Jetzt auch in Farbe: 1E1 Heeresfeldbahnlok von S&F (m31B)
Verfasst: 5. April 2011, 19:37
Ein Bekannter von mir – MR – hat mich gebeten, hier einen Baubericht der 1E1 Heeresfeldbahnlok aus dem Bausatz von S & F (Schmalspur & Feldbahn) einzustellen. Text (leicht gekürzt) und Bilder stammen von MR.
Infos zum Vorbild finden sich übrigens unter www.heeresfeldbahn.de, dort unter „Schwere 1E1-Lok“.
Hier also nun der Bericht:
„Lokfahrwerk
Das Lokfahrwerk ist von Minitrix. Die Räder wurden durch solche der Bemo VI K ausgetauscht. Sie passen auf die Achsen, als wären sie dafür gemacht. Nur die Steuerung fällt dagegen ziemlich ab. Könnte mal Gegenstand eines zukünftigen Umbaus werden. Auch die Zylinder bekamen eine Überarbeitung, da sie im Originalzustand doch recht mickrig aussahen. Jetzt sind sie eigentlich nur noch etwas zu kurz, aber damit kann man leben.
Zur besseren Führung der Lok im Gleis, habe ich bei der A + E Achse das Seitenspiel auf fast null reduziert. Dennoch befährt sie damit noch den alten Liliput-Radius, der etwas kleiner ist der Roco-Standardradius.
Die beiden hinteren Achsen bekamen eine zusätzliche Stromabnahme spendiert, während ich auf die Original-Kontakfedern Stückchen von Stahlfedern gelötet habe. Zusammen mit der Tender-Stromaufnahme dürfte es also keine Kontaktprobleme geben.
Der Motor ist nun auch geschraubt, ebenso die Haltebleche darunter. Schnecke / Schneckenrad wurden auf Modul 0,2 umgebaut. Das Schneckenrad paßt gerade so eben hinein. Immerhin hat sich das Übersetzungsverhältnis von 1:22 auf 1:53,2 geändert, auch wenn das Einstellen des Schneckenspiels eine ziemlich Fummelei war. Hier kommt es wirklich auf jeden Zehntelmilimeter an. Die Fahrgestellbefestigung am Gehäuse ist fast die von S & F Vorgesehene, mit Schraube durch den Dampfdom, der dadurch etwas an falscher Stelle sitzt.
Gehäuse
Das Gehäuse läßt sich lackierfreundlich in drei Teile zerlegen, Grundplatte, Kessel und Führerhaus. Letzteres ist in den hinteren Ecken von unten festgeschraubt. Sind die Schrauben gelöst, läßt sich das Gehäuse nach hinten abziehen. Die ursprünglich nur angeätzten Griffstangen habe ich durch solche aus Draht ersetzt, was dann aber auch die Neuanfertigung der dahinterliegenden Griffmulden bedeutete. Das Dach bekam Haken spendiert und die Türen Klinken. Nicht zu vergessen den Dachlüfter, der mal eine Niete war.
Die unteren Kanten der Seitenwände sowie die Pufferbohle sind nun ein Millimeter verlängert. Das sieht stimmiger aus. Das gilt auch für die Ausschnitte in den Pufferbohlen am Führerhaus bzw. Tender, in denen die Verbindungsdeichsel gut verschwindet. Nicht genau gestimmt haben die Radien des vorgebogenen Führerhauses. Da war noch einiges an Richtarbeit angesagt, genau wie an dem annähernd viertelkreisförmigen Blech vorne unter dem Luftkessel, der Rauchkammer und dem Stehkesselblech.
Beim Langkessel wurden alle Teile angelötet, das ist am stabilsten. Die Bestückung mit Leitungen erfolgte nach Vorbildaufnahmen. Da die Lok in einer (fiktiven) Nachkriegsausführung entstehen sollte, fehlen links an der Stehwand die Elevatorvorrichtung und das Rohr, das vom Rahmen zur Speisepumpe führt. Dessen Sinn erschließt sich mir nicht ganz, ich vermute, daß dadurch Dampf zur Beheizung der Pumpe kam (russischer Winter ...).
Das Sicherheitsventil lag dem Bausatz bei, jedoch ohne Betätigungshebel. Diesen habe ich selbst angefertigt, genauso wie die Betätigungsventile an den Sanddomen, die einmal Griffstangenhalter waren. Beide waren, wie auch die Sandfallrohre an den Kessel angegossen, aber nicht vollständig Gußfehler).
Die Rauchkammerntür war zwei Millimeter zu weit nach hinten versetzt. Leider merkte ich das erst, als schon alles zusammengebaut war. Ursache des Ganzen war wohl ein Fehler beim Abdrehen des Kesselrohrs vorne. Also ging es nur noch noch, vorne entsprechende Blechringe anzulöten. Die vordere Kesselstütze ist aus Messingprofil gefräst, da die Originalteile schlecht paßten. Außerdem ließ sich darin auch das vordere Befestigungsgewinde unterbringen.
Den Generator bzw. dessen Befestigungssockel mußte ich etwas umfrickeln, damit er quasi falsch herum (mit den Dampfanschlüssen nach hinten) angebracht werden konnte, wie es auf den Vorbildfotos zu erkennen ist.
Die Luftpumpe ist die Originale, ebenso die Rauchkammerntür, die als letztes drankam, nachdem ich den Kessel mit Bleistreifen gefüllt hatte. Daher ist sie auch nur geklebt, was aber ausreicht. Überhaupt war die Einbringung des Bleis eine mühsame Sache, schließlich soll es soviel wie möglich sein.
Durch den geänderten Motor ist es möglich, die Stehkesselwand vorbildgerecht schräg zu stellen. Die gänzlich fehlenden Teile am Stehkessel habe ich soweit wie möglich nachgerüstet, größtenteils durch Eigenbauten.
Grundplatte
Bei der Grundplatte ist am Auffälligsten sicherlich der hintere Außenrahmen, der leider beim Bausatz nicht vorgesehen war. Ich habe auch ziemlich herumprobiert, um da einen möglichst guten Kompromiß zwischen den Originalabmessungen und den Modellgegebenheiten zu finden. Die Nieten am Außenrahmen habe ich mit einer Prägevorrichtung gemacht, wie auch bei den Zylindern. Die Stange zur Betätigung der Steuerung (beim Original natürlich) ist nur eingesteckt und in der Stirnwand durch einen einen Draht gesichert, der nach Entfernung des Führerhauses herausgezogen werden kann.
Auch vorn war eine Rahmennachrüstung notwendig, da sich hinter der Pufferbohle doch eine erheblich Lücke befand – auf dem Schachtelbild gut zu sehen. Auch der zu kurze Kessel ist dort gut erkennbar. Irgendwie scheint die Pufferbohle in der Luft zu hängen.
Tender
Beim Tender habe ich einige ziemlich tiefgreifende Änderungen vorgenommen. Ich habe dazu einige Zeichnungen angefertigt. Besonders auffällig ist sicher die Kohlenkiste mit dem Ansatz vorne. Diese war durch verschieden Winkel auch relativ schwierig zu machen.
Skizzen:
Der Fahrgestellaufbau ist nun gänzlich geändert und dadurch leicht zu demontieren im Vergleich zum Bausatz. Der Bremsersitz wurde ebenfalls überarbeitet und die Rückseite weiter komplettiert, z.B. mit Lampen; lediglich die oberen Lampen gehörten zum Bausatzumfang. Ergänzt habe ich auch die Wasserkastendeckel.
Die Verbindungskabel sind steckbar, wovon das eine auch gleich den Wasserschlauch imitiert, während man das andere als Druckluftschlauch interpretieren könnte. Die Lok-Tender-Deichsel ist in dieser Form auch neu. Nunmehr kann der Nachläufer ungehindert ausscheren. Die Deichsel wurde um zwei Millimeter verlängert und die Andruckfeder entfernt. Interessanterweise läuft die Deichsel so viel sicherer als mit Feder.
Die Originalkupplungen sind so angebracht, daß Wagen mit Modellbahn-Bügelkupplung angehängt werden können.“
Soweit der Bericht von MR.
MR hat übrigens noch ein paar weitere Bauberichte auf Lager, die ich bei Interesse hier einstellen kann.
Infos zum Vorbild finden sich übrigens unter www.heeresfeldbahn.de, dort unter „Schwere 1E1-Lok“.
Hier also nun der Bericht:
„Lokfahrwerk
Das Lokfahrwerk ist von Minitrix. Die Räder wurden durch solche der Bemo VI K ausgetauscht. Sie passen auf die Achsen, als wären sie dafür gemacht. Nur die Steuerung fällt dagegen ziemlich ab. Könnte mal Gegenstand eines zukünftigen Umbaus werden. Auch die Zylinder bekamen eine Überarbeitung, da sie im Originalzustand doch recht mickrig aussahen. Jetzt sind sie eigentlich nur noch etwas zu kurz, aber damit kann man leben.
Zur besseren Führung der Lok im Gleis, habe ich bei der A + E Achse das Seitenspiel auf fast null reduziert. Dennoch befährt sie damit noch den alten Liliput-Radius, der etwas kleiner ist der Roco-Standardradius.
Die beiden hinteren Achsen bekamen eine zusätzliche Stromabnahme spendiert, während ich auf die Original-Kontakfedern Stückchen von Stahlfedern gelötet habe. Zusammen mit der Tender-Stromaufnahme dürfte es also keine Kontaktprobleme geben.
Der Motor ist nun auch geschraubt, ebenso die Haltebleche darunter. Schnecke / Schneckenrad wurden auf Modul 0,2 umgebaut. Das Schneckenrad paßt gerade so eben hinein. Immerhin hat sich das Übersetzungsverhältnis von 1:22 auf 1:53,2 geändert, auch wenn das Einstellen des Schneckenspiels eine ziemlich Fummelei war. Hier kommt es wirklich auf jeden Zehntelmilimeter an. Die Fahrgestellbefestigung am Gehäuse ist fast die von S & F Vorgesehene, mit Schraube durch den Dampfdom, der dadurch etwas an falscher Stelle sitzt.
Gehäuse
Das Gehäuse läßt sich lackierfreundlich in drei Teile zerlegen, Grundplatte, Kessel und Führerhaus. Letzteres ist in den hinteren Ecken von unten festgeschraubt. Sind die Schrauben gelöst, läßt sich das Gehäuse nach hinten abziehen. Die ursprünglich nur angeätzten Griffstangen habe ich durch solche aus Draht ersetzt, was dann aber auch die Neuanfertigung der dahinterliegenden Griffmulden bedeutete. Das Dach bekam Haken spendiert und die Türen Klinken. Nicht zu vergessen den Dachlüfter, der mal eine Niete war.
Die unteren Kanten der Seitenwände sowie die Pufferbohle sind nun ein Millimeter verlängert. Das sieht stimmiger aus. Das gilt auch für die Ausschnitte in den Pufferbohlen am Führerhaus bzw. Tender, in denen die Verbindungsdeichsel gut verschwindet. Nicht genau gestimmt haben die Radien des vorgebogenen Führerhauses. Da war noch einiges an Richtarbeit angesagt, genau wie an dem annähernd viertelkreisförmigen Blech vorne unter dem Luftkessel, der Rauchkammer und dem Stehkesselblech.
Beim Langkessel wurden alle Teile angelötet, das ist am stabilsten. Die Bestückung mit Leitungen erfolgte nach Vorbildaufnahmen. Da die Lok in einer (fiktiven) Nachkriegsausführung entstehen sollte, fehlen links an der Stehwand die Elevatorvorrichtung und das Rohr, das vom Rahmen zur Speisepumpe führt. Dessen Sinn erschließt sich mir nicht ganz, ich vermute, daß dadurch Dampf zur Beheizung der Pumpe kam (russischer Winter ...).
Das Sicherheitsventil lag dem Bausatz bei, jedoch ohne Betätigungshebel. Diesen habe ich selbst angefertigt, genauso wie die Betätigungsventile an den Sanddomen, die einmal Griffstangenhalter waren. Beide waren, wie auch die Sandfallrohre an den Kessel angegossen, aber nicht vollständig Gußfehler).
Die Rauchkammerntür war zwei Millimeter zu weit nach hinten versetzt. Leider merkte ich das erst, als schon alles zusammengebaut war. Ursache des Ganzen war wohl ein Fehler beim Abdrehen des Kesselrohrs vorne. Also ging es nur noch noch, vorne entsprechende Blechringe anzulöten. Die vordere Kesselstütze ist aus Messingprofil gefräst, da die Originalteile schlecht paßten. Außerdem ließ sich darin auch das vordere Befestigungsgewinde unterbringen.
Den Generator bzw. dessen Befestigungssockel mußte ich etwas umfrickeln, damit er quasi falsch herum (mit den Dampfanschlüssen nach hinten) angebracht werden konnte, wie es auf den Vorbildfotos zu erkennen ist.
Die Luftpumpe ist die Originale, ebenso die Rauchkammerntür, die als letztes drankam, nachdem ich den Kessel mit Bleistreifen gefüllt hatte. Daher ist sie auch nur geklebt, was aber ausreicht. Überhaupt war die Einbringung des Bleis eine mühsame Sache, schließlich soll es soviel wie möglich sein.
Durch den geänderten Motor ist es möglich, die Stehkesselwand vorbildgerecht schräg zu stellen. Die gänzlich fehlenden Teile am Stehkessel habe ich soweit wie möglich nachgerüstet, größtenteils durch Eigenbauten.
Grundplatte
Bei der Grundplatte ist am Auffälligsten sicherlich der hintere Außenrahmen, der leider beim Bausatz nicht vorgesehen war. Ich habe auch ziemlich herumprobiert, um da einen möglichst guten Kompromiß zwischen den Originalabmessungen und den Modellgegebenheiten zu finden. Die Nieten am Außenrahmen habe ich mit einer Prägevorrichtung gemacht, wie auch bei den Zylindern. Die Stange zur Betätigung der Steuerung (beim Original natürlich) ist nur eingesteckt und in der Stirnwand durch einen einen Draht gesichert, der nach Entfernung des Führerhauses herausgezogen werden kann.
Auch vorn war eine Rahmennachrüstung notwendig, da sich hinter der Pufferbohle doch eine erheblich Lücke befand – auf dem Schachtelbild gut zu sehen. Auch der zu kurze Kessel ist dort gut erkennbar. Irgendwie scheint die Pufferbohle in der Luft zu hängen.
Tender
Beim Tender habe ich einige ziemlich tiefgreifende Änderungen vorgenommen. Ich habe dazu einige Zeichnungen angefertigt. Besonders auffällig ist sicher die Kohlenkiste mit dem Ansatz vorne. Diese war durch verschieden Winkel auch relativ schwierig zu machen.
Skizzen:
Der Fahrgestellaufbau ist nun gänzlich geändert und dadurch leicht zu demontieren im Vergleich zum Bausatz. Der Bremsersitz wurde ebenfalls überarbeitet und die Rückseite weiter komplettiert, z.B. mit Lampen; lediglich die oberen Lampen gehörten zum Bausatzumfang. Ergänzt habe ich auch die Wasserkastendeckel.
Die Verbindungskabel sind steckbar, wovon das eine auch gleich den Wasserschlauch imitiert, während man das andere als Druckluftschlauch interpretieren könnte. Die Lok-Tender-Deichsel ist in dieser Form auch neu. Nunmehr kann der Nachläufer ungehindert ausscheren. Die Deichsel wurde um zwei Millimeter verlängert und die Andruckfeder entfernt. Interessanterweise läuft die Deichsel so viel sicherer als mit Feder.
Die Originalkupplungen sind so angebracht, daß Wagen mit Modellbahn-Bügelkupplung angehängt werden können.“
Soweit der Bericht von MR.
MR hat übrigens noch ein paar weitere Bauberichte auf Lager, die ich bei Interesse hier einstellen kann.