Große Garratts auf kleiner Spur - Die Welsh Highland Railway
Verfasst: 14. Juni 2009, 00:08
Während wir hierzulande um eine unserer letzten langen Schmalspurstrecken kämpfen müssen, gehen wie so oft anderswo die Uhren anders. Auf den britischen Inseln sieht in diesem Jahr eines der größten Wiederaufbauprojekte seit es so etwas wie Museumsbahnen gibt, seiner Vollendung entgegen. Eine Woche vor Pfingsten wurde das landschaftlich spektakulärste Teilstück der Welsh Highland Railway eröffnet, gerade noch rechtzeitig vor meiner schon seit längerem geplanten Reise zu den "Great Little Trains of Wales" zusammen mit einer kleinen Gruppe von Eisenbahnfreunden.
Diese Strecke mit einer langen und spannenden Geschichte war in den 1920er-Jahren das Ergebnis der Vereinigung zweier sehr viel älterer Bahnen, die hauptsächlich dem Schiefertransport dienten. Doch die Pläne der Erbauer sollten nicht aufgehen, von Anfang an mit wirtschaftlichen Problemen und dem Ausbleiben des erhofften Tourismus kämpfend, mußte die Bahn nach nur 13 (sic!) Jahren den Betrieb einstellen. Im zweiten Weltkrieg wurden die Gleise abgetragen, ab den 1960ern gabe es Initiativen für einen Wiederaufbau.
Politisch höchst umstritten erhielt 1994 unerwartet die Ffestiniog Railway den Zuschlag, die noch vollständig unverbaute Trasse zu übernehmen und eine Bahn aufzubauen. Noch einige Jahre zuvor wurde aus Kreisen der Ffestiniog Railway versucht, das Projekt zu verhindern, da man eine starke Konkurrenz für ihre erst 1981 wieder vollständig reaktivierte Bahn fürchtete. Der kleinere 1964 gegründete Verein, der schon einen kleinen Betrieb in Porthmadog aufgebaut hatte war darauf natürlich nicht gut zu sprechen, versteht sich heute mehr als Bewahrer des historischen Erbes der WHR.
Das Ergebnis der Arbeit der letzten 15 Jahre kann sich jedenfalls sehen lassen. Die WHR ist nun die längste Heritage Railway der britischen Inseln und die aus Südafrika importierten Garratts sind eine Attraktion für sich. Als langfristigen Effekt erhofft man sich auch eine Abnahme des touristischen Straßenverkehrs im Snowdonia-Nationalpark.
Mehr zur WHR im www:
http://en.wikipedia.org/wiki/Welsh_Highland_Railway (englische Version und alle weiterführenden Links, die auch ausgezeichnetes Bildmaterial beinhalten.)
Ex SAR NGG16/143 beim Umsetzen in Caernarfon, dem nördlichen Endpunkt der Welsh Highland Railway. Im Hintergrund ist das ältere Wahrzeichen der Stadt zu sehen, die Festung aus dem späten 13. Jhdt.
NG143 ist an den Wasserturm von Caernarfon gefahren. Die 1958 für eine Bergbaugesellschaft in Südafrika gebaute Lok war zugleich die letzte von Beyer-Peacock in Manchester gebaute Dampflokomotive. Sie wurde 1998 als zweite NGG16 für die Welsh Highland Railway reaktiviert und fährt derzeit mit Ölfeuerung.
Ein Blick in den Führerstand.
NG87 verläßt nach ihrer letzten Tour an diesem Tag Caernarfon, um nach Dinas, dem betrieblichen Zentrum der WHR zurückzukehren. Von einer Fußgängerbücke kann man hier Bahn und Burg gemeinsam aufs Bild bringen. Die Lok wurde weitgehend in den Originalzustand zurückversetzt und Ende Jänner 2009 nach einer aufwendigen Hauptuntersuchung wieder in Betrieb genommen.
In Dinas, wartet NG15 133 auf bessere Zeiten. Ihre Aufarbeitung ist aber ein Projekt für die ferne Zukunft. Zuerst sind zwei weiter NGG16 und Schwesterlok NG134 an der Reihe. Dahinter steht die Diesellok "Vale of Ffestiniog", gebaut von Funkey, New Johannesburg, Südafrika, und für die Ffestiniog Railway mit niedrigen Endführerständen ausgestattet.
Bekohlungsanlage und Ölturm im Betriebsgelände in Dinas, einige Kilometer südlich von Caernarfon.
Nach einigen Kilometern Fahrt durch sanft hügelige ländliche Gegend: NG143 ergänzt ihre Wasservorräte in Waunfawr.
Blick vom Zug zurück auf den See Llyn Cwellyn. Hinter Waunfawr geht es ins Gebirge des Snowdonia-Nationalparks.
NG143 hat mit ihrem 9-Wagen-Zug den Bahnhof Rhydd Ddu erreicht, den höchstgelegenen Bahnhof der Strecke und von 2003 bis April 2009 Endstation der WHR.
Mehrere Güterwagen der Südafrikanischen SAR sind auf der Welsh Highland Railway für interne Transporte im Einsatz, so auch dieser Wagen mit Schotter auf dem Bauzug-Abstellgleis in Rhyd Ddu. Auch fahren die meisten der neu gebauten Reisezugwagen auf südafrikanischen Fahrgestellen.
Zu Ostern 2009 wurde der nächste Abschnitt bis Beddgelert eröffnet. Die Gegend ist hier wieder etwas waldreicher, nach Beddgelert geht es auf einer doppelten Kehre hinunter.
Der Zug quert den Gebirgsfluss Glaslyn und biegt in die Schlucht hinauf zum Aberglaslyn-Pass ein. Erst eine Woche zuvor wurde dieser Abschnitt, der als der landschaftliche Höhepunkt der Strecke gilt, eröffnet. Mehr als Köpfe und ausgestreckte Hände mit Kameras schaffte ich hier aber nicht, aufs Bild zu bannen.
Vorerst fahren die Züge über den Pass bis zur Betriebsausweiche Hafod-y-llyn, wo die Lok umsetzt und der Zug gleich wieder zurück fährt. Aus- oder Zusteigen ist hier nicht möglich. Nach dem Sommer oder evtl. erst Ostern 2010 soll es dann endlich bis Porthmadog weitergehen. Die Strecke ist grundsätzlich schon befahrbar und wurde auch schon für Überstellfahrten genutzt.
Ab nun also mit Tender voraus (bzw. mit "rear unit", wie man es hier bei den Garratts nennt): Beim Friedhof von Beddgelert ist NG143 in Richtung Caernarfon unterwegs.
Von einem früheren Anlauf, eine Schmalspurbahn von Porthmadog nach Beddgelert zu errichten, stammen diese Brückenfundamente bei Beddgelert. Dieses Projekt scheiterte jedoch und die in den 1920ern tatsächlich errichtete Trasse nahm einen anderen, weniger steilen Verlauf. Ein Zug ist hier nie gefahren.
Das malerische Bergdorf Beddgelert ist eines der touristischen Zentren des Snowdonia-Nationalparks und wird der Bahn wohl zahlreiche Fahrgäste bringen.
Der nächste Zug nach Caernarfon ist wieder mit NG143 bespannt? Da muß wohl in Rhyd Ddu ein Lokwechsel stattgefunden haben, denn anders kann es sich fahrplantechnisch nicht ausgehen!
Westlich am Fuß des alles überragenden Snowdon fährt der Zug durch den Nationalpark. Sogar die Bergstation der Zahnradbahn ist an diesem Tag gut zu erkennen.
Die Westflanke des Snowdon, des höchsten Gipfels von England und Wales. Die Schutthalden in Bildmitte stammen von einigen kleineren Schieferminen, die hier einst für Fracht für die Bahn sorgten. Die Bahntrasse verläuft auf dem steinernen Damm davor.
Ein vom Scheitelpunkt herunterkommender Zug nach Caernarfon nähert sich der Haltestelle Snowdon Ranger. Links im Bild der Snowdon.
Tatsächlich findet ein Lokwechsel in einem Unterwegsbahnhof statt: In Waunfawr verläßt uns die ölgefeuerte NG143 und die neu aufgearbeitete kohlegefeuerte NG87 übernimmt den Zug bis Caernarfon. Wegen zweier Waldbrände am Scheitelpunkt der Strecke, sind die kohlegefeuerten Lokomotiven derzeit bei sehr trockenem Wetter auf die nördliche, weniger waldreiche Hälfte der Strecke beschränkt.
NGG16 Nr. 87 (bzw. NG87) mit dem älteren der beiden Pullman-Salonwagen im Bahnhof Waunfawr.
Detailansicht der NG87.
Die meisten Bahnhöfe, hier Waunfawr, sind mit einem breiten Mittelbahnsteig ausgestattet, auf dem zu einem späteren Zeitpunkt ein Stationsgebäude errichtet werden soll. Man war von Anfang an bestrebt, mit den finanziellen Mitteln zuerst rasch eine befahrbare Strecke zu errichten, alles weitere soll dann folgen, wenn ausreichend Geld verdient wurde.
NG143 verläßt im Licht der tiefstehenden Abendsonne den Bahnhof Waunfawr mit der letzten Tour des Tages.
Im hellgrauen, fast weißen Farbkleid präsentiert sich NG87 beim Umsetzen in Caernarfon. Diesen Fotoanstrich soll sie während ihrer ersten Saison behalten und im nächsten Jahr dann den schwarzen Originalanstrich der South African Railways bekommen.
Zu guter letzt noch einige Impressionen von der noch nicht eröffneten Strecke am südlichen Ende in Porthmadog. Hier muß die WHR die normalspurige Küstenlinie kreuzen, eine einzigartige Betriebssituation auf den britischen Inseln. Die Kreuzung wird von der Leitstelle der Normalspur überwacht und freigegeben. Da diese Strecke heute auch nur noch Nebenbahncharakter hat, dürfte es wohl keine Probleme mit dem Fahrplan geben.
Die Gleiskreuzung in Porthmadog.
Auf beiden Seiten ist die Kreuzung mit solchen Schutzweichen gesichert.
Einzigartig auch für britische Verhältnisse ist die Wiedererrichtung einer Stadtstrecke als "Heritage Railway". An zwei Stellen in Porthmadog ist die Trasse mit Rillenschienen im Straßenniveau ausgeführt, hier die Straßenbahnstecke über die Britannia Bridge zum Hafenbahnhof, wo die Verknüpfung mit der Ffestiniog Railway stattfindet. Diese Abschnitte sind der österreichische Beitrag zum Gelingen des Projekts "Welsh Highland Railway": Die Rillenschienen stammen aus österreichischer Produktion!
Falls also jemand noch nicht weiß, wohin er diesen Sommer auf Urlaub fahren soll - der Pfund steht zum Euro so günstig wie noch nie und entgegen landläufiger Meinung ist das Essen gar nicht schlecht. Und falls sich jemand an das Ale nicht gewöhnen kann - es gibt auch Bier kontinentaler Prägung in Wales!
Diese Strecke mit einer langen und spannenden Geschichte war in den 1920er-Jahren das Ergebnis der Vereinigung zweier sehr viel älterer Bahnen, die hauptsächlich dem Schiefertransport dienten. Doch die Pläne der Erbauer sollten nicht aufgehen, von Anfang an mit wirtschaftlichen Problemen und dem Ausbleiben des erhofften Tourismus kämpfend, mußte die Bahn nach nur 13 (sic!) Jahren den Betrieb einstellen. Im zweiten Weltkrieg wurden die Gleise abgetragen, ab den 1960ern gabe es Initiativen für einen Wiederaufbau.
Politisch höchst umstritten erhielt 1994 unerwartet die Ffestiniog Railway den Zuschlag, die noch vollständig unverbaute Trasse zu übernehmen und eine Bahn aufzubauen. Noch einige Jahre zuvor wurde aus Kreisen der Ffestiniog Railway versucht, das Projekt zu verhindern, da man eine starke Konkurrenz für ihre erst 1981 wieder vollständig reaktivierte Bahn fürchtete. Der kleinere 1964 gegründete Verein, der schon einen kleinen Betrieb in Porthmadog aufgebaut hatte war darauf natürlich nicht gut zu sprechen, versteht sich heute mehr als Bewahrer des historischen Erbes der WHR.
Das Ergebnis der Arbeit der letzten 15 Jahre kann sich jedenfalls sehen lassen. Die WHR ist nun die längste Heritage Railway der britischen Inseln und die aus Südafrika importierten Garratts sind eine Attraktion für sich. Als langfristigen Effekt erhofft man sich auch eine Abnahme des touristischen Straßenverkehrs im Snowdonia-Nationalpark.
Mehr zur WHR im www:
http://en.wikipedia.org/wiki/Welsh_Highland_Railway (englische Version und alle weiterführenden Links, die auch ausgezeichnetes Bildmaterial beinhalten.)
Ex SAR NGG16/143 beim Umsetzen in Caernarfon, dem nördlichen Endpunkt der Welsh Highland Railway. Im Hintergrund ist das ältere Wahrzeichen der Stadt zu sehen, die Festung aus dem späten 13. Jhdt.
NG143 ist an den Wasserturm von Caernarfon gefahren. Die 1958 für eine Bergbaugesellschaft in Südafrika gebaute Lok war zugleich die letzte von Beyer-Peacock in Manchester gebaute Dampflokomotive. Sie wurde 1998 als zweite NGG16 für die Welsh Highland Railway reaktiviert und fährt derzeit mit Ölfeuerung.
Ein Blick in den Führerstand.
NG87 verläßt nach ihrer letzten Tour an diesem Tag Caernarfon, um nach Dinas, dem betrieblichen Zentrum der WHR zurückzukehren. Von einer Fußgängerbücke kann man hier Bahn und Burg gemeinsam aufs Bild bringen. Die Lok wurde weitgehend in den Originalzustand zurückversetzt und Ende Jänner 2009 nach einer aufwendigen Hauptuntersuchung wieder in Betrieb genommen.
In Dinas, wartet NG15 133 auf bessere Zeiten. Ihre Aufarbeitung ist aber ein Projekt für die ferne Zukunft. Zuerst sind zwei weiter NGG16 und Schwesterlok NG134 an der Reihe. Dahinter steht die Diesellok "Vale of Ffestiniog", gebaut von Funkey, New Johannesburg, Südafrika, und für die Ffestiniog Railway mit niedrigen Endführerständen ausgestattet.
Bekohlungsanlage und Ölturm im Betriebsgelände in Dinas, einige Kilometer südlich von Caernarfon.
Nach einigen Kilometern Fahrt durch sanft hügelige ländliche Gegend: NG143 ergänzt ihre Wasservorräte in Waunfawr.
Blick vom Zug zurück auf den See Llyn Cwellyn. Hinter Waunfawr geht es ins Gebirge des Snowdonia-Nationalparks.
NG143 hat mit ihrem 9-Wagen-Zug den Bahnhof Rhydd Ddu erreicht, den höchstgelegenen Bahnhof der Strecke und von 2003 bis April 2009 Endstation der WHR.
Mehrere Güterwagen der Südafrikanischen SAR sind auf der Welsh Highland Railway für interne Transporte im Einsatz, so auch dieser Wagen mit Schotter auf dem Bauzug-Abstellgleis in Rhyd Ddu. Auch fahren die meisten der neu gebauten Reisezugwagen auf südafrikanischen Fahrgestellen.
Zu Ostern 2009 wurde der nächste Abschnitt bis Beddgelert eröffnet. Die Gegend ist hier wieder etwas waldreicher, nach Beddgelert geht es auf einer doppelten Kehre hinunter.
Der Zug quert den Gebirgsfluss Glaslyn und biegt in die Schlucht hinauf zum Aberglaslyn-Pass ein. Erst eine Woche zuvor wurde dieser Abschnitt, der als der landschaftliche Höhepunkt der Strecke gilt, eröffnet. Mehr als Köpfe und ausgestreckte Hände mit Kameras schaffte ich hier aber nicht, aufs Bild zu bannen.
Vorerst fahren die Züge über den Pass bis zur Betriebsausweiche Hafod-y-llyn, wo die Lok umsetzt und der Zug gleich wieder zurück fährt. Aus- oder Zusteigen ist hier nicht möglich. Nach dem Sommer oder evtl. erst Ostern 2010 soll es dann endlich bis Porthmadog weitergehen. Die Strecke ist grundsätzlich schon befahrbar und wurde auch schon für Überstellfahrten genutzt.
Ab nun also mit Tender voraus (bzw. mit "rear unit", wie man es hier bei den Garratts nennt): Beim Friedhof von Beddgelert ist NG143 in Richtung Caernarfon unterwegs.
Von einem früheren Anlauf, eine Schmalspurbahn von Porthmadog nach Beddgelert zu errichten, stammen diese Brückenfundamente bei Beddgelert. Dieses Projekt scheiterte jedoch und die in den 1920ern tatsächlich errichtete Trasse nahm einen anderen, weniger steilen Verlauf. Ein Zug ist hier nie gefahren.
Das malerische Bergdorf Beddgelert ist eines der touristischen Zentren des Snowdonia-Nationalparks und wird der Bahn wohl zahlreiche Fahrgäste bringen.
Der nächste Zug nach Caernarfon ist wieder mit NG143 bespannt? Da muß wohl in Rhyd Ddu ein Lokwechsel stattgefunden haben, denn anders kann es sich fahrplantechnisch nicht ausgehen!
Westlich am Fuß des alles überragenden Snowdon fährt der Zug durch den Nationalpark. Sogar die Bergstation der Zahnradbahn ist an diesem Tag gut zu erkennen.
Die Westflanke des Snowdon, des höchsten Gipfels von England und Wales. Die Schutthalden in Bildmitte stammen von einigen kleineren Schieferminen, die hier einst für Fracht für die Bahn sorgten. Die Bahntrasse verläuft auf dem steinernen Damm davor.
Ein vom Scheitelpunkt herunterkommender Zug nach Caernarfon nähert sich der Haltestelle Snowdon Ranger. Links im Bild der Snowdon.
Tatsächlich findet ein Lokwechsel in einem Unterwegsbahnhof statt: In Waunfawr verläßt uns die ölgefeuerte NG143 und die neu aufgearbeitete kohlegefeuerte NG87 übernimmt den Zug bis Caernarfon. Wegen zweier Waldbrände am Scheitelpunkt der Strecke, sind die kohlegefeuerten Lokomotiven derzeit bei sehr trockenem Wetter auf die nördliche, weniger waldreiche Hälfte der Strecke beschränkt.
NGG16 Nr. 87 (bzw. NG87) mit dem älteren der beiden Pullman-Salonwagen im Bahnhof Waunfawr.
Detailansicht der NG87.
Die meisten Bahnhöfe, hier Waunfawr, sind mit einem breiten Mittelbahnsteig ausgestattet, auf dem zu einem späteren Zeitpunkt ein Stationsgebäude errichtet werden soll. Man war von Anfang an bestrebt, mit den finanziellen Mitteln zuerst rasch eine befahrbare Strecke zu errichten, alles weitere soll dann folgen, wenn ausreichend Geld verdient wurde.
NG143 verläßt im Licht der tiefstehenden Abendsonne den Bahnhof Waunfawr mit der letzten Tour des Tages.
Im hellgrauen, fast weißen Farbkleid präsentiert sich NG87 beim Umsetzen in Caernarfon. Diesen Fotoanstrich soll sie während ihrer ersten Saison behalten und im nächsten Jahr dann den schwarzen Originalanstrich der South African Railways bekommen.
Zu guter letzt noch einige Impressionen von der noch nicht eröffneten Strecke am südlichen Ende in Porthmadog. Hier muß die WHR die normalspurige Küstenlinie kreuzen, eine einzigartige Betriebssituation auf den britischen Inseln. Die Kreuzung wird von der Leitstelle der Normalspur überwacht und freigegeben. Da diese Strecke heute auch nur noch Nebenbahncharakter hat, dürfte es wohl keine Probleme mit dem Fahrplan geben.
Die Gleiskreuzung in Porthmadog.
Auf beiden Seiten ist die Kreuzung mit solchen Schutzweichen gesichert.
Einzigartig auch für britische Verhältnisse ist die Wiedererrichtung einer Stadtstrecke als "Heritage Railway". An zwei Stellen in Porthmadog ist die Trasse mit Rillenschienen im Straßenniveau ausgeführt, hier die Straßenbahnstecke über die Britannia Bridge zum Hafenbahnhof, wo die Verknüpfung mit der Ffestiniog Railway stattfindet. Diese Abschnitte sind der österreichische Beitrag zum Gelingen des Projekts "Welsh Highland Railway": Die Rillenschienen stammen aus österreichischer Produktion!
Falls also jemand noch nicht weiß, wohin er diesen Sommer auf Urlaub fahren soll - der Pfund steht zum Euro so günstig wie noch nie und entgegen landläufiger Meinung ist das Essen gar nicht schlecht. Und falls sich jemand an das Ale nicht gewöhnen kann - es gibt auch Bier kontinentaler Prägung in Wales!