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Zillertalbahn VT 3 (1953
Verfasst: 12. August 2014, 16:34
von austronewt
Hallo liebe Freunde der Zillertalbahn,
um mögliche Verwechslungen zu vermeiden, möchte ich hier einen neuen Thread eröffnen, der sich nur mit der Entwicklung eines Modells des alten VT 3 (nach dem Umbau 1953) beschäftgen soll.
Die Entwicklung eines BET 101 ist jetzt einmal leider hintangestellt, da sich hier antriebstechnisch zu große Probleme ergeben.
Zurzeit ist zur Konzeption folgendes anzumerken: Der Fahrzeugkasten, Rahmen und Drehgestellte sollen aus Messingblech (Ätztechnik) gefertigt werden. Dach und dessen Ausrüstung wäre ein Resingußteil. Einige wenige Messinggussteile für die Vervollständigung der Fronten, Drehgestelle und weitere Kleinigkeiten (diese sind großteils als Muster im railboys-Fundus vorhanden und verursachen keine gewaltigen Kosten).
Motor angeordnet im Mittelteil des Wagens (wie im Original). Hier würde sich beispielsweise Faulhaber 1219 anbieten. Die Schwungmasse bleibt konstruktiv eher knapp bemessen.
Ob der Antrieb nur auf eines der Drehgestelle wirken soll oder ob beide angetrieben werden, müssen wir diskutieren. Der konstruktive Aufwand ist natürlich für nur ein DG deutlich geringer.
Momentan ist aus Kostengründen nicht an eine Schnittstelle gedacht (für Digitalfahrer ist aber Platz genug für den direkten Einbau des Decoders) Beleuchtung wird ebenfalls nicht unmittelbar vorgesehen und sollte von den Erbauern individuell bei Wunsch eingebaut werden.
Das Dach mit seinen Aufsätzen lässt sich am günstigsten als Resinteil herstellen. (Die Aufsätze wären ein klassischer 3-D-Teil)
Es wird kaum Drehteile geben.
Inneneinrichtung ebenfalls aus Ätzblechen. Alternativ wären Zinnteile aus Gewichtsgründen vorstellbar. (wobei aber doch deutlich höhere Kosten entstehen. Muster als 3-D-Teil)
Fensterflächen aus Klarsichtfolien.
Die großen Bauteile sind Rahmen und Drehgestelle (schwarz), Kasten (blau/rot), Dach (grau/silber). Insofern sind die Farbtrennkanten kein Problem. Allerdings geben die elfenbeinfarbigen Nietenbänder eines auf. Eine Möglichkeit ist, sie als Ätzbleche extra zu lackieren und aufzukleben. Zweite Möglichkeit als 3-D-Decal (Die Nieten sind dabei aufgedruckt. Schaut super aus, kostet auch)
Bitte teilt mir eure Ansicht zu den einzelnen Punkten mit. Alle diese Entscheidungen müssen wir vor der Produktion geklärt haben.
LG
Günter
Vmax ?
Verfasst: 18. August 2014, 13:09
von austronewt
Liebe Zillertalfreunde,
bin gerade dabei, mir den Antrieb des VT3 zu überlegen. Zur Getriebeübersetzung: Was war eigentlich die Höchstgeschwindigkeit dieses Fahrzeugs im Original?
Und gleich noch eine Frage, die zwar schon mehrfach in diesem Forum gestellt wurde: welchen RAL Nummern entspricht am ehesten das Blau (ältere Version) und das Rotbraun (Letztversion) dieses Fahrzeugs? Aus den bisherigen Antworten werde ich nicht recht schlau!
Danke
LG
Günter
Verfasst: 18. August 2014, 13:46
von Dominik B
Entspricht das Rotbraun dem Rot der aktuellen ZB Nostalgiewagen? Dann wäre es IC 105. Ansonsten kann ich dir nicht helfen, nicht meine Epoche
VT3 Farben
Verfasst: 18. August 2014, 14:02
von austronewt
Hallo Dominik!
Das ist die Frage! So weit ich das auf den raren Farbfotos erkennen kann, scheint es nicht das heutige Braunrot zu sein.
LG
Günter
Verfasst: 18. August 2014, 14:19
von Zillertalbahner
Hallo Günter,
ich werde mich bei meinem Modell an dem Braun der Liliput-Modelle halten. Demnach würde RAL 8007 Rehbraun am Besten passen. Auf jeden Fall entspricht das heutige Dampfzugrot NICHT dem alten Farbton, der deutlich brauner war.
bei dem Blau streiten sich die Gesiter, zumal ja alte Aufnahmen farblich auch immer von Belichtungszeit und Licht im allgemeinen Abhängig sind. Auch darf man den Verwitterungsgrad der Farbe durch ausbleichen nicht außer Acht lassen...
Die wirkliche Farbe wird man wohl letzten Endes nicht mehr ermitteln können.
Grüße, Gerd
VT3 Farben
Verfasst: 18. August 2014, 14:44
von austronewt
Hallo Gerd,
ich tendiere auch zu einem "brauneren" Ton. Werde mir das 8007 auf der Farbkarte anschauen.
Tatsächlich ist natürlich der Ausbleichungsfaktor enorm. Gerade vom blauen Triebwagen gibts ein Foto, auf dem er geradezu dunkelblau ausschaut. Auf den wenigen übrigen ist dieses Blau aber mehr ein verwaschenes "Babyblau".
Leider kann ich heute und morgen erst abends auf die Farbkarten schauen und bei Kunstlicht wird das gar nix.
LG
Günter
Verfasst: 19. August 2014, 10:42
von :-) gerhard
hi alle
farben sind schwierig...
- dunkelblau kann nicht sein, auch der payerbacher sieht da dunkel aus und das waren die mW definitiv nie.
- "IC 105" kann auch nicht sein weil damals gabs iveco noch nicht (wenn meine info stimmt dass "IC" "iveco chassis" bedeutet (oder iveco colour ?)
also => etwas röter als die wagen wohl.
:-)) g.
Verfasst: 19. August 2014, 11:43
von austronewt
Okay, okay
andersrum: was haltet Ihr von
RAL 8007 Rehbraun bzw.
RAL 8012 Rotbraun
(offenbar tendiert eine Mehrheit zu Rotbraun)
RAL 5015 Himmelblau bzw.
RAL 5024 Pastellblau
Was mir klar ist, ist dass das damals KEINE RAL-Farben waren. Nachdem wir hier aber nur RAL-Farben verarbeiten, muss ich von einer solchen als Basis ausgehen. Eventuell kommt man anschließend durch Mischen näher. Himmelblau, mit etwas Weiß aufgehellt, könnte doch passen.
Insbesondere bei den Brauntönen ist allerdings in recht kurzen Zeiträumen mit Ausbleichen zu rechnen, sodaß der Wagen alle paar Monate wahrscheinlich eine Nuance anders ausgesehen haben wird. Siehe auch das Mariazeller-Braun, das es in unzähligen Varianten gibt.
LG
Günter
Re Iveco
Verfasst: 19. August 2014, 13:52
von rwer
Iveco nicht - aber Magirus und das seit 150 Jahren!
Wäre interessant zu wissen, wie die Ulmer ihre Lkw Chassis bis zur Fusion als Iveco grundiert/lackiert haben. Ich rede nicht von Fw-Fahrzeugen, die traditionsgemäß schwarz waren und sind.
Gruß Rainer
Verfasst: 19. August 2014, 16:01
von :-) gerhard
hi
um es nicht zu einfach zu machen: iveco besteht ja nicht nur aus MAN, sondern auch aus fiat / lancia / alfa romeo / OM / unic, und wem alles noch ? die hatten sicher nicht alle dieselben chassisfarben. ich wollte nur sagen dass es das IC 105 als solches und mit diesem namen nicht vor 1975 gegeben haben kann. 1975 war der VT3 aber längst geschichte, bzw. das braunrote kleid lange vorher schon weil dann ja noch die blaue periode kam.
btw blau: die O&K-loks haben nochmals ein anderes blau... (>haarerauf<). aber wie günter zurtreffend schreibt ist dank ausbleichung eh alles relativ, also wärs doch am besten wenn man die farbe innerhalb der bandbreiten "rötlich, gegen braun" bzw. "helles blau" (auch) nach ästhetischen kriterien wählt.
deshalb mein loterie-tip: rotbraun und himmelblau sehen sicher sehr gut aus.
öh - sind die "weissen" streifen bei beiden varianten gleich oder muss man da auch unterscheiden zwischen "eher weiss" und "eher elfenbein oder creme" ?
:-)) gerhard
PS: diese farben als "bilder" googeln ist sehr aufschlussreich: unglaublich, was für unterschiedliche farben - auch bei beispielen von lackierten objekten - da unter derselben RAL-nummer gezeigt werden...
Verfasst: 20. August 2014, 18:43
von austronewt
Alles klar!
Pragmatische Entscheidung: RAL 5015 Himmelblau und RAL 8012 Rotbraun.
Muss ohnehin Farben bestellen, da kommen die gleich mit. Bis wir die Modelle lackieren werden, vergeht eh noch ein bissl Zeit! Jeder, der in der Zwischenzeit eine höhere Erkenntnis gewonnen hat, ist höflich ersucht, uns die mitzuteilen!
Die "hellen" Nietenbänder machen wir generell Elfenbein. Nachdem das eine Druckfarbe sein wird, ist mit RAL ohnehin nix los. Aber ich hab mich mit unserem Drucker schon auf eine bestimmte CYMK-Einstellung für Elfenbein zusammengerauft!
Genauso habe ich mir unsere Zusammenarbeit vorgestellt! Super!
Euer Günter
V max
Verfasst: 22. August 2014, 15:42
von austronewt
Hallo Freunde!
Nach Ausquetschen aller Möglichkeiten wird unser VT3 mit maximal 50 kmh unterwegs sein. Die paar Kilometer, die jetzt noch auf 40 kmh zu viel sind, rechtfertigen meiner Meinung nach den Einsatz eines noch teureren Getriebemotors nicht.
Eckdaten der Drehgestelle: Achsstand: 16,66 mm, Raddurchmesser: 7,0 mm Scheibenräder (RP 25 Radreifen).
Schneckengetriebe mit Zahnradübertragung Modul m 0,3.
Zahnradachsen Stahl in Messing laufend,
Radachsen und Schneckenachsen Stahl in Kunstoffbuchsen laufend.
Drehpunkte wie beim Vorbild symmetrisch. Kleinster befahrbarer Radius theoretisch 25 cm (ist aber abhängig von der Kardanstange, die bei derart scharfem Knick möglicherweise zu klemmen beginnt. Das können nur praktische Versuche zeigen).
Zentral im Mittelabteil des Kastens ist der Motor (Faulhaber 1219) befestigt und wirkt über Kardanstangen auf die Schnecken. Relativ große Schwungmasse. Der Wagen sollte also nicht nur ausgeglichene Fahreigenschaften aufweisen, sondern auch über entsprechene Kraftreserven verfügen, um die ZB Züge tadellos durch die Gegend zu bekommen.
Das sind momentan die gezeichneten Konstruktionsüberlegungen. Sprich: Kommentare, Ergänzungen, Kritik ausdrücklich erwünscht! Wer möchte, kann die Zeichnungen per PN als pdf anfordern.
LG
Günter
VT 3 1966
Verfasst: 25. August 2014, 15:30
von Schelli
Verfasst: 25. August 2014, 17:47
von Zillertalbahner
Hallo Martin,
vielen Dank für das Bild :-)
Das kannte ich auch noch nicht.
Grüße, Gerd
VT 3 News
Verfasst: 30. August 2014, 09:10
von austronewt
Hallo!
Neuigkeiten vom VT 3-Projekt:
Die Konstruktion ist im ersten Anlauf abgeschlossen. Nun folgen die Feinarbeiten.
Die Eckdaten: Das Fahrzeug bekommt Antrieb auf 4 Achsen mittels Getriebedrehgestellen und Mittelmotor mit Kardanwellen. Sämtlich Hauptabmessungen werden genau 1:87 eingehalten. Der Drehpunkt der Drehgestelle musste aus kinematischen Gründen allerdings etwas hinter der Mitte verlegt werden.
Der Triebwagen erhält eine integrierte Kurzkupplung, die eine Kuppelbarkeit des langen Fahrzeugs auch auf engen Radien ermöglicht. Das Modell wird großteils aus Messingblechen aufgebaut sein. Es sollten für dessen Bau wenigstens Grundkenntnisse in der Löttechnik vorhanden sein (oder zumindest die Möglichkeit, es dabei zu erlernen!)
Die Volumenteile werden z.T. in 3-D-Drucktechnik erstellt und abgegossen (vielen Dank an Gerd!!!).
In einem weiteren Schritt werden wir die Blechteile als pdf-Ausdruck zusammenfassen. Wer Interesse hat, möge das bitte anfordern und daraus einen "Papiertiger" bauen. Wir sind sehr an der daraus resultierenden Kritik interessiert. Zweck: Auffinden von Fehlern, Verbesserungen diverser Art.
Sobald dieser Ausdruck tatsächlich zur Verfügung steht, melde ich mich hier wieder.
LG
Günter
Verfasst: 30. August 2014, 09:25
von fairlie009
hui - find ich sehr cool - bin schon neugierig - die Druckerpatrone ist jedenfalls fast voll
Verfasst: 30. August 2014, 14:42
von stefan760
Hallo Allerseits!
Könnte es sein das der TW 1966 Saphierblau 5003 war?
Die ZB hat später ja auch das ÖBB Blutorange 2002 übernommen.
Die Farbaufhellung durch die Fläche und die leicht Überbelichtung würden passen.
Was meint Ihr?
LG
Stefan760
Verfasst: 30. August 2014, 15:21
von austronewt
[quote]Könnte es sein das der TW 1966 Saphierblau 5003 war?[quote]
Hallo Stefan!
das erscheint recht unwahrscheinlich, da die ÖBB bewusst ein recht dunkles Blau gewählt haben. Zunächst entsprach das Kobaltblau der BBÖ der RAL-Nummer 5013. Aus technischen Gründen ist man bei den ÖBB auf Saphirblau 5003 gewechselt. Zumindest die wenigen mir zugänglichen Farbabbildungen des VT 3 zeigen einen wesentlich helleren Ton. Vergleiche der Fotos mit der RAL-Karte ergeben am ehesten den Farbton RAL 5015 Himmelblau. Wobei auch in diesem Fall die beiden größten Unsicherheitsfaktoren die Farbabweichungen bei alten Farbaufnahmen und der Ausbleichfaktor am Originalfahrzeug darstellen.
Testweise werde ich auf jeden Fall ein Modell des VT 3 himmelblau lackieren. Dieses Modell kann dann leicht zu Vergleichszwecken herangezogen werden.
LG
Günter
VT 3 News
Verfasst: 31. August 2014, 15:33
von austronewt
Beim ersten Konstruktionsentwurf gerieten die Haltebügel der Drehgestelle über die Fensterkante, waren von außen also sichtbar. Das hat den Herren - zu Recht!- missfallen. Also muss eine neue Lösung her. Deshalb jetzt mal Denkpause. Sobald Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, gibt's hier den Bericht!
LG
Günter
VT 3 News
Verfasst: 5. September 2014, 09:51
von austronewt
Hallo Freunde!
Von den verschiedenen vorgeschlagenen Lösungen zum Antrieb des Triebwagens hat sich nach entsprechender Diskussion eine am ehesten als praktikabel erwiesen und wird jetzt einmal konstruktiv umgesetzt. Leider wird sich dadurch die Endgeschwindigkeit ein wenig erhöhen. Zwar hätte es auch aufwändigere und elegantere Vorschläge gegeben, die allerdings alle deutlich höhere Kosten verursacht hätten. Ich hoffe, das ist im Sinn der meisten Interessenten.
LG
Günter