Habe in einem zeitgenössischen Artikel zum 60jährigen Bestand der SKGLB Anmerkungen zu einem leider immer noch und gerade wieder
aktuellen Thema gefunden:
Von diesem Jahre (1948) an begann wieder für unsere Bahn eine Zeit größter Schwierigkeiten. Das mittlerweile starke Aufkommen des
Kraftwagenverkehrs auf der Straße, eine rücksichtslose Konkurrenz durch die Postkraftwagen, gewaltiges Anwachsen der Kohlen- und
sonstigen Materialpreise, dies alles bei vollständig unzureichenden Tarifen. Es mußte daher zu einer neuerlichen Krise des Unternehmens
kommen. Im Jahre 1949 entschloß sich daher die Bahnverwaltung, selbst den Autobusverkehr aufzunehmen., um dadurch eine gewisse
Lenkung im Verhältnis Schiene zur Straße herbeizuführen. Diese Maßnahme wurde im Jahre 1950 erweitert und heute führt die Ischlerbahn
neben dem Bahnbetrieb folgende Autobuslinien: Salzburg-St. Gilgen-Bad Ischl, St. Wolfgang-Strobl-Bad Ischl und Salzburg-Mondsee-Unterach.
Zudem hat sie dei Konzession für den Gelegenheitsverkehr erworben.
Es liegt im Zuge der Zeit, daß gerade eine Lokalbahn mehr und mehr selbst auf die Straße gehen muß und der Bahnverkehr infolge des teuren
Betriebes immer mehr eingeschränkt wird. Generalversammlung und Aufsichtsrat haben dies beschlossen und sind in Ihren Beschlüssen durch
die Ansichten der Hauptaktionäre (die Länder Oberösterreich und Salzburg) gedeckt.
Es wäre zu wünschen, wenn dieser Weg, der vom Unternehmen eingeschlagen wurde, nutz- und erfolgbringend ist, denn es kann für die Dauer
einem Unternehmen nicht zugemutet werden, einerseits größte Leistungen für die Allgemeinheit zu erbringen, andererseits aber durch Konkurrenz
und schlechte Tarife abgewürgt zu werden.
Nun, wohin dieser "nutz- und erfolgsbringende Weg" geführt hat, ist uns allen bekannt (letztgenannte Autobuslinie hat auch gleich in einem
Aufwaschen die ELBUS mit umgebracht). Interessanterweise erwähnt der Autor aber ein paar Absätze vorher eine andere Möglichkeit:
Mit Kriegsende 1918 stand die Bahn schon veraltert da. 1912 wurde bereits versucht, die Elektrifizierung der Bahn auszuführen, die Absicht
scheiterte jedoch an der gegnerischen Einstellung des k.k. Eisenbahnministeriumszu diesem Plan.
Ein derartiger Plan war damals auch aktuell (Stern&Hafferl/SGP, auf Basis der damals nagelneuen LILO-Triebwagen), wurde aber von den
Verantwortlichen beharrlich ignoriert. Wieder 60 Jahre später hat sich nichts geändert, andere Bahn(en), die selbe Art Holzköpfe am Ruder.
l.g., fritz
Kommt Euch das bekannt vor?
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Re: Kommt Euch das bekannt vor?
1170.401 hat geschrieben:Wieder 60 Jahre später hat sich nichts geändert, andere Bahn(en), die selbe Art Holzköpfe am Ruder.
Gaaaanz genau!
Freundliche Grüße aus Steyr!
Daniel
Daniel