Putziges Heizhaus, oder: aus Schuppen mach Heizhaus!
Verfasst: 2. März 2012, 15:24
Hallo Bastelkollegen,
Eigentlich kann man sich nicht über einen Mangel an Auswahl an passendem Zubehör für das hauseigene Schmalspurbetriebswerk in H0 beklagen: blättert man durch die Kataloge und klickt man sich durch die Weiten des Internets, findet sich praktisch für jeden Geschmack etwas. Für wirklich jeden Geschmack?! Nein! Ein von unbeugsamen Alpenbewohnern gebauter Lokschuppentypus, der mit verputztem Fachwerk, ist unter den landläufig erhältlichen H0-Schuppen nicht zu finden!
Nun habe ich ja jovial in Matthias’ GSB-Thread ( http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... &start=120 ) verkündet, man könne den zweigleisigen Auhagen-Schuppen (Kat.no. 11 355), der im Klinkerstil daherkommt, mit Spachtelmasse „verputzen“, und ihn so jenseits des Weißwurstäquators verpflanzen. Und da habe ich mir gesagt, auf Worte müssen Taten folgen, und habe aus den Tiefen meiner Bausatzschatzkammer besagten Bausatz hervorgekramt, und mich an die Verwandlung vom Sachsenschuppen zum Alpenheizhaus zu machen.
Ob ihr nun in die Bemme beißt oder ’s Jausenbrot verzehrt, ihr seid herzlichen dazu eingeladen, das Projekt zu verfolgen und mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Mögen die Spiele beginnen...
Anfänge
(1) Der Bausatz dürfte den meisten von Euch bekannt sein; er reizt insbesondere durch seine solide Verarbeitung, allgemeine Verfügbarkeit und den fairen Preis.
(2) Primär von Interesse für das aktuelle Projekt sind die Wände des Lokschuppens, die als Klinkerfassade dargestellt sind. In diese werden später bereits vom Hersteller mit angedeuteter Holzstruktur versehene
Fachwerkelemente eingesetzt werden.
(3) Zu diesem Zwecke ist die Wandstruktur mit zahlreichen Gräben durchzogen, die – typisch Fachwerk – alle gerade verlaufen.
(4) Die Fachwerkseinsätze kommen recht filigran daher, was beim Herauslösen der Bauteile aus dem Spritzling eventuell zu Abbrüchen führen kann. Wer eher grobmotorisch veranlagt ist, kann die Bauteile dementsprechend mit einer stumpfen, heißen Bastelmesserklinge heraustrennen, natürlich in respektvollen Abstand zum Bauteil. Achtung: wer mit offener Flamme arbeitet, tut dies bitte nur fern von allem Brennbaren, und schneidet nur auf feuerfester Unterlage. Und nicht die Küchenmesser der Liebsten verwursten, geschmolzenes Plastik klebt verdammt fest!
(5) & (6) Nun betreten wir eine Welt des Schmerzes: die einzelnen Gräben, die das Fachwerk aufnehmen sollen, müssen abgeklebt werden! Aber wie heißt’s so schön? „Ohne Fleiß ka Preiß’!“
Ich finde diesen nervigen Job am ehesten erträglich, wenn ich gutes Werkzeug zur Hand habe. Ich habe dazu eine Schneidematte verwendet, auf der ich mit einem Skalpell (neue Klinge!) Tamiya-Abdeckband (aus dem Standmodellbau) unter Zuhilfenahme eines Stahllinieals in dünne Streifen geschnitten habe. Die Breite abzumessen, lohnt sich nicht, nach ein paar versuchen hat man schnell heraus, wie breit die Streifen sein müssen, um gut zu passen.
Das wär’s für den Anfang! Das nächste Mal werde ich eine paar Kniffe verraten, wie man sich das Leben beim Abkleben leichter machen kann, und werde vielleicht schon ein bisserl das Mauerwerk verputzen.
Gut kleb! Bis zum nächsten Mal,
Patrick S.
Eigentlich kann man sich nicht über einen Mangel an Auswahl an passendem Zubehör für das hauseigene Schmalspurbetriebswerk in H0 beklagen: blättert man durch die Kataloge und klickt man sich durch die Weiten des Internets, findet sich praktisch für jeden Geschmack etwas. Für wirklich jeden Geschmack?! Nein! Ein von unbeugsamen Alpenbewohnern gebauter Lokschuppentypus, der mit verputztem Fachwerk, ist unter den landläufig erhältlichen H0-Schuppen nicht zu finden!
Nun habe ich ja jovial in Matthias’ GSB-Thread ( http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... &start=120 ) verkündet, man könne den zweigleisigen Auhagen-Schuppen (Kat.no. 11 355), der im Klinkerstil daherkommt, mit Spachtelmasse „verputzen“, und ihn so jenseits des Weißwurstäquators verpflanzen. Und da habe ich mir gesagt, auf Worte müssen Taten folgen, und habe aus den Tiefen meiner Bausatzschatzkammer besagten Bausatz hervorgekramt, und mich an die Verwandlung vom Sachsenschuppen zum Alpenheizhaus zu machen.
Ob ihr nun in die Bemme beißt oder ’s Jausenbrot verzehrt, ihr seid herzlichen dazu eingeladen, das Projekt zu verfolgen und mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Mögen die Spiele beginnen...
Anfänge
(1) Der Bausatz dürfte den meisten von Euch bekannt sein; er reizt insbesondere durch seine solide Verarbeitung, allgemeine Verfügbarkeit und den fairen Preis.
(2) Primär von Interesse für das aktuelle Projekt sind die Wände des Lokschuppens, die als Klinkerfassade dargestellt sind. In diese werden später bereits vom Hersteller mit angedeuteter Holzstruktur versehene
Fachwerkelemente eingesetzt werden.
(3) Zu diesem Zwecke ist die Wandstruktur mit zahlreichen Gräben durchzogen, die – typisch Fachwerk – alle gerade verlaufen.
(4) Die Fachwerkseinsätze kommen recht filigran daher, was beim Herauslösen der Bauteile aus dem Spritzling eventuell zu Abbrüchen führen kann. Wer eher grobmotorisch veranlagt ist, kann die Bauteile dementsprechend mit einer stumpfen, heißen Bastelmesserklinge heraustrennen, natürlich in respektvollen Abstand zum Bauteil. Achtung: wer mit offener Flamme arbeitet, tut dies bitte nur fern von allem Brennbaren, und schneidet nur auf feuerfester Unterlage. Und nicht die Küchenmesser der Liebsten verwursten, geschmolzenes Plastik klebt verdammt fest!
(5) & (6) Nun betreten wir eine Welt des Schmerzes: die einzelnen Gräben, die das Fachwerk aufnehmen sollen, müssen abgeklebt werden! Aber wie heißt’s so schön? „Ohne Fleiß ka Preiß’!“
Ich finde diesen nervigen Job am ehesten erträglich, wenn ich gutes Werkzeug zur Hand habe. Ich habe dazu eine Schneidematte verwendet, auf der ich mit einem Skalpell (neue Klinge!) Tamiya-Abdeckband (aus dem Standmodellbau) unter Zuhilfenahme eines Stahllinieals in dünne Streifen geschnitten habe. Die Breite abzumessen, lohnt sich nicht, nach ein paar versuchen hat man schnell heraus, wie breit die Streifen sein müssen, um gut zu passen.
Das wär’s für den Anfang! Das nächste Mal werde ich eine paar Kniffe verraten, wie man sich das Leben beim Abkleben leichter machen kann, und werde vielleicht schon ein bisserl das Mauerwerk verputzen.
Gut kleb! Bis zum nächsten Mal,
Patrick S.