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Verfasst: 1. Juli 2010, 13:50
von Feistritztaler
Interessantes Zitat aus dem EBFÖpro:
jamachtnix hat geschrieben:
"Wir machen genau das, was die Menschen wollen", meint Heuras.
Ob er das wohl selbst glaubt?
Grüße
Kollerits hat geschrieben:
Nachdem ich ihn beruflich kennen gelernt habe, glaube ich, dass er das sich so lange vorredet bis er es glaubt. Im Übrigen eine geschickte politische Strategie, die nicht von ihm erfunden wurde. Da fehlt ihm auch der erforderliche Durchblick.
M.l.G.
PM: Nebenbahn-Kannibalismus
Verfasst: 2. Juli 2010, 11:27
von Josef
Hallo, in der Wochenzeitung "Ganze Woche" ist das zu lesen:
lg, Josef
Verfasst: 6. Juli 2010, 12:52
von Feistritztaler
Ist Bus die bessere Bahn?
Mangels Nachfrage nur Bedarfs-Busverkehr im Nibelungengau. Auch „Krumpe“ zwischen Mank und Obergrafendorf könnte Buslinie weichen.
Große Hoffnungen hat das Land Niederösterreich, das mit Jahreswechsel die Nebenbahnen übernehmen wird, erweckt. Dass speziell bei der Donauuferbahn (DUB) der Zug (aber nur im Bedarfsfall) vom Bus abgelöst werden soll, wirkt für viele desillusionierend.
Am Verkehrskonzept wird laut Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka gearbeitet: „In der Wachau soll im April 2011 der Bahn-Tourismusverkehr starten. Im Gespräch ist, auch die Schifffahrt einzubinden.“ Laut Zibuschka soll zu den Zügen eine Busanbindung im Stundentakt am Donau-Nordufer zwischen Krems und Melk kommen. Geplant sei derzeit der Betrieb an den Wochenenden in der Saison, das Bussystem sei derzeit in Ausschreibung. Ebenso gebe es konkrete Gespräche mit potenziellen Bahnbetreibern für die Wachau.
Was den Nibelungengau, also die Strecke zwischen Sarming- stein (OÖ) und Emmersdorf, betrifft, würde allerdings der Ball beim Nachbarn liegen: „Es gibt Gespräche mit dem Land Oberösterreich. Falls sich eine Beteiligung ergibt, könnte man dieses Konzept von der Wachau vielleicht weiterziehen“, äußerte sich Zibuschka im NÖN-Gespräch vorsichtig. Zibuschkas Aussage, die DUB werde auf dieser Strecke derzeit von Bussen übernommen, stellte sich als nicht am neuesten Stand heraus.
Seit Montag fährt Bus bei Bedarf im Nibelungengau
„Diese Linie wurde wegen mangelnder Frequenz heuer nicht gestartet“, hieß es auf NÖN-Anfrage beim Verkehrsverbund Ost. Allerdings wurde noch am Montagnachmittag das Emmersdorfer Busunternehmen Löscher mit dem Bedarfsverkehr (auf Voranmeldung, mit Radmitnahme) beauftragt.
Die aktuelle Lösung stellt den Marbacher Ortschef Anton Gruber nicht wirklich zufrieden: „Wir Bürgermeister bekommen von keiner Seite Infos, wie es weitergehen soll. In der Wachau ist in Sachen Mobilität viel möglich, aber wir sind anscheinend die Stiefkinder.“ Seine Bemühungen, in ein öffentliches Verkehrsnetz eingebunden zu werden, seien bisher gescheitert: „Es hieß, die Gemeinde müsste sich selber um das gewünschte Verkehrsnetz kümmern und bekommt dafür 30 Prozent Landesförderung“, erklärt Gruber, der aber keinen Zweifel daran lässt, dass dies für Marbach nicht leistbar sei.
Weitere Steine des Anstoßes sind für Gruber sowie für SP-Landtagsabgeordneten Josef Jahrmann die roten Plakattafeln, auf denen die „SP-ÖBB“ für das Verschwinden der Wachaubahn verantwortlich gemacht wird.
Ein ungewisses Schicksal liegt auch über der Bahnverbindung Obergrafendorf - Mank, bekannt als „Krumpe“. Für Manks Bürgermeister Martin Leonhardsberger geht es in erster Linie um eine bessere Anbindung für Pendler Richtung Wien und Wieselburg.
Dem ersten Gespräch der betroffenen Bürgermeister mit Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka wird im Sommer ein Treffen mit Verkehrslandesrat Johann Heuras folgen: „Nach Vorliegen der Zahlen von Emissionen, Effizienz und Finanzierbarkeit wird sich herausstellen, ob hier künftig Bus oder Bahn fährt“, weiß Leonhardsberger. Eins steht bereits fest: Auf der stillgelegten Krumpe Richtung Wieselburg wird das Projekt „Schienenradl“ gestartet.
Quelle: NÖN
Verfasst: 7. Juli 2010, 16:11
von Feistritztaler
NÖ: Regionalbahnen – ab Jahresende ohne ÖBB-Bedienstete
Konflikt zwischen NÖVOG und ÖBB über Arbeitsverträge
• Problematische Vorgangsweise des Landes, auf Fachpersonal zu verzichten
• Der bessere Weg: ÖBB-Personal vorerst leasen und später entscheiden!
• Verkehrsministerin Doris Bures muss Grundsatzvereinbarung nachbessern
Aus gut informierten Quellen war in Erfahrung zu bringen, dass mit Übernahme der 28
Regionalbahnen durch das Land NÖ Ende 2010 – auch das ÖBB-Personal nicht mehr
vorhanden ist. Hintergrund dafür ist, dass die ÖBB-Bediensteten die vom Land vorgelegten
Dienstverrträge nicht akzeptieren wollen, weil sie eine wesentliche Verschlechterung
beinhalten. Die Kontrahenten, die Gewerkschaft vida und die NÖVOG (NÖ
Nahverkehrsorganisations-Gesellschaft) konnten sich darüber nicht verständigen.
Probahn schlägt dem Land NÖ vor, den Salzburger Weg (Pinzgauer Lokalbahn) zu gehen
und für ein Jahr das ÖBB-Personal zu leasen, um dann binnen Jahresfrist abzuklären, wer
von der NÖVOG übernommen wird oder nicht. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die
NÖVOG eines fachlich nicht qualifizierten Personals bedient, das zwar kostengünstiger sein
dürfte, aber u.U. mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte.
Die von NÖ gewählte Vorgangsweise bestätigt wieder einmal, dass das Land keinerlei
Ambitionen hat, einen qualitativ hochwertigen Eisenbahnverkehr aufzuziehen. Die Devise
von LH Pröll, Landesrat Heuras, Verkehrsplaner Zibuschka: „Wir machen es besser, wir sind
die besseren Betreiber!“ erweist sich einmal mehr als Scheingefecht. Weiteres Indiz: Es
mehren sich auch die Anzeichen, dass die Mariazeller-Bahn nur mehr auf einem Drittel der
Strecke im Regelverkehr befahren werden soll, zwei Drittel sollen nur mehr im
Ausflugsverkehr bedient werden.
Verkehrsministerin Doris Bures muss sich immer mehr die Frage stellen, ob die
Grundsatzvereinbarung mit dem Land noch mit den verkehrspolitischen Zielen im Einklang
stehen. Wenn dabei auch Arbeitsplätze vernichtet werden und fachliches Know-How im
Bahnbetrieb in NÖ verschwindet, müsste das eigentlich ein Alarmzeichen sein.
Für Probahn ÖSTERREICH
Peter Haibach
Quelle: Probahn Österreich (pdf-Datei)
Verfasst: 11. Juli 2010, 13:08
von Feistritztaler
Was Niederösterreich nicht kann:
Lokalbahn wird verlängert
Weichen gestellt. Oberösterreich bringt die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn auf Schiene. Sie soll in wenigen Jahren bis Ostermiething fahren.
Eine erfreuliche Nachricht aus Oberösterreich erreichte am Freitag Verkehrsdirektor Gunter Mackinger von der Salzburg AG. Die oberösterreichische Landesregierung und der Landtag ebneten diese Woche den Weg für die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn bis in die Gemeinde Ostermiething. Derzeit endet die Lokalbahn auf dem oberösterreichischen Streckenabschnitt beim Kraftwerk Riedersbach in Trimmelkam.
Der Beschluss in der oberösterreichischen Landesregierung fiel am Montag, der Landtag gab am Donnerstag grünes Licht für das mittelfristige Investitionsprogramm für die Salzburger Lokalbahn. Das Geld dafür kommt je zur Hälfte vom Land Oberösterreich und vom Bund.
„Wir haben von 2010 bis 2014 mehr als fünf Mill. Euro für die Salzburger Lokalbahn vorgesehen“, sagte den SN am Freitag der oberösterreichische Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SPÖ). Das sei die Hälfte des nötigen Betrags. Insgesamt koste der drei Kilometer lange Streckenabschnitt bis Ostermiething 11,5 Mill. Euro. Für den Erhalt der bestehenden Strecke zwischen Bürmoos und Trimmelkam seien nur 177.000 Euro aufzuwenden. Kepplinger geht davon aus, dass die Salzburg AG den neuen Abschnitt bis 2015 fertiggestellt hat.
Der Baubeginn werde frühestens 2013 möglich sein, sagt Verkehrsdirektor Mackinger. Es gebe mehrere Trassenstudien. Nächste Woche werde man die Trassenführung mit den Beamten in Oberösterreich festlegen. Dann gelte es, mit den Grundeigentümern zu reden.
Mackinger wertet das beschlossene Investitionspaket als „wesentlichen Impuls für die Region“. Nicht nur Ostermiething, sondern das ganze obere Innviertel werde von der Verlängerung profitieren.
Der bisherige Endpunkt Trimmelkam habe sich seinerzeit nur durch die Lage der Kohlegrube ergeben. Eine Station in Ostermiething ergebe viel mehr Sinn, weil dort die örtliche Infrastruktur angesiedelt sei. Profitieren wird auch die Salzburg AG. Mackinger rechnet mit einer weiteren Steigerung der Fahrgastzahlen und einem Zuwachs bei den Pendlern. Derzeit werden mit der Lokalbahn pro Jahr 4,75 Mill. Fahrgäste befördert.
Langfristig sei eine Verlängerung der Lokalbahn bis Eggelsberg erstrebenswert, sagt der oberösterreichische Landtagsabgeordnete und Lengauer Bürgermeister Erich Rippl (SPÖ). Er hatte die Verlängerung bis Ostermiething maßgeblich vorangetrieben.
Quelle: SN
Verfasst: 11. Juli 2010, 15:05
von Klaus
Kleine, aber wesentliche Korrektur:
Feistritztaler hat geschrieben:Was Niederösterreich nicht kann: ...
Richtiger:
"Was Niederösterreich nicht will".
Gruß, k.
Verfasst: 11. Juli 2010, 15:57
von Privatbahner
Klaus hat geschrieben:Kleine, aber wesentliche Korrektur:
Feistritztaler hat geschrieben:Was Niederösterreich nicht kann: ...
Richtiger:
"Was Niederösterreich nicht will".
Noch richtiger: Was ein Verkehrslandes(ver)rat und seine Kumpane nicht wollen.
Es gilt die Unschuldsvermutung - das steht bei Verbrechern immer ...
Und wieviel Geld zusätzlich für die Erhaltung der durch LKW und Busse zerfahrenen Straßen aufgewendet werden muss, wird wohlweislich verschwiegen.
VG Rudi
Macht der Politiker
Verfasst: 12. Juli 2010, 05:56
von Erdinger
Anscheinend in NÖ eine Politikerklasse am Werkeln, denen die Bahnen nur ein Dorn im Auge sind, weil sie selbst nie mit ihnen fahren. Quo vadis, Österreich!
Ohne Zubringer fährt irgendwann auch der Railjet aufs Abstellgleis.
War gestern im Pinzgau und erfreute ich mich an der SLB, Lupos + Wendezug. Es geht auch anders.
Viele Grüße
Rainer
Verfasst: 12. Juli 2010, 12:10
von Josef
PM: Mariazellerbahn wird weiterhin verkehren:
lg, Josef
Verfasst: 12. Juli 2010, 12:28
von Feistritztaler
"Es ist keineswegs die Intention des Landes die Bahnen gäzlich durch Busverkehr zu ersetzen."
*
*sehr witzig...
Verfasst: 12. Juli 2010, 14:41
von Privatbahner
"Um weitere Einstellungen seitens der ÖBB zu verhindern, hat sich das Land entschlossen, die Bahnen zu übernehmen"
Genau, jetzt werden die Bahnen von den ÖBB nicht mehr eingestellt. Das übernimmt jetzt das Land ...
"Für stillgelegte Strecken werden derzeit Planungen für Nachnutzungskonzepte erstellt."
Aha, es muss erst geplant werden, ein Konzept zu erstellen
Läuft doch wieder auf Radwege hinaus ...
Dann baut schon einmal Parkplätze, damit die sportlichen Radler die Autos mit denen sie kommen, auch abstellen können.
"Es ist keineswegs die Intention des Landes, die Bahnen gänzlich durch Busverkehr zu ersetzen."
Eh klar, den Güterverkehr müssen ja dann die LKW übernehmen
VG Rudi
Verfasst: 12. Juli 2010, 17:55
von St.Sebastianer
Wenn man besonders die letzten Zeilen des Artikels genau lest, fällt einem sofort auf, dass es schlecht um den Pendlerverkehr auf der Bergstrecke steht "Pendlerverkehr auf der Talstrecke, touristische Schiene auf der Bergstrecke"
Verfasst: 12. Juli 2010, 22:22
von Feistritztaler
Pröllosoft...
Verfasst: 16. Juli 2010, 12:06
von 73-019
Endlich startet das Land Niederösterreich die schon lange erhoffte Attraktivierung der übernommenen Regionalbahnen. Das Konzept zeigt sehr schön, was sich das Land unter einer sinnvollen Nutzung einer Eisenbahn vorstellt.
http://www.noen.at/redaktion/chronik/ar ... 46&cat=767
Mostviertler "Schienenradl" in Planung
Startschuss für das Mostviertler "Schienenradl": Auf der aufgelassenen Bahnstrecke zwischen Ruprechtshofen und Wieselburg wird auf einer Länge von rund elf Kilometern eine Fahrrad-Draisinenbahn errichtet
Startschuss für das Mostviertler "Schienenradl": Auf der aufgelassenen Bahnstrecke zwischen Ruprechtshofen und Wieselburg (Bezirk Scheibbs) wird auf einer Länge von rund elf Kilometern eine Fahrrad-Draisinenbahn errichtet, die im April 2011 in Betrieb gehen soll. Das Projekt wird mit Mitteln der ecoplus Regionalförderung des Landes NÖ unterstützt. Die Strecke ist seit März im Landeseigentum.
Derzeit gibt es in Niederösterreich nur ein einziges derartiges Angebot: Die Weinviertler Draisinenbahn Ernstbrunn - Aspern hat laut Aussendung von ecoplus in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Besucher angelockt. Nun erfährt auch die ehemalige Bahnstrecke von Wieselburg nach Mank eine touristische Nachnutzung. Betriebsmittelpunkt wird der Bahnhof Ruprechtshofen. Angeschafft werden 25 Fahrrad-Draisinen für jeweils vier Erwachsene bzw. zwei Erwachsene und drei Kinder.
Eine Verlängerung bis Mank ist in Planung, derzeit wird die Strecke von der Landesgesellschaft NÖVOG bereits für den gesamten Verlauf gemietet und instand gesetzt. Die Projektkosten belaufen sich auf knapp 372.000 Euro. Die neue Attraktion soll in Kooperation mit der Backerlebniswelt "Haubiversum" vermehrt Gäste in die Region locken, hofft Tourismus-Landesrätin Petra Bohuslav (V)
Verfasst: 16. Juli 2010, 12:37
von unti
Als alter Optimist bleibt mir nur eines zu sagen:
"Zum Glück wird es kein RADWEG!"
lg
Oliver
Verfasst: 17. Juli 2010, 10:09
von fairlie009
Die Projektkosten belaufen sich auf knapp 372.000 Euro.
Wieviel würde denn die Reaktivierung für den "normalen" Zugverkehr kosten - und wäre dann nicht Geld von den ÖBB zu bekommen?
aber auch ich finde: besser so als ganz weg...
Verfasst: 17. Juli 2010, 19:18
von Stephan Rewitzer
Hallo!
ProBahn Österreich hat geschrieben:Hintergrund dafür ist, dass die ÖBB-Bediensteten die vom Land vorgelegten Dienstverrträge nicht akzeptieren wollen, weil sie eine wesentliche Verschlechterung beinhalten.
Die Verträge sind ja auch ein Witz, wer tut sich ein Kollektivvertragsgrundgehalt mit Mehrfachverwendung bei Ausübung dieser Tätigkeit an? Scheinbar unterschätzt man die Verantwortung, aber vorallem die privaten Einschnitte die man im ausführenden Betriebsdienst machen muss; das alles muss ja irgendwie entsprechend entlohnt werden ...
Probahn schlägt dem Land NÖ vor, den Salzburger Weg (Pinzgauer Lokalbahn) zu gehen und für ein Jahr das ÖBB-Personal zu leasen, um dann binnen Jahresfrist abzuklären, wer von der NÖVOG übernommen wird oder nicht.
Sofern man nicht am gleichen Gehaltsniveau bleibt wird sich das fast niemand antun und es wird zum gleichen Ergebnis wie im Pinzgau führen, das ÖBB-Personal geht vorwiegend wieder zurück ...
Wer sich mit Westbahn und MzB (oder der Pinzgaubahn damals) eine gelegentliche, angenehme Abwechslung in seinen Arbeitsalltag bringen kann; dem wird ein Entscheid nur mehr auf der MzB mit einem niedrigerem Gehalt zu fahren wohl sehr leicht fallen!
Die Devise von LH Pröll, Landesrat Heuras, Verkehrsplaner Zibuschka: „Wir machen es besser, wir sind die besseren Betreiber!"
Das kann ja auch gut so möglich sein, bevor sie das aber nicht bewiesen haben bzw. beweisen haben können würde ich Ihnen diesen Punkt nicht gleich absprechen!
Weiteres Indiz: Es mehren sich auch die Anzeichen, dass die Mariazeller-Bahn nur mehr auf einem Drittel der Strecke im Regelverkehr befahren werden soll, zwei Drittel sollen nur mehr im Ausflugsverkehr bedient werden.
Im Sinne der Wirtschaftlichkeit wohl auch nur sehr schwer anders lösbar ...
Verkehrsministerin Doris Bures ...
... muss man für diesen Schachzug gratulieren, denn jetzt wird auf einzigartige Art und Weise gezeigt, dass das Land NÖ nicht imstande ist ihre damaligen Forderungen an die ÖBB, ein weit verstrecktes Streckensystem in kargem Land ohne Investitionen zu erhalten; selbst umzusetzen! Wobei das Land dies ja immer der "immerbösen" ÖBB vorgeworfen hat, selbige aber einfach nur rein wirtschaftlich gesehen getan hat was möglich war bzw. zu was sie sinnlos gezwungen wurden.
lg
Verfasst: 17. Juli 2010, 20:43
von 73-019
Auch wenn ich normalerweise recht viel von dir halte, aber in deinem letzten Posting stehen teilweise schon schwachsinnige Sachen (entschuldige den Ausdruck, aber das klingt alles sehr stark nach ehemaliger ÖBB- und jetzt Land Niederösterreich – Propaganda), sodass ich etwas dazu sagen muss.
1. die im Pinzgau eingesetzten Lokführer waren fast nur dort unterwegs und nicht zusätzlich auf der Normalspur - keine Abwechslung.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, was so schlecht daran sein soll "nur" auf der Mariazellerbahn oder der Pinzgauer Lokalbahn zu fahren.
2. Wer sagt, dass die Lokführer im Pinzgau weniger verdient hätten - weißt du das oder vermutest du das nur?
Natürlich kann sich jeder selber entscheiden , wo er arbeitet bzw. wo er bleibt, aber es so darzustellen, als wäre die ÖBB der einzig gute Arbeitgeber unter den Eisenbahnen, ist unfair.
3. Wenn von 600km nur 80 betrieben werden und solche Strecken wie die Wachau nicht, dann ist das schon ein Beweis für den "Eisenbahnhass" des Landes - was willst du noch schlechter machen, als es Niederösterreich derzeit tut?
4. Du hast anscheinend nicht bedacht, dass ein Großteil, der für den Betrieb einer Eisenbahn notwendigen Kosten, Fixkosten sind und die Kostendeckung besser wird, wenn mehr Züge fahren (Voraussetzung: besseres Angebot= mehr Fahrgäste - das ist aber auch meistens so). Eine Strecke für 2-3 Zugpaare am Tag zu erhalten ist kompletter Blödsinn und alles andere als wirtschaftlich.
Ich behaupte nicht, dass ein kostendeckender Betrieb möglich ist, aber ein planmäßiges vernünftiges Angebot ist sicher wirtschaftlicher, als ein seltener rein touristischer Verkehr.
Der Erhalt der Mariazellerbahn ist zwar schön, kann aber meiner Meinung nach nicht den Tot der anderern Strecken ausgleichen.
mfg 73-019
Verfasst: 19. Juli 2010, 10:27
von Feistritztaler
"Wunsch des Landes"
In Niederösterreich droht Kahlschlag bei Nebenbahnen
Aufs Abstellgleis droht ein Großteil der Nebenbahnen in Niederösterreich zu schlittern. Denn viele seien laut Experten "nicht zeitgemäß und kosten mehr als sie bringen". Ein internes Papier zeigt jetzt auf: Die ÖBB sollen noch möglichst viele Strecken sperren, bevor die Trassen ins Eigentum des Landes übergehen.
Bereits eingestellte Strecken werden nicht revitalisiert, noch bestehende von den ÖBB auf Wunsch des Landes zugesperrt – dieses Zukunftsszenario zeigt sich, wenn man ein der "Krone" vorliegendes internes Schreiben liest.
Antrag auf dauerhafte Betriebseinstellung
Darin steht, dass 28 Strecken in drei Tranchen übergeben werden sollen. Und: "Auf ausdrücklichen Wunsch des Landes Niederösterreich und der Növog erklärte sich die ÖBB-Infrastruktur bereit, für alle aufrechten Strecken des ersten und zweiten Verkaufspaketes den Antrag auf dauerhafte Betriebseinstellung einzubringen."
Das bedeutet, dass auf den schon lange nicht mehr betriebenen Strecken zwischen Göpfritz und Raabs, Siebenbrunn und Engelhartstetten, Breitstetten und Orth an der Donau, Weissenbach und Hainfeld sowie anderen Routen auch auf lange Sicht keine Pendlerzüge verkehren werden.
Mittlerweile will – besagt der Akt – das Land aber auch mehrere Strecken aus dem dritten Nebenbahnen-Paket, also von derzeit noch betriebenen Linien, durch die ÖBB schließen lassen. Momentan wird noch verhandelt.
von Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung
Quelle: Kronen Zeitung
Nebenbahnen zusperren ist eine Sache, aber Nebenbahnen von den ÖBB zusperren zu lassen und ihnen dann auch noch die Schuld zuzuschieben ist eine andere Sache.
Ein Hoch auf die
(Zitat Pivatbahner) Volksverkäufer der NÖVP!
Verfasst: 20. Juli 2010, 11:57
von Feistritztaler
Öffi-Offensive für Niederösterreich
LR Heuras: 3,2 Millionen Netzkilometer als neues Angebot für die Menschen
Die Strategie des Landes NÖ im öffentlichen Verkehr wurde in den vergangenen sechs Monaten seit der Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung mit ÖBB und Bund massiv weiterentwickelt. Heute, Dienstag, hat Verkehrslandesrat Mag. Johann Heuras in St. Pölten die "Öffi-Offensive des Landes Niederösterreich" präsentiert. "Wir erhöhen die Qualität im Öffentlichen Verkehr ganz massiv, gehen neue Wege für PendlerInnen, SchülerInnen und Touristen, schaffen ein Plus im Verkehrsangebot und ermöglichen neue Chancen für Gemeinden und Regionen bei der Nachnutzung übernommener und toter Strecken", so Heuras.
Radwege und Draisinen
Bekanntlich waren zwei Drittel der ÖBB-Strecken bereits tlw. seit Jahrzehnten eingestellt worden. Als Beispiele nannte der Verkehrslandesrat die Strecken Breitstetten-Orth/D., eingestellt 1937 (!), Bruck/L-Petronell-C. (1958), Göpfritz-Raabs (1986), die Thayatalbahn (1977, 1987), St. Aegyd-Kernhof (1988) oder die Krumpe von Mank-Wieselburg (2000). "Wir werden ab 2011 auf 48,5 Prozent der Strecken, das sind 305,5 km, den Bahnbetrieb herstellen, auf den restlichen 51,5 Prozent der 360 km werden wir eine vernünftige Nutzung, beispielsweise Radwege (wie Türnitz) oder Draisinen (wie Krumpe Wieselburg-Mank) verwirklichen.
Waldviertel-Linie
Die Waldviertel-Linie wird ausgebaut. Zusätzlich zu den zwei Millionen Netzkilometern wird das Angebot um weitere 75.000 km von Waidhofen/T. nach Telc ab dem Sommer 2011 ausgebaut. "Das Plus für die Menschen im Waldviertel ist ein Angebot von 2,075.000 Netzkilometer, wo sie mit der Waldviertel-Linie schnell, verlässlich, günstig und bequem unterwegs sein können", so Heuras. Auch die Waldviertler Schmalspurbahn wurde gesichert, seitdem das Land (2001) den Tourismusverkehr organisiere haben sich die Fahrgäste mehr als verdreifacht, auf 25.000 Fahrgäste pro Jahr.
Mostviertel-Linie
Die Mostviertellinie bringe im Gegensatz zum jetzigen Schienenersatzverkehr für die Ybbstalbahn zusätzlich ein Verkehrsnetz auf zusätzlichen 820.000 km und betrage schließlich 1,2 Millionen km (Vervierfachung!), verbinde das Erlauf- mit dem Ybbstal, biete 24 Bus-Haltestellen in den Ortszentren, statt am Ortsrand oder außerhalb und reduziere die Fahrzeit um 25 Minuten zwischen Lunz/s. und Waidhofen/Y. Zusätzliches Plus: Tourismusverkehr gesichert, Citybahn Waidhofen/Y. und der neue Radweg, Umsetzung ab 2011.
Wachau-Linie
"Die Wachaubahn ist gesichert, die Donauuferbahn wird wieder belebt und die Wachaulinie umgesetzt", so Heuras. In Summe bedeutet das, 265.000 km mehr Verkehrsnetz, Anbindung beider Donauufer und der Ausflugsziele Jauerling und Göttweig, die Einbindung von Rad, e-Mobile und Schifffahrt, Bushaltestellen in den Ortszentren sowie eine Direktverbindung Melk-Wachau-Krems sowie einer Tourismusbahn Krems-Emmersdorf und Güterverkehr von Emmersdorf-Sarmingstein.
Mariazellerbahn
"Die Mariazellerbahn wird attraktiver", erklärte der Verkehrlandesrat. Voller Betrieb von St. Pölten nach Mariazell für Pendler, Schüler und Touristen, neues Wagenmaterial ab Herbst 2012 und eine verbesserte Infrastruktur und auch Tourismusangebot. Auf der Krumpe zwischen Ober-Grafendorf und Mank wird der öffentliche Verkehr durch Busse verbessert.
Reblausexpress gesichert
"Im Weinviertel haben wir den Reblausexpress gesichert", stellt der Verkehrslandesrat fest. Auch hier konnten die Fahrgastzahlen seit 2002 durch die Organisation des Landes fast verzehnfacht werden, auf derzeit 20.000 Fahrgäste pro Saison. Der Betrieb sei langfristig gesichert. Auf den rund 50 km an toten Strecken im östlichen Weinviertel gebe es faire Kauf- und Pachtangebote für Gemeinden und Betriebe, die Draisinenstrecke Ernstbrunn-Mistelbach sei gesichert.
Top-Ausflugsziel
Die Schneebergbahn ist ein touristischer Vorzeigebetrieb und nicht umsonst Top-Ausflugsziel, nicht allein durch den neuen Bergbahnhof und die neuen Salamanderzüge, seit das Land NÖ die Bahn im Jahr 1997 vor der Einstellung gerettet habe, so Heuras.
Verkehrsangebot in Niederösterreich
"Zusammenfassend bedeutet die Öffi-Offensive zusätzliche 3,2 Millionen Netzkilometer an neuem öffentlichen Verkehrsangebot in Niederösterreich, kombiniert mit 741.000 km an Bahnnetzbetrieb", erklärt der Verkehrslandesrat. Weiters ermögliche das Land den Gemeinden, Regionen und Betrieben auf den restlichen Strecken endlich eine vernünftige Nutzung, statt Stillstand. "Wir gehen neue Wege im öffentlichen Verkehr in Niederösterreich, setzen die Öffi-Offensive Schritt für Schritt um. Wir bieten für Pendlerinnen und Pendler, für Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Touristen ein gänzlich neues und umfassendes Angebot. Für die Regionen und Gemeinen eröffnen wir ganz neue Chancen", so Verkehrslandesrat Heuras.
Quelle: ÖVP NÖ
Ich wundere mich wie es möglich ist die Einstellung sämtlicher Regionalbahnen derart schönzufärben. Respekt vor dem Heuras, aber nicht vor seiner Politik, sondern vor seiner Schönfärberei...