So, nun halte ich das Ding in den Händen, BWB-Variante. Nietenzähler mögen mir den Kauf vergeben, aber das Potential zum Umbau hat es langfristig immer noch, selbst wenn man nur das Fahrgestell für den Kröss-Bausatz verwenden würde. Allerdings macht gerade das Gehäuse gar keinen so üblen Eindruck. Mir würden ein Zurüstsatz für den Bereich unter dem Führerhaus (nach Entfernen des Aussenrahmens) und ein richtiger Zylinderblock durchaus reichen.
Dieser ist übrigens nicht wie es auf den ersten Blick erscheint, zu weit hinten, sondern schlichtweg
zu kurz! Während die hintere Seite durchaus lagerichtig erscheint (knapp in der Verlängerung der Wasserkasten-Vorderkante nach unten), fehlt vorne ein Stück und daher gehen die verkleideten Einströmrohre ins leere.
Hier das Vorbild auf der BWB (Foto: Sebastian Erben)
Und noch einmal der Prototyp mit den verschiedenfarbigen Komponenten:
Die Rauchkammer mit den Verkleidungen ist ein Teil und da ist Potential vorhanden für einen groben Fehler bei der Variante mit Caprotti-Steuerung - die hatte nämlich unverkleidete Einströmrohre, die sehr weit vorne lagen. Die Caprotti-Variante braucht also nicht nur andere Zylinder, sondern unbedingt auch einen anderen Rauchkammer-Bauteil. Man wird sehen...
Der Bauteil über der Kupplung ist eine Verlängerung des Rahmens nach vorne mit den Verschieberauftritten und entspricht in der ausgeführten Form mit den seitlich abstehenden Blechwinkeln der aktuellen Uh der BWB, wie am Vorbildfoto erkennbar, wirkt aber etwas plump. Diese Bauart ist nicht bei allen Varianten vorbildgerecht. Hier schafft aber bei Bedarf ein scharfes Messer Abhilfe.
Zum Antrieb ist nicht viel zu sagen, Liliput-U eben. Ein leichtes Taumeln ist bemerkbar, die Zugkraft konnte ich noch nicht testen, dürfte sich aber von der U wohl kaum unterscheiden. Wie Martin Geyer an anderer Stelle bemerkte, wäre daher ein Kröss-Bausatz ohne Faulhaber-Motor nur eine halbe Sache, man bekäme ein optisch perfektes Modell mit suboptimalen Fahreigenschaften.
