Getriebebau für einen B-Kuppler in H0e

Für Anregungen/Vorstellungen/Tipps, Tricks & Hinweise.

Moderator: Stephan Rewitzer

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dampfross
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Getriebebau für einen B-Kuppler in H0e

Beitrag von dampfross »

Liebe Feldbahngemeinde,

wer den Bau einer Feldbahn Dampflokomotive im Maßstab 1:87 plant, der steht schnell vor der Entscheidung welches industriell gefertigte Fahrwerk für ein bestimmtes Vorbild passt. Auf dem Wunschzettel steht neben der Spurweite, der Raddurchmesser, Achsabstand und Geometrie auch eine vorbildgerechte Endgeschwindigkeit. Viele im Handel erhältliche Fahrwerke haben (aus kaufmännischen Überlegungen heraus) eine zu große Endgeschwindigkeit. (Hiervon werden die Modellbahnfreunde im Digitalbetrieb wenig mitbekommen)

Ich habe mich für den Eigenbau eines H0e Fahrwerkes für einen B Kuppler entschieden. Als Werkzeuge stehen Reibahlen und eine Dreh- und Fräsmaschine aus dem nichtprofessionellen Bereich zur Verfügung. Ich habe solche Antriebe schon einmal gebaut und kenne inzwischen die Stolpersteine. Die Endgeschwindigkeit des Fahrzeuges soll nicht höher als 2 Radumdrehungen pro Sekunde sein, was beim Vorbild mit 560 mm Rädern ca. 12 km/h entsprechen würde.

Der 8mm Maxon DC Motor wird im Kessel untergebracht und hat eine Leerlaufdrehzahl von mehr als 15 000 u/min. Unter realen Lastbedingungen wird diese nicht erreicht.

Die Untersetzung habe ich bei ca. 1:130 festgelegt.

Im Schritt 1 habe ich mir die einzelnen Getriebestufen in eine Ebene gelegt, um die Zahnradgrößen und die Achsabstände zu ermitteln. Die folgende Skizzezeigt den Antrieb vom Motor bis zu 1. Radachse. Der weitere Antrieb zur 2. Achse ist nicht mit abgebildet.

Im Schritt 2. Habe ich die Achsen „in den Raum“ gelegt. Hier müssen die Platzbedingungen berücksichtigt werden. Dieses Bild zeigt eine Getriebehälfte als Seitenansicht.

Diesesund auch dieses Bild zeigt die beiden Getriebehälften. Diese sind in Ätztechnik entstanden. Durch die Sandwichbauweise wird die nötige Stabilität erreicht. Die Lager sind aus Hartbronze in die Hälften geklebt. Die exakte Größe der Lager wird durch Ausreiben realisiert. So erreicht man einen leichten und dennoch exakten Lauf des Antriebes. Die beiden Hälften sind durch kleine Passungen reproduzierbar zu montieren. So kann man die Getriebestufen schrittweise in Betrieb nehmen. Montagefehler können so besser korrigiert werden.

Nun lasse ich einfach ein paar Schritte weg und zeige den Arbeitsstand. Zu sehen ist die nicht ganz einfach zu bauende Motorhalterung. Der Maxon Motor verfügt über ein Feingewinde M 5.5 x 0.5 zur sachgerechten Befestigung. Was noch fehlt ist eine feingewuchtete Schwungmasse und die Antriebschnecke.

Immer Spass am Hobby wünscht
Joachim

Bei Interesse werde ich die weiteren Schritte von Zeit zu Zeit hier einstellen.

ps. Ich bitte um Verständnis dafür, dass die Bilder nicht direkt eingefügt wurden. Dafür gibt es technische Gründe.
:-) gerhard
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Beitrag von :-) gerhard »

schööön.
bitte mehr.
;-)) gerhard
Modeller
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Beitrag von Modeller »

Hallo Joachim,

einfach super was Du da wieder zauberst. Bitte halte uns auf dem Laufenden.
Wird's eine FFM1?

LG + schönes WE
Ingo
fairlie009
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Beitrag von fairlie009 »

Hallo Joachim!
:eek: :hechel: Du schaffst es, dich immer wieder selbst zu übe3rtreffen...
Mein Interesse ist dir gewiss!
Grüße
Peter

Schmalspurbahn in jedem Maßstab: Hauptsache, es hat Sinn, macht Spaß und bringt auch anderen Freude...
penzing1140
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B-Kuppler mit Maxonmotor

Beitrag von penzing1140 »

Schoenen guten Morgen Joachim

dieses Gewinde kenne ich von Faulhaber, das war schon den 1970-er Jahren mit dem ersten 13 mm Motor. Ich liess mir damals von einer kleinen Werkzeugmacherei in Wien
einen Gewindebohrer machen, gleich einen langen mit hinterdrehtem Schaft. Und in der Firma einen fuer Sacklochgewinde. Einen habe ich noch. Die 13 mm Motore waren damals ein echter Masstab.
mfg
Josef, Wien14
dampfross
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Projektabschluss

Beitrag von dampfross »

Liebe Feldbahngemeinde,

das Modell ist nun fertig und alle, die diese Bilder bereits kennen, mögen mir verzeihen, dass ich diese auch hier zeige ;-)
Ich gehe aber davon aus, dass es doch einige Benutzer gibt, die weder Zeit noch Lust haben, sich in mehreren Forne zu bewegen, für die sind diese Bilder zum Projektabschluss gedacht.

Bild

Hier kann man das bestückte Getriebe mit dem Aussenrahmen sehen. Alle Teile sind brüniert. Auf dem Bild sieht man die Stromabnehmer isoliert durch kleine Kunststoffhülsen in einer Aufnahme am oberen Getriebedeckel.

Bild

Dieses Bild zeigt die Befestigung des Motors. Wer genau hinschaut, der kann die kleine Blechunterlage zur Einstellung des Spiels zwischen Schnecke und Schneckenrad erkennen. Ebenso sind die beiden feingewuchteten Schwungmassen zu erkennen.

Bild

Alle Teile lassen sich leicht zerlegen und auch wieder montieren. Korrekturen sind jederzeit möglich. Die Stromabnehmer sind aus 0.15 mm Bronzeblechstreifen so dimensioniert, dass diese auch auf die kurze Länge federn.

Bild

Bild

Die Korrektur der Steuerung konnte ich leider nicht so, wie auf dem Bild gezeigt , mit der Brechstange machen !

Mit einem kleinen Video möchte ich das Thema Modell der Lok No. 1 des FFM abschliessen.

Ich hoffe mein kleiner Baubericht hat ein paar interessierte Fahrzeugbauer zum Lesen animiert.

Allen Spass am Hobbby wünscht
Joachim
fairlie009
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Beitrag von fairlie009 »

:eek: :eek: :hechel: :razz: :pro:

was soll man da noch sagen...
Wahnsinn!
Grüße
Peter

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flatho
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Beitrag von flatho »

Ehrfürchtiges Staunen angesichts dessen, was Du da zeigst !!!

Viele Grüße
Thomas
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