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Schienenlänge
Verfasst: 8. Januar 2011, 18:33
von 4912rene
Hallo zusammen!
Ich hätte eine Frage an die Gleisbauexperten:
Auf der Waldviertelbahn lagen die Schienen (9m lang) bis ca. 1960 auf 13 Schwellen. Danach gabs diese 9m- Schienen nur mehr in Nebengleisen.
Auf Hauptgleisen bzw. der Strecke kann man auf Fotos erkennen, daß die Schienen nunmehr auf 26 Schwellen lagen (Verstärkung wegen des bevorstehenden Einsatzes der Reihe 2095).
Waren diese Schienen nun 18m lang?? Wurde sonst noch was verstärkt, z.B. Tiefe des Schotterbettes oder ähnliches?
Vielleicht weiß ja wer was...
LG Rene
Schienenlänge
Verfasst: 14. Januar 2011, 23:46
von stefan760
Hallo Rene,
die Gleisjoche mit 26 Schwellen haben in der Regel 20m Schienen. Die Gleise wurden nicht für die 2095 verstärkt sondern ab den 50er Jahren für den Rollwagenbetrieb. Es gab von 1928-1947 nur die nötigsten Erhaltungsarbeiten und nach massiven Entgleisungen mit Rollwagenzügen hat die wiedererstandene ÖBB Mitte der Fünfzigerahre fast durchgängig Alt-Neulagen durchgeführt. Das Schienneprofil XXX wurde durch XXIVa und Teilweise S30 (DRB) ersetzt auch wurden die Unterlegplatten, Laschen und Schienennägel den neuen Dimensionen entsprechend verstärkt. Bereits vor 1910 fanden die ersten Schienenwechsel und Verstärkungen statt weil teilweise mit altbrauchbarem Material gebaut wurde und es zu größeren Bodensetzungen kam. Die Steigungsstrecken dürften z.T. beim Bau schon verstärkt ausgeführt worden sein und auch aus der BBÖ-Zeit sind umfassende Verstärkungsmaßnahmen bekannt. Es gab einige Versuchsgleisstücke mit Stahlschwellen in den Streckengleisen seit dem Bau so wie auch die Versuchsbrücken auf den Nordästen.
LG
Stefan
Schienenlänge
Verfasst: 16. Januar 2011, 15:30
von 4912rene
Hallo Stefan!
Erstmal herzlichen Dank für Deine umfassende Antwort!
Da Du vermutlich beim WSV dabei bist, hast Du die Infos aus erster Hand, tippe ich mal
.
Die einfache Schienenlänge ist für mich deshalb von Interesse, da meine geplanten Streckenmodule (als Ergänzung für Groß Gerungs) immer ein vielfaches der einfachen Schienenlänge lang sein sollen.
Bei 20m= 23cm wären das dann z.B. 69cm, oder 92cm.
PS: auf Fotos kann man neben den Gleisjochen mit 13 und 26 Schwellen auch solche mit 16 erkennen, weißt Du auch hier die Schienenlänge??
LG Rene
Schienenlängen
Verfasst: 17. Januar 2011, 01:21
von stefan760
Hallo Rene,
die 13 und 16 Schwellen kann ich Dir nicht beantworten, auf der Strecke kenne ich solche Längen auch nicht. Gmünd bis Leyrer& Graf wurde Anfang der Achziger Jahre neu gelegt mit Schrauben auf Rippenplatten aber selbst da kenne ich nur 20m/26 Schwellen nur enden die Joche da auf einer Doppelschwelle und der Schwellenabstand ist komplett symetrisch. Ich vermute das die 13 Schwellen entweder noch 9m oder schon 10m haben. Die Schienenlängen haben aber in der Geschichte sehr gewechselt und die Standartlängen der Schienenlager wurden dann nur mehr gekürzt (passend gemacht) aber dazwischen liegen auch 111 Jahre Improvisation der Gleisbaumeister. Ich könnte mir 16 Schwellen gut auf Bahnhofsgleisen vorstellen da man dort auf die Nutzlängen hingearbeitet hat. Mit 26 Schwellen auf 20m als Verallgemeinerung bist Du sicher gut dabei. Ich persöhnlich würde aber die Modullänge nicht an den Gleislängen anlehnen da Du in Bögen diese nur auf der Außenschiene anwenden kannst und so je nach Radius andere Baulängen entstehen ganz abgesehen vom Unterschied Übergangsbogen-Bogen-Übergangsbogen. Ich würde die Schwellenlage unabhänig von den mechanischen Gleistrennungen nachbilden.
Schau mal auf
http://www.jagsttalbahn-modelle.de/ unter Download findest Du eine tolle Modulnorm die auch praxiserprobt ist und die meine Planungen sehr positiv beeinflußt hat.
Ich möchte Dir zu Deiner Modellbahn gratulieren, wenn ich mal dazu komme möchte ich die Strecke von Neu-Nagelberg - Heidenreichstein als Modulanlage nachbauen und da ist Dein Großgerungs sicher ein ganz tolles Vorbild für die Umsetzung.
LG
Stefan[/url]
Schienenlänge
Verfasst: 17. Januar 2011, 21:57
von 4912rene
Hallo Stefan!
Nochmals vielen Dank, Du hast mir abermals sehr geholfen!!
Vielleicht hätte ich mein Vorhaben aber präziser ausdrücken sollen: Die Gleislage soll die 60er- Jahre wiederspiegeln, eher den Anfang dieses Jahrzehnts. Mit den 13- und 16- Schwellen- Jochen hast du recht, die kann man nämlich tatsächlich nur auf Fotos von Bahnhöfen erkennen. Die Norm, die man bei der Jagsttalbahn herunterladen kann, ist mir eh bekannt, mich treibt es aber momentan eher Richtung "FREMO:87e". Man stelle sich vor: Code55- Gleise auf gebeizten Lindenholzschwellen, ausschließlich genagelt, eine 299er mit Güterzug auf Rollböcken und Rollwagen, ein sonores taktak-taktak der gleichmässigen Schienenstöße... das wär schon was, oder?
Dafür würde ich die etwas starrere Geometrie bei den Bögen schon in Kauf nehmen, lediglich die Übergangsbögen wären halt bei flexibel einsetzbaren Modulen eher hinderlich... aber bei Radien um die 130 cm auch nicht wirklich notwendig
PS: Ich hab schon einen maßstabsgetreuen 1:1 Papierbogen vom Gleisdreieck gezeichnet, vielleicht kannst Du dann eines tages bis Gerungs durchfahren
LG Rene