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Fragen zu Modell-Rollwagenbetrieb
Verfasst: 19. Oktober 2009, 16:09
von 4010-freak
Hallo!
Ich möchte bei meiner Schmalspurbahn (Epoche IV-V, ein Mischmasch aller ÖBB-Schmalspurstrecken) einen Rollwagenbetrieb einführen. Allerdings sind meine Vorbildkenntnisse dazu eher bescheiden. Ich weiß nur, dass üblicherweise zwischen der Zuglok und den Rollwagen ein 2-Achsiger Gepäckwagen oder ein 4-Achsiger Halbgepäckwagen eingereiht war. Sonst leider nix.
Nun zu meinen Fragen:
-Wie schaut die Gleisanlage der Verladeanlage ungefähr aus? Wie viel Platz brauche ich dafür in etwa, wenn 2 vierachsige H0-Wagen oder 3 zweiachsige Wagen verladen werden sollen?
-Sind die Rollwagen von Roco oder Liliput besser? Oder irgendwelche anderen, die ich nicht kenne?
Ich weiß, das sind jetzt vielleicht ein bisschen viele Fragen auf einmal, aber ich hoffe, dass mir trotzdem jemand helfen kann.
Verfasst: 19. Oktober 2009, 16:42
von 2095.01
Die Rollwagen von Liliput sind sehr robust.
Verfasst: 19. Oktober 2009, 18:11
von Martin1994
Hallo,
wenn du wirklich ein österreichisches Vorbild nachbaust, sind die Liliput-Rollwagen geeigneter. Die von Roco habe ein DR- Vorbild. Meinungen zu diesen finden sich übrigens unter dem Punkt "Produktvorstellungen".
Verfasst: 19. Oktober 2009, 19:17
von dunkl
Hallo 4010-Freak,
hier gibts zumindest Anregungen:
http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?t=810
Verfasst: 19. Oktober 2009, 21:56
von garibaldi
Hallo 4010-freak,
Tips zu den Rollwagen gab es ja schon. Eine Umsetzanlage in HOe gibt es hier zu sehen:
http://www.miba.de/miba/09/11/64.htm
Verfasst: 19. Oktober 2009, 22:15
von DieterWesselBuskool
Ich fahre auch mit Rollwagen von Fa.Liliput und ohne Probleme und auch mit mehreren Rollwagen mit Zwischenwagen im Verband, nur sollten die Kurven nicht zu stark überhöht sein und die Gleisbögen nicht zu klein gewählt werden, auch Gegenkurven sollte man vermeiden.
Gruß Dieter
Verfasst: 19. Oktober 2009, 22:25
von Stormarner
Und dabei gleich noch so zersägt und wieder verklebt, dass er hinterher keine Lücke mehr zwischen den zusammen geschobenen Wagen hatte.
Verfasst: 20. Oktober 2009, 04:44
von Breiti_93
Hallo,
Rückwärts kann man die Liliputwagen nur sehr langsam, über die Weichen schieben, sonst schieben sie sich gegeseitig von den Gleisen hinaus. Aber mit ein bissen übung erkennt man nach einiger Zeit die passende Geschwindigkeit
Mfg Breiti
Verfasst: 20. Oktober 2009, 13:11
von RobbieOnTheSpot
Hallo 4010-freak,
Du willst mehrere Normalspurwagen, und auch 4-achser auf Rollwagen verladen? Ist das möglich?
Ich habe eine Verladerampe für Rollwagen auf meine (micro-)Anlage gebaut. Geschoben Rollwagen (Liliput) befahren die Weiche (Peco-009) nur in gerade Stelle. Darauf ist schon bei die Planung der Anlage zu achten.
Hier einige Bilder von meine Verladeanlage. Vor allem die Anlage in Gmünd hat als Vorbild gedient. Foto's davon sind im WWW zu finden, auch ein Bild in Bahn im Bild 52/Schmalspurbahnen im Waldviertel war sehr informativ.
Wieviel Platz du brauchst weiss ich nicht. Bei mir hat die Normalspur nur 26 cm zur verfügung (2060-er mit eine 2-achser). Lok und Wagen sind mit Kadee (oder Bachmann EZ) Kupplungen ausgerüstet. Für das Schmalspurteil wurde ich mindestens Platz für ein Rollwagen mit Gepäckwagen planen. Rollwagen und Schmalspurwagen bleiben fest gekuppelt. Lok oder weitere Wagen können so einfach mit übliche Kupplungen an/abkupplen.
Gruss,
Rob
Verfasst: 20. Oktober 2009, 18:01
von 4010-freak
Zuerst einmal vielen Dank für alle Tipps bisher.
Ich habe irgendwo (ich glaube sogar in diesem Forum) gelesen, dass die Liliput-Rollwagen etwas schwergängiger sein sollen. Ist das nur ein Einzelfall (so ähnlich wie der Besitzer der schwergängigen Roco-Rollwagen im Produkt-Vorstellungs-Tread) oder ist das generell festzustellen? Oder ist das bei den in Frage kommenden Zuglängen ohne Steigungen irrelevant?
Und wie läuft das generell ab, wenn mehrere Wagen verladen werden sollen? Im Betrieb sind die Wagen ja in einem gewissen Abstand gekuppelt. Zum Beladen müssen sie aber ganz aneinander sein... Werden die dann nach erfolgreicher Beladung auseinandergezogen und mit der Stange gekuppelt? Wenn ja, wie macht man das dann bei längeren vierachsigen Wagen, die 2 Rollwagen beanspruchen? Werden die auseinandergezogen während der Wagen drauf steht?
MFG Andi
Verfasst: 20. Oktober 2009, 22:24
von 1099.009
Die Schwergängigkeit ist ein grundsätzliches Problem der Liliput-Rollwagen, damit kämpfen leider alle. Problem ist die Drehgestellkonstruktion mit Innenrahmen und geklipsten Achsen. Abhilfe schaffen ein paar Tropfen Öl oder gleich ein Tausch der kompletten Drehgestelle gegen Roco-Lohren oder ähnliche Konstrukte (siehe auch
http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?t=4780).
Mit dem besagten Umbau auf Lohren-Untergestelle habe ich im Betrieb keinerlei Probleme, die Wagen laufen sehr gut und ich fahre Züge mit bis zu 7 Rollwagen. Problematisch ist allerdings der Verschub über Weichen in die Ablenkung, das liegt aber imho an der Steifkupplung. Also wenig Wagen auf einmal und nur sehr laaaaaaaaangsam verschieben.
Schwierig ist denke ich das Aufschemeln - bei den Liliput-Rollwagen werden die Vorlegekeile aufgeklipst und können nicht in Längsrichtung verschoben werden, das macht die Gschicht auf der Anlage sehr pfriemelig. Leichter wird es, wenn man die Keile nur euf einer Seite verwendet (so mach ich's - allerdings mehr aus Faulheit denn aus praktischen Gründen, mangels Normalspurteil auf der Anlage geschieht das Aufschemeln bei mir eh im Fiddle Yard) - die Betriebssicherheit beeinträchtigt das nach meiner Erfahrung nicht merkbar.
Verfasst: 21. Oktober 2009, 01:51
von Klaus
RobbieOnTheSpot hat geschrieben:Hier einige Bilder von meine Verladeanlage.
Sehr, sehr schön (sogar extra Grenzmarken [rot-weiß] für den Rollbock-Betrieb)! Ebenso deine schlanke, funktionale Homepage inkl. Fotos.
Gruß, k.
Verfasst: 21. Oktober 2009, 16:48
von David93
Ich habe 4 Liliput Rollwagen. Nur einer davon läuft etwas schwerer, da ist es aber nur eine Achse die etwas schwerer geht.
Verfasst: 11. November 2009, 15:48
von garibaldi
Du kannst auch vierachsige Wagen verladen. Schau mal unter Themenzüge hier im Forum nach. Dann darfst Du aber nur ein Drehgestell sichern und das andere kann dann in Kurven auf dem Rollwagen "fahren." Das Beladen geschieht genau wie bei Zweiachsern durch Überfahren.
Verfasst: 11. November 2009, 17:15
von Stephan Rewitzer
4010-freak hat geschrieben:Ich habe irgendwo (ich glaube sogar in diesem Forum) gelesen, dass die Liliput-Rollwagen etwas schwergängiger sein sollen.
Da gibt es etliche Tipps im Forum, z.B. Entfernung der Mittelachse bzw. "aufweiten" der Nasen in denen die Achsen eingeklipst werden, ich fahre zum Teil mit bis zu 10 Rollwägen (also 5 Vierachser) .. ergibt einen sehr netten Zug
Und wie läuft das generell ab, wenn mehrere Wagen verladen werden sollen?
Alle Rollwägen sind untereinander und an die Laderampe "gekuppelt", ergeben also ein "mobiles "1435mm-Gleis auf dem der gesamte gekuppelte Normalspurzug entweder per Seil durch eine Seilzuganlage oder durch das 760mm-Tfz gezogen wird (Zillertal).
In Tischlerhäusl werden die Wagen mit einem 1435mm-Tfz auf die Rollwagen geschoben ...
Hier siehst du an der Maschine das Seil mit dem gezogen wird (die Kleine reißt es dabei immer fast aus dem Gleis)
Und die an die Rampe gefahrenen Rollwagen sowie die Seilzuganlage (Zillertal; Jenbach)
Bereitgestellt zum Verladen auf die Rollwagen
2-Achser:
Verzurren beider Achsen am Rollwagen, Normalspurwagen muss mittig stehen, fertig
Das längste was man Verladen kann ...
So sind sie dann untereinander gekuppelt ...
mehrere 2-Achser:
Je nach Länge der Wagen (also entweder kürzer oder länger als der Rollwagen) ändert sich auch die "Richtung" des Verzurrens, also entweder von Beginn der Rampe zum Ende hin oder vom Ende zur Rampe hin, ist ein Wagen verzurrt wird vorgefahren, mit der richtigen Kuppelstange je nach Überhang des Wagens gekuppelt und der nächste Wagen verzurrt ...
4-Achser:
Verzurren des ersten Drehgestelles am ersten Rollwagen, ersten Rollwagen abkuppeln, wegziehen; zweiten Rollwagen mit passender Kuppelstange mit dem ersten kuppeln ... fertig
mehrere 4-Achser:
Je nachdem wielang der 4-Achser ist geht es sich entweder aus die richtige Stelle am dritten Rollwagen zu treffen wenn beide Normalspurwagen noch gekuppelt sind und man verzurrt dann gleich das erste Drehgestell des ersten und zweiten N-Wagen am ersten und dritten Rollwagen oder man hat entweder den zweiten N-Wagen schon vorher abgehängt oder zieht den Normalspurzug noch soweit um die richtige Stelle zu erreichen .. parallel dazu wird dann zwischen ersten und zweiten Rollwagen die Kuppelstange eingefädelt, der zweite mit dem dritten Rollwagen mit einer ganz kurzen Kuppelstang gekuppelt und der Spuk geht von vorne los ...
Gekuppelt untereinander mit einer langen Kuppelstange
Ganz kurze Kuppelstange zwischen zwei "Einheiten" | Foto: Adrian Smith
Abladen
Mit dem Rollwagen ran an die Rampe und mit dieser verkuppeln, Kuppelstange dazwischen raus (kurz hin und herfahren), Verzurrung des N-Wagen lösen und mit dem zweiten Rollwagen auf den ersten drauffahren und kuppeln, durch den Ruck beim Drauffahren gewinnt der N-Wagen gleich den Schwung um vom Rollwagen runter- bzw. über die anderen Rollwägen drüberzurollen ...
Stell dir das ganze Prozedere noch mit lautem "Klong", "Bumm", "Rumms" vor, denn leise und materialschonend geht das ganze nicht über die Bühne
Hat´s wer verstanden, oder hab ich das etwas zu kompliziert verfasst?
Im Betrieb sind die Wagen ja in einem gewissen Abstand gekuppelt.
Es gibt verschied. lange Kuppelstangen, je nach Überhang eines 2-Achsers wählst du die richtige Länge, die Rollwagen der 4-Achser werden untereinander mit einer passenden Kuppelstange gekuppelt und zwischen zwei Rollwagenpaaren mit einer ganz kurzen Kuppelstange ...
Zum Beladen müssen sie aber ganz aneinander sein... Werden die dann nach erfolgreicher Beladung auseinandergezogen und mit der Stange gekuppelt?
Wie gesagt, je nach Länge entweder wenn ein Wagen fertig verzurrt ist oder es wird an zwei Wagen gleichzeitig gearbeitet ...
Wenn ja, wie macht man das dann bei längeren vierachsigen Wagen, die 2 Rollwagen beanspruchen? Werden die auseinandergezogen während der Wagen drauf steht?
Ja, dann wird noch dem Verzurren des ersten Drehgestells einfach weggefahren ... bleibt der Tfzf dann aber nicht stehen, hat man für längere Zeit was zum Beobachten
lg
Rollwagen Sachsen
Verfasst: 11. November 2009, 17:39
von Kenny
Hallo 4010 Freak
Ich geh mal ganz kurz davon aus das du nicht
die Rollwagen aus Sachsen darstellen möchtest
Wenn doch könnte ich dir gern mal die Dienstvorschrift der DR
über das sichern und verladen von Regelspurfahrzeugen zukommen lassen!
Ich hatte sie mal im Netz als free Download gefunden weiss nur nicht mehr wo
(wollte schon gern den link rein setzen)
@Rob echt schön deine Anlage
!
Verfasst: 13. November 2009, 18:06
von 4010-freak
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Jetzt ist mir einiges klarer als vorher.
Das heißt, dass es in 1:87 ein sehr kompliziertes Verfahren ist, Vierachser zu verladen, das ohne den "Riesenkran" praktisch nicht nachzubilden ist, oder?
Arretierung auf Modell-Rollwagen
Verfasst: 13. November 2009, 18:21
von Michael89
Hallo,
ich habe irgendwo mal einen Baubericht gesehen da wurde zu Arretierung einfach kurze Drahtstücke quer auf die Rollwagen-Fahrbahnen geklebt(anstatt den serienmäßigen Keilen), das soll wohl bei nicht allzu rasanter fahrweise ganz gut funktionieren.
@4010-freak
Ich denke du wirst ohne den Kran wirklich nicht auskommen, alleine um die Kuppelstangen einzuhängen, bzw. zwischen die Fahrzeuge zu setzen. Ich kann dir allerdings aus Erfahrung sagen das das eine ziemliche Fummelei ist, wir praktizieren das bei uns im Verein seit Jahren auf unseren 2m-Anlage mit zugegeben recht langen Normalspurfahrzeugen
(Ex SJ Bauart Os), und da ist es schon schwer genug überall ran zu kommen.
Gruß Michael
Verfasst: 13. November 2009, 22:58
von RobbieOnTheSpot
Jenbach, am 9. Oktober 2003.
@ Kenny: Danke!
Verfasst: 14. November 2009, 01:28
von DieterWesselBuskool
Im neuen ROCO-Report gibt es eine Betrachtung zum Thema Rollwagen in 1:1 und im Modellbetrieb mit Bildern und Berichten.
Gruß Dieter