Jugoslawische Schmalspurdiesel in Österreich
Verfasst: 7. Juli 2005, 13:05
Als Ergänzung zur Reportage vom Güterverkehr auf der Strecke Weiz – Oberfeistritz nun einige Infos zur Zuglok und ihren Verwandten.
Die JZ (ehem. Jugoslawische Staatsbahn) beschaffte zwischen 1968 und 1972 40 vierachsige Dieselloks der Reihe 740 für das bosnische Schmalspurnetz. Hersteller der ursprünglich 600 PS starken Loks war Duro Dakovic (bzw. Djuro Djakovic – in der Literatur finden sich beide Schreibweisen) in Slavonski Brod.
Im Zuge des Rückbaues und Einstellung des bosnischen Schmalspurnetzes verschlug es zwischen 1978 und 1980 vorerst drei Loks nach Österreich. Zwei Loks (VL 22, VL 23) kamen zu den StLB, eine dritte Lok zur ZB.
1998 beschafften die StLB eine weitere Lok der Reihe 740. Es war geplant, auch diese Lok zu modernisieren und als VL 24 einzusetzen. Der Verbleib dieser Lok ist mir nicht bekannt.
Hauptabmessungen:
LüK 12.050 mm; Drehzapfenabstand 5.400 mm, Drehgestellachsstand 2.200 mm, Raddurchmesser 850 mm, Spurweite 760 mm
Masse: 32 t
Antrieb: dieselhydraulisch
Bremsen: Druckluftbremse für die Lok, Vakuumbremse für den Wagenzug
Vmax: 60 km/h (VL 22, D 10); 45 km/h (VL 23)
VL 22 der StLB
Ursprünglich JZ 740.023 (Duro Dakovic 910; Baujahr 1972); der erste Umbau durch die StLB in Kapfenberg umfasste unter Anderem: neuer Motor (MTU, 450 kW), geändertes Führerhaus, Rangiererauftritte. Nach der Fertigstellung im Jahr 1984 war die Lok vorerst auf der Strecke Kapfenberg – Seebach-Turnau im Einsatz. Vor der Überstellung zur Feistritztalbahn am 5.Juli 1996 erfolgte eine weitere Modernisierung (u.A. Tausch des Motors – MTU 485 kW, Funkfernsteuerung für den Verschub, Steuereinrichtung für VT/VS-Betrieb im Murtal, Neulack) der Lok.
fast ein Typenfoto ...
http://www.schmalspur-fotos.at/albums/u ... G_3698.jpg
Steuerpult
Anzeigentafel
Motor von MTU
Bremssteuerung
Weitere Bilder von der VL 22 und dem Betrieb auf der Stecke Weiz – Oberfeistritz findet ihr hier: http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?t=804
VL 23 der StLB
Ursprünglich JZ 740.024 (Duro Dakovic 911; Baujahr 1972); Umbau in Kapfenberg (analog zu VL 22) in der Zeit von 1984 bis 1986. Einsatz auf der Strecke Kapfenberg – Seebach-Turnau bis 1996, anschließend Überstellung zur Feistritztalbahn (das genaue Datum der Überstellung mir nicht bekannt). Ich nehme an, dass auch diese Lok in den letzten Jahren mit einem neuen Motor ausgestattet wurde (auf der Homepage der StLB ist ihre Leistung ebenfalls mit 485 kW angegeben).
Mehr schlecht als recht ist hier die VL 23 neben zwei Loks aus der Serie VL 11 - 16 erkennbar.
D 10 der ZB
Ursprünglich JZ 740.007 (Duro Dakovic 880; Baujahr 1970); der Umbau durch die Jenbacher Werke AG im Jahr 1981 umfasste unter Anderem: neuer Motor (JW 600, 441 kW), geändertes Führerhaus, Einbau eines dieselgetriebenen Gleichstromaggregates. Am 20.1.1982 wurde die Lok in Dienst gestellt. 1995 wurde die Lok neu motorisiert und mit einer Wendezugsteuerung ausgestattet.
Zur Kupplung der D 10 mit Triebwagenanhängern (Schaku) dient dieses Adapterstück.
(Fotos D 10: Stephan Rewitzer http://www.h0e-module.at/)
[size=8pt]Quellen:
Markus Strässle, Lokalbahnen in der Steiermark, Zeunert-Verlag;
Markus Strässle, Schmalspurbahn-Aktivitäten in Österreich, Slezak Verlag;
Slezak, Sternhart, Renaissance der Schmalspurbahn in Österreich, Slezak Verlag; Petrovitsch, Dieselhydraulische Streckenlok D 10 der Zillertalbahn, Schienenverkehr aktuell;
Homepage der StLB;
Homepage der ZB[/size]
Bitte um Ergänzungen, Korrekturen, sonstiges Feedback
Martin
PS: ich bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag hier richtig plaziert ist, oder ob er eher unter "Reportagen" zu parken gewesen wäre.
PPS: Danke an Stephan R. für die Erlaubnis die Fotos der D 10 verwenden zu dürfen!
Die JZ (ehem. Jugoslawische Staatsbahn) beschaffte zwischen 1968 und 1972 40 vierachsige Dieselloks der Reihe 740 für das bosnische Schmalspurnetz. Hersteller der ursprünglich 600 PS starken Loks war Duro Dakovic (bzw. Djuro Djakovic – in der Literatur finden sich beide Schreibweisen) in Slavonski Brod.
Im Zuge des Rückbaues und Einstellung des bosnischen Schmalspurnetzes verschlug es zwischen 1978 und 1980 vorerst drei Loks nach Österreich. Zwei Loks (VL 22, VL 23) kamen zu den StLB, eine dritte Lok zur ZB.
1998 beschafften die StLB eine weitere Lok der Reihe 740. Es war geplant, auch diese Lok zu modernisieren und als VL 24 einzusetzen. Der Verbleib dieser Lok ist mir nicht bekannt.
Hauptabmessungen:
LüK 12.050 mm; Drehzapfenabstand 5.400 mm, Drehgestellachsstand 2.200 mm, Raddurchmesser 850 mm, Spurweite 760 mm
Masse: 32 t
Antrieb: dieselhydraulisch
Bremsen: Druckluftbremse für die Lok, Vakuumbremse für den Wagenzug
Vmax: 60 km/h (VL 22, D 10); 45 km/h (VL 23)
VL 22 der StLB
Ursprünglich JZ 740.023 (Duro Dakovic 910; Baujahr 1972); der erste Umbau durch die StLB in Kapfenberg umfasste unter Anderem: neuer Motor (MTU, 450 kW), geändertes Führerhaus, Rangiererauftritte. Nach der Fertigstellung im Jahr 1984 war die Lok vorerst auf der Strecke Kapfenberg – Seebach-Turnau im Einsatz. Vor der Überstellung zur Feistritztalbahn am 5.Juli 1996 erfolgte eine weitere Modernisierung (u.A. Tausch des Motors – MTU 485 kW, Funkfernsteuerung für den Verschub, Steuereinrichtung für VT/VS-Betrieb im Murtal, Neulack) der Lok.
fast ein Typenfoto ...
http://www.schmalspur-fotos.at/albums/u ... G_3698.jpg
Steuerpult
Anzeigentafel
Motor von MTU
Bremssteuerung
Weitere Bilder von der VL 22 und dem Betrieb auf der Stecke Weiz – Oberfeistritz findet ihr hier: http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?t=804
VL 23 der StLB
Ursprünglich JZ 740.024 (Duro Dakovic 911; Baujahr 1972); Umbau in Kapfenberg (analog zu VL 22) in der Zeit von 1984 bis 1986. Einsatz auf der Strecke Kapfenberg – Seebach-Turnau bis 1996, anschließend Überstellung zur Feistritztalbahn (das genaue Datum der Überstellung mir nicht bekannt). Ich nehme an, dass auch diese Lok in den letzten Jahren mit einem neuen Motor ausgestattet wurde (auf der Homepage der StLB ist ihre Leistung ebenfalls mit 485 kW angegeben).
Mehr schlecht als recht ist hier die VL 23 neben zwei Loks aus der Serie VL 11 - 16 erkennbar.
D 10 der ZB
Ursprünglich JZ 740.007 (Duro Dakovic 880; Baujahr 1970); der Umbau durch die Jenbacher Werke AG im Jahr 1981 umfasste unter Anderem: neuer Motor (JW 600, 441 kW), geändertes Führerhaus, Einbau eines dieselgetriebenen Gleichstromaggregates. Am 20.1.1982 wurde die Lok in Dienst gestellt. 1995 wurde die Lok neu motorisiert und mit einer Wendezugsteuerung ausgestattet.
Zur Kupplung der D 10 mit Triebwagenanhängern (Schaku) dient dieses Adapterstück.
(Fotos D 10: Stephan Rewitzer http://www.h0e-module.at/)
[size=8pt]Quellen:
Markus Strässle, Lokalbahnen in der Steiermark, Zeunert-Verlag;
Markus Strässle, Schmalspurbahn-Aktivitäten in Österreich, Slezak Verlag;
Slezak, Sternhart, Renaissance der Schmalspurbahn in Österreich, Slezak Verlag; Petrovitsch, Dieselhydraulische Streckenlok D 10 der Zillertalbahn, Schienenverkehr aktuell;
Homepage der StLB;
Homepage der ZB[/size]
Bitte um Ergänzungen, Korrekturen, sonstiges Feedback
Martin
PS: ich bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag hier richtig plaziert ist, oder ob er eher unter "Reportagen" zu parken gewesen wäre.
PPS: Danke an Stephan R. für die Erlaubnis die Fotos der D 10 verwenden zu dürfen!