Bahnhof Birkstadt der SBEG
Verfasst: 23. Januar 2023, 13:32
Nachdem ich mehrmals darauf angesprochen wurde, möchte ich den Bahnhof „Birkstadt“ des Overather Betriebsteils der SBEG hiermit vorstellen.
Der Bahnhof „Birkstadt“ stellt die Verbindung zwischen einer normalspurigen und einer schmalspurigen, jeweils eingleisigen, elektrifizierten Nebenbahn im Bergischen Land im weiteren Einzugsbereich der Städte Köln und Bonn dar.
Zeitlich angesiedelt um den 2000er Jahrhundertwechsel haben sich angenommmermaßen die Verkehrsaufgaben vom herkömmlichen, gemischten Personen- und Güterverkehr zum modernen ÖPNV-Umsteigeknoten mit Verbindung zum normalspurigen Stadtbahnnetz Köln/Bonn entwickelt. Dabei hat sich ein geringer, aber regelmäßiger Güterverkehr erhalten (1 - 2 tägliche Ganzzüge mit „Optolith“ und 3 – 4 wöchentliche Rollwagenübergaben im Einzelwagenbetrieb). Für den Optholithverkehr musste eine Umladevorrichtung vorgesehen werden. Diese besteht aus einer überdachten Umladerampe, auf der die Schmalspur-Selbstentladewagen in darunter stehende Normalspur-Schüttgutwagen entladen werden. (Diese wiederum werden von einem tieferliegenden Anlagenniveau aus zugeführt.)
Für den Rollwagenbetrieb mussten eine entsprechende Rampe und Rangiermöglichkeiten vorhanden sein. Platzbedingt und wegen im weiteren Streckenverlauf vorgesehener Steigungen werden maximal je zwei aufgebockte Normalspurgüterwagen + 1Begleitwagen pro Zug befördert.
Die Bahnhofslänge von Einfahrtsweiche zu Einfahrtsweiche beträgt 2,60 m. Die nutzbare Bahnsteiglänge 82 cm.
Als Gleismaterial für die Schmalspurgleise wurden Roco H0e Flex-Gleis und Weichen verbaut; bei der Normalspur RocoLine Betonschwellen-Flexgleis und Weichen auf Holzschwellen. Die Weichenantriebe sind unterflur eingebaute Bemo-Motorantriebe.
Als der Bahnhof geplant und Gleise und Elektrik verlegt wurden, war an eine
Digitalisierung noch nicht zu denken. Daher wurde er so verschaltet, dass Schmal- und Normalspur jeweils einen getrennten Stromkreis bildeten und alle einzelnen Gleisabschnitte einzeln abschaltbar waren. Dies wurde auch beim Digitalbetrieb beibehalten.
Die Fahrleitung entstand angenähert an das Vorbild der Stern + Hafferl Bahnen als Einfachfahrleitung im kompletten Eigenbau aus H-Messingprofilen und 3,5 bzw. 5 mm Sommerfeldt Einfach-Fahrdraht. Diese Bauweise hat sich bei gelegentlich notwendigen Eingriffen in die Anlage als sehr robust erwiesen. Die graue Einfärbung lässt die Fahrleitung besonders bei der direkten Draufsicht dennoch recht zierlich erscheinen . Gefahren wird grundsätzlich mit angelegtem Stromabnehmer!
Da bei der SBEG auch nicht-elektrische Triebfahrzeuge eingesetzt werden, ist ein „echter“ Betrieb mit Stromversorgung der E-Triebfahrzeuge über die Fahrleitung wenig sinnvoll, so dass diese lediglich im sichtbaren Bereich der Anlage installiert werden muss.
Der (fast) gesamte Bahnhof im Überblick, Blickrichtung Schmalspurausfahrt. Vorne links unten das Dach der Optolith Umladeanlage mit dem Schmalspur- Zufahrtsgleis zur oberen Ebene der Umladung. Links dahinter auf dem nächst niedrigen Niveau der Normalspurstrecke: eine Kreuzungsstelle. Dahinter endet dann der sichtbare Teil der Normalspurstrecke. Rechts liegen die Gleisanlagen für den Normalspur Güter- und Rangierbetrieb mit der Rollwagenübergabe.
Der Bereich von der im Bild sichtbaren Trennfuge bis hinter die Spitze der Schmalspur-Einfahrtsweiche ist aus der Anlage herausnehmbar und mittels Vielfachstecker mit der Anlage elektrisch verbunden.
In der gleichen Blickrichtung zeigt diese Bild den Teil des Bahnhofs, der überwiegend dem Personenverkehr dient. An dem breiteren rechten Bahnsteig findet im Regelbetrieb der Umstieg zwischen Normal- und Schmalspurzügen statt. Der linke Bahnsteig dient hauptsächlich dem Museums- und Touristikbetrieb. Die Schmalspurgleise links davon werden auch als Rangier- und Ausfahrtgleise für die Schmalspur genutzt.
Das mittlere Gleis ist als Dreischienengleis ausgeführt. Dort können mittels mobiler Spindelhebeböcke Schmalspurfahrzeuge auf Normalspurwagen verladen werden.
Die Bilder zeigen den schmalspurigen Einfahrtsbereich des Bahnhofs und und die Einfahrt in die Ortsdurchfahrt.
Der straßenbündige Teil der Ortsdurchfahrt. (Ich liebe solche Ortsdurchfahrten!)
Im Hinterhofbereich einer winkelförmigen Häuserzeile befindet sich ein Parkplatz mit Zugang zu diversen Geschäften und einem Café.
Der mittlere Teil des Bahnhofs aus einer anderen Perspektive.
Blick in Richtung Normalspurausfahrt. Gut zu erkennen Lage und Anschluss der Optolith-Umladung.
Einige Detailansichten der Umladeanlage. Das Dach ist bei Störungen abschnittsweise abnehmbar.
Das „Haus in der Ecke“
Die Rollwagenübergabe
So, das wär´s für diesmal.
Ich hoffe dieser Bericht über einen „etwas anderen Bahnhof“ hat euch einige Anregungen gegeben.
Wer noch Fragen hat: einfach melden.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land
Georg
Der Bahnhof „Birkstadt“ stellt die Verbindung zwischen einer normalspurigen und einer schmalspurigen, jeweils eingleisigen, elektrifizierten Nebenbahn im Bergischen Land im weiteren Einzugsbereich der Städte Köln und Bonn dar.
Zeitlich angesiedelt um den 2000er Jahrhundertwechsel haben sich angenommmermaßen die Verkehrsaufgaben vom herkömmlichen, gemischten Personen- und Güterverkehr zum modernen ÖPNV-Umsteigeknoten mit Verbindung zum normalspurigen Stadtbahnnetz Köln/Bonn entwickelt. Dabei hat sich ein geringer, aber regelmäßiger Güterverkehr erhalten (1 - 2 tägliche Ganzzüge mit „Optolith“ und 3 – 4 wöchentliche Rollwagenübergaben im Einzelwagenbetrieb). Für den Optholithverkehr musste eine Umladevorrichtung vorgesehen werden. Diese besteht aus einer überdachten Umladerampe, auf der die Schmalspur-Selbstentladewagen in darunter stehende Normalspur-Schüttgutwagen entladen werden. (Diese wiederum werden von einem tieferliegenden Anlagenniveau aus zugeführt.)
Für den Rollwagenbetrieb mussten eine entsprechende Rampe und Rangiermöglichkeiten vorhanden sein. Platzbedingt und wegen im weiteren Streckenverlauf vorgesehener Steigungen werden maximal je zwei aufgebockte Normalspurgüterwagen + 1Begleitwagen pro Zug befördert.
Die Bahnhofslänge von Einfahrtsweiche zu Einfahrtsweiche beträgt 2,60 m. Die nutzbare Bahnsteiglänge 82 cm.
Als Gleismaterial für die Schmalspurgleise wurden Roco H0e Flex-Gleis und Weichen verbaut; bei der Normalspur RocoLine Betonschwellen-Flexgleis und Weichen auf Holzschwellen. Die Weichenantriebe sind unterflur eingebaute Bemo-Motorantriebe.
Als der Bahnhof geplant und Gleise und Elektrik verlegt wurden, war an eine
Digitalisierung noch nicht zu denken. Daher wurde er so verschaltet, dass Schmal- und Normalspur jeweils einen getrennten Stromkreis bildeten und alle einzelnen Gleisabschnitte einzeln abschaltbar waren. Dies wurde auch beim Digitalbetrieb beibehalten.
Die Fahrleitung entstand angenähert an das Vorbild der Stern + Hafferl Bahnen als Einfachfahrleitung im kompletten Eigenbau aus H-Messingprofilen und 3,5 bzw. 5 mm Sommerfeldt Einfach-Fahrdraht. Diese Bauweise hat sich bei gelegentlich notwendigen Eingriffen in die Anlage als sehr robust erwiesen. Die graue Einfärbung lässt die Fahrleitung besonders bei der direkten Draufsicht dennoch recht zierlich erscheinen . Gefahren wird grundsätzlich mit angelegtem Stromabnehmer!
Da bei der SBEG auch nicht-elektrische Triebfahrzeuge eingesetzt werden, ist ein „echter“ Betrieb mit Stromversorgung der E-Triebfahrzeuge über die Fahrleitung wenig sinnvoll, so dass diese lediglich im sichtbaren Bereich der Anlage installiert werden muss.
Der (fast) gesamte Bahnhof im Überblick, Blickrichtung Schmalspurausfahrt. Vorne links unten das Dach der Optolith Umladeanlage mit dem Schmalspur- Zufahrtsgleis zur oberen Ebene der Umladung. Links dahinter auf dem nächst niedrigen Niveau der Normalspurstrecke: eine Kreuzungsstelle. Dahinter endet dann der sichtbare Teil der Normalspurstrecke. Rechts liegen die Gleisanlagen für den Normalspur Güter- und Rangierbetrieb mit der Rollwagenübergabe.
Der Bereich von der im Bild sichtbaren Trennfuge bis hinter die Spitze der Schmalspur-Einfahrtsweiche ist aus der Anlage herausnehmbar und mittels Vielfachstecker mit der Anlage elektrisch verbunden.
In der gleichen Blickrichtung zeigt diese Bild den Teil des Bahnhofs, der überwiegend dem Personenverkehr dient. An dem breiteren rechten Bahnsteig findet im Regelbetrieb der Umstieg zwischen Normal- und Schmalspurzügen statt. Der linke Bahnsteig dient hauptsächlich dem Museums- und Touristikbetrieb. Die Schmalspurgleise links davon werden auch als Rangier- und Ausfahrtgleise für die Schmalspur genutzt.
Das mittlere Gleis ist als Dreischienengleis ausgeführt. Dort können mittels mobiler Spindelhebeböcke Schmalspurfahrzeuge auf Normalspurwagen verladen werden.
Die Bilder zeigen den schmalspurigen Einfahrtsbereich des Bahnhofs und und die Einfahrt in die Ortsdurchfahrt.
Der straßenbündige Teil der Ortsdurchfahrt. (Ich liebe solche Ortsdurchfahrten!)
Im Hinterhofbereich einer winkelförmigen Häuserzeile befindet sich ein Parkplatz mit Zugang zu diversen Geschäften und einem Café.
Der mittlere Teil des Bahnhofs aus einer anderen Perspektive.
Blick in Richtung Normalspurausfahrt. Gut zu erkennen Lage und Anschluss der Optolith-Umladung.
Einige Detailansichten der Umladeanlage. Das Dach ist bei Störungen abschnittsweise abnehmbar.
Das „Haus in der Ecke“
Die Rollwagenübergabe
So, das wär´s für diesmal.
Ich hoffe dieser Bericht über einen „etwas anderen Bahnhof“ hat euch einige Anregungen gegeben.
Wer noch Fragen hat: einfach melden.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land
Georg