Hallo, ich habe lange überlegt ob ich über diesen Tag etwas schreiben sollte, den über den Reise-Tag im Jahre 2011 habe ich auch nichts geschrieben, zu diesen Zeitpunkt habe ich mir gedacht, nach so einer kurzen Zeit nach der Übernahme, kann noch nicht alles so glatt gehen.
Der Reise-Tag im Jahre 2010 ist hier zum Nachlesen!
Mein kleiner Reisebericht vom Sonntag den 19. August 2012 mit der MzB.
Mit dem REX 6805 soll es nach Mariazell gehen. Als ich die ersten Töne aus dem Makrofon und deren Anzahl übermäßig oft und lang waren, wusste ich schon wer unser Lokführer ist! Das "tragische" daran ist, dass der Lokführer vom REX 6805 auch den REX 6810 fährt!
Hier die Einfahrt in Hofstetten-Grünau.
Dass man mit dem anvertrauten Rollator auch nicht sorgsam umgeht, sieht man hier auf diesem Bild.
Da etliche Radfahrer mit ihren Räder zu verladen war, ging es mit +4 Min. von Hofstetten-Grünau ab.
In Kirchberg an der Pielach waren wir schon vor der Zeit da, dadurch war Warten angesagt, bis es wieder weiter ging.
Laubenbachmühle erreichten wir auch vor der Zeit, so wie in früheren Zeiten hätte man sich eine Erfrischung holen können, was ja beim neuen Bahnhof wieder möglich sein sollte.
Bei diesem Aufenthalt wurden schon die ersten Reisenden im Waggon unruhig wegen der zweiten längeren Stillstandszeit.
Endlich ging es auf die Bergstrecke,
Gösing erreichten wir und wir hatten Zeit den Ötscher anzusehen, es ist immer wieder schön diesen Berg zu bewunderen.
Unerwähnt darf auf keinen Fall das Großzügige Freischneiden bleiben, die den Blick auf dem Ötscher immer wieder ermöglicht. Einige Stellen gäbe es noch, wo das "Fichtenmoped", sprich Motorsäge, noch etwas zu tun hätte!
Den schönsten Streckenabschnitt, die Zinken, durch fuhren wir mit Vmax! Wenn das eine Touristenbahn sein sollte, dann sollte man so wie zu ÖBB Zeiten die Vmax drastisch reduzieren, es wartet kein Gegenzug und sollte man Mariazell einige Minuten später erreichen, ist es auch kein "Beinbruch"!
Dafür haben wir diese Minuten, die wir in den Zinken gebraucht hätten, um dieses zerklüftete Felsen ausgiebig zu betrachten und zu fotografieren, was bei diesem Tempo mit meiner Kompakten gar nicht möglich war, weil immer wieder ein Mast im Bild war,
diese Zeit haben wir dann in Mitterbach "abgesessen", Ankunft um 9:58 Uhr,
hier wurden wieder Stimmen laut: Was ist das für eine Bahn, zuerst schnell wie wenn der Teufel hinter einem her wäre und dann warten bis die Abfahrtszeit erreicht wird!
Mit - 1 Min. ging es weiter, Mariazell erreichten wir mit - 2 Min. Hier sagte einer aus Gruppe: "Wir sind ja wieder zu früh" darauf meinte ein anderer, Scherzhaft: "Sei still, sonst müssen wir noch was draufzahlen!
Etwas ist mir noch aufgefallen, die Schaffnerin fertigte den Zug mit zuwinken mit der Hand ab, hat wohl die Kelle vergessen.
Die Frau mit dem Rollator und ihre Begleitpersonen, ersuchten den am Bahnhof Anwesenden NÖVOG Bediensteten, in der Fahrdienstleitung, ob er ihnen nicht ein Taxi rufen könne, Freundlich wurde dieser Bitte nachgekommen, mit dem Hinweis die Frauen sollten auf der Bank Platz nehmen, der Taxifahrer werde sie hier abholen!
Das ist der richtige Zugang zum Fahrgast, wenn der Bahnhof mit einem freundlichen Bediensteten besetzt ist! Diesen Posten will die NÖVOG auflassen! Was wiederum gegen eine Touristikbahn spricht!
Zu Fuß ging es weiter um mit der Seilbahn auf die Bürgeralpe zu schweben, um ein gemütlichen Mittagessen im Berggasthof einzunehmen, die Einfahrt vom REX 6807 "Ötscherbär" haben wir diesmal versäumt, weil der Andrang bei der Seilbahn zu groß war.
Danach ein längerer Verdauungsspaziergang, bevor es wieder mit der Seilbahn zurück ging.
Ein Besuch in der Basilika,
und bevor es wieder zum Bahnhof ging, ein Besuch beim Pirker ist allemal Pflicht!
Zeitgleich mit der Einfahrt vom R 6811 kamen wir am Bahnhof an, 15:10 Uhr. Ich wollte eigentlich um einen Kaffee in das Kiosk am Bahnhof gehen, entschied mich aber zu bleiben.
Die Schaffnerinnen nahmen das Ent.- und Kuppeln mit Bremsprobe vom REX 6810 in Angriff.
Eine Körperbehinderte Frau und ihr ebenfalls Körperbehinderter Begleiter ersuchten die Schaffnerinnen ihnen beim Einsteigen zu helfen. Eine der Schaffnerinnen sagte die Hilfe zu, wenn sie mit dem Kuppeln fertig wären, die andere meinte sie haben ja eh noch fast eine halbe Stunde Zeit.
Um ca 15:40 stiegen wir in den Waggon ein, weil es sowieso egal war bei dieser Hitze, ob draußen oder drinnen.
Die Körperbehinderten Personen standen vor einem Waggon und warteten auf die Schaffnerinnen, aber sie kamen nicht.
Ein junges Fräulein holte die Schaffnerin zum helfen, aber wie sie aus der Fahrdienstleitung kam, sah sie dass ein Reisender seine Fahrräder in den Fahrradtransportwagen eingeladen hatte, was sie nicht wollte den es war Platz im BD. Also luden sie die Räder um, die Schaffnerin verblieb im BD, die anderen Schaffnerin habe ich nicht mehr gesehen!
Ich kam mir schäbig vor, wie ich die Körperbehinderten Personen vor ihren Waggon stehen sah, zum Glück im Schatten, es wäre mir ein leichtes gewesen ihnen zu helfen, aber ich wollte sehen wie das Personal der NÖVOG mit ihren Fahrgästen zu Rande kam.
Diese kümmerten sich nicht um ihre Fahrgäste!
Schlussendlich half die Frau aus dem Buffetwagen, den Personen beim Einstiegen, mit etwas Mühe gelang dieses, Zeitgleich ging der Herr Lokführer an den Personen vorbei, man könnte schreiben mit "Stolzgeschwellter" Brust, keinen Gedanken zu verschwenden, seine Hilfe anzubieten.
Von außen wurde das Makrofon kurz bedient, da kam auch die Schaffnerin aus dem BD zum Vorschein, mit einem Winken mit der Hand fuhr man ab, Beobachtet vom freundlichen NÖVOG Bediensteten.
Die Fahrt ging zügig voran, in Mitterbach wurde der Turbo 4090er gekreuzt.
In Erlaufklause erwarteten ca. über 60 Personen den Zug,
der Großteil der Personen fuhren nur bis Wienerbruck-Josefsberg mit, obwohl ja die Fahrgäste zu und aussteigen mussten erreichten wir Annaberg wieder Planmäßig.
Ab Gösing ging es gefühlsmäßig über Vmax durch den Gösingtunnel, der Waggon schlingerte, ein Kind begann sich zu fürchten, aber aus dem Tunnel ging es wieder "Normal" weiter.
Im Buffetwaggon genehmigte ich mir ein "Glasweckerl".
Das letzte Bild von unserer "zweifelhaften" Reise, den der Akku meiner Kompakten war leer, somit konnte ich Bild und Zeitmäßig auch nichts mehr Dokumentieren.
Fazit: Die Fahrweise des Lokführers, das Anfahren im Bahnhof gelang selten ohne Reißen und Stoßen!
Das Betätigung vom Makrofon, so im Bahnhofsbereich Mariazell auf Höhe der Museumstramway 3 mal kurz, dann vor der EK zweimal das drittemal war fast ein Dauerton bis zur EK, so ging es bei fast jeder EK so, ein Dauerton bei Annaberg wo ein Traktor schon stand bei der EK!
Aber das nervigste auf Höhe vom Fußballfeld in Rabenstein, wo ein Spiel statt fand, in kurzen Tönen so 8 - 10 mal und das mitten im Wald!
Ob es da schon diesbezüglich Beschwerden gibt bei der NÖVOG?
Ob er an die Bewohner in den Häusern, die einen geruhsamen Sonntagnachmittag im Garten genießen wollen, schon einen Gedanken verschwendet hat?
Ich habe den Eindruck, dass er das fahren mit der Bahn mit Freude ausübt, aber nur auf sich bezogen, so wie er will, ohne sich Gedanken um seine Fahrgäste, Kollegen, Umwelt und dem ihm anvertrauten Material zu machen.
Ich habe schon viele schöne Fahrten mit der Mariazellerbahn erlebt, diese hat sich mit Abstand ans Ende meiner Fahrten gereiht.
Aber ich denke Positiv, dass es ein Umdenken bei der NÖVOG geben wird, denn nur ein zufriedener Fahrgast, kommt wieder und fährt mit der Mariazellerbahn!
Noch etwas, das sollten wir alle Bedenken!
Wer die Mariazellerbahn will, muss auch mit ihr fahren!
Ja ich weiß, dass die Textbeiträge diesmal überlang sind, aber ich musste mir mal Luft machen! Aber, dass ich alles an einem Tag erleben "durfte", das ist schon stark!
Den die nächste Fahrt kommt bestimmt wieder! Ich habe ein Auge auf "unsere" Mariazellerbahn.
lg, Josef
Ein kleiner Reisebericht, am 19.8.2012 mit der MzB!
Moderator: Stephan Rewitzer
-
- Beiträge: 3251
- Registriert: 10. Oktober 2004, 13:12
- Wohnort: Hofstetten-Grünau
Ein kleiner Reisebericht, am 19.8.2012 mit der MzB!
Zuletzt geändert von Josef am 4. August 2013, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 1197
- Registriert: 23. April 2010, 19:43
Hallo Josef,
Aber sont, wie immer eine tolle Reportage von dir! Großartig!
Macht richtig Spaß, deine Texte zu lesen und die Bilder zu betrachten!
L.g. Tobi
Tja, wenigstens wartet er danach im Bahnhof, was ja auch nicht alle machen ...Was ist das für eine Bahn, zuerst schnell wie wenn der Teufel hinter einem her wäre und dann warten bis die Abfahrtszeit erreicht wird!
Das unterscheidet ihn halt vom Lokführer, der bei deiner Reportage von 2010 den Zug führte.Ich habe den Eindruck, dass er das fahren mit der Bahn mit Freude ausübt, aber nur auf sich bezogen, so wie er will, ohne sich Gedanken um seine Fahrgäste, Kollegen, Umwelt und dem ihm anvertrauten Material zu machen.
Aber sont, wie immer eine tolle Reportage von dir! Großartig!
Macht richtig Spaß, deine Texte zu lesen und die Bilder zu betrachten!
L.g. Tobi
-
- Ausgemustert
- Beiträge: 810
- Registriert: 20. April 2009, 13:00
- Wohnort: Zürich (CH)
Grüezi Josef
Ganz herzlichen Dank für Deine wunderbare Bildreportage und die informativen Begleittexte - man fährt gleichsam selbst mit!
Der Bhf. Mariazell sollte in der Tat kundendienstlich weiterhin besetzt sein, das wäre wirklich nötig - gerade der Touristen wegen...
LG Bahnjurist
Ganz herzlichen Dank für Deine wunderbare Bildreportage und die informativen Begleittexte - man fährt gleichsam selbst mit!
Der Bhf. Mariazell sollte in der Tat kundendienstlich weiterhin besetzt sein, das wäre wirklich nötig - gerade der Touristen wegen...
LG Bahnjurist
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!
-
- Beiträge: 294
- Registriert: 23. November 2007, 18:48
Der Bahnhof Mariazell ist auch weiterhin besetzt, wenn auch nur kommerziell. Die NÖVOG hat nur das geleaste ÖBB-Personal, welches sich auskannte, entsorgt, jetzt sitzt eine Praktikantin an Werktagen außer Samstag und an Wochenenden ein Schaffner in der Fahrdienstleitung.
Nur betrieblich ist der Bahnhof unbesetzt. (Im ZLB auch nicht nötig)
Nur betrieblich ist der Bahnhof unbesetzt. (Im ZLB auch nicht nötig)
-
- Beiträge: 729
- Registriert: 21. April 2005, 18:57
- Wohnort: Mainz
Re: Ein kleiner Reisebericht, am 19.8.2012 mit der MzB!
Dein Text ist unterhaltsam, informativ und nett bebildert. Was sollte daran überlang geraten sein? Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht und ich hab´ deinen Bericht begierig verschlungen. Es gab ja auch ein paar positive Aspekte .Josef hat geschrieben:...
Ja ich weiß, dass die Textbeiträge diesmal überlang sind, aber ich musste mir mal Luft machen! Aber, dass ich alles an einem Tag erleben "durfte", das ist schon stark!
Und ich freu mich schon drauf!Den die nächste Fahrt kommt bestimmt wieder! Ich habe ein Auge auf "unsere" Mariazellerbahn.
lg, Josef
Gruß Pat.
-
- Beiträge: 582
- Registriert: 14. Mai 2007, 17:59
Dass die Schaffnerinnen im Bahnhof Mariazell den beiden Personen nicht geholfen haben, kann man meines Erachtens nicht auf NÖVOG, ÖBB oder sonst was zurückführen. Das ist reine Charaktersache.
Ein A....loch ist man oder nicht, genauso wie man zu faul ist oder eben ned.
Ein A....loch ist man oder nicht, genauso wie man zu faul ist oder eben ned.
Über 100 Jahr' voll Freud und Leid
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Aber der NÖVOG dürft es sein ein Graus,
sie kommt nicht ohne mich aus.
Denn wenn dann fällt ein Meter Schnee,
bleibt sie stecken, die Himmeltreppe.
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Aber der NÖVOG dürft es sein ein Graus,
sie kommt nicht ohne mich aus.
Denn wenn dann fällt ein Meter Schnee,
bleibt sie stecken, die Himmeltreppe.