Schmalspur-Modell-Forum

Hallo Forenfreunde,

am kommenden Karfreitag steht bei der Brohltalbahn (Brohl - Engeln, Spurweite 1000 mm) die Eröffnung der diesjährigen Saison bevor.

Diejenigen unter Euch, die sich für deutsche Schmalspurbahnen interessieren, werden wissen, daß es sich bei dieser Strecke um ein ganz besonderes Juwel unter den dt. Strecken handelt: Ist es doch eine der ganz wenigen Schmalspurbahnen hierzulande, wo noch regelmäßiger Güterverkehr stattfindet.

Seit Jahren nun wird eine Diesellokomotive aufgearbeitet, die sowohl im Güter-, als auch im Personenverkehr (täglich außer Montag, 1-2 Zugpaare während der Saison) zum Einsatz kommen wird.

Das Bild zeigt die D5 (Henschel, 1966) vor ihrer Aufarbeitung. Die Lok stand in den Diensten der spanischen FEVE und hatte dort die Nr. 1405


Quelle: Homepage der Brohltalbahn http://www.brohltalbahn.de

Die Aufarbeitung der Lok, die äußerlich wie eine etwas zu heiß gewaschene V 160 der DB aussieht, ist fast abgeschlossen. Auf "Drängen" der Fangemeinde gibt es am Karfreitag für Interessierten einen exklusiven Besichtigungstermin, wo sich die Brohltalbahner Zeit nehmen, den Eisenbahnfreunden die neue Lok zu präsentieren.

Details gibt es hier

Für die meisten von Euch wird die Anreise zu weit sein, aber da ja auch viele hier mitlesen, die mehr so aus meiner Ecke kommen, wollte ich dieses Ereignis Euch nicht vorenthalten. Ich hoffe, man sieht sich...

Herzliche Grüße,

Euer Greg

Klingt ja eigentlich ganz interessant.
Wie dicht ist denn der Güterverkehr? Mehrmals pro Werktag (Vormittags oder Nachmittags?) oder eher sporadisch, z.B. einmal pro Woche?
Sprich: ist es sinnvoll, auf gut Glück hinzufahren und auf den nächsten Güterzug zu warten?

Ach ja, auf welchen Teilen der Strecke wird denn der Güterverkehr durchgeführt?

Hallo Gerhard,

leider gibt es für die Güterzüge keine festen Fahrzeiten. Der einzige Kunde, ein Phonolith-Werk in Brenk, wird "nach Bedarf" bedient. Immerhin ist der Bedarf ausreichend hoch, daß es für mehrere Züge pro Woche reicht. Diese bestehen dann mal nur aus zwei, mal aus fünf Containertragwagen und befahren zwar nicht die gesamte Strecke, aber immerhin einen Großteil, da sich Brenk in der Nähe des heutigen Endpunkts (Engeln) befindet.

In Zeiten, als noch reguläre Personenzüge fuhren, ging die Strecke noch einige km weiter bis Kempenich, der Abschnitt Engeln - Kempenich ist jedoch abgebaut.

Die Güterzüge verkehren meistens morgens bzw. vormittags, so daß sie zurück sind, bevor mit dem selben Triebfahrzeug (derzeit zumeist der viermotorige VT 30, ein hochinteressantes Gefährt) der bzw. die Personenzüge gefahren werden. Mehrere Züge gleichzeitig auf der Strecke werden vermieden, auch wenn Kreuzungsmöglichkeiten grundsätzlich vorhanden wären. Ebenso wird, soweit mir bekannt ist, keinem Planzug "mal eben so" ein Güterwaggon mitgegeben, vermutlich wegen des zu langen Rangieraufenthaltes in Brenk. Aber da zur Zeit meist ein Triebwagen die Güterwaggons zieht, sieht jeder Güterzug ohnehin wie ein Bilderbuch-GmP aus.

Einfach mal so auf Verdacht würde ich besser nicht auf einen Güterzug warten. Dann schon eher mitfahren (dabei die Strecke erkunden), beim wirklich freundlichen Personal nachfragen, ob am nächsten Tag ein Güterzug unterwegs sein wird, und diesen dann gezielt anpeilen. Die Personenzüge verkehren übrigens während der Saison täglich außer Montags (1-2 Zugpaare), was für eine "Museumsbahn" sehr beachtlich ist.
Auch die Länge der Züge (speziell Wochenenden im Sommer) kann sich sehen lassen.

Als weiteres Bonbon gibt es einen Dreischienengleis-Bereich in Brohl, wo bisweilen auch Schmalspurloks den Verschub von normalspurigen Güterwaggons vornehmen.

Du siehst, zu sehen gibt es genug im Brohltal, und ich kann Dir die Fahrt dorthin nur empfehlen.

Eine hübsche Seite mit weiteren Informationen und jede Menge Bildern pflegt Markus Doll, der Link führt Dich direkt dorthin.

Damit erstmal genug der Infos, hoffe geholfen zu haben.

Gruß Greg