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Appell an die User | Groß- und Kleinschreibung

Verfasst: 16. Januar 2009, 14:25
von Stephan Rewitzer
Liebe Freunde!

Es ist wohl den Meisten bekannt das beim Chatten (und mittlerweile auch bei Kurzmitteilungen am Handy) fast ausschließlich klein geschrieben wird, das hat natürlich mehrere Gründe, einer davon ist defintiv der, das einem beim längeren Schreiben von Texten der kleine linke Finger einschläft (so geht es zumindestens gelegentlich mir) bzw. die Groß- und Kleinschreibung bei manchen Telefonen noch immer sehr mühsam ist, aus Faulheit schreibt man dann nur noch in Kleinschreibung.

Das Verfassen von Beiträgen hier im Forum geschieht, meiner Meinung nach, aber wohl kaum unter Zeitdruck, am Handy oder in einem derartigen Ausmaß das eine Übermüdung des linken kleines Fingers absehbar wäre ...


Da ich mich auf keinen Fall auf die Ebene eines anderen Forums begeben möchte (Stichwort: Exekutierung Rechtschreibung) richte ich hiermit einen einfachen Appell an die betroffen User, packt euch doch bitte bissl am Schopf und benutzt die Shift-Taste und macht eure Text auch durch ein nochmaliges Durchlesen und korrigieren lesbarer!

Gerade unsere teilweise sehr jungen User im Forum die noch zur Schule gehen sollten sich das bitte hinter die Ohren schreiben ... wer sich so einen Blödsinn angewöhnt wird ihn nie wieder los und bekommt früher oder später sicher einmal die Rechnung der Deutschprofessorin präsentiert :wink:

Also passt einfach in Zukunft ein bisschen mehr auf, das ganze tut nicht weh und bringt jedem User im Forum etwas!

Danke!

Lg Stephan

Verfasst: 16. Januar 2009, 14:49
von bernd70
Sehr feiner Appell, geschätzter Admin!
Ich denke, dass diese Aufforderung, hier bei uns, auch genügen sollte.
(Wäre ja gelacht, wenn wir das nicht checken)
Wie du richtig schreibst : die Sache mit dem kleinschreiben ist ev. komfortabel (auch ich korrespondiere mit einigen Freunden nur in kleinschreibung :wink: ), korrekt ist es aber nicht.

Verfasst: 16. Januar 2009, 14:58
von Josef
Hallo Stephan!

Ich habe mir des öfteren schon überlegt Dir zu schreiben, die User auf die Groß- und Kleinschreibung hinzu weisen.
Ein Text der in der Groß- und Kleinschreibung ist einfach besser lesbar, da stören Rechtschreibfehler und Tippfehler nicht so sehr, aber diese könnte man durch nochmaligem Durchlesen auch reduzieren.
Danke für diesen Appell an die kleinschreibenden User!

lg, Josef

Verfasst: 16. Januar 2009, 15:22
von fairlie009
Dann schauen wir, ob wir das schaffen...
Grüße
Peter

Verfasst: 16. Januar 2009, 15:29
von cyberpeter
Tja, die deutsche Sprache besteht nun mal aus Groß - und Kleinschreibung, wie wir es gelernt haben. :!:
Gruß, Peter

Verfasst: 16. Januar 2009, 16:58
von Klaus
Tipp für all jene, die möchten, dass ihre Texte halbwegs leserlich/verständlich ankommen (besonders im Fall längerer Texte wichtig), und die sich selbst und den anderen Forumsteilnehmern die ein, zwei Minuten Mehraufwand „gönnen“:

* Texte zuerst in Word schreiben und am Ende die Rechtschreib- u. Grammatikprüfung ihre segensreiche Arbeit tun lassen (Menüpunkt „Extras“; RS-Prüfung darf natürlich nicht deaktiviert sein!).
* alles markieren (auch mit Kurzbefehl: Strg + a), Markiertes kopieren (Strg + c) und in die Nachrichtentext-Eingabemaske des Forums einfügen (Strg + v).
* Anmerkung: Zuvor in Word (oder sonst einem Textverarbeitungsprogramm) gemachte Formatierungen (fett, kursiv, unterstrichen, Schriftgröße- u. -farbe) werden dabei NICHT mitübernommen, müssen also dann noch extra mithilfe der Codierungs-Befehlsschalter getätigt werden.

Ein anderes Problem das ich immer wieder habe und dabei gehts wie auch in der Frage von Groß Kleinschreibung Rechtschreib und Tippfehlern keineswegs um Prinzipienreiterei sondern schlicht und ergreifend um ... Hoppla, da ist mir was passiert – ich hab’ auf sämtliche Satzzeichen (Beistriche, Punkte, Doppelpunkte, Klammern, Binde- und Gedankenstriche, Apostroph etc.) „verzichtet“. Und wenn ich mir diesen Satz durchlese, versteh’ ich ihn selbst kaum noch. Ich beginne also noch einmal von vorn:

Ein anderes Problem, das ich immer wieder habe (und dabei geht’s – wie auch in der Frage von Groß-/Kleinschreibung, Rechtschreib- und Tippfehlern – keineswegs um Prinzipienreiterei, sondern schlicht und ergreifend um Lesbarkeit/Verständlichkeit): fehlende Beistriche bzw. ein generelles „Sparprogramm bei Satzzeichen! Wie gesagt: Es geht mir da weniger um eine fehlerlose Beistrichsetzung, sondern um eine leichtere/schnellere Lesbarkeit – und nur deswegen gibt’s die Satzzeichen (und nicht, um Schüler/Schreiber/Forum-User zu sekkieren)! Ein paar Musterbeispiele aus dem Forum gefällig? (Von wem die folgenden Texte stammen, ist dabei völlig unerheblich)
Ich weis was ich sage hätte ich damals keine Originalverpackungen gehabt hätte ich sie nicht gut verkaufen können damals.
Da ich sicher nicht der einzige bin dem es so geht habe ich dieses Topic eröffnet damit man diese präsentieren kann.
Ich denke es ist eher eine Kostenfrage weil er muss das Geld für die Teile ja vorstrecken also wird er erst mal schaun das er die Bärenloks verkauft weil die eh sicher teuer genug in der Produktion waren.
Und als extremes Gustostückerl:
verfolge die Entstehung des neuen Bärlizug schon eine ganze weile und bin richtig beeindruckt was doch alles getan wird um Gäste zu locken nach Pfingsten ist es mir dieses Jahr nicht mehr möglich zu Euch an die Strecke zu kommen aber sobald sich die nächste Gelegenheit bietet bin ich wieder an der Strecke.
Gruß, k.

Verfasst: 17. Januar 2009, 12:04
von teetrix
Hallo,

wenigstens sind noch Leerzeichen zwischen den Wörtern :grin: .
Meiner Meinung nach stören ein, zwei Flüchtigkeitsfehler in einem Beitrag überhaupt nicht, solange der Rest stimmt. Ein gewisser Grundkonsens mit den Regeln der deutschen Sprache (Groß-/Kleinschreibung, Satzzeichen, Satzbau) sollte allerdings vorhanden sein.

Gruß
Michael

PS: Sagte Karl Kraus in puncto Gedanken nicht: "... man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken." ???

Verfasst: 17. Januar 2009, 14:35
von Klaus
teetrix hat geschrieben:PS: Sagte Karl Kraus in puncto Gedanken nicht: "... man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken." ???
Dein Einwand hat natürlich eine gewisse Berechtigung – mir (und vielen anderen auch) war dieser Satz lange Zeit in der von dir zitierten Version geläufig. Die vollständige Textstelle liest sich aber tatsächlich so:
Das Berufsgeheimnis

Viele würden in Redaktionen rennen,
bedürfte es nicht die spezialste der Gaben.
Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben:
man muß ihn auch ausdrücken können.
(Karl Kraus, "Die Fackel", Heft 697, S. 60)

Das erklärt sich wahrscheinlich so, dass man über die Zeit beim Zitieren dieser Kraus-Stelle das Gefühl hatte, auch die letzte Zeile "brauche" eine Verneinung: also "keine Gedanken" (= verblödet) + "keine Sprachfähigkeit" (= unfähig, diesen Blödsinn in Worte zu gießen). Tatsächlich spielte K. K. hier wohl – wie sonst so oft – auf die österreichische/Wiener Presse an, an der er den oft virtuos-wortreich hingeschriebenen Schwachsinn geißelte. (Ob ihm angesichts der heutigen Situation etwas einfiele oder er darob verstummen würde ...?)

Tipps dazu:
Werner Welzig (Hg.) "(Karl Kraus:) Wörterbuch der Redensarten" (1999, vergriffen)
Werner Welzig (Hg.) "(Karl Kraus:) Schimpfwörterbuch" (3 Bde., 2008)
(beide Bücher herausgegeben im Zusammenhang mit dem Karl-Kraus-Forschungsgroßprojekt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / ÖAW)
Online-Tipp:
http://corpus1.aac.ac.at/fackel/: Seit einiger Zeit bietet die ÖAW hier eine Koplettausgabe der "Fackel" an – mit luxuriöser Volltextsuche und den Fundstellen wahlweise in Faksimileansicht und zeitgemäßer Übertragung. Man muss dafür aber einen (Gratis-)Account beantragen.

Die "Fackel" ist übrigens auch in Eisenbahn-Dingen eine Fundgrube. Einmal angemeldet, braucht man nur ein paar bahnrelevante Begriffe zur Suche eingeben ("Eisenbahn", "Lokomotive", "Staatsbahn", "Conducteur", "Schiene" etc.) und erhält die eine oder andere schöne Fundstelle (die – wenn auch vor einem Jahrhundert verfasst – einem irgendwie bekannt vorkommen mag ...).
Die Bahn des Verderbens.

Zahllose Zuschriften, die sich auf den in Nr. 51 enthaltenen
Klageruf eines Südbahnpassagiers beziehen, beweisen mir, dass die
Erregung über die zum Himmel, aber nicht bis zum Chlumecky
stinkende Misswirtschaft auf der Südbahn eine allgemeine
ist. Einem der Briefe entnehme ich die folgende Beschreibung:
»Gestern fuhren wir am Abend von Baden nach Wien. In einem
Waggon zweiter Classe sitzen zusammengepfercht fast lauter Passa-
giere mit III.-Classe-Billet. Nach Abfahrt von der Station Baden
bemerken wir, dass der Waggon nicht beleuchtet ist. In Mödling
wird uns auf unser Ersuchen um Licht überhaupt nicht geantwortet.
In Liesing verspricht man uns von Meidling an, der letzten Station vor
Wien, Licht. Dialoge in Meidling: Der Conducteur: ‚Es geht nicht,
es is brochen!‘ Ein Passagier: ‚So geben Sie doch Ihre Laterne in
das Coupé!‘ Der Stationsbeamte: ‚Steigen S’ aus, wenn S’ Ihnen
net passt!‘ Der Passagier: ‚Ja, wohin steigen, es ist ja kein Platz!‘
Der Beamte: ‚Nehmen S’ Ihna an Extrazug!‘ … « Ein beständiges
Aergernis bilden auch die Zugsverspätungen auf der Südbahn, die
klipp und klar beweisen, dass die von dieser Actiengesellschaft
ausgegebene »Fahrordnung« keinen anderen Zweck hat, als den,
durch ihre Einschaltung die Zeitungen zu bestechen und die
Oeffentlichkeit über den pünktlichen Abgang der Pauschalien aus den
Bureaux der Südbahngesellschaft und deren pünktliche Ankunft in den
Administrationen der Tagesblätter zu informieren. Der geregelte Verkehr
zwischen dem Verwaltungsrath und den Journalen kann indes doch
nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Verkehr auf der Bahnstrecke
täglich den fatalsten Unregelmäßigkeiten ausgesetzt ist, und die schönsten
Inserate vermögen das Publicum nicht mehr über die Entgleisungen,
Zusammenstösse und Tödtungen von Bediensteten zu beruhigen,
die namentlich in den letzten Wochen wieder das Einerlei der
Südbahnärgernisse unterbrochen haben …
Oder auch das:
Ist es der Generaldirection der Staatseisenbahnge-
sellschaft bekannt, dass die Bahnmeister wegen Material-
mangels gezwungen sind, bei schadhaft gewordenen
Schienen nur den beanständeten Theil der Schiene
zu entfernen und durch ein neues Schienenstück zu
ersetzen? Wissen die Herren vielleicht, dass dieses
»Anstückeln« Achsen- und Federnbrüche sowie Ent-
gleisungen zur Folge haben kann? Ist es der k. k. General-
inspection der österreichischen Eisenbahnen, der doch
die staatliche Controle über die Privatbahnen obliegt,
bekannt, dass auf der Strecke Wien–Brünn (Section 1)
»angestückelt« wird und dass das Geleise auf halb-
verfaulten und schlecht gebetteten Holzschwellen ruht?
Weiß diese Behörde, dass täglich neue Meldungen
von Maschinführern und Bahnmeistern über den ge-
fährlichen Zustand der bezeichneten Strecke einlaufen,
ohne dass die Gesellschaft darangeht, dem Oberbau
jene Sorgfalt zuzuwenden, auf die das reisende
Publicum – das müssen auch die Beschützer des
Herrn Taussig zugeben – immerhin einen gewissen
Anspruch hat? Pflicht der k. k. Generalinspection wäre
es, die Staatseisenbahngesellschaft dazu zu zwingen.
Oder werden bei uns wieder einmal erst dann »Er-
hebungen gepflogen«, wenn eine Katastrophe einge-
treten ist, wenn, wie an den Ehrentagen der Südbahn,
das Blut der Opfer solch verbrecherischen Leichtsinns
zum Himmel schreit? Oder kennen vielleicht die Herren
Inspectionsbeamten des Eisenbahnministeriums den ver-
wahrlosten Zustand der Strecke Wien–Brünn nicht? Es
muss wohl so sein. Die Herren fahren I. Classe von Wien
nach Bodenbach, unterbrechen die Fahrt meist nur zum
Zwecke des Uebernachtens, nehmen vielleicht ab und
zu an einer Commission theil, deren hauptsächlichste
Aufgabe es ist, gut zu frühstücken und zwei bis drei
Streckenchefs »anzuhören«, kehren dann befriedigt nach
Wien zurück, reichen ein Reiseparticulare ein und nennen
das eine Inspectionsfahrt. Sonst kann, wenn einer
eine Reise thut, er immerhin »was erzählen«; an einer
Inspectionsreise wird das Sprichwort zu Schanden.
Passiert dann zum höchsten Erstaunen der Herren
einmal etwas, so muss irgend ein armer Weichen-
wächter die Sünden der Taussig und Consorten büßen.
Also weniger Rücksicht für diese Leute, Herr
v. Wittek, und etwas mehr für Ihre capitalistenfeindliche
Vergangenheit! Machen Sie sich doch einmal den Spass,
unangesagt die Strecke Wien–Wolkersdorf zu inspicieren
– bis Bodenbach wollen wir Sie gar nicht bemühen –,
stechen Sie versuchsweise – etwa bei Gerasdorf, wo
zum Zeichen der Thätigkeit der technischen Section
zwischen den Schienen bereits Unkraut fast so üppig
wie Herr Taussig wuchert – mit Ihrem Spazierstock
in eine der Schwellen, und Sie werden die Erkenntnis
gewinnen, dass sowohl auf der Strecke wie im Ver-
waltungsrathe der Staatseisenbahngesellschaft manches
faul und dass es wieder einmal höchste Zeit ist, den
Nutznießern der Privatbahnen energisch auf die morsche
Schwelle ihres Gewissens zu treten ...
Gruß, k.

Verfasst: 17. Januar 2009, 15:24
von narrow_bob
seid gegrüßt,

zu ersteinmal eine frage: ist das dein ernst?

ich halte es sprachlich eher ultrakonservativ: soll jeder machen was er will, solange man sein hirn nicht verknoten muss, um den sinn des gesagten zu erkennen. der spaß hört auf, wenn wirklich die letzten konventionen mit füßen getreten werden (zb. durch dialekte oder völlige grammatische entstellung der sätze)

und mögen sich die groß/klein-schreibfetischisten (ich gebe zu, hier treibe ich es auf die spitze) besonders die zweite hälfte zu gemüte ziehen:

http://www.arte.tv/de/Videos-auf-ARTE-T ... 57542.html


(btw: wenn ich will, kann ich auch richtig. ich hab mein abi u.a. druch 3 jahre deutsch leistungskurs (gerade aus dem, habe ich viele meiner gedanken über 'sprachliche freiheiten'), habe mein brötchen in der onlineredaktion des berliner verlags verdient und schreibe auch in meiner freizeit 'richtig', da erlaube ich es mir einfach mal ein paar - zumindest sprachlich - rechtsfreie räume :lol: )

Verfasst: 17. Januar 2009, 16:31
von Klaus
narrow_bob hat geschrieben:zu ersteinmal eine frage: ist das dein ernst?
Erstes Problem: a) Was "das"? b) Wen sprichst du an? Mich? Karl Kraus :wink: ? Einen der Vor-Poster?
ich halte es sprachlich eher ultrakonservativ: soll jeder machen was er will, solange man sein hirn nicht verknoten muss, um den sinn des gesagten zu erkennen.
Zweites Problem: Mit "ich halte es sprachlich eher ultrakonservativ" könnte nun auch gemeint sein: "ich halte es mit der sprache eher ultrakonservativ". "um den sinn des gesagten [eindeutig; Anm.] zu erkennen", hättest du schreiben müssen: "ich halte es sprachlich für/als eher ultrakonservativ". Okay, "Scherz" beiseite; das ist nicht der Punkt, sondern:
... die groß/klein-schreibfetischisten ...
Wär's bei dieser eindeutig misslungenen Vor-und-wieder-halb-zurück-Rechtschreibreform nach mir (und nach den ursprünglich von einigen Experten geplanten und dann von den deutschen Kultusministern verwässerten Plänen) gegangen, gäb's heute die Kleinschreibung – so wie in fast allen westlichen Kultursprachen/-schriftsystemen praktiziert (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Schwedisch ...) > in etwa: Satzanfänge und Eigennamen groß, der Rest klein!
... und schreibe auch in meiner freizeit 'richtig', da erlaube ich es mir einfach mal ein paar - zumindest sprachlich - rechtsfreie räume :lol: )
D'accord, bin da ganz bei dir. Ich bin keineswegs (wie bereits in einem Posting zuvor ausgeführt) ein Verfechter eines die Leute sekkierenden L'art-por-l'art-Prinzips, also des regelkonformen Schreibens, damit man ja nur die Regeln nicht verletzt. Letztlich geht's (gerade in "schnellen" Internetmedien wie einem Forum) um die Verständlichkeit und schnelle "Lesbarkeit". Und durch diese hirnrissige Beinahe-Freigabe der Kommaregeln stolpert man jetzt mehr und mehr nicht nur über diese oft von keinem Satzzeichen "behelligten", kaum "lesbaren" Endlossatzwürste – sondern da grammatikalische Bezüge und Hierarchien durch den Verzicht auf Kommata nicht mehr typografisch angezeigt werden, leidet auch das Verständnis bzw. das "Gefühl" für grammatikalische Richtigkeit und syntaktische Hierarchien/Bezüge bei den Schülern (und diese Erfahrung mache nicht nur ich, der ich im Sold eines Medienverlags stehe, sondern auch meine Lebensgefährtin, eine engagierte und keineswegs "sekkante" Deutschlehrerin, die mittlerweile fast alle Versuche eingestellt hat, Schüler zu einem orthografisch korrekten Schreiben zu motivieren, sondern die sich täglich mehr und mehr verzweifelnd an der "Front" im Klassenzimmer darum bemüht, dass Halbwüchsige überhaupt ein paar halbwegs gerade/verständliche Sätze hinschreiben können ...).

Gruß, k.

Verfasst: 17. Januar 2009, 20:00
von bernd70
Ich sage dazu nur :
Sensationell! Interessant, aber auch zeitweise schwer zu lesen!
Was hier (abseits des Forums) geboten wird, alle Achtung!
Bernd

Verfasst: 19. Januar 2009, 07:25
von Stephan Rewitzer
narrow_bob hat geschrieben:seid gegrüßt,

zu ersteinmal eine frage: ist das dein ernst?

... soll jeder machen was er will, solange man sein hirn nicht verknoten muss, um den sinn des gesagten zu erkennen ...
Falls ich gemeint sein sollte, ja ich meine diesen Appell durchaus Ernst!

Es gibt einige hier im Forum, die scheinbar nicht Willens sind lesbare Beiträge zu verfassen! Vorwiegend meine ich damit allerdings die, nicht vorhandene, Rechtschreibung ... manche Beiträge sind fast nicht mehr lesbar!
... und mögen sich die groß/klein-schreibfetischisten (ich gebe zu, hier treibe ich es auf die spitze) besonders die zweite hälfte zu gemüte ziehen ...
Das ich mit diesem Appell auch gleich an die Groß- und Kleinschreibung erinnere, hat defintiv damit zu tun das auch sie zum einfacheren Lesen beiträgt, aber keine Sorge, Beiträge wie von dir stehen nicht auf meiner "schwarzen Liste", hier sind die Sätze ja deutlich verständlich, nur halt "ein kleinbissiweniger" gut lesbar - das fällt aber nicht wirklich auf!
wenn ich will, kann ich auch richtig
Es steht jedem frei wie er seine Beiträge verfasst, aber an dem Punkt wo ein Beitrag erst einmal fünfmal gelesen oder sogar in Word leserlich gemacht werden muss, ist bei mir Schluß mit lustig!

Nichts für ungut :wink:

lg Stephan

Verfasst: 19. Januar 2009, 10:32
von fairlie009
soll ich jetzt besser nicht sagen, dass im obigen Posting 5-6 Beistriche fehlen? :contra:
Bin nicht sicher, ob die Sache mit "Im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen" langsam passend wird...

Grüße
Peter

Verfasst: 19. Januar 2009, 11:04
von dunkl
Groß- und Kleinschreibung macht im Deutschen aus zwei Gründen Sinn:

1. Unsere Sprache hat viel längere Wörter, als die Sprachen, in denen klein geschrieben wird. Auch sind deutsche Sätze meist deutlich länger als z. B. engische. Daher erleichtert die Großschreibung das Lesen im Sinne einer besseren Gliederung.

2. Als Grafiker und Typograf weiß ich, dass unser Auge (eigentlich ja unser Hirn) nur die obere Hälfte einer Zeile "liest". Die untere Hälfte von Wörtern benötigen wir wahrnehmungspsychologisch fast nie. Buchstaben zeigen nämlich ihre Unterschiede vor allem in der oberen Hälfte. Deckt mal die untere Hälfte eines Textes ab, das könnt ihr gut lesen! Wenn man die obere Hälfte abdeckt, wird es viel schwieriger. Daher hilft alles, was sich "oben" abspielt der Lesbarkeit, z. B. Großbuchstaben.

Damit ihr nicht glaubt, ich sei erzkonservativ: Bezüglich der Integration von englischen Wörtern denke ich sehr modern: Sprache lebt und hat immer Wörter aus den aktuellen politisch dominanten Sprachen integriert (z. B. "Portemonnaie" oder "soufflieren" unter Napoleon). Daher habe ich kein Problem mit "downloaden" oder "upgraden" usw.

Verfasst: 19. Januar 2009, 11:34
von Klaus
@ fairlie, Stephan:
Cool down – wir werden uns deswegen hoffentlich nicht hier "öffentlich" in die Haare kriegen. Ein bissl "sticheln" (ich kann's ja gelegentlich auch :wink: – wer nicht!?) mag ja hie und da der pikante Schnittlauch auf der Forumssuppe sein, regt zum nochmaligen Nachdenken an, fordert Widerspruch heraus und bringt manchmal eine lahme Diskussion erst recht in Schwung.

Aber worum geht es hier? Das Forum hier ist keine Schönschreib- und Literaturplattform, sondern ein öffentlich zugängliches Medium zum (schnellen) Informations- und Meinungsaustausch in speziellen Eisenbahndingen. Und wenn man aus dem einen oder anderen Beitrag etwas lernt (auch abseits der Bahn-Thematik) – umso besser! Ich sag's ganz ehrlich: Wenn ich bei einem Beitrag merk', da hat jemand die eine oder andere arge Rechtschreibschwäche, so kann ich mich darüber wundern – aber ärgern tut's mich nicht. Wenn ich aber merk', da sch... sich jemand überhaupt nix beim Beitragverfassen und liest sich sein Geschreibsel vorm Absenden offenbar nicht einmal durch, steigt mein Blutdruck merklich. Sind ihm die Leser, die sich durch so ein von Fehlern wimmelndes Zeug durchwühlen müssen, wurscht?, frag' ich mich. Letztlich geht's doch um eines: um die (schnelle) Les- und Erfassbarkeit des Geposteten (und wenn dies durch die Groß-/Kleinschreibung, durch das weitgehende Vermeiden von Vertippern und durch ein paar richtig gesetzte Beistriche/Satzzeichen gefördert wird, soll's uns recht sein ...).

Und wenn der werte Herr "Adminestrone" :wink: schreibt,
vorwiegend meine ich damit allerdings die nicht vorhandene Rechtschreibung ... manche Beiträge sind fast nicht mehr lesbar!
wer weiß – vielleicht meint er unter anderem auch Beiträge mit endlos langen, unnötig unübersichtlichen Schachtelsätzen ... In diesem Fall würde ich mich durchaus angesprochen fühlen (und gelobe hiermit Besserung). :oops:

Gruß, k.

Verfasst: 19. Januar 2009, 12:07
von michael231172
Stephan Rewitzer hat geschrieben:Es gibt einige hier im Forum, die scheinbar nicht Willens sind lesbare Beiträge zu verfassen [?!]! Vorwiegend meine ich damit allerdings die, nicht vorhandene, Rechtschreibung ... manche Beiträge sind fast nicht mehr lesbar!
Hallo Stephan und der Rest der Diskutanten!

Wenn sich jemand schriftlich/mündlich nicht verständlich machen kann ist er/sie bedauernswert. Wenn er/sie sich jedoch nicht verständlich machen will (was tut der/diejenige dann hier?), dann kann man halt auch nix machen - selbst schuld...dann wird eben auch keiner eine Antwort verfassen können.

Mit gewisser Freude denke ich an den User "Figaro", den Italiener mit dem manchmal sehr unterhaltsamen deutsch - wobei ich schon froh wäre, könnte ich zumindest so italienisch... Übrigens schon lange nix mehr von ihm gelesen!

lg von michael.

Verfasst: 19. Januar 2009, 21:10
von Stormarner
narrow_bob hat geschrieben:[...] ich halte es sprachlich eher ultrakonservativ [...]
Wenn Du es wirklich ultrakonservativ halten würdest, dann würdest Du jeden fertig machen, der _NICHT_ die Groß-/Kleinschreibung verwendet. Was Du meinst ist wohl eher ultraliberal.

Wenn man die Bedeutung eines Wortes nicht kennt, dann sollte man es lieber nicht oder aber einen Duden/Fremdwörterlexikon verwenden!


Gruß Stormarner

Verfasst: 19. Januar 2009, 22:47
von fairlie009
@Klaus & Stephan
@ fairlie, Stephan:
Cool down – wir werden uns deswegen hoffentlich nicht hier "öffentlich" in die Haare kriegen. Ein bissl "sticheln" (ich kann's ja gelegentlich auch – wer nicht!?)
mehr sollte es nicht gewesen sein :razz:
es ist halt manchmal gefährlich, in Wespennester zu stechen...

Grüße
ein friedlicher Peter

Verfasst: 20. Januar 2009, 07:25
von Stephan Rewitzer
Guten Morgen!

Nein wir werden uns sicher nicht in die Haare bekommen! Ich sehe das ganze mit Humor, einen Teil der Reaktion habe ich so ja auch erwartet ...

Einige haben ja schon bemerkt worauf ich hinaus will und haben auch ein bisschen zwischen den Zeilen meines Beitrages gelesen.
Wenn ich aber merk', da sch... sich jemand überhaupt nix beim Beitragverfassen und liest sich sein Geschreibsel vorm Absenden offenbar nicht einmal durch, steigt mein Blutdruck merklich
Nämlich genau da drauf ... :wink:
Nur diejenigen Mitglieder wollte ich mit diesem Thread aufwecken, wenn sich da nämlich nichts ändert, dann werde ich in den nächsten Wochen mal ein paar PN's verschicken!
soll ich jetzt besser nicht sagen, dass im obigen Posting 5-6 Beistriche fehlen?
Bin nicht sicher, ob die Sache mit "Im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen" langsam passend wird...
hihi ... auf so eine Antwort hatte ich gehofft! :rofl: :wink:

Ich denke in Hinblick auf so manchen Beitrag der letzten Zeit werfe ich, wie auch viele andere, wohl mit Sand und nicht mit Hinkelsteinen!

Ich bin aber nunmal derjenige, der auf Useranfrage auf soetwas aufmerksam machen muss -> hilft nichts.

Wenn ich über den Rand des Forums schaue, in anderen Foren wird bei kleinen Grammatikfehlern schon eine Schreibsperre verhängt ... :contra:

lg ein schmunzelnder Stephan

Verfasst: 20. Januar 2009, 09:30
von Franz Straka
Hallo Forumfreunde!

Ich glaube, ich bin im Kindergarten! Wenn der Inhaber des Forums sagt: "Klein und Grossschreibung dann ist es so und die Personen die sich nicht fügen, werden es im Berufsleben schwer haben, wenn sie E-Mails schreiben müssen. Ob das in der Firma ist oder in einem Forum ist eigentlich egal. Bezüglich Rechtschreibfehler ist keiner perfekt, so wie ein Forumsmitglied immer schreibt: Wenn Sie einen Rechtschreibfehler finden, dürfen Sie sich diesen behalten! Darum bin ich dafür, dass Stephan das Forum in Ordnung hält und Spielregeln aufstellt.

schöne Grüsse


Franz Straka
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