Hallo Berg- und Feldbahnfreunde
Dieses Thema hat mich regelrecht dazu gezwungen

mich hier anzumelden, um mein Wissen und Erfahrungen in diesem Gebiet auszutauschen und auch eine Antwort geben zu können.

Dies ist nun auch mein erster Beitrag in diesem ausserordentlich interessanten Forum!
Der Nachbau eines Bergwerks im Modell ist eine sehr reizvolle Sache. Wenn man jedoch zur Tat schreitet, wie ich das gemacht habe, steht man plötzlich vor ein paar Problemen, die ich vor Ort im Stollen und Förderanlage selber noch verstärkt gesehen habe.
Wärmstens zu empfehlen ist dazu das Bergbaumuseum in Wettelrode im Südharz in Sachsen Anhalt mit echtem Bahnbetrieb (Akkuloks) unter Tage und übertage nur Reparatur der 3 vorhandenen Fahrzeuge und die Zeche Zollern in Dortmund für die Übertageanlagen.
Untertage besteht das ganze Bergbaunetz aus echten Tunneln, die klein, eng und gedrungen sind. Die Akkuloks fahren mit sehr grosser Geschwindigkeit durch die absolut dunklen Stollen, die nur durch den Frontscheinwerfer der Lok leicht erleuchtet ist. Es gibt Fahrstollen und Abbaustollen, die von den Fahrstollen abzweigen. Immer wieder gibt es Erweiterungen im Fahrstollen, wo Zugskreuzungen möglich sind oder gefüllte Hunte für den Abtransport bereit gestellt werden.
Wenn man dieses im Modell darstellen möchte, sieht man sich schnell vor den Tunnelgrenzen, denn alles müsste ja eng sein, aber da sieht man nichts, also gibt es die Möglichkeit sie halbiert zu gestalten, aber dann ist das Flair wieder weg oder man lässt die Akkulok in den Stollen verschwinden und dann wieder in einem Halbstollen erscheinen.
Gleich ist es mit dem Abbau. Heute wird meist mit Schrämmmaschinen und Förderbändern, die eine Zuglänge vor den Fahrstollen aufhören.
Es gibt auch Überkopfbagger, die gesprengtes Material über sich hinüber in den dahinter liegenden Hunt werfen oder in einen Trichter mit Förderbandanschluss.
Somit ergibt sich schon mehrfach das Problem dass mit einer sehr grossen Variantenvielfalt an Maschinen eine Modellnachbildung nur individuell sich lohnt, vor allem, da die Originalmaschinen auch nur in geringer Stückzahl gefertigt werden und wurden. Anderseits sind diese Maschinen vor Ort, also im Einsatz, wegen der gedrängten, staubigen und schwach beleuchteten Räume schwer sichtbar. Dies im Modell nachzubauen ist da schon eine spezielle Sache.
Die Übergabe der Hunte in den Schacht und Liftanlage ist auch interessant und nachbaubar. Es wird dann nur rangiert etc.
Wenn man so schöne Hunte einsetzen möchte, wie es Hf110c geschrieben und im Foto dargestellt hat, ist das Rangierproblem durch die Kupplung gegeben, die nur mit Kadee-Kupplungen zu bewerkstelligen wäre, aber die Hunte optisch verschandeln würden...

Es ist nämlich so, dass untertage möglichst wenig Platz sein muss und da ist dann für die Hände keiner mehr.
Übertage ist der Bahnbetrieb einfacher zu gestalten, findet aber nicht so umfangreich wie untertage statt. Die Lokomotiven kommen nämlich nur zur Reparatur ans Tageslicht und die Hunte bei neuen Anlagen so gut wie gar nicht. Sie werden entlehrt und treten sofort danach die Reise nach unten an. Also findet man nur defekte Hunte übertage. Was Übertage ein Feldbahnbetrieb ausmacht und ausmachen würde, ist der Grubenholzbbetrieb mit Sägerrei und Holzkonfektionierung für den Stollenausbau. Dies werden dann unter Tage verbracht und dort entladen.
Wenn man sich alle anschaut, sagen viele, dass man dann gleich ein Sägewerk mit Waldbahnanschluss wählt, wo kein "eingeschränkter" Feldbahnbetrieb vorhanden ist und mit gleichzeitig weniger Häuserbau-Aufwand
Die unfahrfähigen Hunte kann man gut betriebsfähig machen. Der Aufwand hängt von der Verarbeitung und dem verwendeten Material ab.
Es grüsst
der Feldbahnfreund