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Gleise für 0n30 bzw. 0e ? US Vorbild

Verfasst: 24. Mai 2006, 11:14
von thomas604
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich grad mit dem Thema 0e und überlege, ein kleines Bahnhofsmodul ca. 2,0 x 0,4-0,5 Meter nach US Vorbild zu bauen. Die freundlichen Kollegen von modellbahn-community.de haben mich mit meiner Anfrage auch hierhin verwiesen. :) Der Bahnhof ist von der Fläche her natürlich sehr klein und wird zwangsläufig auch sehr "gleislastig" aber das kommt mir ehrlich gesagt entgegen, so kann ich mich auf wenige Dinge konzentrieren, komme ja sowieso nie dazu eine größere Anlage aufzubauen...

Letztes Jahr war ich noch bei H0e und habe dort ein paar Erfahrungen mit Flexgleis und auch mehr oder weniger Weichenselbstbau (aus vorhandenen N-Weichen umgefrokelt weil die Fahrzeuge über meine alten N-Weichen nicht entgleisungsfrei drübergekommen sind) gesammelt, ganz früher hatte ich H0 und nach all den Jahren weiß ich nun, daß ich definitiv einen größeren Maßstab haben möchte, 0e finde ich da im Moment genau richtig.

Die Frage, die mich beschäftigt ist, welches Gleismaterial nimmt man am besten her? Die Alternativen sind Peco 0e oder etwas "Selbstgebautes" wobei bei letzterem gibt es ja anscheinend auch diverse Anbieter von z.B. Weichenbausätzen, wie z.B. WENZ Modellbau und sicher noch etliche mehr

Interessieren würden mich daher vor allem Erfahrungen zum Thema Gleise.

Aber auch sonstiger Erfahrungsaustausch, auch was die Bachmann Fahrzeuge angeht (habe bis jetzt noch nichts gekauft) Kupplungen usw. usf. denn außer auf diversen US Foren habe ich dazu bisher noch nichts gefunden.

viele Grüße,
Thomas

Verfasst: 25. Mai 2006, 08:52
von Martin Zeilinger
Guten Morgen (und "Willkommen im Kreis der wahrhaft Irren!")!

Praktische Erfahrungen hab' ich mit Peco und Henke. Im Folgenden eine sehr persönliche Einschätzung ihrer Vor- und Nachteile.

Peco
- Schwellenform
- Nachbildung der Schienenbefestigung an den Schwellen
+ / - Weichenradius (60 cm) - ist m.E. an der Schmerzgrenze (optisch und technisch), der Vorteil ist, dass auf engem Raum eine brauchbare Bahnhofseinfahrt entstehen kann
+ betriebssicher
+ rascher Aufbau
+ Preis (ich kaufte meine Weichen in Wien zum Stückpreis von ca. € 14,--)
+ Fixierung der Weichen in den Endlagen - für mich sehr angenehm, da meine Weichen mit Weichenstellhebel von Weinert oder Kröß gestellt werden

Henke
- Zeitaufwand (für Weichenbau)
+ / - Weichen erfordern einen sehr exakten Zusammenbau - Schlampigkeiten rächen sich durch unruhigen Lauf der Fahrzeuge
+ Flexgleis - sieht deutlich besser als das Peco-Gleis aus (manche "Experten" finden die Schwellen aber zu schmal)
+ Weichengeometrie - eine mit Henke-Weichen aufgebaute Bahnhofseinfahrt sieht einfach "geil" aus


Meine Erfahrnugen mit Bachmann-Fahrzeugen
Die Dampfloks haben ein bemerkenswert gutes Preis/Leistungsverhältnis (schade, dass man kaum etwas "europäisieren" kann). Hervorragend finde ich die Shay (Bild 1, 2) - der Antrieb über die Kardanwelle ist einfach sensationell.
Die kleine Diesellok stand schon mehrfach auf meiner Einkaufsliste - ich hab' jedoch noch kein perfekt laufendes Exemplar gefunden (die überarbeitete Neuauflage mit Decoder soll aber viel besser laufen)
Die Güterwagen sind ihren Preis wert (und auch tw. "europäisierbar" - siehe Bild 3, 4)

Bachmann liefert seine Fahrzeuge mit Kadee-Kupplungen aus. Diese Kupplung ist hinsichtlich Funktionalität und Aussehen schon was sehr Tolles.

Bild 1
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Bild 2
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Bild 3
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Bild 4
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Viel Erfolg beim Oe-Einstieg
Martin

Vielen Dank!

Verfasst: 27. Mai 2006, 20:40
von thomas604
Hallo Martin,

vielen Dank für die Antwort.

Die Infos zu dem Gleismaterial sind sehr hilfreich.

Ich hab einfach wenig Platz (Wohnung insgesamt 40 qm!) und werde mit den 600 mm Radien in den Weichen daher einfach leben MÜSSEN. Ich hab von meiner ur-alten H0 Zeit noch einige Fleischmann Profi Gleise hier zum Herumprobieren, und die haben ja auch 618 mm Radius, finde das ist für eine Schmalspurbahn noch vertretbar.

Meine Vorlieben bei den Schmalspurbahnen gelten Österreich und USA. Tja letztes Jahr wollte ich noch in H0e bauen, da gab es nur keine Mh.6 / 399 zu kaufen, was insgesamt eine absolute Mega-Lieblingslok von mir ist – jetzt kommt sie bei Roco anscheinend neu raus und ich möchte aber kein H0e mehr :roll:

Die outside frames 2-8-0er und Shay oder Climax finde ich aber auch genauso faszinierende Modelle und diese amerikanische Bahnatmosphäre ebenfalls.... daher ist es für mich persönlich kein Problem, wenn man die Loks schlecht "europäisieren" kann.

Wobei mir spontan eine ostdeutsche Bahn einfällt, aber die war glaub ich nur 600 mm im Original, die hatten zwei vierfach gekuppelte Schlepptenderloks mit Außenrahmen. Ich weiß leider nicht mehr, wer wann und wo... hab ich als ca. 8-jähriger im Lok Magazin gelesen :) die wollten damals eine dritte Lok anschaffen, die wenn ich mich richtig erinnere, einen Innenrahmen bekommen hätte... aber wurde nicht mehr verwirklicht. Jedenfalls die haben mich fasziniert, ich habe halt komischerweise einen speziellen Spleen für Vierkuppler entwickelt... mir gefiel auch eine alte preußische Br. 55 immer besser als die eigentlich doch viel "tollere" 01 :)

Damit das Projekt einigermaßen realistisch bleibt, werde ich jetzt das Gleis von Peco verwenden.

Ich plane eine Drehscheibe, die Bühne muß mindestens 30+ cm haben für die lange 2-8-0 (LüK ca. 32 cm) Was würdet Ihr dazu empfehlen? Gibt es gute Alternativen zu

1. der doch recht teuren, aber vermutlich einfach einzubauenden und sehr betriebssicheren und elektrischen Drehscheibe von Fleischmann H0 ? Bei der müßte ich "nur" die Bühne entsprechend auf Spur 0 "trimmen"....

2. der Drehscheibe von Backwoods aus England? http://www.backwoodsminiatures.com/0n3kits.htm

Die Backwoods finde ich noch schöner als die erste! Ist aber vermutlich zu kurz. :(

Gruß
Thomas

Verfasst: 28. Mai 2006, 09:22
von Herbert Ortner
:eek: :eek: Du kennst ja Seiten, a Waunsinn...Schaut's euch diese Gararatts an! So eine NGG16, mit der K1 als Vorspann vor einem 12-Wagenzug auf der Welsh Highland Railway...sabber...lechz! Nur Schade, dass ich keinen Platz in meiner Kleinwohnung dafür hätte! :wink:

Verfasst: 28. Mai 2006, 23:52
von thomas604
tjajaaa.... die Backwoods-Seite darf man sich nicht zu lang am Stück anschauen !! :lol:

Gerad' die K1, vor allem seit ich die Videos vom restaurierten Original gesehen hab, gefällt mir nämlich auch gefährlich gut. Da kommt man schon in s Grübeln... wenn die im Original in der Lage sind, mal eben Australien, England und Südafrika auf EINER Strecke bunt durcheinanderzumischen, warum sollten wir als Modellbahner das nicht auch tun... einfach weltweit die Loks und Waggons zusammenkaufen, die uns gefallen und auf einer Strecke bunt zusammenmischen als gäb' es kein Morgen ;)

Aber nein, ich bleib artig und konform und mache jetzt halt brav nur US auf meiner Bahn und fertig.

Gruß
Thomas

Verfasst: 29. Mai 2006, 08:55
von markus
Hallo Thomas,

kann noch was beitragen zu Gleisen. henke habe ich noch nicht ausprobiert, dafür das von KS (Karl Stümpfl), das mir von der Optik sehr gut gefällt. der hat auch m.W. ein amerikansiches Gleis (aber eher Waldbahn), dazu auch Weichenbausätze zu erschwinglichen preisen.
Im Bausatz ist schon alles vorbereitet und gekürzt, sodass man es "nur" zusammenbauen muss. "Nur" allerdings hatte ich da durchaus Probleme bei den Zungen, was aber nicht an dem Bausatz eher an meiner "Fingerwurstigkeit" liegt. Die Bausätze und den Umgang damit wurden auch schon mla in MIBA und in einer der letzten Mittelpuffer beschrieben.

KS hat auch ein paar nette Bausätze für US-Waldbahner selbst entwickelt. Mir gefällt die Diesellok auf Rovo V100.-Basis sehr gut - leider nicht mein Thema :frown:
http://www.ks-modelleisenbahnen.de/
KS kann ich durchaus auch für andere Fragen rund um Modellbahn, Digitalisierung, Abziehbilder etc. als kompetenten Ansprechpartner empfehlen... .
Die Angebote von dem von dir genannten Wenz sind sicher auch interessant, nur das ist ja was für komplette Selbstbauer. Würde mich auch mal interessieren, aber das traue ich mir dann doch nicht zu..

So bin ich bei meinem Twimberg auch bei Peco gelandet, die wirklich einfach und robust sind und mit etwas Farbe und gutem Schotter auch ganz ordentlich aussehen. Und sie sind vorallem (für kürzere Fahrzeuge) zuverlässig.

Wenn Du aber Module baust (und damit auf irgendwelche treffen fahren willst), solltest Du vielleicht darauf achten, ein Gleis im Bahnhof zu haben, bei dem Loks gerade aus durchfahren können, da es wohl bei den längeren Henke-Loks Probleme geben könnte (steht so in den Modulnormen)

Gruss
aus Frankfurt
Markus

Verfasst: 29. Mai 2006, 19:15
von thomas604
Hallo Markus,

ich baue zwar in Modulen, oder besser: Segmenten, aber aus Platzmangel (zuwenig Höhe, zu schmale Anschlüsse) werd ich mich vorerst sowieso nicht an Normen halten können bzw. "treffentaugliche" Anlagen bauen.

Vermutlich mach ich das auch mit Peco-Gleis.

Etwas irritiert wurde ich, da auf einer amerikanischen Seite (www.pacificairlinerailroad.com) ausgeführt wird, daß der amerikanische Schwellenabstand (18 Zoll) der dortigen 3-Fuß-Bahnen nicht mit dem von europäischen Schmalspurgleisen übereinstimmt bzw. ein normales H0-Gleis von Schwellenlage und Abstand her eigentlich besser zum US-Vorbild passen würde als ein europäisches 0e Schmalspurgleis.

Allerdings gefallen mir Bilder, auf denen US-Schmalspurloks auf normalen H0-Gleisen fahren, ehrlich gesagt überhaupt gar nicht.

Außerdem galten die dortigen Ausführungen auch nur für Bahnen vor dem ersten Weltkrieg, inwieweit bei den US-Schmalspuren die Gleise sich nach WK I geändert haben, ist mir bis jetzt noch unbekannt. Vermutlich geh ich da jetzt nach "Pi mal Daumen" und nehme das Peco 0e-Gleis und kein H0-Gleis.

Gruß
Thomas