Projekt: Mariazellerbahn 2002
Verfasst: 27. Februar 2012, 19:29
Beitrag ist noch in Arbeit. Nach der Theorie und Planung folgen in den kommenden Jahren die H0e-Module.
Projekt: Mariazellerbahn 2002
Vorwort
Hier folgt nun die wahre Geschichte der Mariazellerbahn (MzB), wie sie sich seit der Jahrhundertwende ereignete. Es ist eine Geschichte einer traditionsreichen Bahn, die durch ihre Veränderung seit der Jahrtausendwende eine große Renaissance erlebte. Der heute in 2002 herrschende Betrieb war noch nie so vielfältig und bunt. Sicherlich wird sich das nach Beendigung des Staudammbaus etwas normalisieren, aber schon heute steht fast: Die Mariazellerbahn lebt lange!
Der Bau des Ötscher-Staudamms
Projektbescheibung
Beitrag folgt
Baustellen-Eisenbahnverkehr durch die Österreichische Staudamm AG (ÖSTAG)
Lok 1099.099-5 der ARGE Staudamm AG (Quelle: Fotomontage mrailway)
Um die Baustellenverkehre abwickeln zu können, wurden von der ARGE Staudamm AG diverse Fahrzeuge angekauft. Und zwar sowohl welche mit Verbrennungsmotor als auch elektrische Triebfahrzeuge. Eine Besonderheit ist dabei die 1099.099-5, welche von der ÖBB erworben wurde und umlackiert wurde. Um den Arbeitsschutz für das Lokpersonal gerecht zu werden, sind die Führerstände klimatisiert. Dazu erhielt die Lok ein Klimagerät als Dachaufbau.
Regelmäßig beobachtet werden kann diese in betongrau gehaltene Ellok zwischen der Alp (st. Pölten Alpenbahnhof) und dem Baustellenbahnhof Kollerwiese. Die Stationierung ist in St. Plöten Alpenbahnhof, denn die ÖBB-Werkstatt übernimmt auch weiterhin die Pflege dieser Lok.
weiterer Beitrag folgt noch...
Streckenführung 2002
Stichstrecke Wienerbruck - Baustelle
Beitrags folgt
Baustellenbahnhof Kollerwiese, Bau-km 3,010
Lageplan und Betrieb
Beitrags folgt
Gusswerk, km 91,335
Gusswerk - Historie Bahnhof
Am 15.07.1907 wurde der Endbahnhof Gusswerk feierlich eröffnet. Drei Gleise mit sieben Weichen samt Aufnahmegebäude, Laderampe, Waage, Heizhaus und Wasserstation umfasste damals die Anlage.
Das Sägewerk der Firma Glesinger wurde am südlichen Ende über ein Anschlussgleis angeschlossen. Es führte an der Sägerei seitlich vorbei.
Im Laufe der Jahre wurde dieses Anschlussgleis umbaut, so dass es durch das überdachte Sägewerk hindurchführte. Der Fahrdraht endete am Sägewerk. Lokomotiven konnten bis dorthin rangieren.
Das Heizhaus samt dessen Gleisanschluss wurde bereits früh aufgegeben. Die Einführung der elektrischen Traktion machte beides entbehrlich. Das Sägewerk Glesinger ging in die Führung der Bundesforste über.
Spurplan Bf Gusswerk im Jahr 1978
Im Jahr 1988 wurde der Streckenabschnitt Mariazell – Gusswerk ab km 84,4 (südliches Bahnhofsende vom Mariazell) stillgelegt. Die Bahnanlagen ab Mariazell waren somit dem Verfall Preis gegeben.
Im Jahr 1998 schloss die ARGE Staudamm AG mit der Schalungsfirma PERI den Vertrag zur Belieferung mit Schalungsmaterial. Gemäß den Abstimmungen mit der zuständigen Einreichungsbehörden, der Landesregierungen von Niederösterreich, der Steiermark und der ÖBB konnte der 6,2 km Streckenabschnitt von Mariazell nach Gusswerk reaktiviert werden. Denn in Gusswerk entstand auf dem Gelände der Sägerei eine Halle, in der die Schalungselemente für den Staudamm-Mauerbau vorbereitet werden. Das Holz dafür lieferte die Sägerei in Gusswerk. Der Transport per Schiene zur Baustelle war eine Vorgabe, um die Umwelt zu schonen und die Straßen von LKW-Transporten zu entlasten. Zweiter Nutzen dieser Reaktivierung war auch, dass man die seit 1988 auf der Straße abgewickelten allgemeinen Holztransporte wieder auf die Schiene verlegen konnte. Da die Reaktivierungskosten für die Fahrleitung unverhältnismäßig hoch gewesen wären, wurde ab der Wiederinbetriebnahme im Mai 2002 der Streckenanschnitt zwischen Mariazell und Gußwerk ohne Fahrleitung betrieben.
Gusswerk - Gleisanlagen ab 2002
Der nördliche Weichenkopf in Gusswerk blieb unverändert; Stumpfgleis 3a mit Weiche 4 wurde stillgelegt. Gleis 1 und Gleis 2 blieben beidseitig durch Weichen angebunden, so dass Lokomotiven umsetzen können. Gleis 3 wurde gestumpft; es dient der Leerwagenabstellung. Gleis 4 wurde in neuer Lage als Sackgleis erstellt. Notwendig war hier ein größerer Gleisabstand, um das Gleis in die neue Halle führen zu können.
Der Bahnhof dient ausschließlich dem Güterverkehr. Die Sicherungsanlagen wurden im Zuge der Reaktivierung mit elektrisch ortsgestellten Weichen (EOW) der Firma Tiefenbach (Spockhövel, Deutschland) erneuert. Die Lage der Weichen wird jedoch nicht durch die typischen Lichtzeichen-Weichenlagemelder angezeigt, sondern durch mechanisch angetriebene, selbstreflektierende Weichenlagesignale. Die Betriebsabwicklung vor Ort erfolgt durch freies rangieren; wobei der Lokführer oder der Verschubbegleiter die spitz befahrenen Weichen per Druck auf die Signaltafel bzw. Schlagtaster selbst stellt. Stumpf befahrene Weichen stellen sich automatisch.
Bf Gusswerk im Jahr 2002
Gusswerk - Betriebsabwicklung ab 2002
Um Begegnungen auf dem eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Mariazell und Gusswerk zu vermeiden, obliegt die Betriebsführung dieses Abschnittes dem Fahrdienstleiter von Mariazell. Fahrten ab Mariazell nach Gusswerk erfolgen auf Signal, wobei ca. 300 m vor der Bahnhofseinfahrt Gusswerk eine Trapeztafel steht, die das Fahrwegende anzeigt. Nach Befehl des Fahrdienstsleiters aus Mariazell darf der ankommende Zug dann weiter in den Bahnhof Gusswerk verschieben.
Einfahrten nach Gusswerk werden in der Regel nach Gleis 1 durchgeführt. Laut Fahrdienstvorschrift ist es nicht erlaubt, dass sich während einer Einfahrt andere Fahrzeuge im Bahnhof bewegen. Um dies sicher zu stellen, fordert der Fahrdienstleiter per Sprechfunk alle Verschubeinheiten in Gusswerk frühzeitig auf, die Einfahrt und Gleis 1 zu räumen, bevor er den Einfahrbefehl erteilt. In Gusswerk sind nur Geschwindigkeiten bis 20 km/h erlaubt. Führen Verschubfahrten in Gusswerk über die Trapeztafel hinaus, so ist die Zustimmung des Fahrdienstes aus Mariazell einzuholen. Aufgrund eines Zusammenstoßes von zwei Verschubeinheiten im Jänner 2002 bei Weiche 1, muss in Gusswerk ein Disponent eingesetzt werden, wenn mehr als zwei Fahrzeuge im Bahnhof Verschubarbeiten verrichten. Der Disponent vereinbart dann vor Ort per Sprechfunk die Verschubaufträge.
Gusswerk - Dieselbetrieb ab 2002
Da nach der Reaktivierung neben den Baustellenverkehr (Schalungsbau) auch wieder Schnittholz abgefahren wird, findet man regen Rangierverkehr in Gusswerk. Aufgrund der fehlenden Fahrleitung wird Gusswerk allerdings ausschließlich mit Diesellokomotiven bedient. Für Sägewerk und Schalungsbaufirma betreibt die Niederösterreichische Lokalbahn (NÖLB) den örtlichen Rangierverkehr. Weiterhin führen Loks der NÖLB (2099.02) auch Bauzüge zwischen Gußwerk und der Baustelle im Auftrag der ARGE Staudamm AG.
Die NÖLB hat für die Ybbsthalbahn-Bergstrecke die L45H-089 der Werksbahn des Kupferbergwerkes Suior in 2002 übernommen und als 2099.01 eingereiht. Eine weitere baugleiche FAUR L45H (2099.02) wurde von der NÖLB aus Rumänien übernommen und wird seitdem für die Bauzüge zwischen dem Baustellenbahnhof Kollerwiese und Gusswerk als Streckenlokomotive eingesetzt. Die NÖLB arbeitet hier im Auftrag der ÖSTAG, die für die Baustellenverkehre verantwortlich zeichnet.
Aber auch die ÖBB kommt mit deren Dieselloks der Rheihe 2095 bis nach Mariazell für den Transport von Holz-Programmzügen.
In Gusswerk setzt die NÖLB für den örtlichen Verschubbetrieb auch die Doppeldiesellok Bauart „B dh+B dh“ der Firma Orenstein & Koppel (O&K) ein. Diese Lok wurde bei O&K im Werk Dortmund mit der Fabriknummer 25966 als Versuchslokomotive #1960 zeitgleich mit den nahezubaugleichen Loks V11 bis V13 der Rhein- Sieg Eisenbahn (RSE) gebaut. Alle vier genannten Lokomotiven wiesen damals bereits eine Steuerung für Mehrfachtraktion aus. Die Lokomotiven V12 und V13 gelangten im Jahr 1969 zur Zillertalbahn als D12 und D11 und wurden auf 760 mm umgespurt. Die Lok V11 fand 1974 nach der Umspurung eine neue Heimat als VL6 bei der Steirischen Landesbahn (StLB). Die auch in Fachkreisen nicht all zu bekannte Doppellok V14-D wurde nach werksinternen Einsätzen bei O&K im Jahr 1972 nach Rumänien zu einem Steinbruchunternehmen verbracht und kam im Jahr 2000 wie ihre Schwesterlokomotiven nach Österreich. Hier setzt sie nun die NÖLB ein, um in Gusswerk den Verschubbetrieb zu bewältigen. Sie trägt wie die L45H der NÖLB die Landesfarben Niederösterreichs – nämlich blau und gelb –obwohl sie in Gusswerk (Steiermark) eingesetzt wird.
Bild: Ansicht Doppel-Diesellok V14 (ca. 1970)
Zur Betankung der Dieselloks wurde in Gusswerk eine Zapfsäule mit Vorratstank errichtet. Die Tankstelle und das Technikgebäude der neuen Sicherungsanlage befinden sich im Bereich der ehemaligen Weiche 3. Die Leerwagen in Gleis 3 müssen daher stets so platziert werden, dass das Gleisstück vor der Tankstelle frei bleibt.
Die Versorgung des Diesellagers erfolgt in der Regel per Bahn aus Ober Grafendorf mit einem umgebauten SSm/s der Bauart Bautzen.
Kesselwagen auf der MzB
Was 1969 nicht gelang, wird seit 2002 erfolgreich umgesetzt. Nämlich die Belieferung eines Tanklagers mit der Mariazeller Bahn. Damals verweigerte die ÖBB die Belieferung eines Tanklagers in Mariazell aufgrund fehlender Fahrzeuge für den Mineralöltransport. Im Juni 2002 wurde der 4-achsige Holztransportwagen SSm/s 36 805 mit einem Kessel versehen und läuft seitdem im Pendel zwischen Ober Grafendorf und Gusswerk zur Versorgung der dortigen Diesellok-Tankstelle.
Zurzeit steht in Diskussion, ob ein älterer Kesselwagen der RhB mit 2.100 bzw. 2.200mm Kesseldurchmesser angeschafft und auf 750mm Spurweite umgebaut wird.
Gleisanschluss Rasing - Sigmundsquelle, km 87,742
Haltestelle Rasing - Historie Bahnhof
Spurplan Rasing-St. Sebastian bis 1988)
Die Sigmundsquelle und das „Papst-Wasser“
Das die Gegend um Mariazell gutes Trinkwasser birgt, ist spätestens bekannt seit der Fassung des Wassers der Arthur-Krupp-Quelle im Halltal, einem Seitental von Mariazell. Seit 1997 wird zu Füßen der Sigmundskapelle auch die dortige Sigmundsquelle gefasst, deren heilbringendes Mineralwasser sich bis dato in die Salza ergoss. Die Analytik des Wassers zeigt einen relativ hohen Gehalt an Natriumkarbonat, der es leicht salzig schmecken lässt und dessen Eigenschaften man heilbringende Wirkung zuspricht. So zumindest preisen es die bekannten Werbeplakate der Sigmundsquelle dem Verbrauchen an.
Beim Besuch des Kardinals in Mariazell im Frühjahr 2000 wurde ihm dieses Wasser kredenzt, worauf sich bei seiner Exzellenz eine an diesem Tag vorherrschende Übelkeit alsbald legte. Beflügelt von diesem Ereignis sorgte der Geheilte dafür, dass fortan dieses Wasser sogar im Vatikan als Acqua di Vaticano eingeführt wurde.
Neben der weltlichen Abfüllung produziert seitdem die Sigmundsquelle auch exklusiv für den Vatikan die „Marienabfüllung“. Darauf ist es zurückzuführen, dass auf den Flaschenbanderolen zwei Schweizer Gardisten abgebildet sind. Sie symbolisieren den päpstlichen Schutz, der über diese Quelle wacht.
Übersicht der österreichischen Mineralwasserhersteller
Das im Volksmund genannte „Papst-Wasser“ muss gemäß Vorgabe aus dem Vatikan umweltschonend transportiert werden. Durch die Widereröffnung des Streckenabschnittes von Mariazell nach Gußwerk konnte die Mineralwassergesellschaft den Transport über die Schiene zusichern. Dem Engagement von Regionalpolitiker und scheinbar auch dem Zutun des heiligen Stuhls in Rom ist es zu verdanken, dass es gelang, das Wasser über die Schienen abzutransportieren. Da dieser Schienengüterverkehr auch dem Erhalt der wiedereröffneten Schmalspurschieneninfrastruktur dient, unterstützte sogar die Landesregierung der Steiermark den Gleisanschluss für das Mineralwasserunternehmen mit öffentlichen Mitteln. Als Gleisanschluss dient das ehemalige Ladegleis der Lade- und Haltestelle Rasing - St. Sebastian. Dort befindet sich die Ladestation der Sigmundsquelle. Auch das an den Gleisanlagen liegende Sägewerk der Fa. Friedl verlädt wieder am reaktivierten Gleisanschluss Rund- und Schnittholz. Hierzu wurde das ehemalige Stutzgleis sogar verlängert.
Spurplan Rasing-St. Sebastian seit 2002
Täglich werden jetzt rund 15.000 Flaschen Mineralwasser abgefüllt und abtransportiert. Zur Abfuhr werden jeden Tag zwei bis vier Güterwagen versendet, die auf dem Rückweg das Leergut antransportieren. Als Wagen dienten anfänglich die bewährten 4-achsigen gedeckten Güterwagen des Typs GGm/s mit den Betriebsnummern 16 834 und 16 835, welche mit ihrer neuen Lackierung auch für die Sigmundsquelle werben. Beide Wagen wurden im Jahr 1988 bzw. 1989 an die Ybbstalbahn überstellt und kamen zum Zweck des Mineralwassertransportes im Dezember 2000 zurück zur Mariazeller Bahn. Hier wurden sie in der Hauptwerkstatt in St. Pölten überholt und neu lackiert.
Bild: Seitenansicht GGm/s 16834 mit Werbeaufschrift Sigmundsquelle
Zwei moderne Schiebewandwagen (Hersteller: Josef Meyer Rail AG) mit entsprechender Werbeaufschrift ergänzen den Mineralwasser-Wagenpark.
Bild: Seitenansicht XX mit Werbeaufschrift Sigmundsquelle Bild folgt
Die Wagen laufen im Pendel zwischen Rasing und St. Pölten Alpenbahnhof. Mit dem ersten Personenzug kommen die Güterwagen mit Leergut bis Mariazell mit. Von dort aus werden die Wagen mittels einer ÖBB-Diesellok der Reihe 2095 zur Laderampe der Sigmundsquelle verschoben oder die Wagen laufen in einem Güterzug Richtung Gußwerk mit und werden in Rasing abgesetzt. Da die von der ÖBB geführten Holzzüge für die Sägerei der Bundesforste in Gusswerk leer nach Gußwerk laufen, können die Wagen für die Sigmundsquelle ab Mariazell ohne Lastüberschreitung nach Rasing mitlaufen. In der Regel muss die ÖBB, die eine Diesellok der Reihe 2095 in Mariazell vorhält, keine separaten Zugfahrten für die Zustellung der Wagen zur Sigmundsquelle durchführen.
Eine Gleissperre mit Schlüsselabhängigkeit zum Stellwerk in Mariazell sichert den Gleisanschluss in Rasing, wenn die Wagen dort abgestellt werden. Nach Beladung der Wagen erfolgt dann am Nachmittag der Verschub durch die ÖBB nach Mariazell, um die Wagen zusammen oder je nach Auslastung auch einzeln mit den Personenzügen bis St. Pölten Alpenbahnhof zu transportieren. Dort erfolgt die Verteilung des Mineralwassers durch Umladen auf LKW. Wenn Kapazitäten von Holzzügen ab Gusswerk frei sind, erfolgt die Mitnahme der Mineralwasserwagen mit diesen Güterzügen. Eigene Mineralwasserzüge von Mariazell bis St. Pölten Alpenbahnhof sind sehr selten zu beobachten. Wenn sie fallweise eingeplant werden, dann dient zur Bespannung meist eine ÖBB-Diesellok der Reihe 2095.
Dampf in Gusswerk
Es kommt gelegentlich auch vor, dass seit der Reaktivierung des Streckenabschnittes nach Gusswerk, in den Sommermonaten die in Ober Grafendorf stationierte Museumsdampflok Mh.6 vor Schnittholzzügen eingesetzt wird. Engagierte Eisenbahner sogen so für zusätzliche Einnahmen der Clubkasse. Die Mh.6 wurde im Jahr 1993 von Clubmitgliedern generalüberholt und in ihrem ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Seitdem erfreut diese Lok mit Ihren Einsätzen auf der Mariazellerbahn die zahlreichen Fans; insbesondere bei der Bespannung des Nostalgiezuges „Panoramic 760“ an ausgewählten Sommertagen. Da in Gusswerk keine Versorgungsanlagen für Dampfloks vorhanden sind, muss die Lokmannschaft bei Bedarf in Mariazell notwendige Betriebsstoffe aufnehmen. In Gusswerk kann bei Bedarf aber Wasser für die Dampflok vom Feuerlösch-Hydrant bei der Diesellok-Tankstelle entnommen werden.
In der Regel führt bei Holztransporten diese Lok den museumseigenen Zugmannschaftswagen mit. Es handelt sich hierbei um den zweiachsigen Dienstwagen Diho/s 6507. Dieser war bis 1998 bei der Mariazellerbahn stationiert, bevor er 1999 an die Internationale Rheinregulierungsbahn (IRR) verkauft wurde. Mit Aufnahme der Holzverkehre mit der Mh. 6 benötigte man für die Zugmannschaft einen Wagen und so kam der Diho/s 6507 im Jahr 2001 zurück auf die Mariazellerbahn. Die Rückkehr des Dienstwagens erfolgte auch vor dem Hintergrund, dass seinerzeit bereits die Stilllegung der Zweiländerbahn IRR diskutiert wurde. Der Wagen erhielt in Ober Grafendorf den grünen Lack aus dem Zugangsjahr 1969 zurück und wird neuerdings von einem dezenten Werbeschriftzug geziert, der für die Mh. 6 wirbt.
Foto: Diho/s 6507 (folgt)
Weiter Kapitel, Skizzen, Lage- und Bauwerkspläne, Fahrpläne usw. folgen….
Backup-Informationen:
Tabelle: Die höchsten Staumauern der Welt
Mineralwasserquellen in Österreich
Tabelle: Mineralwasserquellen in Österreich
Projekt: Mariazellerbahn 2002
Vorwort
Hier folgt nun die wahre Geschichte der Mariazellerbahn (MzB), wie sie sich seit der Jahrhundertwende ereignete. Es ist eine Geschichte einer traditionsreichen Bahn, die durch ihre Veränderung seit der Jahrtausendwende eine große Renaissance erlebte. Der heute in 2002 herrschende Betrieb war noch nie so vielfältig und bunt. Sicherlich wird sich das nach Beendigung des Staudammbaus etwas normalisieren, aber schon heute steht fast: Die Mariazellerbahn lebt lange!
Der Bau des Ötscher-Staudamms
Projektbescheibung
Beitrag folgt
Baustellen-Eisenbahnverkehr durch die Österreichische Staudamm AG (ÖSTAG)
Lok 1099.099-5 der ARGE Staudamm AG (Quelle: Fotomontage mrailway)
Um die Baustellenverkehre abwickeln zu können, wurden von der ARGE Staudamm AG diverse Fahrzeuge angekauft. Und zwar sowohl welche mit Verbrennungsmotor als auch elektrische Triebfahrzeuge. Eine Besonderheit ist dabei die 1099.099-5, welche von der ÖBB erworben wurde und umlackiert wurde. Um den Arbeitsschutz für das Lokpersonal gerecht zu werden, sind die Führerstände klimatisiert. Dazu erhielt die Lok ein Klimagerät als Dachaufbau.
Regelmäßig beobachtet werden kann diese in betongrau gehaltene Ellok zwischen der Alp (st. Pölten Alpenbahnhof) und dem Baustellenbahnhof Kollerwiese. Die Stationierung ist in St. Plöten Alpenbahnhof, denn die ÖBB-Werkstatt übernimmt auch weiterhin die Pflege dieser Lok.
weiterer Beitrag folgt noch...
Streckenführung 2002
Stichstrecke Wienerbruck - Baustelle
Beitrags folgt
Baustellenbahnhof Kollerwiese, Bau-km 3,010
Lageplan und Betrieb
Beitrags folgt
Gusswerk, km 91,335
Gusswerk - Historie Bahnhof
Am 15.07.1907 wurde der Endbahnhof Gusswerk feierlich eröffnet. Drei Gleise mit sieben Weichen samt Aufnahmegebäude, Laderampe, Waage, Heizhaus und Wasserstation umfasste damals die Anlage.
Das Sägewerk der Firma Glesinger wurde am südlichen Ende über ein Anschlussgleis angeschlossen. Es führte an der Sägerei seitlich vorbei.
Im Laufe der Jahre wurde dieses Anschlussgleis umbaut, so dass es durch das überdachte Sägewerk hindurchführte. Der Fahrdraht endete am Sägewerk. Lokomotiven konnten bis dorthin rangieren.
Das Heizhaus samt dessen Gleisanschluss wurde bereits früh aufgegeben. Die Einführung der elektrischen Traktion machte beides entbehrlich. Das Sägewerk Glesinger ging in die Führung der Bundesforste über.
Spurplan Bf Gusswerk im Jahr 1978
Im Jahr 1988 wurde der Streckenabschnitt Mariazell – Gusswerk ab km 84,4 (südliches Bahnhofsende vom Mariazell) stillgelegt. Die Bahnanlagen ab Mariazell waren somit dem Verfall Preis gegeben.
Im Jahr 1998 schloss die ARGE Staudamm AG mit der Schalungsfirma PERI den Vertrag zur Belieferung mit Schalungsmaterial. Gemäß den Abstimmungen mit der zuständigen Einreichungsbehörden, der Landesregierungen von Niederösterreich, der Steiermark und der ÖBB konnte der 6,2 km Streckenabschnitt von Mariazell nach Gusswerk reaktiviert werden. Denn in Gusswerk entstand auf dem Gelände der Sägerei eine Halle, in der die Schalungselemente für den Staudamm-Mauerbau vorbereitet werden. Das Holz dafür lieferte die Sägerei in Gusswerk. Der Transport per Schiene zur Baustelle war eine Vorgabe, um die Umwelt zu schonen und die Straßen von LKW-Transporten zu entlasten. Zweiter Nutzen dieser Reaktivierung war auch, dass man die seit 1988 auf der Straße abgewickelten allgemeinen Holztransporte wieder auf die Schiene verlegen konnte. Da die Reaktivierungskosten für die Fahrleitung unverhältnismäßig hoch gewesen wären, wurde ab der Wiederinbetriebnahme im Mai 2002 der Streckenanschnitt zwischen Mariazell und Gußwerk ohne Fahrleitung betrieben.
Gusswerk - Gleisanlagen ab 2002
Der nördliche Weichenkopf in Gusswerk blieb unverändert; Stumpfgleis 3a mit Weiche 4 wurde stillgelegt. Gleis 1 und Gleis 2 blieben beidseitig durch Weichen angebunden, so dass Lokomotiven umsetzen können. Gleis 3 wurde gestumpft; es dient der Leerwagenabstellung. Gleis 4 wurde in neuer Lage als Sackgleis erstellt. Notwendig war hier ein größerer Gleisabstand, um das Gleis in die neue Halle führen zu können.
Der Bahnhof dient ausschließlich dem Güterverkehr. Die Sicherungsanlagen wurden im Zuge der Reaktivierung mit elektrisch ortsgestellten Weichen (EOW) der Firma Tiefenbach (Spockhövel, Deutschland) erneuert. Die Lage der Weichen wird jedoch nicht durch die typischen Lichtzeichen-Weichenlagemelder angezeigt, sondern durch mechanisch angetriebene, selbstreflektierende Weichenlagesignale. Die Betriebsabwicklung vor Ort erfolgt durch freies rangieren; wobei der Lokführer oder der Verschubbegleiter die spitz befahrenen Weichen per Druck auf die Signaltafel bzw. Schlagtaster selbst stellt. Stumpf befahrene Weichen stellen sich automatisch.
Bf Gusswerk im Jahr 2002
Gusswerk - Betriebsabwicklung ab 2002
Um Begegnungen auf dem eingleisigen Streckenabschnitt zwischen Mariazell und Gusswerk zu vermeiden, obliegt die Betriebsführung dieses Abschnittes dem Fahrdienstleiter von Mariazell. Fahrten ab Mariazell nach Gusswerk erfolgen auf Signal, wobei ca. 300 m vor der Bahnhofseinfahrt Gusswerk eine Trapeztafel steht, die das Fahrwegende anzeigt. Nach Befehl des Fahrdienstsleiters aus Mariazell darf der ankommende Zug dann weiter in den Bahnhof Gusswerk verschieben.
Einfahrten nach Gusswerk werden in der Regel nach Gleis 1 durchgeführt. Laut Fahrdienstvorschrift ist es nicht erlaubt, dass sich während einer Einfahrt andere Fahrzeuge im Bahnhof bewegen. Um dies sicher zu stellen, fordert der Fahrdienstleiter per Sprechfunk alle Verschubeinheiten in Gusswerk frühzeitig auf, die Einfahrt und Gleis 1 zu räumen, bevor er den Einfahrbefehl erteilt. In Gusswerk sind nur Geschwindigkeiten bis 20 km/h erlaubt. Führen Verschubfahrten in Gusswerk über die Trapeztafel hinaus, so ist die Zustimmung des Fahrdienstes aus Mariazell einzuholen. Aufgrund eines Zusammenstoßes von zwei Verschubeinheiten im Jänner 2002 bei Weiche 1, muss in Gusswerk ein Disponent eingesetzt werden, wenn mehr als zwei Fahrzeuge im Bahnhof Verschubarbeiten verrichten. Der Disponent vereinbart dann vor Ort per Sprechfunk die Verschubaufträge.
Gusswerk - Dieselbetrieb ab 2002
Da nach der Reaktivierung neben den Baustellenverkehr (Schalungsbau) auch wieder Schnittholz abgefahren wird, findet man regen Rangierverkehr in Gusswerk. Aufgrund der fehlenden Fahrleitung wird Gusswerk allerdings ausschließlich mit Diesellokomotiven bedient. Für Sägewerk und Schalungsbaufirma betreibt die Niederösterreichische Lokalbahn (NÖLB) den örtlichen Rangierverkehr. Weiterhin führen Loks der NÖLB (2099.02) auch Bauzüge zwischen Gußwerk und der Baustelle im Auftrag der ARGE Staudamm AG.
Die NÖLB hat für die Ybbsthalbahn-Bergstrecke die L45H-089 der Werksbahn des Kupferbergwerkes Suior in 2002 übernommen und als 2099.01 eingereiht. Eine weitere baugleiche FAUR L45H (2099.02) wurde von der NÖLB aus Rumänien übernommen und wird seitdem für die Bauzüge zwischen dem Baustellenbahnhof Kollerwiese und Gusswerk als Streckenlokomotive eingesetzt. Die NÖLB arbeitet hier im Auftrag der ÖSTAG, die für die Baustellenverkehre verantwortlich zeichnet.
Aber auch die ÖBB kommt mit deren Dieselloks der Rheihe 2095 bis nach Mariazell für den Transport von Holz-Programmzügen.
In Gusswerk setzt die NÖLB für den örtlichen Verschubbetrieb auch die Doppeldiesellok Bauart „B dh+B dh“ der Firma Orenstein & Koppel (O&K) ein. Diese Lok wurde bei O&K im Werk Dortmund mit der Fabriknummer 25966 als Versuchslokomotive #1960 zeitgleich mit den nahezubaugleichen Loks V11 bis V13 der Rhein- Sieg Eisenbahn (RSE) gebaut. Alle vier genannten Lokomotiven wiesen damals bereits eine Steuerung für Mehrfachtraktion aus. Die Lokomotiven V12 und V13 gelangten im Jahr 1969 zur Zillertalbahn als D12 und D11 und wurden auf 760 mm umgespurt. Die Lok V11 fand 1974 nach der Umspurung eine neue Heimat als VL6 bei der Steirischen Landesbahn (StLB). Die auch in Fachkreisen nicht all zu bekannte Doppellok V14-D wurde nach werksinternen Einsätzen bei O&K im Jahr 1972 nach Rumänien zu einem Steinbruchunternehmen verbracht und kam im Jahr 2000 wie ihre Schwesterlokomotiven nach Österreich. Hier setzt sie nun die NÖLB ein, um in Gusswerk den Verschubbetrieb zu bewältigen. Sie trägt wie die L45H der NÖLB die Landesfarben Niederösterreichs – nämlich blau und gelb –obwohl sie in Gusswerk (Steiermark) eingesetzt wird.
Bild: Ansicht Doppel-Diesellok V14 (ca. 1970)
Zur Betankung der Dieselloks wurde in Gusswerk eine Zapfsäule mit Vorratstank errichtet. Die Tankstelle und das Technikgebäude der neuen Sicherungsanlage befinden sich im Bereich der ehemaligen Weiche 3. Die Leerwagen in Gleis 3 müssen daher stets so platziert werden, dass das Gleisstück vor der Tankstelle frei bleibt.
Die Versorgung des Diesellagers erfolgt in der Regel per Bahn aus Ober Grafendorf mit einem umgebauten SSm/s der Bauart Bautzen.
Kesselwagen auf der MzB
Was 1969 nicht gelang, wird seit 2002 erfolgreich umgesetzt. Nämlich die Belieferung eines Tanklagers mit der Mariazeller Bahn. Damals verweigerte die ÖBB die Belieferung eines Tanklagers in Mariazell aufgrund fehlender Fahrzeuge für den Mineralöltransport. Im Juni 2002 wurde der 4-achsige Holztransportwagen SSm/s 36 805 mit einem Kessel versehen und läuft seitdem im Pendel zwischen Ober Grafendorf und Gusswerk zur Versorgung der dortigen Diesellok-Tankstelle.
Zurzeit steht in Diskussion, ob ein älterer Kesselwagen der RhB mit 2.100 bzw. 2.200mm Kesseldurchmesser angeschafft und auf 750mm Spurweite umgebaut wird.
Gleisanschluss Rasing - Sigmundsquelle, km 87,742
Haltestelle Rasing - Historie Bahnhof
Spurplan Rasing-St. Sebastian bis 1988)
Die Sigmundsquelle und das „Papst-Wasser“
Das die Gegend um Mariazell gutes Trinkwasser birgt, ist spätestens bekannt seit der Fassung des Wassers der Arthur-Krupp-Quelle im Halltal, einem Seitental von Mariazell. Seit 1997 wird zu Füßen der Sigmundskapelle auch die dortige Sigmundsquelle gefasst, deren heilbringendes Mineralwasser sich bis dato in die Salza ergoss. Die Analytik des Wassers zeigt einen relativ hohen Gehalt an Natriumkarbonat, der es leicht salzig schmecken lässt und dessen Eigenschaften man heilbringende Wirkung zuspricht. So zumindest preisen es die bekannten Werbeplakate der Sigmundsquelle dem Verbrauchen an.
Beim Besuch des Kardinals in Mariazell im Frühjahr 2000 wurde ihm dieses Wasser kredenzt, worauf sich bei seiner Exzellenz eine an diesem Tag vorherrschende Übelkeit alsbald legte. Beflügelt von diesem Ereignis sorgte der Geheilte dafür, dass fortan dieses Wasser sogar im Vatikan als Acqua di Vaticano eingeführt wurde.
Neben der weltlichen Abfüllung produziert seitdem die Sigmundsquelle auch exklusiv für den Vatikan die „Marienabfüllung“. Darauf ist es zurückzuführen, dass auf den Flaschenbanderolen zwei Schweizer Gardisten abgebildet sind. Sie symbolisieren den päpstlichen Schutz, der über diese Quelle wacht.
Übersicht der österreichischen Mineralwasserhersteller
Das im Volksmund genannte „Papst-Wasser“ muss gemäß Vorgabe aus dem Vatikan umweltschonend transportiert werden. Durch die Widereröffnung des Streckenabschnittes von Mariazell nach Gußwerk konnte die Mineralwassergesellschaft den Transport über die Schiene zusichern. Dem Engagement von Regionalpolitiker und scheinbar auch dem Zutun des heiligen Stuhls in Rom ist es zu verdanken, dass es gelang, das Wasser über die Schienen abzutransportieren. Da dieser Schienengüterverkehr auch dem Erhalt der wiedereröffneten Schmalspurschieneninfrastruktur dient, unterstützte sogar die Landesregierung der Steiermark den Gleisanschluss für das Mineralwasserunternehmen mit öffentlichen Mitteln. Als Gleisanschluss dient das ehemalige Ladegleis der Lade- und Haltestelle Rasing - St. Sebastian. Dort befindet sich die Ladestation der Sigmundsquelle. Auch das an den Gleisanlagen liegende Sägewerk der Fa. Friedl verlädt wieder am reaktivierten Gleisanschluss Rund- und Schnittholz. Hierzu wurde das ehemalige Stutzgleis sogar verlängert.
Spurplan Rasing-St. Sebastian seit 2002
Täglich werden jetzt rund 15.000 Flaschen Mineralwasser abgefüllt und abtransportiert. Zur Abfuhr werden jeden Tag zwei bis vier Güterwagen versendet, die auf dem Rückweg das Leergut antransportieren. Als Wagen dienten anfänglich die bewährten 4-achsigen gedeckten Güterwagen des Typs GGm/s mit den Betriebsnummern 16 834 und 16 835, welche mit ihrer neuen Lackierung auch für die Sigmundsquelle werben. Beide Wagen wurden im Jahr 1988 bzw. 1989 an die Ybbstalbahn überstellt und kamen zum Zweck des Mineralwassertransportes im Dezember 2000 zurück zur Mariazeller Bahn. Hier wurden sie in der Hauptwerkstatt in St. Pölten überholt und neu lackiert.
Bild: Seitenansicht GGm/s 16834 mit Werbeaufschrift Sigmundsquelle
Zwei moderne Schiebewandwagen (Hersteller: Josef Meyer Rail AG) mit entsprechender Werbeaufschrift ergänzen den Mineralwasser-Wagenpark.
Bild: Seitenansicht XX mit Werbeaufschrift Sigmundsquelle Bild folgt
Die Wagen laufen im Pendel zwischen Rasing und St. Pölten Alpenbahnhof. Mit dem ersten Personenzug kommen die Güterwagen mit Leergut bis Mariazell mit. Von dort aus werden die Wagen mittels einer ÖBB-Diesellok der Reihe 2095 zur Laderampe der Sigmundsquelle verschoben oder die Wagen laufen in einem Güterzug Richtung Gußwerk mit und werden in Rasing abgesetzt. Da die von der ÖBB geführten Holzzüge für die Sägerei der Bundesforste in Gusswerk leer nach Gußwerk laufen, können die Wagen für die Sigmundsquelle ab Mariazell ohne Lastüberschreitung nach Rasing mitlaufen. In der Regel muss die ÖBB, die eine Diesellok der Reihe 2095 in Mariazell vorhält, keine separaten Zugfahrten für die Zustellung der Wagen zur Sigmundsquelle durchführen.
Eine Gleissperre mit Schlüsselabhängigkeit zum Stellwerk in Mariazell sichert den Gleisanschluss in Rasing, wenn die Wagen dort abgestellt werden. Nach Beladung der Wagen erfolgt dann am Nachmittag der Verschub durch die ÖBB nach Mariazell, um die Wagen zusammen oder je nach Auslastung auch einzeln mit den Personenzügen bis St. Pölten Alpenbahnhof zu transportieren. Dort erfolgt die Verteilung des Mineralwassers durch Umladen auf LKW. Wenn Kapazitäten von Holzzügen ab Gusswerk frei sind, erfolgt die Mitnahme der Mineralwasserwagen mit diesen Güterzügen. Eigene Mineralwasserzüge von Mariazell bis St. Pölten Alpenbahnhof sind sehr selten zu beobachten. Wenn sie fallweise eingeplant werden, dann dient zur Bespannung meist eine ÖBB-Diesellok der Reihe 2095.
Dampf in Gusswerk
Es kommt gelegentlich auch vor, dass seit der Reaktivierung des Streckenabschnittes nach Gusswerk, in den Sommermonaten die in Ober Grafendorf stationierte Museumsdampflok Mh.6 vor Schnittholzzügen eingesetzt wird. Engagierte Eisenbahner sogen so für zusätzliche Einnahmen der Clubkasse. Die Mh.6 wurde im Jahr 1993 von Clubmitgliedern generalüberholt und in ihrem ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Seitdem erfreut diese Lok mit Ihren Einsätzen auf der Mariazellerbahn die zahlreichen Fans; insbesondere bei der Bespannung des Nostalgiezuges „Panoramic 760“ an ausgewählten Sommertagen. Da in Gusswerk keine Versorgungsanlagen für Dampfloks vorhanden sind, muss die Lokmannschaft bei Bedarf in Mariazell notwendige Betriebsstoffe aufnehmen. In Gusswerk kann bei Bedarf aber Wasser für die Dampflok vom Feuerlösch-Hydrant bei der Diesellok-Tankstelle entnommen werden.
In der Regel führt bei Holztransporten diese Lok den museumseigenen Zugmannschaftswagen mit. Es handelt sich hierbei um den zweiachsigen Dienstwagen Diho/s 6507. Dieser war bis 1998 bei der Mariazellerbahn stationiert, bevor er 1999 an die Internationale Rheinregulierungsbahn (IRR) verkauft wurde. Mit Aufnahme der Holzverkehre mit der Mh. 6 benötigte man für die Zugmannschaft einen Wagen und so kam der Diho/s 6507 im Jahr 2001 zurück auf die Mariazellerbahn. Die Rückkehr des Dienstwagens erfolgte auch vor dem Hintergrund, dass seinerzeit bereits die Stilllegung der Zweiländerbahn IRR diskutiert wurde. Der Wagen erhielt in Ober Grafendorf den grünen Lack aus dem Zugangsjahr 1969 zurück und wird neuerdings von einem dezenten Werbeschriftzug geziert, der für die Mh. 6 wirbt.
Foto: Diho/s 6507 (folgt)
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Mineralwasserquellen in Österreich
Tabelle: Mineralwasserquellen in Österreich