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Peco "Mainline"-Weiche vs. Tillig H0e-Weiche
Verfasst: 13. November 2012, 04:33
von croquy
Servus,
ich bin am Experimentieren mit diversem H0e-Schienenmaterial fuer die zukuenftige Modulanlage - aber speziell die Weichen bereiten mir Kopfzerbrechen. Da Eigenbau nicht fuer mich in Frage kommt, und Verfuegbarkeit in meinen Breiten auch bei bestimmten Grossserienprodukten ein Problem sein kann, habe ich mich auf Peco und Tillig eingeschossen.
Bei Peco gefaellt mir die im Prinzip schlanke Linienfuehrung, der geringere Abzweigwinkel (14 Grad) und das elektrisierte Herzstueck. Allerdings erscheint die Weichenzunge optisch weniger fein, ist separat gefertigt, und auch der Schwellenabstand (ist ja wohl in 1:76...) sind nicht so der Renner.
Tillig punktet mit dem korrekten Schwellenabstand und einer filigraner wirkenden Zunge in einem Stueck. Aber das Herzstueck aus Plastik macht mir Sorgen, falls sich mal ein B-Kuppler auf die Anlage verirrt, und der Abzweigewinkel ist sichtbar steiler. Und manch einer sagt, Tillig wuerde oefters mal Zicken machen, was die Betriebssicherheit anbelangt...
Hat hier jemand evtl. Erfahrungswerte, was beide Weichentypen im direkten Vergleich anbelangt? Herzlichen Dank,
mfG,
Patrick S.
Verfasst: 13. November 2012, 10:14
von garibaldi
Hallo Patrick,
die Tillig-Weichen haben kein Plastikherzstück. Das ist nur ein kleines Teil an den innen zusammenlaufenden Schienen. Diese Schienen werden wie ein Herzstück behandelt. Bei mir gab es keine Probleme im Betrieb, auch nicht bei B-Kupplern. Eine vernünftige Polarisierung ist aber immer erforderlich. Saubere Gleise sind sowieso eine Voraussetzung für den Betrieb einer Anlage.
Optisch sind die Tillig Weichen auf jeden Fall schöner als alle anderen Großserienprodukte.
Mit den Peco Weichen bin ich auch zufrieden, vor allem sind sie schlanker, wie Du schon geschrieben hast. Zum Schalten brauchst Du auf jeden Fall einen Motorantrieb. Bei den Peco Weichen wäre auch eine "Handschaltung" möglich. Dazu findest Du im Forum auch ein paar Hinweise. Für Module ist das durchaus eine Alternative.
Bei mir werden beide Gleissysteme eingesetzt. Nach dem Einschottern und der Behandlung mit Rostfarbe ist der Unterschied gar nicht so schlimm finde ich.
Wenn Du auch einen Schattenbahnhof baust, dann kannst Du ja einen Testabschnitt bauen und das Dir nicht gefallende Gleismaterial dort später verwenden.
Hoffentlich hilft Dir das ganze etwas weiter.
HOe Weichen Gegenueberstellung
Verfasst: 13. November 2012, 15:02
von penzing1140
Schoenen guten Nachmittag aus Penzing,
Tillig hat ja eine gaenzlich andere Geometrie als Peco und Bemo. Da kommt zuerst der doch relativ geringe Radius und dann das lange gerade Stueck. Dies haben sie vielleicht von den HO/HOe Abzweigungen, wo es einfacher ist mit einer geraden Schiene die andere zum Durchschneiden. Dadurch ist die Tillig aber doch einiges "eckiger".
Ich habe bis jetzt ca 10 Bemo eingebaut, teilweise mit Hoffmann und teilweise mit Bemo Antrieb. Dann habe ich 3 Liliput schon eingebaut, auch mit Unterflur von Bemo, Roco liegen zwei noch hier, aber nachdem in ebay selbst die Feldbahnweichen mit Oberflurantrieb das Stueck so um die 38,00 kosteten, habe ich da nicht weiter gesehen.
Antriebe: Toroise habe ich noch nicht, werde ich auf meine Wunschliste setzen. Wie die mit Bus Steuerung vertraeglich sind muss mein Freund testen. Bemo sind schoen leise, hat aber ein sich im ganz wenigen Testbetrieb auf Modul Krimml zerlegt. Sollte doch vielleicht aus Messingguss gemacht werden statt aus nicht mit Flasfaser verstaerktem Kunststoff. Hoffmann sind erst zwei so richtig verwendet worden, funktionieren einwandfrei.
mfg
Josef, Wien14
Re: Peco "Mainline"-Weiche vs. Tillig H0e-Weiche
Verfasst: 14. November 2012, 20:46
von EKBler
Hallo Patrick,
hast Du als Alternative zur Tillig Weiche schon mal die der Fa. Glöckner betrachtet ? Vom Prinzip her als Ergänzung für dieses Gleissystem (schwerer DR-Oberbau) entwichelt, jedoch schlanker ! M.E. kann man sich aktuell bei den Industrieweichen nur zwischen Glöckner und Peco entscheiden.
LG,
EKBler
Glöckner / Peco
Verfasst: 15. November 2012, 18:07
von GSB
Hallo EKBler,
die Glöckner-Weichen kannte ich noch gar nicht...
Wie sind die denn vom Schienprofil her mit Roco / Peco / Bemo kompatibel? Und "rasten" die auch so ein wie Peco-Weichen?
Hatte mir übrigens jetzt auch mal eine Peco-Weiche zum testen gekauft, komme aber irgendwie mit der Beschreibung bzgl. des elektrisch leitenden Herzstücks nicht so ganz klar...
Zumal ich schon in Berichten was "von Bügel entfernen" gelesen hatte...
Gruß Matthias
Re: Glöckner / Peco
Verfasst: 15. November 2012, 21:16
von EKBler
GSB hat geschrieben:Wie sind die denn vom Schienprofil her mit Roco / Peco / Bemo kompatibel? Und "rasten" die auch so ein wie Peco-Weichen?
Hallo Matthias,
die Glöckner'schen Weichen haben das gleiche Schienenprofil wie die Tillig Weichen >> Code 83. Im Gegensatz zu den Tillig Weichen haben die von Glöckner Gelenkzungen, welche (anders als die von Peco) nicht rasten. Auch hat Glöckner H0e-Stahlschwellengleise (ebenfalls mit Code 83 Profilen) bzw. einzelne Stahlschwellenjoche im Programm. Schau mal in diese Liste:
http://schmalspurbedarf.de/ssb_Liste_smb.pdf Wg. Bilder einfach mal anschreiben . . .
LG,
EKBler
Re: Glöckner / Peco
Verfasst: 15. November 2012, 22:47
von 1170.401
GSB hat geschrieben:. . . vom Schienprofil her . . . kompatibel? . . .
Wie beim "großen Vorbild". Ober- und Innenkante müssen fluchten, an der Schwelle (oder im Modell darunter) eben entsprechend unterfüttern.
Habe leider versäumt eine vor einigen Jahren (sorry, Normalspur) gesichtete Schweißstelle S49/UIC59 zu fotografieren.
Kann Euch aber versichern, optisch echt schräg.
Außerdem ist es durchaus vorbildgerecht verschiedene Oberbauformen zu mischen. Die ältere/leichtere Form sollte dann in Nebengleisen liegen.
l.g., fritz
Verfasst: 16. November 2012, 07:56
von Privatbahner
Hallo Fritz,
da hab ich sogar etwas schmalspuriges ....
VG Rudi
EDIT: da hab ich doch gleich ein
Rätsel draus gemacht.
Re: Glöckner / Peco
Verfasst: 16. November 2012, 18:28
von EKBler
GSB hat geschrieben:... Zumal ich schon in Berichten was "von Bügel entfernen" gelesen hatte...
Gruß Matthias
Hallo Matthias,
die Antwort hierauf war mir gestern durchgegangen - der "Bügel" ist eine Feder, welche die Weichenzungen in der Endlage hält und bei der Verwendung der original Peco-Spulenantrieben benötigt wird. Bei Einsatz von motorischen Antrieben muß sie entfallen.
LG,
EKBler
Re: Glöckner / Peco
Verfasst: 19. November 2012, 17:26
von GSB
EKBler hat geschrieben:der "Bügel" ist eine Feder, welche die Weichenzungen in der Endlage hält und bei der Verwendung der original Peco-Spulenantrieben benötigt wird. Bei Einsatz von motorischen Antrieben muß sie entfallen.
Hallo EKBler,
danke für die Info! D. h. diese bewirkt dann wohl das "Einrasten", daß ich festgestellt habe... Und sollte wohl drin bleiben, wenn ich die Weiche auf Handbetrieb lasse, um ein sicheres Anliegen der Zungen zu gewährleisten...
Tja, und ich hatte irgendwie gedacht, daß das mit der Herzstück-Polarisierung o. ä. zu tun hätte...
Gruß Matthias
Verfasst: 19. November 2012, 17:36
von FreddyK
Hallo Matthias,
guckst du hier:
http://www.america-n.de/Tipps_Pecos_umbauen/Peco.htm
Ist zwar in "N" aber von der Spurweite passt es ja.
Ich hatte meine N-Weichen auch so umgebaut und es hat 1a funktioniert.
HOe Weichen Gegenueberstellung
Verfasst: 19. November 2012, 19:49
von penzing1140
Rastende Weichenzungen, ja oder nein?
Wenn das wirklich dem Original entsprechen sollte dann soll die Rastung auf jeden in einem anderen Teil der Mechanik liegen. Mal bei den Grazern nachfragen. Erich hat das so gebaut, dass auch die beiden Zungen sich unabhaengig bewegen, wie beim Vorbild!
Und in den usa gibt es eine manuelle Verstelleinrichtung um ein paar Dollar mit Feder die exakt den haendischen Umschalter in beiden Endstellungen verriegelt, durch die durchschlagende Feder! Informationen findest du in etlichen MRH magazines des Vorjahres.
mfg
Josef
Wien14+++
Re: Peco "Mainline"-Weiche vs. Tillig H0e-Weiche
Verfasst: 20. November 2012, 03:53
von croquy
Aaaa-uuuuuuuhhhh!!! *wolfs-heul!*
Ich sag' noch "Tillig" und "Peco", um mir ja das Leben nicht schwer zu machen, und dann schlaegt einer so
verdammt geil aussehende Glöckner-Weichen vor!!!
Aber mal im Ernst: mit Blick auf die verlinkte Liste schlagen die Gloeckner-Weichen nur mit EUR 5,- mehr zu Buche als die naechstguenstigere Konkurrenz. Schon eine Ueberlegung wert, schliesslich soll mein erstes Projekt nur drei Weichen haben (ich baue ja nicht Carhaix nach...).
Schon schwierig: Tillig bietet Bausaetze, und die Weichen wirken insgesamt filigraner, aber sind kurz und steil. Peco-Weichen haben separate Zungen und wirken etwas groeber, aber der Winkel ist eleganter. Gloeckner-Produkte sind schlank, haben den sanftesten Abzweigewinkel, aber (trotzdem noch) separate Zungen, und kosten halt auch a bisserl was. Naja, irgendwann muss man sich entscheiden, und dann wahrscheinlich einfach mal bauen! *seufz!*
Uebrigens: Weinert/Peco nennt andere Winkel als die Schmalspurbedarf-Preisliste. Vgl.
http://blaetterkatalog.weinert-modellba ... rtpage=275
Herzlichen Dank fuer die produktiv-rege Diskussion,
Patrick S.
Verfasst: 20. November 2012, 08:13
von fairlie009
Hallo!
Ist nur meine Meinung, aber die dafür aus Erfahrung...
Ich hab vile Peco-Weichen verbaut, und leider auch einige von Tillig und roco...
Das sind aber genau die Stellen, wo immer wieder Züge entgleisen auf meiner Anlage...
Schmalspur Weichen Roco und Tillig
Verfasst: 20. November 2012, 08:48
von penzing1140
Guten Morgen Peter,
wir haben auch auf der Anlage im ersten Bahnhof Bemo, da laeuft alles an Dampfern und 2095, und dann ein kleiner Ausweichbahnhof, da sind Roco verbaut, ohne eine Stoerung. Gut ich gebe zu da wird an 2 Stunden pro Jahr gefahren.
Kannst du eingrenzen woher die Probleme kommen. Liegt die Zunge nich an den Gleisen fest an, oder stimmt das Toleranzfeld des Radsatzes mit dem der Weiche nicht zusammen?
mfg
Josef, Wien14
+++
Verfasst: 20. November 2012, 17:34
von Burghard
Hallo!
Ich kann die neuen Peco- Weichen empfehlen. Durch den Schnapp- Mechanismus liegen die Zungen immer schön an. Der Schienenkopf ist nur 0,6 mm breit gegenüber manch anderen Firmen. Meine Weichen hab ich noch mit Rostfarbe behandelt , so daß die Zungen auch recht gut aussehen.
Ich war mit meinem Modul schon bei einigen Ausstellungen und hatte bis jetzt nie Schwierigkeiten. Wie gesagt, mir gefällt der schmale Schienenkopf am Besten im Vergleich mit anderen. (
http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... 274&t=7308 )
vG, Burghard
Verfasst: 20. November 2012, 19:17
von mzbfoi
Hallo,
ich persönlich würde von der Verwendung von Tillig-Weichenbausätzen für H0e dringend abraten. Erstens sind die Bausätze nicht durchschlagend billiger als fertige Weichen und man fummelt auch noch eine ganze Zeit am Zusammenbau herum. Darüberhinaus sind diese Weichenbausätze bei der Montage problematisch, denn die Zungen sind zu lang (zumindest war das bei meinen Weichen so). Außerdem, wer glaubt, so wie ich, man könne mit den Bausätzen prima seine eigenen Bogenweichen herstellen, dr sollte keine 1099er auf seiner Anlage fahren lassen, denn wenn man aus einer Geraden Weiche versucht eine Innenbogenweiche zu bauen, neigen die 1099er zum Aufklettern innerhalb der Weiche. Der Zug hat dann unter Umständen Einfahrt in die Gleise 2 bis 3.
Diese üble Erfahrung habe ich natürlich nur an einer einzigen Weiche gemacht, dafür liegt die aber an der unzugänglichsten Stelle der Anlage, Mc Murphy läßt Grüßen.
Nette Grüße,
Ingo.
Verfasst: 20. November 2012, 20:39
von fairlie009
Hallo!
Zu tillig... siehe Ingos posting...
Zu roco: Die Zungen liegen nicht immer so schön an, wie sie sollten, auch das abfeilen der Spitzen ist nicht ganz ohne - denn recht belastbar sind die Zungen auch nicht... und mit der Hand lassen sie sich (ohne Feder oder Oberflurantrieb) auch nicht.
Da sind mir die pecos schon lieber! Abgesehen von der Herzstück-Isolierung, aber die braucht man beim Polarisieren möglicherweise auch bei anderen Fabrikaten...
Verfasst: 21. November 2012, 09:52
von der-tick.de
Hallo Zusammen,
also zu Glöcknergibtshier Bilder und Infos:
http://www.modellbau-gloeckner.de/17201/15301.html
Tillig Weichen finde ich persönlich schlecht. Die Zunge braucht sehr große Stellkraft und eine sehr genaue justierung. Die Leitschienen am Rand waren bei mir alle zu hoch (Macht die Gleisreinigung sehr schwierig). Außerdem ist die so filigran gearbeitet, dass beim Aufstecken der Iso-Schienenverbinder die Weiche schon mal kaputt ging (Ok, ich bin Grobmotoriker, aber so labil muss eine Weiche auch nicht sein).
Die Peco Mainlineweichen waren super. Die normalen Peco Weichen hingegen haben einen ziemlich üblen Grad am Ende der Stellschwellezum Herzstück hin, dass sich jedes Rad mit Haftgummi dran hoch gezogen hatt.
Roco hatte ich nicht...
Bemo sehen gut aus, sollen aber wohl schnell rosten (Aber das ist nur hörensagen).
bemo weichen
Verfasst: 21. November 2012, 11:14
von penzing1140
von Rost sehe ich nichts, haben sie aber teilweise mit einer rostaehnlichen Farbe die ich in den 80-ern von den USA importierte gestrichen. Aber sonst stehen die 4 Module seit 14 Jahren in einem nicht beheizten Oberstock-Raum und sehen superb aus. Bei Bemo haben wir eher Probleme mit den Unter-flurantrieben, da finde ich das Kunststoffmaterial zu weich, es koennen nicht die entsprechenden Kraefte - eben auch fuer Tillig - aufgebracht werden.
Das hat jetzt einen Einfluss auf das was ich kaufe, und da habe ich Tillig nicht nur wegen des inneren kleinen Radius nicht mehr genommen.
mfg
Josef, Wien14