Decoder fällt aus (oder: die Dulcinea streikt!)

Digitalsteuerung, Ein- und Umbau von Lokomotiven, Tipps&Tricks

Moderator: Stephan Rewitzer

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1099.011
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Decoder fällt aus (oder: die Dulcinea streikt!)

Beitrag von 1099.011 »

Guten Abend allseits!

Ich habe gestern Abend (endlich!) meine 1099.010 mit einem Lenz Gold Mini "digitalisiert", jedoch mache ich gemischte Erfahrungen: die gute Nachricht ist, daß die Lok ganz weich fährt (und auch bei Bedarf außerordentlich langsam - viel langsamer als die 1099.004 mit dem Roco-hauseigenen Decoder, wenn auch vielleicht um ein ganz kleinwenig lauter).

Jedoch scheint es ein Problem zu geben: nach ca. 10 Minuten hält die Lok an, das Licht geht aus, und es bewegt sich einige Minuten lang nichts mehr - und dann fährt sie (eventuell mit einem leisen Stups) doch wieder an.

Meinetwegen hört sich das so an, als handelte es sich um eine Überhitzung des Decoders? (Wenn ich das Gehäuse abnehme, ist der Decoder schon ein bißchen warm - aber werden sie doch nicht immer ein bißchen warm?) Aber die Lok ist selbstverständlich ganz neu (bisher nur ein paar Runden auf Gleichstrom zur Probe gefahren - bestimmt weniger als 5 Minuten), vom Werk aus eingefettet (oder so die Betriebsanleitungen), und die Treibstangen sind von mir laut Vorschrift geölt worden. Wie gesagt handelt es sich beim Decoder um einen Lenz Gold Mini (mit Standard-NEM651-Stecker) - der könnte doch nicht durch einen Roco-1099-Motor überstrapaziert werden - oder?

Kann mir jemand also vielleicht vorschlagen, was hier schiefgegangen ist? Ist der Decoder vielleicht schadhaft, oder gibt's da was anderes zu berücksichtigen?

Wie immer, vielen Dank im voraus!

Mit besten Grüßen aus Newcastle,
Mick
Erdinger
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Ähnliches Problem

Beitrag von Erdinger »

Bei mir ist es ähnlich, allerdings im analogen Betrieb. Ich habe das Gefühl, dass es am Motorfett liegt. Das tropft in die Radachsen (Innenfläche der Räder = weißer Film). Ich hab´s mit Zahnstocher vorsichtig weggetupft. Das hat bisher beide Male geholfen.

Gruß Rainer
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Allerdings habe ich, unmittelbar nachdem ich das obige geschrieben habe, noch ein paar Runden zur Probe gedreht - und das Problem ist verschwunden: in beiden Richtungen ca. 75 Minuten lang ohne irgendwelche Probleme. Ich habe auch vielleicht das Gefühl das sich der Motor etwas sanfter (also ruhiger) fährt.

Vielleicht nur eine Frage des Einfahrens?

Danke trotzdem für deinen Vorschlag, Rainer.

Jetzt mal sehen, ob ich es auch mit der 2095 schaffe... :-?

MfG
Mick
Mick
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Mick,
eingefahren werden sollten die Loks sowieso immer. In einem Modellbahnheft habe ich mal etwas über Liliputmodelle gelesen, da ging es unter anderem darum, das die Chinesen es mit Fett sehr gut meinen. Also wäre eine "Fettentfernung" durchaus angebracht. Von Roco kannte ich das Problem bisher nicht.
Gruß
Andreas
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Hmm, da habe ich was dazugelernt: ich wußte nicht, daß es auch zuviel Fett geben kann...! (Schade: wenn ich die Lok von Mackays gekauft hätte, hätte ich einen schlechten Witz machen können über die schottische Tendenz, alles zu frittieren...)

Jetzt habe ich es aber auch mit der Dolischo 2095 versucht (d.h. raus mit dem Lötkolben!) - Dank den ausführlichen Anleitungen von Herrn Stängl (hurrah!) ging das ziemlich einfach, nur habe ich auch hier ein Problem mit Überhitzung: ich glaube, es ist der Motor, der nach längerem Laufen ganz warm wird, und dann schaltet sich der Decoder natürlich aus. Ich glaube wieder, daß überall Öl bzw. Fett sind, wo Öl und Fett sein sollten - aber die Lok bleibt nach wie vor (d.h. wie bei meinen Versuchen mit Gleichstrom) ganz laut; ich hätte das mit Widerstand im Triebwerk (oder im Motor selber) verbunden, wenn ich nicht hier gelesen hätte, daß Dolischo-2095er sowieso immer laut fahren.

Das andere, was mir aufgefallen ist, ist daß das Licht (schon bei Gleichstrom und erst recht bei digital) unheimlich hell ist - dermaßen, daß es durch die Seiten und das Dach des Lokgehäuses scheint! Kann es sein, daß die Lok auch dadurch zuviel Hitze erzeugt? (Ich habe auch daran gedacht, an den betroffen Stellen der Innenseite des Gehäuses Alufolie zu kleben, um das Licht wegzuspiegeln - aber das würde vermutlich das Problem mit Überhitzung noch verschlimmern!).

Ich denke jetzt daran, entweder einen Widerstand vor den Lichtern einzubauen - und/oder die Lampen durch LEDs (natürlich mit Vorwiderständen!) zu ersetzen. Ist das vielleicht sinnvoll?

Danke!
Mick
bernd70
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Beitrag von bernd70 »

Hallo!
Der Händler meines Vertrauens hat bei der Digitalisierung aller meiner Loks
die Lämpchen getauscht.
Wenn ich es recht verstanden habe 12V gegen 16V Lämpchen.
Die Eingebauten 12V können so heiß werden, dass sogar das Gehäuse Schaden nimmt !!
(Das sollte aber die aktuelle Roco 1099er nicht betreffen, die sollte doch von Werk aus dementsprechend ausgerüstet sein).
Man kann aber scheinbar den verwendeten Decoder runterregeln, allerdings kenn ich mich da wirklich nicht aus, er hat mir das nur als Alternative genannt, wenn ich mir das Geld für Lämpchen sparen möchte.
Bernd
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Aha, daran liegt es ja vielleicht. Ich glaube, ich sollte die Lok vielleicht noch weiter ohne Licht testen, und sehen, ob das Problem auch dann auftaucht.

Guter Hinweis!
Mick
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

In den neuen Modellen werden 16 V Lampen verwendet, ist daran zu erkennen, dass bei Analogbetrieb kaum Licht zu sehen ist. Bei Digitalbetrieb leuchten die Lampen natürlich sehr stark. Die Leuchtstärke kann über den Dekoder gedimmt weden. Dazu müssen in der entsprechenden CV die Werte verändert werden. Welche das sind steht in der Anleitung. Bei mir funktioniert das meist recht gut. Ich verwende die MultiMaus. Die 12 V Lampen würde ich aber trotzdem austausschen.
Gruß
Andreas
Gneixendorfer
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Überspannung

Beitrag von Gneixendorfer »

Ich hätte noch eine Idee: Auf der Website von Herrn Ing. Hübsch ist zu lesen, dass man bei Verwendung nur einer Lok in einem Lokmaus-Stromkreis eine Glühlampe einscheifen sollte. Offenbar schalten manche Decoder wegen Überspannung ab und zu ab. Ich hatte dieses Problem bei mir zwar noch nie, aber in meinem Digitalstromkreis läuft eine Kehrschleifenschaltung, die die Überspannung möglicherweise unterbindet. Man weiß es nicht.

Naja, jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass es evtl. helfen würde, eine Lampe einzuschleifen oder z.B. eine zweite Lok aufs Gleis zu stellen. Die braucht ja auch etwas Strom.

Schöne Grüße nach Great Britain!
Martin
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Danke an euch beiden für eure Beiträge.

Ich bin mir jetzt (nach weiterem Testen) ziemlich sicher, daß das Problem mit der Überhitzung der 2095 an den 12v-Lämpchen liegt. Also scheint es 4 mögliche Lösungen zu geben:
1. Lämpchen gegen 16V-er tauschen (angenommen, ich kann passende kriegen?);
2. Widerstände (was für welche?) vor den bestehenden Lämpchen einbauen;
3. LEDs mit Widerständen einbauen (angenommen, es gibt LEDs, die ohne grössere Umbauten passen würden);
4. Helligkeit (also Spannung und Hitzeerzeugung) der bestehenden Lämpchen über den Decoder regeln (hört sich relative einfach an - angenommen, ich kann die entsprechenden CVs finden!!)

Frage bleibt nur, welche die beste ist?

Grüße aus einem schönen, sonnigen Newcastle!
Mick
ozoffi
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Beitrag von ozoffi »

Hallo Leute!
Eine Frage: Weshalb bitte wollt Ihr die Lampen tauschen?!
Wäre es bitte nicht die bessere Methode einfach anstatt 16, oder gar 18 Volt Schienenspannung auf 12/14 Volt zu reduzieren?
Weiters sollte ein gscheiter Decoder die Möglichkeit bieten Funktionsausgänge zu dimmen, also mittels PWM die Effektivspannung zu reduzieren - soetwas ist in der jeweiligen Betriebsanleitung zum Decoder nach zu lesen!

Wenn seitens der Zentrale keine Spannungsreduktion möglich ist, böte sich hier das Tool von AMW an: http://amw.huebsch.at/Produkte/DSR.htm

Um die Spannung an Funktionsausgängen zu reduzieren bietet sich neben einer Strombegrenzung (zb. mittels Vorwiderstand) auch eine Z-Diode an!
Wenn also zb. an der Plusleitung 18 Volt anliegen und ich nur 12 Volt benötige, schleife ich eine ~6Volt Z-Diode "gegen die Flußrichtung" (also dass Minus zum Pluskabel zeigt) ein. Die Diode reduziert die Spannung so um eben den angegebenen Wert (messen gegen Last!) - mehr als 50mA wird damit allerdings nicht zu holen sein - reicht also gad für eine Lampe.

Natürlich könnte man auch einen 7812 o.ä. verwenden - je nach Platzverhältnissen ...
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Ja, also ich habe es ohne Probleme hingekriegt: beim Lenz sind die CV-Werte 55 und 56 einfach zu reduzieren, und das war's schon! Also ganz einfach und das Problem ist gelöst - danke für den Vorschlag, Garibaldi!

Allerdings ist an einer Stelle das Dach der 2095 an beiden Enden an jeweils einer Stelle so dünn, daß auch ein sehr schwaches Licht dadurch sichtbar ist! Und leider ist dieser Stelle gerade dort, wo das Führerhaus innen das Dach erreicht, und ich kann also keine Alufolie darauf kleben - hoffentlich läßt sich das vielleicht durch einen Tupfer Revell-Farbe auf die Innenseite des Daches erledigen.

Gibt's das eigentlich öfters bei der Stängl bzw. Dolischo 2095er?

MfG
Mick
bernd70
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Beitrag von bernd70 »

Gibt's das eigentlich öfters bei der Stängl bzw. Dolischo 2095er?
Ich kenne das von Stängl 1099er Gehäusen.
Bernd
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Aha, dann bin ich nicht allein! Naja, damit kann ich auch leben.

MfG
Mick
MzBFan
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Durchscheinen bei Stängl Gehäusen

Beitrag von MzBFan »

Hallo,

bei Stängl Gehäusen ist das Durchscheinen ein Problem, da hilft nur die betroffenen Stellen innen schwarz zu streichen oder Alu folie ein zu kleben. Bei Digitalbetrieb müssen die Lämchen getauscht werden, sonst gibt es auch noch ein Hitze-Problem,

Gruß aus Kassel

Heinz
1099.011
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Beitrag von 1099.011 »

Danke, Heinz.

Zwar glaube ich, das Problem der Überhitzung durch das Ändern der CV-Werte für die Helligkeit der Lampen (oder der Lämmchen?) gelöst zu haben, aber das mit der Alu-Folie oder Farbe aufs Dach werde ich auch noch machen.

MfG
Mick
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Das Problem mit den zu hellen Lampen gibt es leider zu oft, finde ich. Das müßte eigentlich vom Werk gelöst werden. Leuchtdioden wären meiner Meinung nach eine gute Lösung. Es gibt ja mittlerweile auch einige Modelle, die serienmäßig damit ausgerüstet sind. Ein weiterer Vorteil ist, das Analogfahrer nicht auf vernünftiges Licht verzichten müssen. Meine 1099 war bei der Ladenprobefahrt ziemlich schnell unterwegs, bevor ich das Licht sehen konnte.
Gruß
Andreas
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