Ferro Train: Krimmlerwagen
Verfasst: 5. Juni 2009, 11:12
Hallo,
wie viele von euch habe auch ich mir die neuen Krimmlerwagen von Ferro Train gekauft. Nachdem bisher kaum einer die neuen Modelle beschrieben hat, habe ich mir nun vorgenommen, die neuen Modelle mit den alten Modellen und dem Original zu vergleichen.
Vorbild:
Damit sich die Pinzgauer Lokalbahn gegenüber dem Bus behaupten konnte versuchten die österreichischen Bundesbahnen die Schmalspurbahn, in den 30er Jahren des vergangen Jahrhunderts, zu modernisieren. Dazu gehörte die Beschaffung neuer Diesellokomotiven (Rh 2041) und neuer Vierachsiger Personenwagen, um die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 50km/h erhöhen zu können. Ab 1937 beschafft die Staatsbahn schließlich elf Personenwagen und sechs kombinierte Gepäckwagen bei der Simmeringer Waggonfabrik für die Lokalbahn im Oberpinzgau. Ursprünglich erhielten die Personenwagen Fahrwerke der Bauart Bissel, allerdings wurden diese Fahrwerke, auf Grund häufiger Entgleisungen, durch herkömmliche Drehgestellte ersetzt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Personenwagen mehrmals modernisiert und bekamen zum Beispiel Halbfenster und „Webasto-Heizungen“. Für das Fahrgastaufkommen reichten die neubeschafften Triebwagen der Baureihe 5090 nicht aus, weshalb drei kombinierte Gepäckwagen erneut umgebaut wurden. So erhielten diese Wagen zusätzlich zur Bosnakupplung eine Schafenbergkupplung und können sowohl mit Druckluft als auch mit Vakuum gebremst werden.
Vergleich: Modell und Vorbild
Zum Vergleich stehen hier zwei Modelle der Wiener Firma Ferro Train und Maßangaben aus dem Buch „Schmalspurig durch Österreich. Der grün/weiß/rote BD 4262 stammt noch aus der alten Produktion von Ferro Train, hingegen ist BD 4260 (Sparlack) ein Modell der neusten Auflage von Ferro Train.
Fahrwerk
Die Nachbildung der Bodenplatte hat sich kaum geändert. Allerdings konnte die Qualität deutlich verbessert werden, während die älteren Modelle oft mit „Macken“ behaftet waren (verzogene Bodenplatte, schiefe Nachbildungen an der Bodenplatte, usw.) Die Drehgestelle wurden ebenfalls überarbeitet und haben ein paar wenige Details, im Vergleich zu den alten Modellen, verloren. Ebenfalls wurde die Befestigung der Drehgestelle verändert. Während die alten Drehgestelle an das Fahrwerk angeklipst wurden, werden die neuen Drehgestelle angeschraubt. Umgekehrt verhält es sich mit der Befestigung des Fahrwerks am Aufbau. Früher verwendete Ferro Train hier Schrauben, heute sorgen kleine Kunststoffhaken für den Halt.
Fahrwerk eines alten Ferro Train Personenwagens
Drehgestell der alten Modelle
Neue Bodenplatte
Drehgestell des neuen Ferro Train Modelles
Aufbau
Das Erscheinungsbild der Ferro Train Wagen hat sich mit der Neuauflage verändert. Oft wurden die alten Modelle wegen ihrer zu geringen Höhe kritisiert, dieses Problem wurde bei den neuen Modellen leicht verbessert. Trotzdem gibt es auch einige negative Veränderungen. Meiner Meinung nach stimmte der Gesamteindruck der alten Modelle ziemlich gut, allerdings wurde bei den neuen Modellen die Rundung am Wagenende nicht präzise genug nachgebildet (sieht leicht eckig aus; die Tür sitzt nicht weitgenug am Wagenende). Diese Nachlässigkeit stört den Gesamteindruck der neuen Modelle ziemlich, da dieser Wagentyp gerade wegen seiner Rundungen zahlreiche Spitznamen bekommen hat (Blunzenwagen, Stromlinienwagen). Allerdings fällt dieser Makel im Zugverband nicht zu stark auf.
Lackierung
Ebenso wie bei den Fahrzeugformen hatten die alten Ferro Train Modelle auch hier immer wieder Mängel. Dies hat sich scheinbar mit den neuen Modellen gebessert und an den Fenstern wurde, wie bei Roco, Piktogramme aufgedruckt. Im Gegensatz zu den alten Modellen wurden glänzendere Farben verwendet. Es sicherlich Geschmackssache, ob einem die matteren Farben aus der alten Produktion besser gefallen. Beide Modelle wurden orignalgetreu bedruckt und auch an den Beschriftungen konnten keine Fehler gefunden werden.
Fazit
Vor allem durch die Halbierung des Kaufpreises hat sich das Preisleistungsverhältnis der Stromlinienwagen von Ferro Train verbessert. Insgesamt machen die neuen Modelle einen robusteren Eindruck und weisen nicht so oft Mängel auf. Allerdings stört, zumindest mich persönlich, die falsche Form am Wagenende sehr, was meine Freude über die neuen Modelle etwas schmälert. Letztendlich bleibt festzuhalten, dass es nun ein Modell des Blunzenwagens gibt, bei dem das Preis Leistungsverhältnis in Ordnung ist.
ÖBB Garnitur; BD stammt aus der neuen Produktion; B aus der alten Produktion
Grüße
Anton
wie viele von euch habe auch ich mir die neuen Krimmlerwagen von Ferro Train gekauft. Nachdem bisher kaum einer die neuen Modelle beschrieben hat, habe ich mir nun vorgenommen, die neuen Modelle mit den alten Modellen und dem Original zu vergleichen.
Vorbild:
Damit sich die Pinzgauer Lokalbahn gegenüber dem Bus behaupten konnte versuchten die österreichischen Bundesbahnen die Schmalspurbahn, in den 30er Jahren des vergangen Jahrhunderts, zu modernisieren. Dazu gehörte die Beschaffung neuer Diesellokomotiven (Rh 2041) und neuer Vierachsiger Personenwagen, um die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 50km/h erhöhen zu können. Ab 1937 beschafft die Staatsbahn schließlich elf Personenwagen und sechs kombinierte Gepäckwagen bei der Simmeringer Waggonfabrik für die Lokalbahn im Oberpinzgau. Ursprünglich erhielten die Personenwagen Fahrwerke der Bauart Bissel, allerdings wurden diese Fahrwerke, auf Grund häufiger Entgleisungen, durch herkömmliche Drehgestellte ersetzt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Personenwagen mehrmals modernisiert und bekamen zum Beispiel Halbfenster und „Webasto-Heizungen“. Für das Fahrgastaufkommen reichten die neubeschafften Triebwagen der Baureihe 5090 nicht aus, weshalb drei kombinierte Gepäckwagen erneut umgebaut wurden. So erhielten diese Wagen zusätzlich zur Bosnakupplung eine Schafenbergkupplung und können sowohl mit Druckluft als auch mit Vakuum gebremst werden.
Vergleich: Modell und Vorbild
Zum Vergleich stehen hier zwei Modelle der Wiener Firma Ferro Train und Maßangaben aus dem Buch „Schmalspurig durch Österreich. Der grün/weiß/rote BD 4262 stammt noch aus der alten Produktion von Ferro Train, hingegen ist BD 4260 (Sparlack) ein Modell der neusten Auflage von Ferro Train.
Fahrwerk
Die Nachbildung der Bodenplatte hat sich kaum geändert. Allerdings konnte die Qualität deutlich verbessert werden, während die älteren Modelle oft mit „Macken“ behaftet waren (verzogene Bodenplatte, schiefe Nachbildungen an der Bodenplatte, usw.) Die Drehgestelle wurden ebenfalls überarbeitet und haben ein paar wenige Details, im Vergleich zu den alten Modellen, verloren. Ebenfalls wurde die Befestigung der Drehgestelle verändert. Während die alten Drehgestelle an das Fahrwerk angeklipst wurden, werden die neuen Drehgestelle angeschraubt. Umgekehrt verhält es sich mit der Befestigung des Fahrwerks am Aufbau. Früher verwendete Ferro Train hier Schrauben, heute sorgen kleine Kunststoffhaken für den Halt.
Fahrwerk eines alten Ferro Train Personenwagens
Drehgestell der alten Modelle
Neue Bodenplatte
Drehgestell des neuen Ferro Train Modelles
Aufbau
Das Erscheinungsbild der Ferro Train Wagen hat sich mit der Neuauflage verändert. Oft wurden die alten Modelle wegen ihrer zu geringen Höhe kritisiert, dieses Problem wurde bei den neuen Modellen leicht verbessert. Trotzdem gibt es auch einige negative Veränderungen. Meiner Meinung nach stimmte der Gesamteindruck der alten Modelle ziemlich gut, allerdings wurde bei den neuen Modellen die Rundung am Wagenende nicht präzise genug nachgebildet (sieht leicht eckig aus; die Tür sitzt nicht weitgenug am Wagenende). Diese Nachlässigkeit stört den Gesamteindruck der neuen Modelle ziemlich, da dieser Wagentyp gerade wegen seiner Rundungen zahlreiche Spitznamen bekommen hat (Blunzenwagen, Stromlinienwagen). Allerdings fällt dieser Makel im Zugverband nicht zu stark auf.
Lackierung
Ebenso wie bei den Fahrzeugformen hatten die alten Ferro Train Modelle auch hier immer wieder Mängel. Dies hat sich scheinbar mit den neuen Modellen gebessert und an den Fenstern wurde, wie bei Roco, Piktogramme aufgedruckt. Im Gegensatz zu den alten Modellen wurden glänzendere Farben verwendet. Es sicherlich Geschmackssache, ob einem die matteren Farben aus der alten Produktion besser gefallen. Beide Modelle wurden orignalgetreu bedruckt und auch an den Beschriftungen konnten keine Fehler gefunden werden.
Fazit
Vor allem durch die Halbierung des Kaufpreises hat sich das Preisleistungsverhältnis der Stromlinienwagen von Ferro Train verbessert. Insgesamt machen die neuen Modelle einen robusteren Eindruck und weisen nicht so oft Mängel auf. Allerdings stört, zumindest mich persönlich, die falsche Form am Wagenende sehr, was meine Freude über die neuen Modelle etwas schmälert. Letztendlich bleibt festzuhalten, dass es nun ein Modell des Blunzenwagens gibt, bei dem das Preis Leistungsverhältnis in Ordnung ist.
ÖBB Garnitur; BD stammt aus der neuen Produktion; B aus der alten Produktion
Grüße
Anton