Rahmenfarben der Bregenzer 2095
Verfasst: 12. Juli 2024, 22:50
Grüß Euch!
Meinen ersten richtigen Beitrag nach meiner Rückkehr ins Forum widme ich einem ganz interessanten Thema, welches mich schon viele Nächte beschäftigt und meine Frau zum Kopfschütteln bringt: Rahmenfarben der brutorangen Bregenzer 2095.
Wie vielleicht der ein oder andere noch weiß gestalte ich meine „Themenzüge“ gerne möglichst realistisch und so beschäftigte ich mich nach dem Erwerb der Roco 2095.06, der auch die Schilder der .04 beilagen, näher mit der Thematik. Was wäre nicht naheliegender gewesen als in die 2095 Bibel von Kuderner / Pühringer zu schauen. Diese sagte aus das .04 und .05 direkt von hellgrau auf schwarz gingen und .06 und .07 „nachweislich“ auch dunkelgrau waren bevor sie schwarz wurden.
Ich versuchte die Angaben mit Fotos aus meiner Sammlung zu bestätigen und bekam neben einigen Antworten auch viele neue Fragen. Meine Recherche würde ich gerne mit euch teilen, eure Meinung dazu wissen und natürlich auch von eurem Wissen profitieren!
Aber zuerst, was ist das Problem? Das besteht darin, dass es sehr schwer ist, bei alten, meist nachbearbeiteten Fotos, die Farbe definitiv zuzuordnen. Etwas helfen kann man sich mit dem blutorangenen Kasten. Bei vielen überarbeiteten Bildern ist dieser kräftig rot. Aber auch die Belichtung und die Sonneneinstrahlung spielen eine wichtige Rolle. Genau wie der Schmutz! Ein betriebsverschmutzter hellgrauer Rahmen kann leicht mal dunkelgrau wirken.
Im Zuge meiner Recherche schrieb ich auch mit anderen Personen und hier bekam ich zwei sehr unterschiedliche Theorien zu hören. Einerseits das Alle 2095 um 1976 dunkelgrau wurden. Andererseits das keine dunkelgrau war und die gleich 1977 herum schwarz wurden. Belegt wurde mir leider noch keine der beiden Theorien! Also habe ich hier meine eigene:
2095.06
Fangen wir meiner Meinung nach mit der leichtesten an, der 2095.06. Diese bekam als letzte ihren blutorangen Kasten, nämlich um 1972 herum. Man sieht das sehr gut in dem Film „Merkwürdige Geschichten - Die verhexte Bahnstation“, Erstausstrahlung 1972. Da ist sie als einzige noch zweifärbig. Im Zuge der neuen Lackierung bekam sie gleich den dunkelgrauen Rahmen, sprich sie war nie hellgrau! Ein Foto aus 1972 mit einer offensichtlich frischen Lackierung bestätigt das. Im Zeitraum des Restbetrieb bis Kennelbach, genauer 1981, wurde der Rahmen dann noch schwarz. Das Dach blieb Silber. 1982 verließ sie den Bregenzerwald für immer.
Auf DSO gab es bis vor ein paar Wochen noch eine nette Fotoserie mit besagtem Foto der frisch lackierten 2095.06, leider sind die Bilder nun weg, sonst hätte ich sie verlinkt.
2095.07
Die (Farb-)Geschichte dieser Lok ist meiner Meinung nach die interessanteste, und ich schreibe das nicht nur wegen den zwei Gesichtern. Die Lok war zu Beginn hellgrau, ein Bild bestätigt, dass sie es Sommer 76 auch noch war. Auch habe ich ein Bild aus 1977 das einen hellgrauen Rahmen vermuten lässt. Das 2095er Buch schreibt sie war nachweislich dunkelgrau. Ich habe diesen Nachweis (noch) nicht gefunden. Das Buch schreibt auch sie bekam den schwarzen Rahmen im Zuge einer Ausbesserung nach einem Unfall mit einem ÖBB Bus am 16. Jänner 82, und das ist definitiv falsch! Ich habe mehrere Bilder, das frühste von 07/78, wo sie bereits einen tiefschwarzen Rahmen und ein elfenbeinfarbenes Dach hat! Das Werkstattraster gibt die letzte T mit 03/78 an. Ich vermute mal stark das sie da schwarz/elfenbein wurde. Dass der Rahmen zwischen 76/77 für ein Jahr nochmal dunkelgrau lackiert wurde glaube ich zwar nicht, will es aber nicht ausschließen. Weiß wer was?
https://flic.kr/p/qAqnMA
Kennen wir den 2. Werbewagen von vorne? Mir sagt der gar nichts
2095.05
Ebenfalls anfangs hellgrau (Nach dem Viaduktsturz 65). Und hier wird es auch spannend: Es gibt ein Bild wo sie 1976 auf einen Schmalspurtransportwagen steht und dem Titel nach auf den Transport nach St. Pölten zur HU wartet. Danach ist der Rahmen zwar dunkler, aber meiner Meinung nach nicht dunkelgrau. Er wirkt schwärzlich. Allerdings ist er auch nicht so glänzend tiefschwarz wie von allen anderen schwarzen 2095er. Das Fahrwerk ist aber trotzdem tiefschwarz. Auch hier werde ich nicht schlau.
https://flic.kr/p/pWPLcK
Kennen wir auch hier den 2. Werbewagen von vorne? Schaut nach einem Teddybären aus. Wagen müsste ein 31xx sein
2095.04
Die vermeidlich schwierigste. Das 2095 Buch sagt sie war niemals dunkelgrau. Fakt ist, ab 1980, noch vor dem Inselbetrieb, wurde sie schon tiefschwarz bei silbernem Dach. Jetzt gibt es unzählige Fotos aus den späten 70er die einem glauben lassen der Rahmen ist dunkelgrau. Nur ich kann hier aber der Theorie, dass dies bloß Schmutz ist, was abgewinnen. Bei der Fotoserie vom Hr. Hardmeier sieht man diesen hell/dunkel Wechsel ganz gut. Für mich ist es eher ein schmutziges hellgrau als ein dunkelgrau.
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... g-10802239
Auch beim dem Bild aus 05/78 ist sie für mich mehr hellgrau als dunkel
https://flic.kr/p/PgVqcq
Was meint ihr? Wer weiß was?
Ihr seht, das ist ein sehr komplexes Thema. und jedes mal, wenn ich neue Bilder, finde fängt der Zweifel von vorne an. So gibt es zum Beispiel auch Bilder die glauben lassen, die .06 wäre schmutzig hell. Aber man stößt auch auf viel interessantes Wissen!
Zum Beispiel ist mit nie aufgefallen, dass gegen Ende der 80er die BD ziemlich oft „richtig“ eingereiht sind.
Oder das die .07 den hässlichen Steifen, abgebildet im 2095er Buch auf Seite 51 unten, auch schon 1979 hatte (weiß wer was mit ihr passiert ist?)
Dadurch entpuppte sich die „2095.07“ vom RMG Buch Schienenwege im Ländle S.20 oben als 2095.06 (kam mir sowieso schon sehr verdächtig vor wegen dem silbernen Dach)
Uvm…
Nun gut, jetzt seid ihr dran! Ich freue ich mich schon auf euer Wissen bzw. eure Meinung!
Liebe Grüße, Wolfgang
Meinen ersten richtigen Beitrag nach meiner Rückkehr ins Forum widme ich einem ganz interessanten Thema, welches mich schon viele Nächte beschäftigt und meine Frau zum Kopfschütteln bringt: Rahmenfarben der brutorangen Bregenzer 2095.
Wie vielleicht der ein oder andere noch weiß gestalte ich meine „Themenzüge“ gerne möglichst realistisch und so beschäftigte ich mich nach dem Erwerb der Roco 2095.06, der auch die Schilder der .04 beilagen, näher mit der Thematik. Was wäre nicht naheliegender gewesen als in die 2095 Bibel von Kuderner / Pühringer zu schauen. Diese sagte aus das .04 und .05 direkt von hellgrau auf schwarz gingen und .06 und .07 „nachweislich“ auch dunkelgrau waren bevor sie schwarz wurden.
Ich versuchte die Angaben mit Fotos aus meiner Sammlung zu bestätigen und bekam neben einigen Antworten auch viele neue Fragen. Meine Recherche würde ich gerne mit euch teilen, eure Meinung dazu wissen und natürlich auch von eurem Wissen profitieren!
Aber zuerst, was ist das Problem? Das besteht darin, dass es sehr schwer ist, bei alten, meist nachbearbeiteten Fotos, die Farbe definitiv zuzuordnen. Etwas helfen kann man sich mit dem blutorangenen Kasten. Bei vielen überarbeiteten Bildern ist dieser kräftig rot. Aber auch die Belichtung und die Sonneneinstrahlung spielen eine wichtige Rolle. Genau wie der Schmutz! Ein betriebsverschmutzter hellgrauer Rahmen kann leicht mal dunkelgrau wirken.
Im Zuge meiner Recherche schrieb ich auch mit anderen Personen und hier bekam ich zwei sehr unterschiedliche Theorien zu hören. Einerseits das Alle 2095 um 1976 dunkelgrau wurden. Andererseits das keine dunkelgrau war und die gleich 1977 herum schwarz wurden. Belegt wurde mir leider noch keine der beiden Theorien! Also habe ich hier meine eigene:
2095.06
Fangen wir meiner Meinung nach mit der leichtesten an, der 2095.06. Diese bekam als letzte ihren blutorangen Kasten, nämlich um 1972 herum. Man sieht das sehr gut in dem Film „Merkwürdige Geschichten - Die verhexte Bahnstation“, Erstausstrahlung 1972. Da ist sie als einzige noch zweifärbig. Im Zuge der neuen Lackierung bekam sie gleich den dunkelgrauen Rahmen, sprich sie war nie hellgrau! Ein Foto aus 1972 mit einer offensichtlich frischen Lackierung bestätigt das. Im Zeitraum des Restbetrieb bis Kennelbach, genauer 1981, wurde der Rahmen dann noch schwarz. Das Dach blieb Silber. 1982 verließ sie den Bregenzerwald für immer.
Auf DSO gab es bis vor ein paar Wochen noch eine nette Fotoserie mit besagtem Foto der frisch lackierten 2095.06, leider sind die Bilder nun weg, sonst hätte ich sie verlinkt.
2095.07
Die (Farb-)Geschichte dieser Lok ist meiner Meinung nach die interessanteste, und ich schreibe das nicht nur wegen den zwei Gesichtern. Die Lok war zu Beginn hellgrau, ein Bild bestätigt, dass sie es Sommer 76 auch noch war. Auch habe ich ein Bild aus 1977 das einen hellgrauen Rahmen vermuten lässt. Das 2095er Buch schreibt sie war nachweislich dunkelgrau. Ich habe diesen Nachweis (noch) nicht gefunden. Das Buch schreibt auch sie bekam den schwarzen Rahmen im Zuge einer Ausbesserung nach einem Unfall mit einem ÖBB Bus am 16. Jänner 82, und das ist definitiv falsch! Ich habe mehrere Bilder, das frühste von 07/78, wo sie bereits einen tiefschwarzen Rahmen und ein elfenbeinfarbenes Dach hat! Das Werkstattraster gibt die letzte T mit 03/78 an. Ich vermute mal stark das sie da schwarz/elfenbein wurde. Dass der Rahmen zwischen 76/77 für ein Jahr nochmal dunkelgrau lackiert wurde glaube ich zwar nicht, will es aber nicht ausschließen. Weiß wer was?
https://flic.kr/p/qAqnMA
Kennen wir den 2. Werbewagen von vorne? Mir sagt der gar nichts
2095.05
Ebenfalls anfangs hellgrau (Nach dem Viaduktsturz 65). Und hier wird es auch spannend: Es gibt ein Bild wo sie 1976 auf einen Schmalspurtransportwagen steht und dem Titel nach auf den Transport nach St. Pölten zur HU wartet. Danach ist der Rahmen zwar dunkler, aber meiner Meinung nach nicht dunkelgrau. Er wirkt schwärzlich. Allerdings ist er auch nicht so glänzend tiefschwarz wie von allen anderen schwarzen 2095er. Das Fahrwerk ist aber trotzdem tiefschwarz. Auch hier werde ich nicht schlau.
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Kennen wir auch hier den 2. Werbewagen von vorne? Schaut nach einem Teddybären aus. Wagen müsste ein 31xx sein
2095.04
Die vermeidlich schwierigste. Das 2095 Buch sagt sie war niemals dunkelgrau. Fakt ist, ab 1980, noch vor dem Inselbetrieb, wurde sie schon tiefschwarz bei silbernem Dach. Jetzt gibt es unzählige Fotos aus den späten 70er die einem glauben lassen der Rahmen ist dunkelgrau. Nur ich kann hier aber der Theorie, dass dies bloß Schmutz ist, was abgewinnen. Bei der Fotoserie vom Hr. Hardmeier sieht man diesen hell/dunkel Wechsel ganz gut. Für mich ist es eher ein schmutziges hellgrau als ein dunkelgrau.
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... g-10802239
Auch beim dem Bild aus 05/78 ist sie für mich mehr hellgrau als dunkel
https://flic.kr/p/PgVqcq
Was meint ihr? Wer weiß was?
Ihr seht, das ist ein sehr komplexes Thema. und jedes mal, wenn ich neue Bilder, finde fängt der Zweifel von vorne an. So gibt es zum Beispiel auch Bilder die glauben lassen, die .06 wäre schmutzig hell. Aber man stößt auch auf viel interessantes Wissen!
Zum Beispiel ist mit nie aufgefallen, dass gegen Ende der 80er die BD ziemlich oft „richtig“ eingereiht sind.
Oder das die .07 den hässlichen Steifen, abgebildet im 2095er Buch auf Seite 51 unten, auch schon 1979 hatte (weiß wer was mit ihr passiert ist?)
Dadurch entpuppte sich die „2095.07“ vom RMG Buch Schienenwege im Ländle S.20 oben als 2095.06 (kam mir sowieso schon sehr verdächtig vor wegen dem silbernen Dach)
Uvm…
Nun gut, jetzt seid ihr dran! Ich freue ich mich schon auf euer Wissen bzw. eure Meinung!
Liebe Grüße, Wolfgang