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Neue Triebzüge für die Waldenburgerbahn (750 mm)
Verfasst: 11. August 2009, 11:09
von bahnjurist
Grüezi mitenand
Der Kanton BL (Basel-Land) als zuständigem Aufgabenträger hat kürzlich die Mittel für den Kauf von 4 neuen elektrischen Triebzügen auf der einzigen 750mm-Strecke der Schweiz, der WB Waldenburgerbahn (Liestal-Waldenburg) freigegeben!
Dies dürfte auch für Österreich interessant sein... Denn es wurde in den vergangenen Jahren auch erwogen, die WB auf 1000mm umzuspuren, da man befürchtete, für 750mm keinen Rollmaterialhersteller zu finden... Nun aber ist Stadler bereit und in der Lage, elektrische, klimatisierte Niederflurtriebzüge für die WB zu liefern, weshalb die 750mm nun erhalten bleiben
Dies nur als Hinweis, dass somit ohne weiteres auch moderne, attraktive elektrische Triebzüge für 760mm, d.h. für die MzB, geliefert werden könnten.... falls dies das Land NÖ noch immer nicht gecheckt haben sollte...
Gruss Bahnjurist
Verfasst: 11. August 2009, 14:08
von Feistritztaler
Finde ich interessant und auch positiv, dass die Bahn nicht umgespurt wurde. Für die lange MzB wäre meiner Meinung nach aber weiterhin eine Lok/Wagen-Kombi (eventuell als Wendezug) am besten.
WB
Verfasst: 11. August 2009, 17:36
von :-) gerhard
interessant, grundsätzlich. toll, dass die WB nicht umgespurt wird (was auch mit der idee betr. verlängerung der trams von basel her zusammenhängt, bzw. deren nicht-realisierung), schon nur weil dann die "G. Thommen" weiter dampfen kann - die wäre ja sicher nicht umgespurt worden...
nur: die WB ist 13km lang und eher flach, die mariazellerbahn dagegen 85km lang mit recht gebirgigen teilen => ob da dieselben bedingungen herrschen und die gleichen fahrzeuge möglich wären ? aber gut, stadler ist wohl recht flexibel => wer weiss ?
:-)) g.
Verfasst: 11. August 2009, 18:40
von MzB- 1099iger
Hi!
Na ich würde aufgrund der länge und der Steigungen der MzB nicht gleich den Teufel an die Wand malen...
Denn hier geht es mal vorrangig nicht um die technische Leistungsfähigkeit, die spezifisch für die MzB entwickelt werden müßte, sondern das ein passender Wagenkasten zu Verfügung stehen würde und nicht extra entwickelt werden müßte.
Dann müßte der Wagenkasten vom Profil her nur durch die Tunnels passen, das technische Equipment an das Stromsystem der MzB angepasst, die Getriebeübersetzung angepasst (für die Steigung), die Radsätze auf 760mm umgespurt, technische Abnahmen beim entsprechenden Ministerium, polizeiliche Abnahmefahrten usw. durchgeführt werden, dann würde einem Einsatz solcher Triebfahrzeuge nichts mehr im Weg stehen...
Verfasst: 11. August 2009, 19:02
von flobra
Ja, es wäre wahrscheinlich nicht einmal schwer die Fahrzeuge für die MZB abzustimmen, ...
Na schau mal amoi was kommt.
lg flo
Verfasst: 11. August 2009, 19:11
von Feistritztaler
MzB- 1099iger hat geschrieben:dann würde einem Einsatz solcher Triebfahrzeuge nichts mehr im Weg stehen...
Du darfst auch nicht vergessen, dass die Innenausstattung für eine 80 km lange Strecke etwas anders sein sollte, als für eine 13 km lange! Ich halte für die MZB immer noch Lok/Wagenzüge das Beste, da man mit stark schwankenden Fahrgastzahlen so am besten umgehen kann. Könnte Stadler ja trotzdem machen: Schmalspurige Reisezugwagen sind sowieso (fast) kein Problem und eine E-Lok haben sie auch schon gemacht (Na gut eine 760-mm-E-Lok mit einem einzigartigen Stromsystem wäre schon eine Herausforderung, jedoch sicher auch machbar!)
Verfasst: 11. August 2009, 22:23
von :-) gerhard
hi !
real existierende 750mm-triebwagen von stadler sehen zB so aus:
http://www.stadlerrail.com/index.php?page=167
sie werden den verdienst haben, dass die WB auf 750mm weiterlebt - aber ich weiss nicht recht ob die jetzt schön sind oder nicht ? und nach MzB sehen sie erst recht nicht wirklich aus.
:-)) g.
Neue Fahrzeuge
Verfasst: 12. August 2009, 09:00
von MzBFan
Hallo,
ich denke, dass das "Blech drumherum" und die Inneneinrichtungen variabel gestaltet werden können, entscheidend ist die Antriebstechnik - und die scheint vorhanden zu sein. Ein Argument für die Umspurung der MzB war ja das Argument, dass auf dem Markt keine Antriebstechnik für 760mm vorhanden sei und die Neuentwicklung zu teuer sei und hohe technische Risiken hätte. Aus der damaligen Sicht und den Erfahrungen mit dem 4090 durchaus nachvollziehbar. Mit dem Angebot von Stadtler sieht das anders aus, auch eine Lok auf Basis der Technik sollte "nur" Fleißarbeit sein.
Verfasst: 12. August 2009, 09:25
von Breiti_93
Hallo,
Und wievile soll ein solches Triebfahrzeug den kosten, habe nämlich gerate in der Zeitung gelesen das die ÖBB 7 Zuggarnituren, Kosovo um 400.000 Euro spendet, als ob wir das in Österreich nicht brauchen.
Mfg Breiti
Verfasst: 12. August 2009, 09:27
von MzB- 1099iger
Feistritztaler hat geschrieben:MzB- 1099iger hat geschrieben:dann würde einem Einsatz solcher Triebfahrzeuge nichts mehr im Weg stehen...
Du darfst auch nicht vergessen, dass die Innenausstattung für eine 80 km lange Strecke etwas anders sein sollte, als für eine 13 km lange! Ich halte für die MzB immer noch Lok/Wagenzüge das Beste, da man mit stark schwankenden Fahrgastzahlen so am besten umgehen kann. Könnte Stadler ja trotzdem machen: Schmalspurige Reisezugwagen sind sowieso (fast) kein Problem und eine E-Lok haben sie auch schon gemacht (Na gut eine 760-mm-E-Lok mit einem einzigartigen Stromsystem wäre schon eine Herausforderung, jedoch sicher auch machbar!)
Die Innenausstattung ist net soooooooooooooooo wichtig. Komfort ja, aber vergiß nicht, das es heute schon Züge nur bis Laube gibt. Auf solchen "Teilstrecken" geht sogar der 5090... Und das, obwohl der nicht besonders komfortabel ist.
Wie kann man schwankenden Fahrgastzahlen gegenübertreten??? In dem man 3- und 4-teilige Garnituren bwschafft, und das in Ausreichender Stückzahl. So kann ich jederzeit 2 Garnituren (egal, ob 2x 3-teilig, 1x 3- und 1x 4-teilig oder gleich 2x 4-teilig) koppeln und habe immer (auch wenn ich nur mit einem Triebwagen fahre) die passende Länge mit ausreichender Sitzplatzanzahl zur Verfügung. Und diese Triebwägen werden wohl Tandemzugfähig sein, so das ich an gewissen Bahnhöfen am Nebengleis eine Garnitur abstellen kann, bei Bedarf (von den Fahrgastzahlen her) von hinten kommend ankopple, den TfzF. ins vordere Wägelchen umsteigen lasse und mit max. 3 minuten verzögerung weiterfahre.
Mir persönlich wären Lokbespannte Züge auch lieber, nochdazu, wenn man (die Pläne müßten doch noch irgendwo herumliegen...)
neue 1099iger bauen würde....... Da man sich mit dieser Technik bzw. dem Aufbau schon auskennt, müßte das doch auch irgendwie realisierbar sein und das in einem vernünftigen Kostenrahmen.
Und die Technik kann man doch an den Stand der derzeitigen Technik anpassen.
Verfasst: 12. August 2009, 09:34
von Breiti_93
MzB- 1099iger hat geschrieben:...neue 1099iger bauen würde.......
Warum gleich neue Bauen, wenn sowieso einige in St. Pölten stehen. Die wieder in Betrieb nehmen, währe sicher Günstiger...
Mfg Breiti
Verfasst: 12. August 2009, 09:37
von Lupo
Das Projekt klinkt ganz interessant für die Waldenburgerbahn. Mich wundert es nur dass die Waldenburgerbahn jetzt schon neue Fahrzeuge kaufen will, denn die jetzigen Fahrzeuge sind Baujahr 1986.
Gibt es schon ein Datenblatt für die neuen WB Fahrzeuge?
Die Triebwagen für die MZB brauchen eine andere Ausstattung:
- Wintertauglichkeit (Bewältigung von größeren Schneemassen im Gleis)
- Andere E Traktion (WB fährt mit 1,5 kV Gleichstrom und die MZB mit 6,5 kV Wechselstrom (25 Hz))
- Einbau eines Geschlossen WC Systems
- großen Mehrzweckbereich
Ob man auf ein Lok/Wagen Konzept oder auf Triebwagen setzt ist eine Glaubensfrage.
Re: WB
Verfasst: 12. August 2009, 12:14
von Erich Hafner
:-) gerhard hat geschrieben:...
nur: die WB ist 13km lang und eher flach, die mariazellerbahn dagegen 85km lang mit recht gebirgigen teilen...
Ohne der Mariazellerbahn ihren Gebirgsbahncharakter absprechen zu wollen:
Die Waldenburgerbahn als "eher flach" zu bezeichnen, ist angesichts der 5 km langen Rampe mit 34 - 35 %o von Hölstein nach Waldenburg wohl etwas irreführend.
Finanzierbare Fahrzeuge für die Mariazellerbahn sind keine Frage des Könnens sondern des Wollens.
Verfasst: 12. August 2009, 14:52
von garibaldi
Triebzüge mit einer zuverlässigen Technik wären sicher keine schlechte Alternative. Das Design kann ja wie schon erwähnt für die MZB ganz anders aussehen.
@ Breiti: Den Vorschlag die abgestellten 1099 wieder in Betrieb zu nehmen, finde ich zwar auch gut. Aber die Kosten für die Unterhaltung dieser nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik befindlichen Loks, dürfte aus wirtschaftlichen Gründen dagegen sprechen. Und das ist doch, was heute zählt. Denn nur wenn die Kosten gesenkt werden können hat die Bahn eine Zukunft.
Natürlich müssen 1099 für einen Nostalgieverkehr erhalten werden.
Verfasst: 12. August 2009, 14:53
von Breiti_93
garibaldi hat geschrieben:...@ Breiti: Den Vorschlag die abgestellten 1099 wieder in Betrieb zu nehmen, finde ich zwar auch gut. Aber die Kosten für die Unterhaltung dieser nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik befindlichen Loks, dürfte aus wirtschaftlichen Gründen dagegen sprechen. Und das ist doch, was heute zählt. Denn nur wenn die Kosten gesenkt werden können hat die Bahn eine Zukunft.
Natürlich müssen 1099 für einen Nostalgieverkehr erhalten werden.
Aber zumindest die 1099.06, mit dem Flügelrad und dem Wappen von Kirchberg an der Pielach, könnten sie mal wieder herrichten...
Mfg Breiti
Verfasst: 12. August 2009, 20:59
von Josef
Breiti_93 hat geschrieben:.....Warum gleich neue Bauen, wenn sowieso einige in St. Pölten stehen. Die wieder in Betrieb nehmen, währe sicher Günstiger...
Hallo, die 100 Jahre alte und bewährte Technik der 1099, ist auch ihr größtes Handikap, der Stangenantrieb, der eine Erhöhung der Geschwindigkeit nicht zulässt, sie liegt bei der 1099 bei 50 km/h. In der Regel glaube ich wird 45 km/h gefahren und der Fahrplan auf diese Geschwindigkeit ausgelegt, obwohl die Strecke bis zu 60 km/h zulässt.
lg, Josef
Verfasst: 16. August 2009, 16:48
von garibaldi
Breiti-93 hat geschrieben:
Aber zumindest die 1099.06, mit dem Flügelrad und dem Wappen von Kirchberg an der Pielach, könnten sie mal wieder herrichten...
Mfg Breiti
Hallo Breiti,
klar, das wäre natürlich eine schöne Lok. Das Flügelrad gefällt mit auch besser als der Pflatsch.
Verfasst: 16. September 2009, 13:25
von :-) gerhard
neues von der waldenburgerbahn (pressekonferenz von heute):
http://www.baselland.ch/Newsdetail-Home ... 4d0.0.html
(links "beilage" und "präsentation" am ende beachten)
:-))) g.
Verfasst: 16. September 2009, 16:07
von Feistritztaler
Hab auch was gefunden:
Waldenburgerbahn bleibt in der Spur
Die Waldenburgerbahn bleibt mit ihrer Spurweite von 750 Millimetern auch in den nächsten Jahren ein landesweites Unikum. Ein Ausbau auf Normalspur steht frühestens ab 2030 zur Diskussion. Gar kein Thema ist dagegen eine Umstellung auf Busbetrieb.
Vorerst bleibt die Waldenburgerbahn bei einer Spurweite von 750 Millimetern.
Bild: Tino Briner
Eine am Mittwoch in Liestal vorgestellte Untersuchung kommt zum Schluss, dass die Waldenburgerbahn (WB) vorderhand so bleiben soll, wie sie ist. Veränderungen seien weder von den technischen Systemen noch vom Passagieraufkommen her nötig, schreibt die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) in einer Mitteilung.
Durchgeführt wurde die Untersuchung von der BUD gemeinsam mit der Waldenburgerbahn AG mit Blick auf eine allfällige Verknüpfung der beiden Räume Liestal-Waldenburg und Liestal-Pratteln Salina Raurica. Für den Abschnitt Liestal-Waldenburg erwies sich dabei die Bahn als das am besten geeignete Verkehrsmittel.
Tramlinie unwirtschaftlich
Für das Planungsgebiet Salina Raurica zwischen Augst und Schweizerhalle erwies sich dagegen der Bau einer neuen Tramlinie bis nach Liestal wegen ungenügender Nachfrage als unwirtschaftlich. Auch die Attraktivität einer durchgehenden Linie hätte die zusätzlichen Investitionen nicht gerechtfertigt, heisst es in der Mitteilung.
Für die WB bleibt vorderhand alles beim Alten: Zwar erhält die Bahn im Rahmen des 6. Generellen Leistunmgsauftrag für den öffentlichen Verkehr des Kantons Baselland neues Rollmaterial, doch dieses wird weiterhin eine Spurweite von 750 Millimetern aufweisen.
Wie schon in den letzten Jahren rüstet sich die WB, die letztes Jahr 1,94 Millionen Passagiere transportierte, jedoch weiterhin auf eine allfällige Umstellung auf Normalspur. Dazu werden Brücken und Kunstbauten oder bei Gleiserneuerungen der Unterbau für eine Spurweite von 1000 Millimetern erstellt. Auch Anpassungen von Stationen erfolgen nach den Normalspur-Normen.
Für die 13 km lange WB wird nun ein Betriebskonzept erarbeitet, das bis 2030 gilt und das auch den behindertengerechten Zugang zur Bahn vorsieht. Nächstes Jahr soll dem Landrat eine Kreditvorlage für die Erneuerung und Anpassung der Infrastruktur unterbreitet werden.
Quelle: http://bazonline.ch/basel/stadt/Waldenb ... y/20068433
Sagts mal könnts ihr Schweizer nicht Meterspur von Normalspur unterscheiden?
Verfasst: 16. September 2009, 16:34
von :-) gerhard
Feistritztaler hat geschrieben:
Sagts mal könnts ihr Schweizer nicht Meterspur von Normalspur unterscheiden?
offenbar die basler zeitung nicht, und auch nicht richtig abschreiben - der originaltext der medienmitteilung war nämlich so (hervorhebung von mir):
Neues Betriebskonzept - Kreditvorlage anno 2010
Als nächster Schritt wird, ebenfalls für den Zeitraum bis 2030, ein Betriebskonzept erarbeitet, in welchem das Zusammenspiel von künftigem Angebot – Rollmaterial – Infrastruktur, in Abhängigkeit des Angebots von Fern- und Regionalverkehr in Liestal, definiert wird. Daraus abgeleitete Resultate stellen auch die technische Grundlage für die Beschaffung von neuem Rollmaterial dar, wie sie im Finanzplan des 6. Generellen Leistungsauftrag öffentlicher Verkehr für die Jahre 2010 - 2013 vorgehalten sind. Um langfristig die Spurweite bei Bedarf auf gängige 1000 Millimeter erweitern zu können, werden – wie bereits in den letzten Jahren – Brücken, Kunstbauten oder bei Gleiserneuerungen der Unterbau für eine Spurweite von 1000 Millimeter erstellt.
Bei Anpassungen von Stationen werden ebenfalls die Normen für eine Spurweite von 1000 Millimetern angewendet.
;-)) gerhard