mich seit nun fast 2 Jahren mit der Thematik beschäftige.
Nach einer Reinigung und Testfahrt stellten sich leider schnell ein paar Probleme heraus. Die für Messingloks typische Stromabnahme (Eine Gleisseite je Drehgestelle und das Gehäuse als Masseleitung) sorgte für schlechte Stromaufnahme, zumal nach 30 Jahren viele Kontaktflächen korodiert waren. Außerdem neigte das hintere Drehgestell dazu Kurzschlüsse am Rahmen zu verursachen, da dieses das Gegenpotential führte. Bei weiterem Betrachen stellte sich ein sehr großes Spiel in den Zahnradlagern heraus und noch weiteres...
Wie sollte man dies also sinnvoll in den Griff kriegen? Die Lösung hieß mal wieder wie so oft "3D-Druck"!
An zwei langen Abenden zeichnete ich den Drehgestellgetriebekasten samt Pufferbohle als 3D-Modell. Dabei wurden ordentliche Zahnradlager eingearbeitet und alles für eine Allradstromabnahme vorbereitet. Ziel war es so viele Originalteile wie möglich zu verwenden. Die Pufferbohlen wurden gleich mit einer MinitrainS-kompatiblen Kupplung versehen, damit ich sie künftig ohne Probleme zusammen mit meinen Minitrains-Modellen einsetzen kann.
Nach dem Reinigen der Bauteile wurden die Zahnräder und Getriebeteile eingesetzt. Durch eine durchdachte Konstruktion paßte alles ohne Probleme, obwohl sich einige Details geändert hatten.
Aus Stromabnehmerblechen habe ich in die mitgedruckten 0.1mm Schlitze die Stromabnehmer eingesetzt, welche von oben auf die Spurkränze drücken. Die Originalseitenwangen konnten mit etwas längeren 1mm Schräubchen wieder montiert werden.
Nun kam der erste Moment an dem ich etwas ins Zögern kam. Die alten Drehgestelle wurden von unten angeschraubt. Die neuen müssen wegen einer angepaßten Bauform von oben montiert werden. Dazu mußte ich die M1,4 Gewinde auf 1,4mm aufbohren. Der einzige irreversible Eingriff beim ganzen Umbau, abgesehen von einem Loch unter dem Tender für die Kabeldurchführung.
Die Stunde der Wahrheit kam nachdem alles provisorisch angeschlossen war...
Es bedurfte der ein oder anderen Justierung bis alles schnurrte, aber dann lief die kleine besser als je zuvor. Dank der Allradstromabnahme kam es zu keinem Stottern mehr und die Getriebe laufen sehr leichtgängig. Was bleibt ist das etwas laute Fahrgeräusch, welches durch die hohe Motordrehzahl und das aufwändige Getriebe aus Messindzahnrädchen entsteht. Daran wird man wohl auch nicht viel machen können...
Da die Lok nun schon mal in ihren Einzelteilen auf der Werkbank lag habe ich dann noch gleich zum Luftpinsel gegriffen und der Lok eine ordentliche Farbgebung verpaßt.
Danach ging es an die Endmontage (naja.. einer von vielen weil immer wieder noch was zu richten war....). Zunächst wurden die Drehgestelle montiert, welche später noch braune Pufferbohlen erhalten werden.
Naja und wenn man schon dabei ist... Ein Kühn N045 fand bequem seinen Platz vor dem Motor und eine kleine MiniLED erleuchtet nun auch die Loklaterne.
Alles in allem war es etwa einen Tag Arbeit und die kleine Shay erstrahlte betriebsbereit in neuem Glanz. Wenn meine Brigadeloks eingetroffen sind werde ich Decals für die Lokbeschriftung entwerfen und dann wird die Shay als Lok #4 auch ihre Beschilderung erhalten.
Wenn ich aus meinem Urlaub nächste Woche zurück bin werde ich noch ein kleines Video aufnehmen damit man sich auch in bewegten Bildern von dem Umbau überzeugen kann.
Grüße, Gerd
nachdem ich meine Zillertalbahn und meine N-Bahn aufgegeben habe kann ich mich endlich wieder um meine eigentliche Hauptvorliebe kümmern - der Waldbahnerei
Schon vor 15 Jahren hatte ich den Wunsch ein kleines Waldbahnimperium in H0e aufzubauen. Doch scheitertes dies an gut laufenden und erschwinglichen Lokomotiven. Mit den neuen Minitrains-Modellen hat sich dies nun aber grundlegend geändert und von daher werde ich in Kürze von meinem neuen kleinen Waldbahnprojekt berichten können, welches ich neben der Schneck immer mal wieder etwas weiterbastel.
Eine dieser Basteleien war dieses Projekt hier.
Auf der US-Convention in Rodgau konnte ich eine der eher seltenen Joe Works Shays erwerben. Sie war in einem "naja" Zustand und mir war klar das sie etwas Arbeit machen würde, doch es war Liebe auf den ersten Blick...
Diese Form der Shay mit geradem Kessel war die erste die Joe Works in den frühen 1980ern produzierte. Die weitaus bekanntere T-Boiler Shay kam später und ist auch was die Drehgestelle angeht besser konstruiert. Dafür gefällt mir hier die Lösung mit den Pufferbohlen besser.
Auf jeden Fall sind diese Baby-Shays recht selten zu finden. Genauer gesagt ist es die erste die ich zu Gesicht bekommen habe seit ich mich seit nun fast 2 Jahren mit der Thematik beschäftige.
Nach einer Reinigung und Testfahrt stellten sich leider schnell ein paar Probleme heraus. Die für Messingloks typische Stromabnahme (Eine Gleisseite je Drehgestelle und das Gehäuse als Masseleitung) sorgte für schlechte Stromaufnahme, zumal nach 30 Jahren viele Kontaktflächen korodiert waren. Außerdem neigte das hintere Drehgestell dazu Kurzschlüsse am Rahmen zu verursachen, da dieses das Gegenpotential führte. Bei weiterem Betrachen stellte sich ein sehr großes Spiel in den Zahnradlagern heraus und noch weiteres...
Wie sollte man dies also sinnvoll in den Griff kriegen? Die Lösung hieß mal wieder wie so oft "3D-Druck"!
An zwei langen Abenden zeichnete ich den Drehgestellgetriebekasten samt Pufferbohle als 3D-Modell. Dabei wurden ordentliche Zahnradlager eingearbeitet und alles für eine Allradstromabnahme vorbereitet. Ziel war es so viele Originalteile wie möglich zu verwenden. Die Pufferbohlen wurden gleich mit einer MinitrainS-kompatiblen Kupplung versehen, damit ich sie künftig ohne Probleme zusammen mit meinen Minitrains-Modellen einsetzen kann.
Nach dem Reinigen der Bauteile wurden die Zahnräder und Getriebeteile eingesetzt. Durch eine durchdachte Konstruktion paßte alles ohne Probleme, obwohl sich einige Details geändert hatten.
Aus Stromabnehmerblechen habe ich in die mitgedruckten 0.1mm Schlitze die Stromabnehmer eingesetzt, welche von oben auf die Spurkränze drücken. Die Originalseitenwangen konnten mit etwas längeren 1mm Schräubchen wieder montiert werden.
Nun kam der erste Moment an dem ich etwas ins Zögern kam. Die alten Drehgestelle wurden von unten angeschraubt. Die neuen müssen wegen einer angepaßten Bauform von oben montiert werden. Dazu mußte ich die M1,4 Gewinde auf 1,4mm aufbohren. Der einzige irreversible Eingriff beim ganzen Umbau, abgesehen von einem Loch unter dem Tender für die Kabeldurchführung.
Die Stunde der Wahrheit kam nachdem alles provisorisch angeschlossen war...
Es bedurfte der ein oder anderen Justierung bis alles schnurrte, aber dann lief die kleine besser als je zuvor. Dank der Allradstromabnahme kam es zu keinem Stottern mehr und die Getriebe laufen sehr leichtgängig. Was bleibt ist das etwas laute Fahrgeräusch, welches durch die hohe Motordrehzahl und das aufwändige Getriebe aus Messindzahnrädchen entsteht. Daran wird man wohl auch nicht viel machen können...
Da die Lok nun schon mal in ihren Einzelteilen auf der Werkbank lag habe ich dann noch gleich zum Luftpinsel gegriffen und der Lok eine ordentliche Farbgebung verpaßt.
Danach ging es an die Endmontage (naja.. einer von vielen weil immer wieder noch was zu richten war....). Zunächst wurden die Drehgestelle montiert, welche später noch braune Pufferbohlen erhalten werden.
Naja und wenn man schon dabei ist... Ein Kühn N045 fand bequem seinen Platz vor dem Motor und eine kleine MiniLED erleuchtet nun auch die Loklaterne.
Alles in allem war es etwa einen Tag Arbeit und die kleine Shay erstrahlte betriebsbereit in neuem Glanz. Wenn meine Brigadeloks eingetroffen sind werde ich Decals für die Lokbeschriftung entwerfen und dann wird die Shay als Lok #4 auch ihre Beschilderung erhalten.
Wenn ich aus meinem Urlaub nächste Woche zurück bin werde ich noch ein kleines Video aufnehmen damit man sich auch in bewegten Bildern von dem Umbau überzeugen kann.
Grüße, Gerd